Pfingsten kann, nein, es soll endlich kommen! Und das nicht nur wegen der damit verbundenen Feiertage. Denn die aktuelle Nennliste des „53. Wolsfelder AvD/EMSC Bergrennen“ liest sich vor allem aus Sicht der Liebhaber verbesserter Tourenwagen hervorragend, geht runter wie bestes Leichtlauföl. Wolsfeld, das ist ein besonderes Rennen im KW Berg-Cup Tourneeplan. 1,64 Kilometer kurz, schmal, eng und winkelig präsentiert sich der Eifel-Kurs in der Nähe der Bierstadt Bitburg. Mit dieser speziellen Strecken-Charakteristik spaltet die Traditionsveranstaltung das Berg-Fahrerlager. In glühende Fans und Anhänger und in solche, die dem Pfingst-Sprint eher ablehnend gegenüber stehen. Was mitunter auch am Konzept des fahrbaren Untersatzes liegen mag.

Vor diesem Hintergrund kann sich das angemeldete Fahrerfeld mehr als sehen lassen. Zu den 156 Startern des Bergrennens gesellen sich 15 Teilnehmer an der ebenfalls ausgeschriebenen Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP). Knapp 90 Prozent der „Racer“ bewegen Tourenwagen (138 Autos), den Rest steuern die Sports-Cars und Single-Seater bei (18 Autos). Erfreulich stark sind die beiden Rennserien des Berg-Cup e.V. in der Eifel vertreten: 11 Fahrer kämpfen um Zähler zum NSU-Bergpokal, 62 Pilotinnen und Piloten um Punkte für den international ausgeschriebenen KW Berg-Cup. Das macht summa summarum 71 attraktive Tourenwagen plus einen E2-Silhouette Boliden. Somit stellen die Berg-Cup’ler knapp 47 Prozent des Rennfeldes.

Wie weit sich die nun leider endgültige Mickhausen-Absage für 2015 auf die Taktik der einzelnen KW Berg-Cup Fahrer und Teams auswirkt, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedenfalls, dass bei nunmehr 12 Veranstaltungen weiterhin die besten 9 Ergebnisse in die Jahresendwertung eingehen. Die Anzahl der maximal möglichen „Streicher“ hat sich also von 4 auf 3 reduziert. Da scheint es gewagt, bereits in der Frühphase der 28. KW Berg-Cup Saison bewusst Rennen auszulassen und damit „geplante“ Streichresultate zu produzieren.

Die KW Berg-Cup Champions von 2013 und 2014, Dieter Rottenberger und Jörg Weidinger, lassen den Trip in die Eifel jedenfalls aus. Wagt man sich auf das dünne Eis der Spekulation, dann bedeutet dies möglicherweise auch Jörgs Verzicht auf die Verteidigung seines Titels in der Deutschen Berg Meisterschaft der Tourenwagen. Und wagt man sich auf noch dünneres Eis, dann könnte dies ein Indiz dafür sein, dass Dieter 2015 wieder öfter selbst im Cockpit des BMW 318i STW am Werk sein wird. Zumindest seine beiden Heimrennen am Hauenstein und in Unterfranken ziehen ihn wohl magisch an. Wer wird denn nun von den 35 Teilnehmern der 2-Liter Klasse der verbesserten Tourenwagen in Wolsfeld auf dem Podest stehen, wer wird Jörg Weidinger als Class-Winner ablösen? Eins ist sicher: Es wird einen beinharten, spannenden Fight mit knapper Entscheidung geben. Was natürlich auch für alle anderen Kubik-Abteilungen und die Sonderwertungen KW 8V-Trophy sowie die Rookie und die Ravenol Youngster Wertung gilt. Für zusätzliche Würze in diesem ohnehin leckeren Pfingst-Bergrennsport-Menü werden die zahlreichen Akteure der Luxemburger Berg-Meisterschaft sorgen, die in Wolsfeld ebenfalls mit von der Partie sind.

Zum Krimi kann auch durchaus die Auseinandersetzung um die Top-Positionen des Gesamt-Rankings mutieren. Hier könnten je nach Wetter – und das ist ja in der Eifel bekannt launisch – durchaus die Tourenwagen ganz vorne mitspielen. Vielleicht sogar auch ohne die Hilfe von Petrus. Für die Stockerlplätze drängt sich mindestens eine Handvoll Spitzenfahrer auf. Zum Beispiel Herbert Stolz im Porsche 935 DP II, die Lancia Delta S4 Piloten Jürgen Gerspacher und „Raketen“ Bruno Ianiello sowie der Schweizer Ronnie Bratschi im Eggenberger Mitsubishi Lancer. Nicht zu vergessen Lancisti Norbert Handa im Delta Integrale, mit dem er beim Auftakt in Eschdorf eine sehr gute Figur abgab. Vielleicht sorgt ja auch E2-Silhouette KW Berg-Cup’ler Alex Hin für eine positive Überraschung. Aus Holger Hovemanns geplantem Start wird übrigens leider nichts. Beim über den Winter in vielen Punkten optimierten Kadett V8 GTR sind in der Testphase kleinere Problemchen aufgetreten, die zuerst noch gelöst und abgearbeitet werden müssen. Aber aufgeschoben ist ja nicht gleich aufgehoben. Warten wir halt noch etwas auf den ersten 2015er Auftritt des „Monschters“ samt seines Bändigers.

So, habe ich euch, liebe KW Berg-Cup Fans, Wolsfeld 2015 genügend schmackhaft gemacht? Ja? Dann ist es gut! Unsere Pfingstfestpläne stehen also spätestens jetzt fest und sind echt deckungsgleich. Das heißt, wir sehen uns in Wolsfeld. Bis dann!