Im keinen Dorf Eichenbühl, im nordwestlichsten Ecken des Freistaat Bayerns, wo alljährlich im September das Bergrennen Unterfranken Fahrer und Fans aus ganz Deutschland anlockt, ist das Familien-Team von Nils Abb beheimatet. Der noch 21jährige Maurergeselle und amtierende Vereinsmeister des MSC Sraßbessenbach wuchs parktisch mit dem Bergrennen vor der Haustür auf und ist seit seinem 18. Lebensjahr im KW Berg-Cup in Gruppe H bis 1300 ccm am Start. Nach einigen Ausrutschern, bei dem der gelbe VW Polo 8V etwas gelitten hatte, entschlossen sich Nils und sein Vater und Team-Chef Jürgen Abb, der in den 80er Jahren selbst Bergrennen fuhr, für den Neuaufbau. Ein VW Polo 86C sollte es wieder sein, in den seit Oktober 2011 weit mehr als 200 Arbeitsstunden geflossen sind.
 


Nils Abb: „Der Neu-Eichenbühler Norbert Brenner  berichtete mir von einer Rohkarosse eines Polo 86C, Baujahr 1984, ganz in der Nähe in Amorbach. Mitte Oktober letzten Jahres schauten wir uns das Teil an, um zu entscheiden ob es sich rentiert den Polo zu kaufen. Wir mussten nicht lange überlegen, der Besitzer schenke mir die komplett Ausgeschlachtete Karosse. So begannen wir  Ende Oktober mit der Arbeit an einem Haufen Blech. Wir spielten mit dem Gedanken die Karosse bis zum Saisonauftakt in Eschdorf fertig zu bekommen, ließen uns aber die Option offen meinen schwer mitgenommenen Polo notdürftig fit zu machen, um im Notfall mit ihm an den Start 2012 gehen zu können. Noch im November hatten wir uns bei Heigo einen  Käfig bestellt, dessen Rohre schon eine Woche später in unserer Werkstatt lagen. So konnte mein Vater schon Mitte November mit dem Einbauen des Käfigs beginnen, während ich parallel dazu, noch Reste von Lack und Dichtungs-Material abschliff. Ende November konnte ich zum ersten Mal Probe sitzen. Anfang Dezember trafen die neuen GFK Türen und Makrolon-Scheiben ein und der Käfig wurde zum zweiten Advent von einem Fachmann verschweißt. Die Option, meinen alten Renner noch einmal wieder zu beleben hatte sich zwischenzeitlich erledigt. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen soll der neue Bergsteiger seinen neuen Lack bekommen, natürlich wieder in Gelb und Blau! Ende Februar feierte wir sozusagen Hochzeit, der bei Jürgen Schneider frisch revidiert und optimiert Motor fand seinen Platz im Motorraum des Polos“.

Nach dem Stand der Dinge im März lag der Start in Eschdorf in Reichweite. Nur die Lieferschwierigkeiten beim neuen KW Fahrwerk machten Vater und Sohn Abb sorgen. Vor wenigen Tagen dann eine Nachricht von KW. Das Fahrwerk wird in der kommenden Woche (17. KW) geliefert. „Somit ist also alles im grünen Bereich“, freut sich Nils. Zwischenzeitlich wurde der neue Wagen, trotz des engen Zeitplans bis ins kleinste Detail optimiert. „Wir haben dem Polo eine strenge Diät verordnen, um an das vom DMSB vorgeschriebene Mindestgewicht zu kommen“, scherzt Nils. „Der Sitz, das Lenkrad und die Pedale rutschen so weit wie möglich nach hinten und unten, um einen besseren Schwerpunkt zu bekommen. Na ja, ich glaube mehr verrate ich erst mal nicht!“.