Sonntag, 10. Juli 2011. Nach einer ausgedehnten Fahrradtour sitze ich nachmittags mit meiner Familie und Freunden auf der Terrasse. Mein Handy läutet, Charly Mayerl ist dran, überbringt betroffen eine unfassbare Nachricht. „Georg Plasa ist heute beim EBM-Lauf in Rieti mit hohem Tempo verunfallt und während des Hubschraubertransportes nach Rom seinen Verletzungen erlegen.“ Wir sind zutiefst erschüttert, schauen uns an, können es nicht glauben, wehren uns gegen die Realität.

Georg soll tot sein? Der Georg, der auf der Motor Show Essen 2010 stolz und hochmotiviert, ja enthusiastisch sein neues Projekt, den BMW 134 Judd V8, präsentiert hat? Mit leuchtenden Augen, voller Energie und Tatkraft, voller Ideen und richtungweisender Visionen. Der Vollblutrennsportler, brillante Techniker und Perfektionist, der mit Herzblut und Intelligenz dem Berg-Cup Gruppe H jahrzehntelang wertvollsten Input gab? Input als Mitglied, als Sportleiter und als Beisitzer im Vorstand. Als fairer Sportsmann und großartiger Mensch. Im Denken und Handeln immer ausgerichtet auf das Wohl des Berg-Cups. Seines Berg-Cups, den er wesentlich mitgeprägt hat.

Motorsport, Autos und Technik haben Georgs Leben bestimmt, waren seine Standbeine. In allen diesen Bereichen hat er sich seriös hochgearbeitet, von ganz unten beginnend, von der Pike auf. Von der Kfz.-Lehre bis zur eigenen Rennsporttechnik Firma. Vom 02er BMW der Anfangsjahre bis zum 134 Judd V8 Boliden. Von Ori’s und Rallyes bis zum zweifachen Berg-Cup Gesamtsieger. Und weiter bis zum Gewinner der FIA-Hillclimb-Challenge und des FIA-Hillclimb-Cups. Vom „National-Hero“ bis zum arrivierten europäischen Spitzenpiloten. Den Weg zu diesen Erfolgen hat sich Georg selbst geebnet. Durch seinen Einsatzwillen und seine Selbstdisziplin. Durch seine Lernfähigkeit. Durch sein offenes Zugehen auf sein Umfeld. Und vor allem durch permanentes Vervollkommnen und Verbessern. Bei sich selbst und bei seinen Rennfahrzeugen. Immer auf der Grundlage seiner eigenen Gedankengänge und seines schier unbegrenzten Know-how.

Bilder tauchen auf. Bilder von den Stationen seiner großen Karriere. Bilder der Begegnungen mit ihm. Bilder, die nun Erinnerungen sind. Wertvolle Erinnerungen. An einen großen Rennfahrer, an einen geschätzten, lieb gewonnen Menschen und Freund. Der mit 51 viel zu früh aus unserer Mitte gerissen wurde. Der eine Lücke hinterlässt, die nicht zu schließen ist. Die Gedanken wandern weiter. Zu denjenigen, die noch schmerzlicher betroffen sind. Zu denjenigen, denen unser ganzes Mitgefühl gehört. Zu seiner Lebensgefährtin Maria, zu seinen Angehörigen, zu seinem Team, zu seinen engen Freunden. Dann ist wieder das Bild von Georg da. Dem wir danke sagen für alles, was er uns gegeben hat. Danke Georg, wir werden Dich nie vergessen, Du wirst immer bei uns sein.