Wie versprochen widmen wir uns heute der 1,6-Liter-Klasse der Internationalen Serie KW Berg-Cup, bewegen uns also in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1. Zur Auffrischung nochmal die Basics: 13 Rennen zwischen April und Oktober, in die Jahreswertung fließen die besten neun Resultate pro Fahrer oder Zweier-Team ein. Die Austragungsorte lagen mit dem Schwerpunkt in Deutschland, gewürzt durch vier Abstecher nach Luxemburg, Österreich (2) und in die Schweiz.
Zum Einstieg noch schnell die Rückblende auf die 1600er-Sieger seit der 2014 erfolgten Ablösung der Divisions- durch die Klassenwertungen. Manfred Schulte holte damals im Citroen Nemeth AX Kit Car Platz eins, eine Saison später gewann André Stelberg mit seinem VW Corrado 16V. Anschließend begann die Ära von Stefan Faulhaber und Michael Rauch, die sich im Opel Minichberger Kadett C Coupé 16-Ventiler 2016 und 2017 den Siegerpokal sichern konnten. 2018 war dann das Jahr des Erwin Buck im VW Scirocco 1, in dem wechselweise mal ein 8-Ventil- und mal ein 16V-Motor arbeitete. Für 2019 wurde nicht nur von Insidern ein beinhartes Duell um die 1,6-Liter-Krone zwischen Erwin Buck und Stefan Faulhaber erwartet. Dieses startet in Schotten. Wo im Rennen zuerst Stefan vorn liegt, dann Erwin. Im vierten und letzten Lauf wird dieser mit Rot gestoppt. Beim Restart hat er einen dicken Hals, bremst den Abzweig in die Querspange ultraspät an, schaltet etwas optimistisch zurück. Das nimmt der Ventiltrieb übel. Erwin Buck ist out, Stefan Faulhaber gewinnt. Dies wiederholt er in Eschdorf, wo Erwin wieder auf das 8V-Triebwerk zurückgreifen muss. Danach erfolgt der erste Trip nach Österreich, St. Anton an der Jeßnitz wartet auf die KW Berg-Cup’ler. Erwin Buck ist nicht mit von der Partie, Stefan Faulhaber schon. Er wird knapp hinter zwei richtig schnellen Österreichern starker Dritter. An Pfingsten treffen die zwei Klassen-Favoriten in Wolsfeld wieder direkt aufeinander. Aber diesmal nistet sich die Defekt-Hexe derart im Faulhaber Kadett ein, dass nach dem Trainingstag Schluss ist. Erwin Buck gewinnt – jetzt wieder mit 16V-Spiess-Power unter der Haube – seine Klasse, ist obendrein viertschnellster aller Tourenwagen (TW). Beim EBM-Lauf Glasbach ist wieder Fernduell angesagt, nur Stefan Faulhaber ist da. In der Wetterlotterie des Sonntags macht er alles richtig, zieht mit Können und Glück das große Los, steht in der Klassen- und in der TW-Ergebnisliste als Erster ganz oben, wird Gesamt-Dritter. Es folgen am Iberg, in Homburg – wo allerdings Stefan Faulhaber fehlt – und in der Rhön am Hauenstein drei Buck-Siege. Erst in Osnabrück kann Stefan kontern, holt in der Borgloher Schweiz 0,607 Sekunden vor Erwin den Klassengewinn. Nach Siegen steht es jetzt 4:4 zwischen den beiden. Noch sind vier Rennen zu fahren. Oberhallau sieht Erwin Buck vorne. In Eichenbühl fällt die endgültige Entscheidung. Im zweiten Run gerät Stefan Faulhaber in die Leitplanken. Das ist für ihn das Saisonende. Und für Erwin Buck, der seine Gala-Vorstellungen nahtlos in Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen fortsetzt, der erneute, souveräne Jahres-Klassensieg.
Durch die Eichenbühl-Geschehnisse rückt plötzlich die Auseinandersetzung um Platz zwei ins Rampenlicht. Zwar hat Stefan Faulhaber auf Basis seiner bisherigen Top-Leistungen ein solides Polster auf die Dritten aufgebaut. Das sind im Opel Wiebe Corsa 16V RR Andy und Werner Heindrichs. Bis einschließlich Eichenbühl hat Junior Andy acht Podestplätze geholt, war je viermal Dritter und Zweiter, hat fleißig wie ein Eichhörnchen Punkte gesammelt. Eine minimale Chance auf Endrang zwei besteht. Da Andy und Werner gemeinsam als Team in den KW Berg-Cup eingeschrieben sind, muss jeder der beiden mindestens ein Ergebnis in die Wertung mit einbringen. Also muss Werner in St. Agatha ran. Nach mehr als einem Jahr Berg-Pause ist das eine harte Übung. Doch Racer bleibt Racer. Die drei Probe-Heats beendet er auf Rang acht. Im Rennen wächst er über sich hinaus, wird Fünfter. Die kleine Chance auf Endplatz zwei ist nach wie vor intakt. Um diese zu nutzen, muss beim Finale in Mickhausen eine weitere Top-Platzierung her. Das ist die Aufgabe von Andy. Der 25-jährige Metallbauer weiß um die Schwierigkeit der Mission. Im Qualifying benötigt er nur 39 Tausendstel mehr als Erwin Buck für die 2,2-Kilometer-Strecke in der Nähe von Augsburg, ist Zweiter. Diese Position behält er auch im Rennen bei. Damit hat er die Mission erfüllt. Werner und Andy Heindrichs beenden die Saison als Zweite ihrer 1600er Klasse. Bei 687,36 vom Sohn-Papa-Duo 2019 geholten Punkten beträgt ihr Vorsprung auf den schlussendlich drittplatzierten Stefan Faulhaber 0,59 Zähler.
Rang vier der Schlusstabelle gehört Sarp Bilen. Der Rookie aus dem Bergischen Land fährt mit seinem VW Golf 2 GTi 16V eine konstant starke Saison, in der er zweimal auf dem Podest steht: Als jeweils Dritter in Schotten und Homburg. Wie immer ist Routinier Helmut Maier mit seinem VW Spiess Golf 16-Ventiler häufig international unterwegs, fährt Rennen in halb Europa. Dennoch findet er Zeit für sieben KW Berg-Cup Läufe. Das bringt ihn auf Position fünf der Endabrechnung.
Ähnlich wie das Programm von Helmut Maier sieht das von Manfred Schulte aus, der im Citroen Nemeth AX Kit Car mit fünf KW Berg-Cup Veranstaltungen Sechster wird. Alle Nachfolgenden in der Klasse haben ebenfalls kein Vollzeit-Programm absolviert, zeigten aber zum Teil sehr ansprechende Leistungen. Mikko Kataja fuhr zum Beispiel mit seinem Toyota Starlet 16V viermal aufs Klassenpodest, Wolfi Glas beendete sein Heimrennen in Mickhausen im VW Minichberger Golf 20V als Dritter.
So, damit haben wir die allerwichtigsten Geschehnisse der 1,6-Liter-Abteilung noch einmal kurz Revue passieren lassen. In der nächsten Ausgabe stellen wir die Klasse bis 2000 Kubikzentimeter in den Fokus, in der sich in der 32. KW Berg-Cup Saison 28 Teilnehmer in Wertung platziert haben. Eins wollen hier und jetzt schnell vorweg nehmen: Die 2-Liter haben nicht nur durch Masse geglänzt, sondern auch mit Klasse. So, wie alle anderen KW Berg-Cup Hubraumabteilungen auch.
Wie schon am Ende von Teil 3 angekündigt und in Teil 4 begonnen, widmen wir uns von nun an den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie KW Berg-Cup, bewegen uns also in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1, durchleuchten das Geschehen in den dreizehn Rennen, von denen neun in Deutschland, zwei in Österreich und je eines in Luxemburg und in der Schweiz stattgefunden haben. Aus dieser Palette gingen die neun punktbesten Resultate je Fahrer oder Team in die Jahresendwertung ein. Wer dabei seinen Job am besten gemacht hat, dass schauen wir uns nun für die 1,4-Liter-Klasse gemeinsam an.
In dieser startet die Saison mit zwei Ausrufezeichen. Das erste davon wird gleich zu Beginn beim Bergpreis Schottenring gesetzt. Dort ist es kalt und nass, die Fahrbahn präsentiert sich tückisch. Das wird Armin Ebenhöh zum Verhängnis, er dreht sich mit dem VW Minichberger Scirocco im ersten Run und gibt danach auf. Frank Lohmann schnappt sich im 8-Ventiler Steilheck Polo die Führung. Die Freude darüber währt allerdings nur kurz. In der zweiten Auffahrt bricht ein Kabel, legt eine Einspritzdüse lahm. Auf der allmählich trockener werdenden Piste geht nun Franz Weißdorn an die Spitze, verteidigt diese bis zum Rennende. Sein Sieg beflügelt ihn offensichtlich auch beim zweiten Kräftemessen des Jahres in Eschdorf. Niemand findet gegen Franz in seinem VW Polo Hayabusa ein Mittel. Auch nicht Hansi Eller, der den Minichberger Scirocco dort fährt. Danach geben sich allerdings Hansi und Armin Ebenhöh keine Blöße mehr, gewinnen von St. Anton an der Jeßnitz bis zum Finale in Mickhausen jedes Rennen. Das sind elf an der Zahl. Bei allen auch zur Deutschen Automobil-Berg-Meisterschaft zählenden KW Berg-Cup Gipfelsprints pilotiert Hansi Eller den Scirocco. In Eichenbühl macht der 40-jährige Kfz-Meister aus der Bodensee-Region den Sack zu, sichert sich erstmals in seiner Karriere den Titel des Deutschen Berg-Meisters. Auch in der KW Berg-Cup Klassenwertung stehen Hansi Eller und Armin Ebenhöh auf der höchsten Stufe des Siegerpodests, sind zudem zum vierten Mal in Folge Zweite in der Gesamtwertung. Franz Weißdorn verzichtet wegen der Suche nach mehr Power schweren Herzens auf St. Anton, legt danach von Wolsfeld bis Mickhausen eine Serie von zweiten Plätzen vor. Diese wird nur in St. Agatha kurz unterbrochen, als unmittelbar vor dem ersten Wertungslauf eine Antriebswelle den Dienst versagt.
Spannend verläuft die Auseinandersetzung um Position drei, in die Nils Abb / Sophia Faulhaber, Ronnie Bucher / Thomas Pröschel und Frank Lohmann verstrickt sind. Bis Eichenbühl gehören auch Markus und Manfred Hülsmann im VW Golf 16V mit zu den Anwärtern auf Podestplatz Nummer drei. Erst Ihr Verzicht auf St. Agatha und Mickhausen bindet die „Hülsmänner“ auf Endrang sechs zurück. Bis zu ihrem Heim-Grand-Prix in Eichenbühl, das ist der drittletzte Saisonlauf, haben sich Nils Abb und Sophia Faulhaber auf der Basis von drei dritten Rängen und dem starken zweiten Platz in Homburg auf Jahresposition drei häuslich eingenistet. Dann passiert das Unerwartete: Im Training touchiert Nils eine Streckenbegrenzung, auf der Anfahrt zur Klinge bricht am Schneider Polo 8-Ventiler ein Teil der Radaufhängung. Von da an ist er nur noch Passagier, rodelt ausgangs der Klinge links die Böschung hoch, kippt von dort aus aufs Dach. Nils selbst passiert dabei nichts, aber der Polo verlangt nach einer neuen Karosse. Die Saison ist zu Ende, weitere Punkte bleiben versagt. Das ist die Chance für ihre schon aufgezählten Mitbewerber. Aber keiner ihrer direkten Verfolger geht in St. Agatha an den Start. Also ist die Entscheidung auf Mickhausen verschoben. Ohne es zu wissen spielt dort der Schweizer Martin Bächler Zünglein an der Waage. Mit seinem VW Lupo GTi 16V schiebt er sich als Fünfter zwischen Frank Lohmann (P4) und Ronnie Bucher, der im VW Schneider Corrado 16V Sechster wird. Das kostet die Corrado-Boys 8,33 mögliche Mehr-Zähler. Jahresdritte bleiben so Nils Abb / Sophia Faulhaber. Vierte werden mit einem Rückstand von nur 1,57 Zählern final Ronnie Bucher und Thomas Pröschel. Und mit insgesamt 585,42 Punkten auf dem Konto wird Frank Lohmann Fünfter der 1,4-Liter Abteilung. Aus Mickhausen ist noch zu berichten, dass dort Dominik Schlott erstmals mit einem 1,4-Liter 16V Motor in seinem VW Schneider Polo ausgerückt war. Dabei legte der junge Teampartner von Motoren-Power-Schmied Jürgen Schneider ein beachtliches Tempo vor, wurde auf Anhieb Dritter. Das bringt einen Spannungs-Vorschuss auf die nächste Saison.
Soweit der Jahresreport der 1400er-Klasse. Der selbstverständlich seriös verfasst wurde, auch wenn am Erstellungstag Fasching, Karneval, Fasnet oder wie immer die närrische Jahreszeit in eurer Region genannt wird begonnen hat. Im nächsten Teil geben wir dann 200 Kubik dazu und kümmern uns um die 1,6-Liter. Das wird in ein paar Tagen der Fall sein.
Wie schon am Ende von Teil 3 angekündigt, widmen wir uns von nun an den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie KW Berg-Cup. Damit bewegen wir uns in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1, durchleuchten das Geschehen in den dreizehn Rennen, von denen neun in Deutschland, zwei in Österreich und je eines in Luxemburg und in der Schweiz stattgefunden haben. Aus dieser Palette gingen die neun punktbesten Resultate je Fahrer oder Team in die Jahresendwertung ein. Wer dabei seinen Job am besten gemacht hat, dass schauen wir uns nun gemeinsam an.
Dieses Unternehmen starten wir mit den 1150ern, die diese Saison früh entschieden waren. Sieben Klassensiege und ein zweiter Platz reichten Jürgen Schneider / Dominik Schlott auf dem VW Schneider Polo 16V zur souveränen Wiederholung ihres Erfolgs aus dem Vorjahr. Im Mickhausen-Finale probten sie bereits für 2020, setzten in ihrem Auto einen 1,4-Liter 16V-Motor ein, mit dem der 24 Jahre junge Dominik Schlott auf Anhieb Rang drei bei den 1400ern herausfahren konnte. Ähnlich unangefochten wie die Gewinner sicherten sich Youngster Tobi Mayer und Hugo Moser Platz zwei. Dem niederbayerischen Team gingen allerdings durch Hugos Ausrutscher in Homburg, der einer maladen Differential-Sperre geschuldet war, sowie dem durch einen nicht mehr mitspielenden Nockenwellensensor verursachten Out in Eichenbühl wertvolle Punkte verloren. Auf ihrer Habenseite verbuchten sie mit ihrem VW Polo 16V fünf Podiumsränge, waren dabei in Wolsfeld, Oberhallau, St. Agatha und Mickhausen schnellste Teilnehmer mit einem 1,15-Liter-Fahrzeug. Nicht ohne war das Sportjahr des final Dritten. Nachdem Tobias Stegmann seinem Schneider Audi 50 8-Ventiler über den Winter ein KW-Fahrwerk und ein 5-Gang Bernert-Getriebe spendiert hatte, ging er mit großen Hoffnungen in die neue Saison. Allerdings baute er sich selbst zu großen Druck auf, kam vielleicht auch deshalb am Iberg im zweiten Probe-Heat von der Fahrbahn ab, beschädigte seinen Renner dabei erheblich. Bis Osnabrück war der Audi mit viel Einsatz wieder flott, fuhr dort sowie am Glasbach und in Eichenbühl jeweils auf Position drei. Platz vier des Klassen-Jahres-Rankings sicherte sich Bernd Deutsch (Schneider Audi 50) vor dem ab Iberg mitsamt seines VW Weißdorn Racing Polo 16V zu den 1400ern gewechselten Walter Voigt.
So viel für heute. In der nächsten Folge kümmern wir uns um die Jahres-Story der 1,4-Liter Hubraumabteilung. In ein paar Tagen könnt ihr die hier nachlesen, liebe KW Berg-Cup Fans und Freunde.
Obwohl nur in Details geändert, erschien die Meisterfeier am Ende der 32. KW Berg-Cup Saison kompakter als die allermeisten ihrer Vorgänger. Was bei den rund 280 Gästen sehr gut ankam. In neuer, kürzerer Form präsentierte sich zum Beispiel der von „Berg Fränky“ Frank Altstädt zusammengestellte Video-Saisonrückblick, der die stimmungsvollsten Fahrerlager-Impressionen geschickt mit den prickelnsten Action-Szenen verknüpfte. Als dieser gezeigt wurde, lagen der Sektempfang im Vorraum der Bad Mergentheimer Wandelhalle und der servierte Vorspeisenteller schon hinter den Teilnehmern. Vor der Eröffnung des Buffets begrüßte Berg-Cup e.V. Präsident Uli Kohl die Ehrengäste und Veranstalter-Partner sowie die aktiven und passiven Mitglieder der Berg-Cup-Familie, bedankte sich für deren Engagement, freute sich über das zahlreiche Erscheinen. Zum Abschluss seiner Ausführungen erläuterte er kurz die Zielrichtung des Berg-Cup e.V. und betonte, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen in den Bergrennsport involvierten Gruppierungen eine unabdingbare Säule der Zukunft sei.
Gestärkt vom reichhaltigen Buffet, das viele regionale Gerichte und Produkte bot und vom Catering-Team des Edelfinger Hofs an zwei Seiten des Saals aufgebaut worden war, ging es in den ersten großen Block der Ehrungen. Wobei jeder Preisträger nicht nur seinen Pokal erhielt, sondern in Wort und Bild vorgestellt wurde. Für alle auf den Rängen drei bis eins Geehrten gab es sogar kurze Video-Sequenzen. Ein flüssiger Ablauf vom Einmarsch der einzelnen Gruppen bis hin zu deren Auszug zeichnete die Siegerehrung 2019 aus, woran die nahtlose Verknüpfung von Bilderpräsentation und Laudationen einen großen Anteil hatte. Den Auftakt bildeten die drei Divisionen des KW Berg-Cups National, gefolgt vom NSU-Bergpokal und dessen Klassik-Wertung. Dann war die Reihe an den besten Neueinsteigern und den erfolgreichsten Junioren der Nationalen Serien, deren Wertung seit 2019 „Peter Naumann Gedächtnispokal“ heißt. Sieger Kevin Veit sowie seine Podest-Nachbarn Andreas Reich (P2) und Sophia Faulhaber (P3) bekamen ihre Trophäen von Jasmin Wöhr aus der Familie Naumann überreicht. Gleich danach rückten, unterteilt in weitere drei Gruppen, die 37 erfolgreichsten Gipfelstürmer aus den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie (IS) KW Berg-Cup in den Fokus.
Dessert und akrobatische Unterhaltung mit Bobby Garden Circus waren die nächsten angesagten Punkte vor der Preisübergabe an die besten 15 Teilnehmer der KW 8V-Trophy, deren Gewinner erneut Norbert Wimmer / Christian Auer hießen. Dann ging es um die Top-Drei-Plätze der Rookies und Ravenol-Youngsters der IS sowie um die erfolgreichen Damen der drei Rennserien des Berg-Cup e.V. In der genannten Folge lauten die Gewinner-Namen dazu Andre Scheer, Hauke Weber und Beatrix Flik. Bei der Übergabe der Preise, die bei den Damen handgefertigte Glasmedaillen aus dem Bayerischen Wald waren, wirkte Carsten Norden, der Geschäftsführer des KW Berg-Cup Sponsors BBS Motorsport GmbH auf der Bühne mit.
Mitgebracht hatte Herr Norden übrigens wieder einen der absoluten Knaller-Preise der DMV Team Berg-Cup Tombola: Den begehrten Gutschein für einen Satz BBS-Rennfelgen nach Wahl! Als deren glücklichen Gewinner zog Glücksfee Lucia Opel Ascona Pilot Christian Ehret aus dem Gesamtsieger-Wanderpokal. Richtig in sich hatten es auch die weiteren Preise, wie zum Beispiel ein hochwertiger Fahreranzug und eine Sitzgarnitur von KW, mehrere Sandtler 200-Euro-Einkaufsgutscheine, zwei Rennreifen nach Wahl von der Crew Knüttel Motorsport oder die Gutscheine von Pleier24 für Shirts mitsamt Bedruckung. Ein großes Dankeschön gebührt hier den KW Berg-Cup Sponsoren, die einmal mehr viele attraktive Preise eingebracht hatten. Zum gerade abgehandelten Thema gehört auch das ganz dicke „Danke!“ an Schroth Racing für die Renngurte, über die sich alle Erstplatzierten zusätzlich freuen durften. Insgesamt konnten am letzten Samstag deutlich über 50.000,- Euro an Preisgeldern, Nenngeldzuschüssen und Sachpreisen ausgeschüttet werden.
Die abschließende Ehrung galt der Gesamtwertung der IS KW Berg-Cup. Traditionell erhielten die drei Jahresbesten Siegerkränze. Hierbei wirkte Thomas Rechenberg mit, der bei unserem Titelsponsor KW als Leiter Motorsport und Entwicklungs- und Performance-Ingenieur tätig ist. Gesamtrang drei holte sich im BMW Gerent 320iS E30 Patrick Orth. Konstanz bewiesen auf ihrem VW Minichberger Scirocco 1 16V Armin Ebenhöh und Hans-Peter Eller, die zum vierten Mal in Folge auf Platz zwei fuhren. Die Gesamtsieger 2019 hatten schon Erfahrung mit dem goldenen Lorbeer, sicherten sich diesen schon 2016 und 2017. Damals noch auf dem Renault Williams Wiebe Laguna, den aktuellen mit ihrem neuen Renault Clio BTCC. Damit hat das Kfz-Mechatroniker Brüder-Duo André und Björn Wiebe aus Monzingen im Hunsrück zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen ex-Rundstreckenrenner erfolgreich auf die speziellen Anforderungen des Berg-Einzelzeitfahrens mit stehendem Start gegen die Uhr umgestrickt. Auch das verdient unseren Respekt.
Mit dem großen Schlussbild, zu dem sich alle Pokalgewinner des Abends zu den Klängen von „Stand up for the Champions“ auf der Bühne formierten, klang der offizielle Teil der KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Siegerehrung stimmungsvoll gegen 23:15 Uhr aus. Zu Ende war die Veranstaltung damit aber noch lange nicht. Denn im Rahmen der KW Berg-Cup Party wurde ausgelassen gefeiert. Vor und natürlich auch nach der Mitternachts-Curry-Wurst. Dem Vernehmen nach bis in die frühen Morgenstunden. Ganz genau wissen dies aber nur diejenigen, die bis zum Ende durchgehalten haben. Bleibt nur die Frage, ob uns die den Zeitpunkt des endgültigen Party-Ausklangs auch noch exakt nennen können?
Nach den Bergfahrten der Gruppe-A/F/CTC-Renner ändert sich der Sound, wird um die Nuance Luftkühlung bereichert, der NSU-Bergpokal ist nun unterwegs. Seit 2001 gibt es diese Rennserie, die 2015 unter das Dach des Berg-Cup e.V. schlüpfte. 2019 waren 17 der zwischen 1965 und1972 in Neckarsulm gebauten Heckmotorfahrzeuge fest eingeschrieben. Da wir gerade bei Eckdaten sind: Das Reglement fordert 635 kg Mindestgewicht, begrenzt den Hubraum der quer installierten 8-Ventil-Triebwerke auf 1,3 Liter und die Anzahl der vorwärts gerichteten Gänge auf deren vier. Was fällt uns von außen auf? Die Heckscheiben ziert nicht wie in den beiden KW Berg-Cups (Nat. und IS) der Aufkleber von Röttele Racing, sondern das Logo der NSU-Prinz-IG. Die Startnummern gibt es seit dieser Saison in verschiedenen Farben. Alle die, die in der neu geschaffenen Klassik-Wertung mitmischen, haben Ziffern in Rot. Bleibt nur noch die Antwort auf die Frage: Wer darf denn überhaupt da dabei sein? Nun, das sind alle Teilnehmer, die die Gemischaufbereitung ihrer Motoren Vergasern überlassen oder aber mit einer mechanischen Benzineinspritzung in Kombination mit nach hinten gekrümmten Ansaugbrücken auf die Pisten gehen. Wird aus Richtung Fahrgastraum angesaugt oder die Einspritzung elektronisch geregelt dann ist es nix mit Klassik, die Startnummern haben dann zur Kenntlichmachung schwarze Ziffern.
Uff, nach so viel grauer Theorie müssen wir jetzt unbedingt auf die zehn vom NSU-Bergpokal besuchten Strecken! Auf diesen geben die bisher viermaligen Gewinner der Gesamtwertung, Steffen Hofmann und Jörg Davidovic mit neuem Fahrzeug von Anfang an bedingungslos Gas, beenden die ersten vier Wettbewerbe als Sieger, verbessern die NSU-Streckenrekorde in Schotten und am Iberg. In Homburg gerät das Projekt Titelverteidigung erstmals in Gefahr. Als sich die 2,6-Kilometer-Strecke am Renntag im Gegensatz zum Training nass präsentiert agiert Jörg Davidovic, der das Auto mit der Startnummer 510 dort fährt, im ersten Rennlauf vorsichtig, liegt auf dem ungewohnten fünften Rang. Von dem fährt er sich auf abtrocknender Piste noch bis auf die Drei nach vorne. Der Homburg-Sieg gehört allerdings Andreas Reich, es ist sein erster im NSU-Bergpokal. Auf Hauenstein verzichten Steffen und Jörg, dort heißt der Gewinner Uwe Schindler. Osnabrück läuft dann weder nach dem Schema: Platz eins und neue NSU-Benchmark durch Steffen Hofmann. In Eichenbühl wird es für die Leader nochmals knapp. Nach einem Dreher im ersten Race-Heat ist Steffen Hofmann Neunter. Er reagiert auf seine Art, fährt im letzten Run NSU-Streckenrekord und beendet den Wettbewerb als Zweiter hinter Uwe Schindler. Die letzten NSU-Siege des Jahres in St. Agatha/AUT und Mickhausen gehören Steffen Hofmann. Damit ist er im Team mit Jörg Davidovic erneut Champion. Rang zwei ist die Sache von Uwe Schindler, der nach seinem in Wolsfeld erlittenen Ölschlauchplatzer eine harte, arbeitsreiche Woche auf sich nimmt, um am Glasbach wieder dabei sein zu können. In seiner Saisonbilanz stehen zwei Siege und sieben zweite Plätze. Das Rennen um Position drei hat der 26-jährige Schwarzwälder Andreas Reich für sich entschieden. Inklusive seines Homburg-Erfolgs darf er sich über vier Podestränge freuen. Der Jahresvierte Thomas Krystofiak war einmal Zweiter und zweimal Dritter. Und dies, obwohl er die meiste Zeit der Saison mit einem schwächeren Ersatzmotor vorlieb nehmen musste. Der Fünfte der Endergebnisliste ist erst seit 2016 am Berg aktiv. 2019 präsentierte sich der Pfälzer Christoph Schwarz stark, gehörte sechsmal zu den besten fünf NSU-Piloten, setzte in Wolsfeld als Dritter sein Highlight.
Bleiben noch die „Klassiker“, die es echt spannend machten. Denn vom Beginn weg entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Michael Vogel und Wolfgang Schwalbe. Dieses fand in Österreich eine Vorentscheidung, als das Sportgetriebe an Wolfgangs Auto schlapp machte und durch ein Serienteil ersetzt werden musste, das auch in Mickhausen noch im NSU-TT-Heck steckte. Dort war die Ausgangslage klar: Wer es schafft vor dem anderen im Ziel zu sein ist auch der Gewinner der allerersten Klassik-Wertung im NSU-Bergpokal. Das gelang Mike Vogel als Fünftem, Wolfgang Schwalbe beendete das Finalrennen im bayerischen Schwabenland als Achter. Rang drei des Jahres-Rankings belegt mit zuverlässigen Resultaten Roman Szott.
Ab dem nächsten Mal, liebe Leser, werden wir uns den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie (IS) KW Berg-Cup zuwenden, werden einen tiefen Blick in den Saisonverlauf der gemeinsam gewerteten Renner der Gruppen H/FS/E1 riskieren. In Kürze geht es hier weiter.
In Teil 1 unserer kleinen Fortsetzungsgeschichte über die Erfolgreichen KW Berg-Cup’ler der Saison 2019 haben wir uns mit der Division I unserer Nationalen Serie befasst. Heute möchten wir mit euch gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen der Divisionen II und III des KW Berg-Cups National werfen. Zur Erinnerung: Ins Leben gerufen wurde die Div. II 2018 unter enormen Zeitdruck vor dem Hintergrund der kurzfristigen Forderung der Motorsporthoheiten nach Sicherheitstanks in Autos der Gruppen H/FS/E1, die an Internationalen Serien teilnehmen. Da damals nicht für alle am KW Berg-Cup Interessierten die entsprechende Umrüstung ihrer Fahrzeuge kurzfristig machbar war, wurde die Division II im neuen KW Berg-Cup National geschaffen. In ihrem Jahr eins wurde diese Möglichkeit von 25 Teilnehmern genutzt, 2019 war die Zahl mit acht eingeschriebenen Fahrern deutlich niedriger. Was im Klartext bedeutet, das mittlerweile fast alle Bergrenner sicherheitstechnisch höchstes Niveau besitzen und deshalb der Internationalen Serie KW Berg-Cup der Vorzug gegeben wurde.
Die Podestbesatzung der Division II setzte sich aus den unterschiedlichsten Klassen zusammen. Rang drei konnte sich Neueinsteiger Lukas Eigl sichern, der mit seinem Opel Corsa A GSi 16V in der Abteilung bis 1600 Kubik unterwegs war, in der sich der vom Gleichmäßigkeitssport kommende 29-jährige in Homburg mit Position vier sein persönliches Top-Resultat holte. Der Zweite der Jahresendwertung ist in der 2-Liter-Klasse zuhause, in der er jede Menge an Mitbewerbern hat. In dieser sind – je nach Veranstaltung – bis zu 40 Teilnehmer unterwegs. Auch in derart starken Feldern mischt Holger Alt in seinem frontgetriebenen Ford Escort RS 2000, der für die Saison 2019 an Breite zugelegt hat und dadurch optisch noch attraktiver geworden ist, sehr gut mit, fuhr In Osnabrück auf Platz 16. Den Divisionssieg hat sich ein Team geholt, das parallel dazu mit einem anderen Fahrzeug auch im NSU-Bergpokal erfolgreich war. Ihr wisst, von wem wir sprechen? Ja, von Jörg Davidovic und Steffen Hofmann, deren 1150er NSU Davidovic TT 16V Evo2 sich 2019 standfest präsentierte und so seinen beiden Piloten insgesamt sechs Podestplätze möglich machte. Einen großen Schritt nach vorne bedeutete für ihr Projekt 16-Ventiler NSU die Umstellung auf einen wassergekühlten Suzuki GSX-R Zylinderkopf. Über den Winter sollen weitere Ideen einfließen, auf die wir jetzt schon gespannt sind.
Die Geschichte der E2-Silhouetten-Division-III ist schnell erzählt. Noch immer ist Ralf Kroll in dieser alleine unterwegs, findet nur bei wenigen Rennen Konkurrenten. Was ihn aber keineswegs davon abhält, mit seinem Suzuki GSX-R befeuerten Silver Car S2 G Evo immer wieder Spitzenleistungen abzuliefern. Dazu zählen sicher der dritte Gesamtrang beim Bergpreis Schottenring sowie das hervorragende Abschneiden in Eschdorf als drittschnellster Pilot eines Fahrzeuges mit Dach.
In der nächsten Folge unserer kleinen Erfolgreichen-Story ist der NSU-Bergpokal an der Reihe, der 2019 um eine Klassik-Wertung erweitert worden ist. Auch diese wollen wir uns dann natürlich genau anschauen.