IMG 1573Die Nürburgring-Nordschleifen Anhänger hatten ihn schon, ihren großen Marathon des Jahres. Denn am letzten Maiwochenende ging das „ADAC Zurich 24h-Rennen“ auf der bekannt-berüchtigten Strecke in der Eifel über die Bühne. Nun sind, früher als in den Vorjahren, die Gipfelstürmer dran. Am 10./11. Juni wartet die Herausforderung Glasbach auf sie. Wo auf der ultramodernen und perfekt abgesicherten 5,5 Kilometer Piste pro Tag drei Durchgänge fest geplant sind. Im südthüringischen Wartburgkreis geht es nicht nur um wertvolle Zähler zum NSU-Bergpokal und zum KW Berg-Cup sowie zur Deutschen Automobil Berg Meisterschaft, sondern auch zur FIA European Hill Climb Championship. Das ist die höchste Liga der Gipfelstürmer, sie tritt pro Jahr nur einmal in Deutschland an.

Insgesamt 131 Nennungen sind von Fahrerinnen und Fahrern aus 13 Nationen beim Veranstalter RSG Altensteiner Oberland eingegangen. Mittendrin in diesem großen internationalen Feld befinden sich 50 aktive Berg-Cup’ler, das ist deutlich mehr als ein Drittel der Gesamtstarter. Im NSU-Bergpokal könnte sich das faszinierende Duell des Vorjahres zwischen Jörg Davidovic und Jörg Höber durchaus wiederholen, denn beide sind wieder mit von der Partie. 2016 gewann Jörg Höber mit der Winzigkeit von 0,169 Sekunden vor Jörg Davidovic. 2017 steht es zwischen den beiden 1:1, jeder hat sich bereits einen NSU-Siegerpokal geholt. In der 1150er Abteilung der nach Gruppe H, FS und E1 Technikregeln stark verbesserten Tourenwagen trägt sicher Thomas Stelberg als mehrfacher Gewinner die Bürde des Favoriten, darf sich aber gegen seine starken Konkurrenten nicht den kleinsten Schnitzer erlauben. Spannend auch die Frage, wo sich der erstmals in dieser Saison antretende Hugo Moser mit seinem VW Polo1 16V Öttinger in der 1,4-Liter Klasse einordnen wird. Denn sowohl Armin Ebenhöh (VW Minichberger Scirocco 16V) als auch VW Polo Hayabusa Pilot Franz Weißdorn verfügen ebenfalls über bestes Material und bärenstarke Motoren. Und die 1400er KW 8V-Trophy ist ohnehin auch 2017 ein Krimi der Extraklasse. In der Abteilung bis 1600 Kubik hat Helmut Maier seinen bewährten Spiess Golf 16V genannt. Mit diesem könnte er im zu erwartenden Spitzenfight zwischen André Stelberg im VW Minichberger Corrado 16V und Stefan Faulhaber auf seinem Opel Minichberger Kadett 16V durchaus das Zünglein an der Waage spielen. Bei den 2-Litern reist Tom Strasser, dessen toller Auftritt im letzten Jahr leider durch einen Antriebsdefekt viel zu früh zu Ende war, mit seinem VW Scirocco 16V an. Auf ihn muss der Wolsfeld Tourenwagensieger Björn Wiebe (Renault Williams Wiebe Laguna) auf jeden Fall ein wachsames Auge haben, dazu auch auf Lars Heisel im Opel Böhm Kadett sowie auf Hansi Eller im VW Golf2 16V. Und natürlich ebenfalls auf seine weiteren Klassenmitbewerber, die immer für eine Überraschung gut sind. In der 2000 Kubikzentimeter KW 8V-Trophy meldet sich Norbert Wimmer im BMW 2002 zurück. Wie wir ihn kennen wird er bestimmt sofort versuchen, auf Augenhöhe mit Michael Rauch im Briegel Kadett und Christian Dümler im VW Golf2 zu kämpfen. Bis 3-Liter hat sich Bernhard Permetinger mit seinem M3 E30 angekündigt, auch Marcel Gapp plant nach seinem Eschdorf Malheur im wieder ausgebügelten E36 M3 die Rückkehr auf die Rennstrecke. Darüber freuen wir uns, hoffen mit ihm, dass alles wie geplant klappt. In der Klasse über 3-Liter trifft erstmals in der Saison 2017 Norbert Handa im Lancia Delta HF Integrale auf den komplett überarbeiteten und attraktiv neu gestylten Porsche 911 GT2 RSR von Herbert Pregartner. Passen die äußeren Bedingungen, dann könnten sich die beiden sogar zu einem neuen Tourenwagen-Streckenrekord pushen. Den aktuell Timo Bernhard sein Eigen nennt. 2:26,426 lautet die Bestmarke, die er letztes Jahr im Porsche 911 GT3 Cup-Auto in den Glasbach Asphalt gestanzt hat. Bei den E2-Silhouetten Fahrzeugen mit mehr als 3-Liter Hubraum bekommt es Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett C GT/R Risse V8 unter anderem mit Vladimir Vitver im ex-DTM Audi TT-R zu tun.

Das Top-Prädikat Europa-Bergmeisterschaft zieht ein starkes Rudel von Rennsport-Fahrzeugen nach Südthüringen. Zurzeit sind in dieser deren Abo-Champion Simone Faggioli (Norma M20 FC Sportscar) und sein Herausforderer Christian Merli im Osella FA 30 Single-Seater absolut punktgleich an der Spitze. Am Glasbach werden die beiden führenden, werksunterstützten Italiener einen ernstzunehmenden, neuen Konkurrenten bekommen. Nämlich den belgischen Eschdorf Gesamtsieger Jelle De Coninck, dessen flammneuen Norma M20 FC ein über 600 PS leistender Honda-Turbomotor antreibt. Wenn sich der 34-Jährige Flame schnell auf die hochselektive Glasbachpiste einstellen kann, dann wird er sicher weit vorne in der Gesamtwertung zu finden sein.

So, nun ist es aber allerhöchste Zeit die Koffer zu packen. Hm, um ehrlich zu sein, meiner ist nach Wolsfeld gar nicht komplett ausgeräumt worden. Wozu auch bei dieser schnellen Abfolge? Das Glasbachrennen ist übrigens bereits der vierte Lauf der insgesamt dreizehn, die in der 30. KW Berg-Cup Saison gefahren werden. Die nächsten Stationen sind im Eichsfeld beim „22. Int. ADAC Ibergrennen“ am 24. und 25. Juni sowie am 08./09. Juli im niederösterreichischen St. Anton an der Jeßnitz. Wo 2017 auch die Truppe des NSU-Bergpokals dabei ist. Zuvor aber lockt uns das „22. Int. ADAC Glasbachrennen“ mit seinem Top-Feld. Ihr kommt hin? Das ist super! Dann treffen wir uns bestimmt in Steinbach im Fahrerlager oder im Startbereich, wo es bereits am Freitag (09.06.) ab 18:00 Uhr eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier gibt, an die sich erste Präsentationsfahrten anschließen. Wer mag, kann danach ab 21:00 Uhr zur Race Party nach Steinbach pilgern, die sich am Samstag wiederholt. Am Sonntag findet mitten im Fahrerlagerort auch die Siegerehrung statt. Die ist wirklich sehenswert, denn die begeistert mitgehenden Einwohner geben in Verbindung mit den noch anwesenden Fans eine eindrucksvolle Kulisse ab. Das solltet ihr euch zum Abschluss des Rennwochenendes unbedingt gönnen – es ist ein finales Highlight.





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