Es dauert nicht mehr lange. Am 1. Dezember öffnet die Essen Motor Show um 9 Uhr ihre Tore zum Previewday, der reguläre Messebetrieb findet vom 02.12. bis inklusive des 10.12. statt. Über 500 Aussteller werden dabei sein. Zu diesen zählt auch wieder der KW Berg-Cup. Mit einem von Titelsponsor KW aufgewerteten, neu gestalteten Auftritt. Zu finden in der Halle 3 auf dem Stand 3C43, gleich neben KW. Ausgestellt wird in diesem Jahr der ex-Gruppe 5 BMW 2002 von Mario Minichberger. Erstmals können KW Berg-Cup Merchandisingartikel direkt auf dem Stand erworben werden. Dazu hat Alex Pleier die Palette mit Neuigkeiten aufgewertet. Wer möchte, kann sich also problemlos mit Caps, verschiedenen T-Shirts und Berg-Cup Kennzeichenhaltern ausrüsten. Vielleicht ist ja auch etwas für den Weihnachtsgabentisch dabei. An den zwei Motor Show Wochenenden wird Markus Goldbach am Berg-Cup Stand sein, am Beginn des ersten erhält er Verstärkung durch Uli Kohl. Beide freuen sich auf viele Gäste und interessante Gespräche. Übrigens ist in Essen auch die Printversion des Berg-Cup Magazins 2023 zu bekommen, das dieses Jahr als Rückblende auf die 35. KW Berg-Cup Saison gestaltet worden ist. An den Werktagen übernimmt das Team von KW und Standnachbar Street Society die Betreuung unseres nunmehr insgesamt 15. Messeauftrittes, der dank der Gastfreundschaft und Unterstützung von KW zum dritten Mal in Folge in der vom Publikum hoch frequentierten Halle 3 platziert ist. „Dort verstehen wir vom Berg-Cup e.V. uns nicht nur als Werber für unsere zwei Rennserien KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal, sondern auch als Botschafter des Bergrennsports insgesamt. Das ist unser Motto schon seit der ersten Beteiligung hier in Essen“ heißt es seitens der Berg-Cup Organisatoren einstimmig.
Alle Details wie Öffnungszeiten, Ticketpreise, Hallenpläne usw. sind übrigens unter www.essen-motorshow easy zu finden.
Trotz eines nicht gerade einfachen Sportjahres gab es für die Siegerehrungen des NSU-Bergpokals und KW Berg-Cups rund 220 Anmeldungen. Das war geradezu maßgeschneidert für den großen Kursaal in Bad Mergentheim, in den wegen der Sanierung der seit 2013 genutzten Wandelhandel ausgewichen werden musste. Wobei die neue Location mit ihrem weitläufigem, edlen Foyer und dem großen, für die drei Gänge des Büffets und später als KW Berg-Cup Bar genutzten Wintergarten bei den Gästen sehr gut ankam. Direkt vor dessen großen Glasflächen waren auf der Terrasse drei perfekt ausgeleuchtete Rennautos zu sehen. In der Mitte stand der VW Spiess Scirocco 16V von KW Berg-Cup Gesamtsieger Erwin Buck, rechts daneben der VW Golf 1 STW, mit dem Claire Schönborn zu Platz eins in der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung gesprintet war. Links davon gab es den 8-Ventiler VW Schneider Polo von Nils Abb zu bewundern, dem Zweitplatzierten in der KW 8V-Trophy.
Für etwa 60 Interessierte begann das Wochenende schon am Freitag. Ab 16:30 Uhr öffnete Titelsponsor KW in Fichtenberg die Tore für die Berg-Cup Abordnung. Nach Kaffee und Kuchen startete die Tour durch die Hallen, aufgeteilt in zwei Gruppen. Klaus und Jürgen Wohlfarth waren die absolut hochkarätigen Begleiter durch das High-Tech Fahrwerks-Paradies. Mit zum Programm gehörte die Besichtigung des 7-Post Fahrdynamikprüfstandes, auf dem artgerecht ein Bergrenner zu sehen war. Der über zwei Stunden dauernde Rundgang löste bei den Besuchern Anerkennung und Bewunderung aus, allesamt waren von der Gastfreundschaft, vom Gezeigten und von der kompetenten Führung restlos begeistert. „Wer das verpasst hat, dem ist wirklich nicht zu helfen“ war ein im Anschluss häufig gehörtes Statement.
Die Siegerehrung startete am Samstag ab 17 Uhr mit Sektempfang, Vorspeisenbüffet und einem von Berg-Fränky zusammengestellten Video durch, das die Saison noch einmal im Zeitraffer Revue passieren ließ. Als Überraschung wartete auf jedem Stuhl ein druckfrisches Berg-Cup Magazin, das wegen des Erscheinens am Saisonende als Rückblick gestaltet worden war. Nach dem Video begrüßte Berg-Cup Präsident Uli Kohl die Gäste, hob hier besonders Jürgen Wohlfarth von Titelsponsor KW und Tim Sandtler hervor, bedankte sich bei ihnen und allen Unterstützern, schloss die Rennveranstalter, die aktiven Pilotinnen und Piloten, die Gremien und Verbände, die KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde sowie seine Vorstandskollegen mit ein. Anschließend sprach er kurz über aktuelle Entwicklungen, die momentane Situation des Bergrennsports sowie die künftigen Herausforderungen, für deren Bestehen er sich gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit aller Beteiligten wünschte.
An die Einnahme des Hauptganges schloss sich die Ehrung der Platzierten und Sieger des NSU-Bergpokals sowie der zehn KW Berg-Cup Klassen an. Wie schon seit vielen Jahren praktiziert untermalten Bilder, Videoclips und eine kurze Laudatio die Übergabe der Preise. Doppelter Genuss stand dann auf dem Programm. In Form des Dessert-Büffets und den Darbietungen von Zauberkünstler Felix Fischer. Der folgende Block beinhaltete alle Sonderwertungen. Wobei sich der Bogen von der NSU-Bergpokal Klassik Wertung über die KW 8V-Trophy bis hin zu Hill & Track, Rookies, Ravenol Youngsters und Gentleman Challenge bis hin zur Ladies-Trophy spannte, die ihre Pokale allesamt von Tim Sandtler überreicht bekamen. Noch einmal verzauberte danach Magier Felix Fischer das Publikum.
KW Berg-Cup Tombola hieß das nächste Thema. Und die hatte es absolut in sich, denn die Sponsoren hatten großzügig Top-Preise zur Verfügung gestellt. Neben vielen nützlichen Dingen wie Motorsport-Bücher, Shirts, Caps, Handschuhe, Jacken und so fort winkten ein KW Fahreroverall, ein kompletter Satz Felgen nach Wahl von BBS Motorsport, zwei Avon oder Michelin Rennreifen von der Crew Knüttel, mehrere 200 Euro Sandtler-Einkaufsgutscheine. Doch damit nicht genug, zusammen mit Powersprint steuerte Sandtler fünf Sparco-Rennsitze zur Verlosung bei. Glücksfee Lucia sorgte für die faire Verteilung, Moderator Uli für launige Kommentare dazu.
Den Höhepunkt stellte die Siegerehrung der Top-Drei in der Gesamtwertung der 35. KW Berg-Cup Saison dar, bei der Jürgen Wohlfarth die Preise an die Empfänger überreichte. Erstmals standen die VW Schneider Corrado 16V Piloten Ronnie Bucher und Thomas Pröschel, die 1400er E1-Klassengewinner, als Dritte auf diesem ganz besonderen Podest. Welches auch für Marcel Gapp Neuland war. Er hatte es noch eine Stufe höher, auf die Zwei, geschafft. Mit seinem BMW M3 E36 war er obendrein in der Abteilung E1 bis 3000 Kubik erfolgreich gewesen. Deutlich mehr Routine in Sachen Gesamt-Siegerstockerl brachte Erwin Buck mit, der sich als erneuter E1-2-Liter-Bester zum dritten Mal in Folge auf seinem bewährten VW Spiess Scirocco 16V den Gesamtsieg holen konnte. Der 53-jährige, selbständige Malermeister von der Schwäbischen Alb wurde wie seine Podiumskollegen mit einem Siegerkranz ausgezeichnet. Außerdem durfte Erwin Buck den großen KW Berg-Cup Wanderpokal nun endgültig in Besitz nehmen.
Beim großen Schlussbild mit allen Pokalgewinnern auf der Bühne wurden diese zu den Klängen von „Stand up for the Champions“ stürmisch gefeiert, erhielten lang anhaltende, stehende Ovationen. Schnell verlagerte sich das Geschehen dann aus dem Kursaal in die KW Berg-Cup Bar. Wo es um punkt Mitternacht zur Stärkung für Benzin- und andere Gespräche Currywurst gab. Wie lange deren Wirkung anhielt ist nicht überliefert. Der Chronist hat sich kurz vor 02 Uhr aus dem da noch zahlreichen Kreis der Feiernden ausgeklinkt.
Was für ein Wochenende! An beiden Tagen alle vier Läufe gefahren, traumhaftes Wetter, Massen von begeisterten Zuschauern, gute Organisation, fast perfekt eingehaltener Zeitplan, spanende Fights, Top-Leistungen, stimmungsvolle Siegerehrung. Was will man eigentlich mehr? Nun gut, vielleicht ein paar zusätzliche Teilnehmer im Rennfeld, das wäre noch ein extra Sahnehäubchen gewesen. Am Sonntag zählte dieses 97 Autos, plus 24 GLP-Teilnehmer. Gibt summa summarum 121. Was zum Teil der Terminüberschneidung mit dem letzten Lauf zur Österreichischen Meisterschaft im italienischen Cividale geschuldet war sowie dem Schwächeln der ansonsten so starken Schweizer Abordnung. Die dieses Jahr lediglich sechs Fahrzeuge umfasste. Wobei nur drei Eilgenossen sich der Mühe unterzogen, extra für Mickhausen ein Pf Technical Sheet zu beantragen, dass sie ja in ihrer Heimat bekanntlich nicht brauchen. Drei der Schweizer wechselten deshalb kurzerhand sogar in die E2-Silhouetten-Abteilung. Mit dieser kurzen Abschweifung wollen wir aber das positive Gesamtbild des „40. ADAC Bergrennen Mickhausen“ keinesfalls trüben. Denn das Wochenende vom 29. September bis zum 1. Oktober war beste Werbung für den Bergrennsport und die Veranstaltung selbst.
Werfen wir nun gemeinsam einen ersten, kurzen Blick durch die KW Berg-Cup Brille auf das Geschehen auf der 2,2 Kilometer langen Piste. Das bedeutet, wir sprechen jetzt über die auf Hubraumklassen umgewerteten Resultate, die sich aus den besten drei der vier Rennläufe bilden.
Bitte anschnallen, es geht jetzt los mit dem NSU-Bergpokal. In dem sich Jörg Höber den Sieg sicherte. Vor Andreas Reich und Thomas Krystofiak. Andreas war zugleich bester NSU-Klassiker, Volker Angelberger und Dieter Kohl komplettierten das Podest der Sonderwertung.
Die Gruppe A/F/CTC bis 1600 Kubik wurde zur sicheren Beute von Robert Maslonka im aufgeladenen VW Polo G60. Hinter ihm liefen Helmut Knoblich (Citroen C2) als Zweiter und Ronny Hering mit seinem VW Scirocco Gruppe 2 als Dritter ein. Wobei sich der Letztgenannte zusätzlich den KW 8V-Trophy Pokal seiner Klasse sichern konnte.
Bis 2 Liter Hubraum war Mario Hess mit seinem Opel Schneider Astra GSi 16V erfolgreich. Sein Marken- und Typenkollege Herbert Schmitz belegte Rang zwei, Dritter wurde im BMW E36 318ti Marcel Paula.
Über 2000 Kubik holte sich der Italiener Rudi Bicciato mit seinem Mitsubishi Lancer Evo mit deutlichem Vorsprung auf Nicolas Uenzen (BMW E36 M3) den ersten Platz. Auf Position drei lief im BMW E90 Hendrik Uenzen ein.
Bernd Deutsch war mit seinem Schneider Audi 50 in der Gruppe H/FS/E1 der einzige Vertreter der 1150er Klasse, musste deshalb mit den 1400ern zusammengelegt werden. Dort war Armin Ebenhöh (VW Minichberger Scirocco 16V) bei seinem dritten Berg-Gastspiel der Saison 2023 der sichere Sieger. Ihn flankierten auf dem Podium Florian Hübel, der im VW Schneider Polo 16V Zweiter wurde, und Nils Abb (VW Schneider Polo II). In der 1,4-Liter-Klasse war Nils Abb der schnellste 8-Ventiler-Pilot vor Philipp Plein (VW Polo) und Stefan Winkler mit seinem Fiat127.
Ultraknapp die Entscheidung bei den 1600ern. 21 Tausendstelsekunden gaben den Ausschlag zugunsten von Tobias Auchter (Opel Spiess Corsa A GSi 16V). Auf fast gleicher Höhe sprintete Sarp Bilen mit seinem VW Spiess Golf 2 16V durchs Ziel. Rang drei war die Angelegenheit von Florian Arlt im VW Lupo Cup.
Mit 21 Autos war die Abteilung bis 2000 Kubik die teilnehmerstärkste. Hier setzte sich Thomas Strasser mit seinem VW Minichberger Scirocco 16V durch, gewann 2,319 Sekunden vor Erwin Buck (VW Spiess Scirocco) und Mario Minichberger im BMW 2002 Gruppe 5. Mit Respektabstand folgten der Schweizer Jürg Ochsner (Opel Kadett C) und Claire Schönborn im VW Golf 1 STW auf den Plätzen vier und fünf. Wegen des großen Feldes vervollständigen wir noch die Top-Ten. Auf den Rängen sechs bis zehn lautete der Zieleinlauf: Marco Schöbel (Opel Gerent Kadett C Coupé), Egidio Pisano (VW Minichberger Golf 16V), Werner Weiss (Ford Escort RS 1800), Jens Weber (Opel Kadett C) und Joachim Hummel im VW Röttele Scirocco 16V. Den größten 2-Liter KW 8V-Trophy Pokal holte sich Marco Schöbel. Alexander Pleier wurde Zweiter der Sonderwertung der roten Startnummern, Josef Faber Dritter (beide Opel Kadett C Coupé).
Selbst eine aufwendige Reparatur an der Hinterachse seines BMW M3 E36 zwischen Training und Rennen konnte den rasanten Vorwärtsdrang von Marcel Gapp nicht bremsen. Er sicherte sich den obersten Platz auf dem Siegerpodium. Auf diesem flankierten ihn Michael Weber (Audi 80 Quattro Turbo) als Klassenvize und Ford-Focus-Pilot Kai Neu als Dritter. Trotz eines Ausrutschers im zweiten Run ging der KW 8V-Trophy Pokal an Werner Walser (Opel Kadett Limousine).
Bei den Boliden mit mehr als 3 Liter Hubraum enteilte Jochen Stoll im Porsche 911 GT3 Cup seinen Mitbewerbern um 4,543 Sekunden. Viel enger fiel die Entscheidung um die Positionen zwei und drei. Denn nur 0,234 Sekunden hinter Stefan Hetzenauer (P2/Chiptech Subaru Impreza) sicherte sich Patrick Orth mit seinem Porsche 997 GT3 Cup Stockerlplatz drei.
Fünf E2-Silhouetten-Renner nahmen in Mickhausen teil. Der schnellste davon war der Schweizer Martin Bürki im BMW M3 GT3. 0,708 Sekunden dahinter folgte sein Landsmann Armin Banz (Opel Kadett C 2.5l 16V), Dritter wurde Nico Breunig mit seinem TracKing RC01 B.
Das Tourenwagen-Podium setzte sich aus KW Berg-Cup Piloten zusammen. Mit der Gesamtzeit von 2:49,996 holte sich Jochen Stoll seinen ersten Sieg in der Division 1 vor Thomas Strasser und Erwin Buck.
Mit der Siegerehrung vor großem, applausfreudigem Publikum endete der aktive Part der 35. KW Berg-Cup Saison. Der Fokus liegt nun auf den Vorbereitungen für die Siegerehrung, die am 4. November in Bad Mergentheim stattfindet. Darauf folgt die Beteiligung an der Essen Motor Show. Im absoluten Brennpunkt steht allerdings die Planung der nächsten Saison, deren Eckdaten sich in den nächsten vier bis sechs Wochen heraus kristallisieren sollten.
Denn noch längst sind nicht alle Klassen- oder Sonderwertungssieger gefunden, für die Platzierungen dahinter gilt dies ebenso. Auch in der Gesamtwertung ist noch Spannung drin. Zwar steht die Top-Ten-Besetzung fest. Aber abgesehen von der Spitzenposition, die Erwin Buck innehat, keineswegs die Vergabe der Positionen dahinter. Alle aus diesem exklusiven Zehnerclub haben die mindestens geforderten sieben Rennen absolviert. Stand heute treten sieben davon an, um noch Feintuning am Punktestand zu betreiben. Und genau das könnte noch Verschiebungen geben, selbst auf den Podiumsrängen zwei und drei. Also müssen alle nochmals ihre Kräfte mobilisieren, müssen das Maximum geben.
Alleine das hautnah zu beobachten ist die Reise ins bayerische Schwabenland wert. Mickhausen ist etwa 45 Kilometer südwestlich von Augsburg zu finden. Die 2200 Meter lange Piste hat es in sich. Auch, wenn sie dieses Jahr gemäß der Vorhersagen durchgehend trocken sein sollte. Sowohl am Samstag (30.09.) als auch am Sonntag sind vier Läufe vorgesehen. Das ist ein realistisches Vorhaben. Auch, weil die Autos nicht über die Strecke zurückgeführt werden müssen. Sondern außen herum fahren können. Nur die jeweils letzte Talfahrt des Tages geht über die Rennpiste zurück ins offen zugängliche Fahrerlager. Wobei die Fans dicht heran rücken dürfen. Was die Gelegenheit bietet, ihren Lieblingen und Favoriten samt deren Renner ganz nahe zu kommen.
Stichwort Autos: 126 Nennungen sind beim veranstaltenden ASC Bobingen für das „40. ADAC Bergrennen Mickhausen“ insgesamt eingegangen. 100 davon für das Rennen selbst, der Rest für die angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung. Es werden 16 Rennsportfahrzeuge und 84 Tourenwagen erwartet. Von diesen gehören 62 zum KW Berg-Cup, inklusive den sieben Teilnehmern des NSU-Bergpokals. Der übrigens auch noch nach seinem Gewinner sucht. Bei den luftgekühlten Heckmotorrennern gibt es eine Premiere. Silke Schlumberger absolviert ihren ersten Bergstart. Wir freuen uns darüber und drücken die Daumen dazu. Respekt nötigt uns Jürgen Klages ab, der seinen Opel Astra GSi 16V nach dem Wolsfeld-Abroller für sein Heimrennen wieder in Form gebracht hat. Außerdem lässt Achim Kreim seinen Mitsubishi Lancer Evo 8 wieder einmal Bergluft schnuppern. Mit im Feld ist auch Mickhausen Mitorganisator und Quartiermeister Wolfi Glas, der sich mit einem starken Rennergebnis im VW Minichberger Golf 1 16V in der 1600er KW Berg-Cup Jahreswertung noch weit nach vorne fahren könnte. Ihr jeweils zweites Rennen in der 35. Saison unserer Traditionsrennserie bestreiten Thomas Strasser im VW Minichberger Scirocco 16V und Motorenzauberer Mario Minichberger mit seinem bärenstarken BMW 2002 16-Ventiler, dessen Kraftquelle ein ex-Formel 2 Triebwerk ist. Last, but not least, haben wir noch einen Mini-Porsche-Cup anzubieten. Denn Jochen Stoll und Patrick Orth bringen ihre 911 GT3 an die Startlinie. Das Feld der E2-Silhoutenrenner stockt der Schweizer Martin Bürki mit seinem BMW M3 GT3 attraktiv auf.
Fazit: Es wird in Mickhausen packenden, mitreißenden Bergrennsport geben. Los geht es am Samstag um 9 Uhr mit dem Training, das Rennen startet am Sonntag eine halbe Stunde früher. Es endet mit der Siegerehrung im Vorstartbereich. Das ist dann die letzte Gelegenheit, Autos und ihre Lenker aus der Nähe zu sehen. Bevor das ganze Equipment in Anhängern, Hallen und Garagen Unterschlupf sucht. Bis zum kommenden April. Das ist rund ein halbes Jahr ohne live erlebten und gefühlten Motorensound, ohne Fahrten im Grenzbereich der Physik. Also holt euch doch am kommenden Wochenende noch eine gehörige Portion davon. Damit ihr im Winter davon zehren könnt.
Die Gesamtteilnehmerzahl lag beim Rennstart am Sonntagmittag bei knapp 200. Zieht man 35 historische Autos und 27 Rennsportfahrzeuge ab, dann bleiben 136 Autos mit Dach übrig. Mehr als ein Drittel davon steuerten NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup bei. Um an die flüssig-schnelle 3,2-Kilomter-Piste in Oberösterreich zu gelangen, nahmen einige echte XXL-Anreisen in Kauf. Die es aber in den meisten Fällen wert waren. Denn einmal mehr bot der veranstaltende MSC Rottenegg mit seinem Team eine Top-Veranstaltung. Mit Rennautos aller Bandbreiten, vom historischen Steyr Puch über topaktuelle Porsche GT3 und einen KTM X Bow GTX bis hin zu modernsten, einsitzigen Formelflundern. Mit einem kompakten, pünktlich eingehaltenen Zeitplan. Der samstags ab 11 Uhr zwei Trainingssitzungen enthielt. Eine weitere Probeauffahrt dann am Sonntag ab 8:30 Uhr. Um 12:00 starteten die beiden alles entscheidenden Race-Heats, bei denen leider Holger Hovemann und Marcel Hellberg fehlten. Holger kam mit seinem Opel Datalab Kadett V8 GT/R am Samstag mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke ab und schlug in eine Scheune ein. Marcel legte sich am nächsten Tag zunächst mit einem Baum und danach noch mit der gegenüberliegenden Leiplanke an, was sein VW Brügge Golf 8V ernsthaft krumm nahm. Die Sicherheitseinrichtungen beider Autos leisteten hervorragende Arbeit. Marcel blieb unverletzt, Holger wurde zur Diagnose und Behandlung ins Krankenhaus geflogen, blieb dort eine Nacht zur genauen Beobachtung auf der Intensivstation. Diese konnte er schon am nächsten Tag verlassen. Nach seiner eigenen Aussage geht es ihm den Umständen entsprechend gut. In Anbetracht der Ausgangsgeschwindigkeit hätte das deutlich ungünstiger verlaufen können. Großes Dankeschön also an die Schutzengel und die allerbesten Wünsche für eine zügige, vollständige Genesung!
Damit zum Rennen selbst, das trotz der vielen Starter und einiger Vorfälle gegen 17:15 Uhr beendet war. Die KW Berg-Cup Mannschaft lieferte eine großartige Vorstellung ab. Völlig unabhängig davon, ob durch die Performance-Faktor-Klassen oder KW Berg-Cup Hubraum-Brille betrachtet. Lukas Friedrich (Ford Fiesta), Marco Schöbel (Opel Gerent Kadett C Coupé), Erwin Buck (VW Spiess Scirocco 16V) und Jörg Weidinger im BMW Z4 GT3 von Bernhard Permetinger gewannen vier der sechs in Österreich üblichen PF-Klassen. Nehmen wir die KW Berg-Cup Wertung zur Hand, so dürfen wir Thomas Krystofiak zum Sieg im NSU-Bergpokal gratulieren. Er war im NSU 1200C der Schnellste vor Gaststarter Martin Kogler und Uwe Schindler (beide NSU TT). Den größten F1600-Pokal holte sich mit seinem VW Polo G60 Robert Maslonka. Ihm folgten Ronny Hering (VW Scirocco Gr. 2) und Markus Fink im Citroen C2. In der F bis 2 Liter pilotierte Michael Schumacher seinen VW Polo G60 auf Rang drei. Vor ihm liefen Patrick Flechl (Opel Astra GSi) und als Sieger Chris-André Mayer im Honda Civic Type R ein. Über 2-Liter holte Hans-Jürgen Wetter mit seinem HWRT Mercedes Benz 190E 2.3-16 Platz zwei hinter Mitsubishi-Pilot Patrick Stingl. Bei den elf Autos der H/FS/E1 bis 1400 Kubik lieferten sich Thomas Pröschel (VW Scheider Corrado 16V) und Florian Hübel im express-reparierten VW Schneider Polo 16V einen harten Fight. Am Ende hatte Thomas Pröschel um 29 Hundertstel das bessere Ende für sich, sicherte die Siegertrophäe. Dritter und zugleich bester 8-Ventiler-Pilot wurde Nils Abb mit seinem VW Schneider Polo. Es folgten Tobi Mayer (VW Polo 16V) und Local-Hero Daniel Schuster, der auf KW 8V-Trophy Rang zwei einlief. Dritter der roten Startnummern wurde Simon Markert (beide Letztgenannten VW Schneider Polo). Die 1600er wurden zur rot-weiß-roten Beute. Und an der Spitze auch zu einem Prestige-Duell. Rene Warmuth gewann dieses mit seinem VW Polo 16V 0,108 Sekunden vor Christian Schneider (Peugeot 205 GTi RS 16). Die Fahne des KW Berg-Cups hielt in dieser Abteilung Sarp Bilen im VW Spiess Golf 16V hoch, der Platz drei sicherte. 30 Autos umfasste die 2-Liter Klasse. Thomas Strasser (VW Minichberger Scirocco 16V/P1) und Erwin Buck (VW Spiess Scirocco 16V) fuhren einen KW Berg-Cup Doppelsieg ein. In ihrem Windschatten folgte im VW Golf 16V Jürgen Halbartschlager. Drei weitere KW Berg-Cup Aktive schafften den Sprung In die Klassen-Top-Ten. Mario Minichberger fuhr seinen BMW 2002 auf Position vier, Claire Schönborn (VW Golf 1 STW) überzeugte als Streckenneuling mit Rang sieben. Und Jens Weber fuhr seinen Opel Kadett C 16V auf Platz zehn. Die 2-Liter KW 8V-Trophy entschied Marco Schöbel für sich, der zweite Platz der Sonderwertung ging an Sepp Faber (beide Opel Kadett C Coupé). Bis 3-Liter präsentierten sich die Berg-Cup’ler stark. Marcel Gapp gewann hier im BMW M3 E36 vor Hermann Blasl (Opel Gerent Kadett 16V) und Michael Weber mit seinem Audi 80 Quattro. Werner Walser (Opel Kadett Limousine) holte sich den 8-Ventiler Pokal dieser Klasse. Über drei Liter hieß der Sieger Karl Schagerl, dessen VW Golf R TFSi ganz am Ende von Lauf eins kurz den Ladedruck verlor. Und damit auch fast das Rennen. Denn letztlich fehlten Jörg Weidinger im BMW Z4 GT3 nur 1,157 Sekunden auf den österreichischen Volkshelden Karl Schagerl. Marek Rybnicek, der am Rechberg im KTM X-Bow GTX dicht an Jörg Weidinger dran war, hatte in St. Agatha keine Chance. Er verlor als Dritter auf den insgesamt 6,2 gewerteten Kilometern 6,491 Sekunden auf Jörg. Jochen Stoll pilotierte seinen Porsche 911 GT3 unter den 29 Klassenstarten auf eine starke neunte Position.
Das Gesamtklassement der Autos mit Dach sah auf dem Podest Karl Schagerl als Sieger. Ihn flankierten Jörg Weidinger, der seine Zeiten aus dem Jahr 2021 deutlich verbesserten konnte, als Zweiter sowie Dan Michl (Lotus Elise V8) als Dritter.
Was ist von der 2023er Ausgabe des „Noblend Automobil Bergrennen Esthofen – St. Agatha“ (23.-24.09.) noch zu erwähnen? Ganz sicher, dass es ein großes Motorsport Event war. Das sogar die einschlägigen Wetter Apps überzeugen konnte. Denn anders als vorhergesagt war es nur zum Trainingsbeginn feucht. Von da an besserten sich die Verhältnisse laufend, der Sonntag bot bestes Herbst- und damit auch Rennwetter. Die perfekte Organisation des Teams vom MSC Rottenegg mit Markus Altenstrasser an der Spitze wurde durch Heerscharen von Zuschauern belohnt. Die bei den Rückführungen auf die Strecke und damit ganz nahe an ihre Lieblinge heran durften. Unter dem Motto: bergab gesehen die Zuschauer auf der linken Straßenseite, die Rennwagen auf der rechten. Das klappt und kommt super an. Motorsport zum Anfassen eben.
Im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Kalender steht nun nur mehr das „40. ADAC Bergrennen Mickhausen“ (29.09.-01.10.) verzeichnet. Es wird das Finale der 35. KW Berg-Cup Saison werden. Bitte unterstützt uns auch dort vor Ort nach Kräften, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Wir zählen auf euch!
Für alle, die noch keine sieben Top-Resultate auf ihrem Punktekonto haben, wird es nun höchste Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Gas zu geben. Denn in der 35. KW Berg-Cup Saison zählen die sieben besten Ergebnisse aus zehn Rennen. Das gilt auch für den NSU-Bergpokal. Mit dem „NOBLEND Automobil Bergrennen Esthofen – St. Agatha“ (23.-24.09.) in Oberösterreich und dem schon ein Wochenende später folgenden 40. ADAC Bergrennen Mickhausen geht das aktive Geschehen auf den Strecken unweigerlich zu Ende. Spätestens dann werden die Sieger und Platzierten feststehen. 55 Berg-Cup Aktive treten die Reise ins nur 45 Kilometer von Passau die Donau abwärts zu findende St. Agatha an. Um noch Feinarbeit am Zählerstand zu betreiben. Und um sich im 220-Autos-Feld so gut als möglich zu behaupten. Die Prädikate FIA Zentraleuropa Zonen Meisterschaft, Österreichische und Deutsche Meisterschaft, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal haben dieses Großaufgebot zu Stande gebracht. Fahrer aus 13 Nationen werden die schnellen 3,210 Kilometer unter die Räder nehmen. Los geht es mit 37 historischen Autos, dann folgen 144 aktuelle Tourenwagen. Zum Abschluss legen knapp 40 Rennsportfahrzeuge los, zu denen auch der Osella FA 30 Zytec LRM von Abo-Europameister Christian Merli zählt.
Wegen des Riesenfeldes hat der Zeitplan Modifikationen erfahren. Die zwei Samstagstrainingsläufe beginnen um 11:00 Uhr, die letzte Übungsauffahrt am Sonntagmorgen geht ab 08:30 Uhr in Szene. Der Startschuss zu den beiden Wertungsläufen erfolgt um 12:00 Uhr.
Ein Besuch in St. Agatha ist dringend zu empfehlen. Denn das Traditionsrennen glänzt nicht nur mit der puren Starterzahl, sondern auch mit Qualität. Bei den Autos mit Dach ist unter anderen Karl Schagerl mit seinem infernalischen VW Rallye Golf TFSi dabei. Der Bulgare Nikolay Zlatkov bringt seinen Audi Quattro Pikes Peak an den Start, Dan Michl (CZE) den V8 Lotus Elise. Mit den Genannten und noch vielen anderen mehr wird sich Holger Hovemann im Opel Datalab Kadett V8 GT/R auseinandersetzen müssen, wenn er mit auf das Podest der Tourenwagenwertung steigen möchte. In St. Agatha hat der KW Berg-Cup in dieser Übung übrigens ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Jörg Weidinger übernimmt das Cockpit des BMW Z4 GT3 von Bernhard Permetinger. Beim Rechbergrennen pilotierte er diesen auf Platz zwei der Division 1. Verstärkt zeigt sich in Oberösterreich speziell unsere 2-Liter-Klasse. Tom Strasser hat auf seinem VW Minichberger Scirocco 16V genannt. Einen späten Einstieg vollzieht Mario Minichberger himself im BMW 2002, für den die Piste in St. Agatha maßgeschneidert sein sollte.
Also, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Freunde, ihr wisst, was an den zwei nächsten Wochenenden auf dem Programm steht. Wenn es für euch irgendwie machbar ist, dann seid doch bei den finalen Rennen live vor Ort dabei. Denn danach müsst ihr über ein halbes Jahr auf attraktiven, prickelnden Bergrennsport und Gänsehautmomente verzichten. Wenn das mal keine Entzugserscheinungen gibt. Schützt euch dagegen und startet ein entsprechendes Sofortprogramm. Das wirkt, ihr werdet sehen!