Um es gleich vorweg kurz zusammen zu fassen: Der in mehreren Bereichen neu aufgestellten Mannschaft des ASC Bobingen rund um Organisationsleiter Hinrich Groeneveld ist die Rückkehr in den Berg-Terminkalender nach einmal Aussetzen sehr gut gelungen. An beiden Veranstaltungstagen konnten wie geplant jeweils drei Läufe durchgezogen werden. Der Samstag begann nass. Gegen Mittag hörten die Niederschläge auf, die Verhältnisse wurden besser. In den Waldpassagen der 2,2-Kilometer-Strecke blieb es allerdings feucht und rutschig. Das Rennen startete am Sonntag um 8:30 Uhr auf trockener Fahrbahn. Doch im dritten Run setzte nach der 2-Liter-Klasse der Gruppe A/F/CTC leichter Niesel ein, der die Zeiten im Schnitt um runde 10 Sekunden abrutschen ließ. Die Rennleitung reagierte schnell, gab nach dem NSU-Bergpokal Gelegenheit zum Reifenwechsel, achtete danach konsequent auf die Einhaltung der vorgegebenen Startreihenfolge. Diese basierte auf den Zeiten des Trainings, das dadurch in den Stand eines echten Qualifyings erhoben wurde. In jeder Klasse erfolgte die Aufstellung für das Rennen von langsam nach schnell, was ohne Probleme funktionierte und den Zuschauern gefiel. Trotz mehrerer Vorfälle, die zum Glück glimpflich verliefen, fand die letzte Rückführung der Gipfelsprint-Saison 2019 schon gegen 16 Uhr statt. Der dazu von den vielen begeisterten Zuschauern gespendete Applaus machte das „38. ADAC Bergrennen Mickhausen“ für die Aktiven final zu einer hoch emotionalen Angelegenheit. Der erwähnte leichte Niederschlag des Sonntags hielt übrigens nur kurz an, erst nach der Siegerehrung kehrte er in verstärkter Form zurück. Diese fand im Festzelt statt, das 2019 erstmals vom ASC Bobingen in Eigenregie betrieben wurde. Dort gab es am Samstagabend eine gut besuchte Fahrer- und Videopräsentation mit brandaktuellen Aufnahmen vom Training, die Pfeifer Video eingefangen und im Expresstempo gekonnt auf die Leinwand gebracht hatte.
Mit dem Thema Sieger und Platzierte wollen wir uns nun in den Klassen, in denen Aktive der KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals unterwegs waren, ausführlich befassen. Schnell noch für die Statistiker unter uns: Inklusive der elf Elektro- und Hybridfahrzeuge nahmen 158 Teilnehmer das Training auf, 148 starteten zu den Race-Heats. 74 davon waren KW Berg-Cup’ler, das macht im 137 Autos starken Rennfeld einen Anteil von weit mehr als der Hälfte aus.
Steigen wir nun gemeinsam mit der Division I des KW Berg-Cups National ein, liebe Bergrennsportfreunde. In der 1400er-Klasse der gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC ist Robert Maslonka mit seinem VW Polo 86C leider alleine auf weiter Flur. Also wird er regelkonform flugs zu den 1,6-Litern eingemeindet. Dort ist Ronny Hering mit seinem VW Scirocco Gruppe 2 in den Übungsauffahrten am flottesten unterwegs. Hinter ihm fliegen Jürgen Fechter (TP2/Ford Fiesta) und als Dritter Andreas Gmeinder im VW Passat Gruppe 2 über die Ziellinie. Im Rennen heißt der erste Führende aber Florian Hildner (Ford Fiesta). An seiner hinteren Stoßstange kleben Andreas Gmeinder (P2) und Ronny Hering als Dritter. Diese Formation hat auch im zweiten Lauf Bestand. Allerdings ist das Spitzentrio nun in einem kleinen Zeitfenster von 0,881 Sekunden zusammengepfercht. Ronny Hering setzt final mit 1:08,360 die Klassen-Benchmark, die ihm den Sieg bringt. Andreas Gmeinder ist ebenfalls schnell unterwegs und kommt noch auf die Zwei nach vorne, während Florian Hildner einen Tick zu verhalten agiert und so noch auf Rang drei abrutscht. Jürgen Fechter beendet Mickhausen 2019 als Vierter, Robert Maslonka holt in der zusammengelegten Klasse Position fünf.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Mickhausen: Begeisterndes Gipfelsprint-Finale
Liebe Teilnehmer,
die vorläufigen Endergebnisse 2019 sind online.
Eventuelle Einsprüche müssen bis 15.10.2019, 24 Uhr eingereicht werden, danach sind die Ergebnisse endgültig.
Alle Fragen zur Auswertung beantwortet gerne Thomas Krystofiak (Kontaktdaten in der Menüleiste)
Der erfolgreichste Neueinsteiger in die IS ist André Scheer mit seinem BMW 320iS. Chancen auf den Vizetitel besitzen hier noch Sarp Bilen (VW Golf 2 16V) und Nino Minuth mit seinem Opel Kadett C Coupé.Rookie Nummer eins der Nationalen Serie ist Nicolas Uenzen (BMW NHM M3 E36). Mit ihm steigen Pascal Ehrmann (P2/Peugeot 207 RC) und Lukas Eigl (Opel Corsa A GSi 16V) auf das Siegerpodium.Was alle angepeilten Resultatsverbesserungen schwierig gestaltet ist die sehr gute Besetzung in Mickhausen. Namhafte Tourenwagenpiloten aus den Nachbarländern haben sich angesagt, besonders viele davon kommen aus der Schweiz. Der Verzichtauf das bisher übliche FIA-Prädikat hat den internationalen Zustrom anscheinend kaum gebremst. Auch neben der Strecke ist in Mickhausen für Unterhaltung gesorgt. Es gibt ein Festzelt, dass der ASC Bobingen selbst bewirtschaftet. An den Abenden gibt es darin Unterhaltung, samstags eine Fahrer- und Videopräsentation. Die drei Trainingsläufe gehen am Samstag (05.10.) ab 9:00 Uhr über die Bühne, die ebenfallsdrei Race-Heats starten am Sonntag um 8:30 Uhr.Na, Appetit bekommen? Dann auf nach Mickhausen und die letzten Positionskämpfe und Entscheidungen live miterleben. Wie, ihr meint das Wetter soll nicht so prickelnd werden? Das ist kein schlagendes Argument. Denn erstens sind wir keine Weicheier und zweitens bescheren gerade widrige Verhältnisse in der Regel hochinteressante Rennen. Wir und die Mannschaft von Mickhausen setzen auf euch, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal und Fans und Freunde. Wir sehen uns am Wochenende!
Schöner kann Bergrennsport eigentlich kaum mehr sein. Zumindest was das aktive Geschehen auf der 3,2 Kilometer langen, flüssig-schnellen Strecke betrifft. Perfekte Organisation, super Stimmung, jede Menge Zuschauer, große Emotionen bei den Rückführungen, angenehmes Wetter, absolute Zeitplaneinhaltung, 153 Teilnehmer und ein neuer Tourenwagen-Streckenrekord. Um das Programm von drei Trainings- und zwei Rennläufen abzuwickeln reichten der Mannschaft des MSC Rottenegg mit Organisationsleiter Markus Altenstrasser an der Spitze eineinhalb Tage. Zwischen 12:00 und 17:00 gab es am Samstag (21.09.) zwei Übungsauffahrten, eine weitere folgte am Sonntag ab 8:30 Uhr. Die zwei Renndurchgänge liefen wieder zwischen 12:00 und 17:00 Uhr. Neben der schnellen Aufarbeitung von Zwischenfällen aller Art, bei denen die betroffenen Piloten alle glimpflich davonkamen, half dem Veranstalter auch die Möglichkeit das gesamte Fahrerfeld auf dem Zielparkplatz unterbringen zu können. Was die Rückführungen auf ein Minimum beschränkte. In St. Agatha dürfen sich während der Talfahrt der Rennfahrzeuge die Zuschauer die Strecke mit diesen teilen. „Talwärts gesehen Autos rechts, Zuschauer links“ lautet dabei die Devise. Das funktioniert prima, bringt hautnahen Kontakt, löst Beifall und Emotionen aus, führt zu optimaler Motivation der Teilnehmer. Ein klitzekleiner Haken an der Geschichte ist lediglich die knappe Zeit zwischen den Läufen für die Mädels und Jungs, die in der Startreihenfolge vorne dran sind. Viel am Auto machen ist für die deshalb nicht drin. Sprit nachfüllen, Luftdruck und Flüssigkeitsstände prüfen und wieder anstellen, das ist der flotte Rhythmus für die ersten Starter des „NOBLEND Automobil Bergrennen Esthofen – St. Agatha“. Die Umgestaltung des bekannten Abschnitts „Steinmauer“, der nun wesentlich besser einsehbar und am Ausgang auch etwas breiter geworden ist, wurde von den Fahrern unterschiedlich beurteilt. Blickt man auf die gefahrenen Zeiten, dann sind keine wesentlichen Unterschiede zu den Auflagen der Vorjahre zu erkennen.
Wie es der 44 Fahrzeuge starken Delegation des Internationalen KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals beim Trip nach Oberösterreich ergangen ist, darum wollen wir uns von nun an kümmern. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass es durchaus noch einige KW Berg-Cup’ler mehr nach St. Agatha gezogen hätte. Aber die Mehrzahl der in Eichenbühl erlittenen technischen und sonstigen Blessuren war innerhalb von zwei Wochen einfach nicht auszubügeln. Schade!
Für den NSU-Bergpokal ist es die erste Reise nach St. Agatha. In der kleinen, aber feinen Truppe herrscht beste Stimmung, ihre Autos werden reichlich bestaunt und vom Publikum positiv aufgenommen. Das Training ist ein Abziehbild der Saison. Die Bestzeit liefert Steffen Hofmann ab, an seine Fersen heften sich Uwe Schindler (TP2) und Thomas Krystofiak als Dritter. An dieses Trio schließen sich die „Klassiker“ Mike Vogel, Wolfgang Schwalbe und Roman Szott an, die in der genannten Reihenfolge die Positionen vier bis sechs belegen. Mit dem Übungsresultat haben wir auch schon das Rennergebnis verraten, es gibt keine Abweichungen. Zu erzählen ist noch, dass Wolfgang Schwalbe nach dem ersten Probelauf um seine weitere Teilnahme bangen musste – die Kraftübertragung verweigerte den Dienst. Die Inspektion der Kupplung stellt klar, dass der Fehler woanders liegen muss. Also Ärmel hochgekrempelt und Getriebe raus. Am Ende hilft nur der Austausch des Renngetriebes gegen ein Teil in Serienausführung. Wolfgang nimmts gelassen und freut sich darüber, dass er selbst beim Schrauben nur wenig gefordert ist. „Die Hauptarbeit haben Uwe Schindler und Thomas Krystofiak erledigt“ lacht er verschmitzt. „Schön, wenn man solche Freunde hat.“
Damit verlassen wir die luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge und wenden uns den E1-Autos zu. Nur zwei 1150er haben den Weg in unser Nachbarland gefunden. Tobias Mayer ist mit seinem VW Polo 16V in jeder Auffahrt schneller als Jörg Davidovic im 16-Ventiler NSU TT. Die 1,4-Liter-Abteilung ist von den Eichenbühl-Nachwehen ganz besonders hart betroffen. Hansi Eller, Franz Weißdorn und Thomas Kohler halten die Fahne dieser Klasse tapfer hoch. Nach Abschluss des Trainings steht Hansi Eller im VW Minichberger Scirocco 16V auf der imaginären Poleposition, neben ihm nimmt der VW Polo 16-Ventiler mit Franz Weißdorn (TP2) Aufstellung, Übungsdritter ist im Fiat 127 Thomas Kohler. Anscheinend hat die nimmersatte Defekthexe die Tour nach Österreich mitgemacht. Und das auch noch trotz unseres strikten Verbots! Nach dem Schwalbe-Getriebe vernascht sie flugs noch eine Weißdorn-Antriebswelle. Gemein wie sie ist, macht sie dies kurz vor dem ersten Race-Heat, verurteilt Franz dadurch zum Zuschauen. Und macht so auch das Rennergebnis früh klar, das Hansi Eller als Sieger vor Thomas Kohler ausweist, der zugleich Gewinner des 1,4-Liter KW 8V-Trophy Pokals ist. Für die KW Berg-Cup Punktevergabe legen wir die 1150er und die 1400er Klasse zusammen und reihen dort auch noch die beiden Österreicher Walter Kurz (Simca Rallye 2) und Johann Blecha (Suzuki Swift GTi) ein, die sich wegen ihrer Staatsmeisterschaftspunkte zu den 1,6-Litern begeben hatten. Das so intern gebildete Ergebnis ändert nichts am souveränen Sieg von Hansi Eller. Ein stark fahrender Tobi Mayer rückt auf die Zwei vor, seine 1:27,594 im zweiten Rennlauf sind eine exzellente 1150er-Marke. Thomas Kohler ist Dritter und Jörg Davidovic Vierter.
1,6-Liter gibt es in St. Agatha genügend. Denken wir uns Walter Kurz und Johann Blecha – die effektiv 1400er sind – weg, dann bleiben noch immer zwölf Teilnehmer übrig. Darunter sind richtig schnelle Österreicher. Davon unbeeindruckt markiert Erwin Buck mit seinem VW Spiess Scirocco 16V die schnellste Übungszeit, liegt mit 1:21,615 exakt 0,595 Sekunden vor Rene Warmuth (TP2) im ex-Manfred-Aflenzer VW Polo 16V und Christian Schneider (TP3/Peugeot 205). Die KW Berg-Cup’ler Manfred Schulte (Citroen Nemeth AX Kit Car), Sarp Bilen (VW Golf 2 16V), Werner Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V RR), Wolfi Glas (VW Golf 1 20V) und Helmut Maier im VW Spiess Golf 16-Ventiler belegen in der genannten Reihenfolge die Ränge sechs bis zehn. Auch im Rennen schafft es Erwin Buck die rot-weiß-rote Armada in Schach zu halten, mit einer mittleren und einer tiefen 1:20er-Zeit fährt er zum Sieg. Mit ihm steigen Rene Warmuth (P2) und Christian Schneider (P3) auf das Klassenpodium. Platz vier sichert sich Norbert Strasser jun. im Toyota Corolla. Ein hochmotivierter Werner Heindrichs ist auf Rang fünf zweitbester KW Berg-Cup’ler. Die Freude über diese Leistung nach mehr als einem Jahr Rennpause ist dem Routinier deutlich anzusehen. Während seiner Fahrten steigt der Puls von Junior Andy erheblich. „Ich glaub es sind 200 oder mehr“ äußert er. Direkt hinter Werner Heindrichs reihen sich Manfred Schulte, Sarp Bilen, Wolfgang Glas und Helmut Maier ein.
41 Teilnehmer treffen in der 2-Liter Abteilung aufeinander, darunter sind 17 KW Berg-Cup Starter. Mangels passender Klasse ist auch Sepp Koller mit seinem Alfa Romeo 147 Diesel dort unterwegs. Zügig wie immer ist er bester Selbstzünder-Pilot. Thomas Strasser ist im VW Minichberger Scirocco 16V einmal mehr Extraklasse. Er gibt sich keine Blöße und ist in jeder Auffahrt der Schnellste. Franz Probst (VW Golf Rallye) ist Trainingszweiter, gefolgt von Roland Eder (VW Scirocco 16V) und Manuel Michalko, der beim ersten ernsthaften Rollout mit seinem Citroen Saxo Turbo als Vierter richtig flott unterwegs ist. Übungsfünfter ist im BMW 2002 8-Ventiler Norbert Wimmer. Zwei weitere KW Berg-Cup Aktive schaffen den Sprung unter die Top-Ten. Das sind Björn Wiebe als Siebter und Michi Bodenmüller auf der Acht. Im Rennen gelingt Thomas Strasser ein Blitzstart, er setzt sich 0,660 Sekunden vor Franz Probst in Führung. Gleich dahinter taucht nun der gelbe Renault Clio BTCC von Björn Wiebe auf, für den es auch um den KW Berg-Cup Gesamtsieg 2019 geht. Roland Eder ist jetzt Vierter, Norbert Wimmer Fünfter. Manuel Michalko ist nicht mehr dabei, im letzten Übungs-Heat hat ihn ein Motorschaden aus dem Wettbewerb gerissen. Dieses Schicksal trifft im zweiten Rennlauf auch Franz Probst. Daher heißt die finale Podestbesetzung Tom Strasser (P1), Björn Wiebe (P2) und Roland Eder (P3). Norbert Wimmer holt sich mit Rang vier eine bärenstarke Platzierung, Michi Bodenmüller verbessert sich im Opel Kadett C Coupé 16V auf die Fünf. Diethard Sternad – das Geburtstagskind Nummer eins des Sonntags – fährt seinen Alfa Romeo 156 STW auf Rang sechs. Als Siebter hinterlässt Lars Heisel (Opel Böhm Kadett) erneut einen starken Eindruck. Die Acht ist die Angelegenheit von „Drifterkönig“ Hermann Blasl (Opel Kadett C 16V), der im Training innigen Kontakt mit den Leitplanken hatte. Platz neun holt sich das zweite Geburtstagskind des Renntages. Das ist Ralph Paulick im VW Golf 1 Minichberger. Die Top-Ten komplettiert Heiko Fiausch (P10) im Opel Astra 16V. Den 2-Liter KW 8V-Trophy Gewinner kennen wir bereits: Das ist Norbert Wimmer. Auf Platz zwei der Sonderwertung mit den roten Startnummern beendet Marcel Hellberg sein St. Agatha Wochenende. Ihm steht das Glück des Tüchtigen zur Seite, als er im VW Brügge Golf im zweiten Wertungslauf in eine Wiese gerät und nur mit Mühe auf die Piste zurückkehren kann. Dritter wird Roland Christall (Opel Ascona B), in dessen Cockpit mehrmals die Öldruckkontrolle aufleuchtet. Die Ehrenplätze vier und fünf gehen an die Opel-Kadett-Piloten Michael Rauch und Alexander Pleier.
Aufmerksame Leser wissen: In Österreich wird oberhalb von 2000 Kubikzentimeter nur mehr eine Klasse ausgeschrieben. Also müssen wir auch diese Abteilung in eine bis und eine über 3-Liter Hubraum aufdröseln. Betrachten wir aber zunächst das Gesamtbild. Drei Superboliden geben unter den 28 Startern den Ton an. Das Zepter hat bis einschließlich Race-Heat eins Nationalheld Karl Schagerl in der Hand, der mit 1:11,420 einen neuen Tourenwagen-Streckenrekord aufstellt. Doch in der Startphase der zweiten Auffahrt steigt der Allradantrieb des VW Golf Rallye TFSI-R aus, macht die Turbo-Rakete zum 2WD-Auto. Dennoch gelingt Karl eine 1:18er Zeit. Mit dieser rettet er Endrang zwei. Den Sieg schnappt sich Thomas Holzmann im Mitsubishi Lancer Evo 4, Dritter wird Werner Karl (Audi S2-R Quattro). Ungeachtet der vielen rot-weiß-roten Superboliden sprinten Günter Göser (P7) mit seinem Opel Böhm Kadett C Coupé 16V und Marcel Gapp (P8/BMW M3 E36) munter unter die besten Zehn, sind damit auch die beiden besten Vertreter der imaginären 3-Liter-Klasse. In dieser internen Wertung ist Michael Weber (Audi 80 Quattro) Dritter. Danach reihen sich die 8-Ventiler Piloten ein. Das sind Felix Bürker (P4) mit seiner Opel Kadett C Limousine und Alexander Wirth (P5/Opel Ascona B). Sabine Röck holt sich in der kompletten Klasse mit ihrem VW Golf 1 Turbo Rang 16, rechnen wir die bis 3-Liter-Autos heraus ist sie Zwölfte. Bernhard Permetinger erhält im Training Besuch von der Defekthexe, die am BMW M3 E30 den Kupplungsausrücker sabotiert. Sein Schicksal teilt er mit Hauke Weber. Anstatt den Youngster und seinen Papa Michael für 917 Anreisekilometer fürstlich zu entlohnen macht sie sich über einen oder auch mehrere Kolbenringe am Turbomotor des Audi 80 Quattro her. Und da wir gerade bei Pechvögeln sind: Alexander Wolk rutscht mit seinem VW Minichberger Golf 2 in die Wiese. Passiert ist das im ersten Race-Heat, zum zweiten kann Alexander nicht mehr antreten.
Auch wenn es für Pascal Ehrmann und Ralf Kroll in St. Agatha nicht um Zähler zum KW Berg-Cup National ging, wollen wir trotzdem hier kurz über sie berichten. Pascal fuhr mit seinem Peugeot 207 RC auf Platz zwei in der Gruppe A über 2000 Kubik. Und Ralf beendete sein Gastspiel in Österreich ebenfalls als Zweiter. Seine Klasse E2-Silhouette bis 2-Liter gewann Lucas Boric (TracKing RC 01), Dritter wurde der junge Patrick Wendolsky mit seinem mit einem Motorradmotor bestückten, 580 Kilo leichten VW Polo R1.
Auf Gesamtrang sechs ist Sebastian Schmitt im Opel Vectra DTM V8 schnellstes Auto mit Dach. Das E1-Ranking sieht Thomas Holzmann vorne. Auf Platz zwei ist Karl Schagerl zu finden, Dritter wird Werner Karl. Hervorragender E1-Vierter ist im 2-Liter-Auto Tom Strasser, Platz fünf dieser Wertung geht an Stefan Promok, der einen Mitsubishi Lancer Evo 8 bewegt.
Nach St. Agatha ist auch der Internationale KW Berg-Cup entschieden. Zum dritten Mal nach 2016 und 2017 heißen die Gesamtsieger André und Björn Wiebe, unsere herzlichen Glückwünsche dazu! Völlig offen ist noch der Fight um den silbernen und den bronzenen Siegerkranz. Die Anwärter darauf sind Armin Ebenhöh / Hansi Eller und Patrick Orth (BMW Gerent E30 320iS), die endgültige Verteilung der Plätze wird beim „38. ADAC Bergrennen Mickhausen“ geregelt. Das findet am 5. und 6. Oktober statt, der Ort der Handlung liegt zirka 45 Kilometer südwestlich von Augsburg. Beim Finale der 32. KW Berg-Cup Saison werden auch internationale Spitzenpiloten dabei sein. Mit dabei sein, das sollten auch wir alle, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Sehen wir uns zum letzten Lauf? Ja? Das ist perfekt, wir freuen uns auf euch!
Genau genommen sind es 53 Anmeldungen. Diese beachtliche Zahl ist nicht zuletzt der tatkräftigen Mithilfe des NSU-Bergpokals zu verdanken, der beim Ausflug nach Oberösterreich erstmals dabei ist. Auch insgesamt gesehen ist das Teilnehmerfeld des „Int. NOBLEND Automobil-Bergrennen Esthofen – St. Agatha“ ein Knüller. 202 Bergrennsportler aus zehn Nationen wollen auf der schnellen 3,2-Kilometer-Strecke dabei sein. Und genau an dieser hat sich etwas Einschneidendes getan. Etwas, das uns veranlasst hat das Wort „neu“ in die Überschrift aufzunehmen. Es geht um die bekannt-berüchtigte „Steinmauer-Passage“, die sich jetzt in völlig neuem Look und ohne das namensgebende Bauwerk präsentiert. Wie es nun dort ist, darüber haben wir schon kürzlich informiert.
Und damit von der Hochgeschwindigkeitspiste, die nach einer langen Übersetzung der Boliden verlangt, zu den Teilnehmern. Aus dem NSU-Bergpokal liegen sechs Nennungen vor, 1150er gibt es zwei. Bei den 1,4-Litern steht eine Premiere an: Zum ersten Mal arbeitet im VW Schneider Polo 16V von Dominik Schlott ein 1400er-Triebwerk. Die 1,6-Liter Hubraumabteilung ist 16 Renner stark. Mit dabei sind hier unter anderen Sportleiter Wolfi Glas (VW Golf 1 Minichberger 20V) und Manfred Schulte mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car. 44 Nennungen sind allein in der 2-Liter-Klasse eingegangen. 19 davon stammen aus dem KW Berg-Cup. Ob ein oder sogar mehrere KW Berg-Cup’ler den Sprint auf das Klassenpodium schaffen, diese Frage wird am Sonntag (22.09.) beantwortet werden. Aus unserem Lager dürften Thomas Strasser im VW Minichberger Scirocco 16V und Björn Wiebe (Renault Clio BTCC) als die heißesten Anwärter auf einen Spitzenplatz gelten. Oberhalb von 2000 Kubik gibt es in Österreich nur mehr eine einzige Klasse, die für die KW Berg-Cup Punktevergabe nachträglich intern in eine Abteilung bis und eine weitere über 3-Liter Hubraum aufgedröselt werden wird. Gespannt warten wir schon darauf, wie Michael und Hauke Weber mit ihren turboaufgeladenen Audi 80 Quattro auf der St. Agatha Powerstrecke abschneiden werden. Schön ist auch, dass Bernhard Permetinger mit seinem BMW M3 E30 am kommenden Wochenende mit dabei sein wird. Ralf Kroll trifft in Oberösterreich mit seinem Silver Car S2 G Evo auf zwei weitere E2-SH-Autos der CM-Prägung. Echt bedauerlich ist nur, dass nicht alle aus dem KW Berg-Kader wie geplant in St. Agatha dabei sein können, Nennung hin oder her. Wie wir aus dem Rennbericht über Eichenbühl wissen betrifft dies beispielsweise Holger Hovemann, an dessen Opel Kadett GT/R V8 der Motor defekt ist, dazu Nils Abb (VW Schneider Polo 8V) aufgrund eines Karosserieschadens.
Auf gar keinen Fall möchten wir es versäumen nochmals darauf hinzuweisen, dass die zwischen Esthofen und St. Agatha gelegene Strecke nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernt ist. Einfach dem Donautal flussabwärts folgen und kurz nach der bekannten Schlögener Schlinge von der B 130 auf einer Kuppe rechts nach St. Agatha abbiegen. Wenn ihr über diese Route anreist, dann liegt eine Fahrt zum Genießen vor euch.
Der Kontakt zu den Aktiven ist beim vorletzten Lauf zum KW Berg-Cup International und zum NSU-Bergpokal übrigens hautnah, bei den Rückführungen dürfen die Fans sogar die Rennstrecke betreten. Am Samstag (21. Sept.) gehen ab 12:00 Uhr zwei Trainingsläufe in Szene, ein weiterer am Sonntagmorgen ab 8:30 Uhr, zu den zwei Wertungsdurchgängen wird ab 12:00 Uhr losgelegt.
Schon 14 Tage nach St. Agatha findet in der Nähe von Augsburg das Finale der 32. KW Berg-Cup Saison statt. Auch beim „Int. 38. ADAC Bergrennen Mickhausen“, das am 5. und 6. Oktober stattfindet, ist ein riesiges Starterfeld zu erwarten. Da seid doch auch ihr unter den Besuchern, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Freunde und Fans? Ja? Das finden wir echt spitze!
Das klingt unglaublich, ist aber wahr! Für Traditionalisten dürfte es ein Kulturschock sein. Blicken wir also kurz in Wehmut zurück, fahren wir live mit über das erste Drittel der 3,2-Kilometer-Strecke. So, wie auf ihr 31 Mal gerannt worden ist.
Nach dem Start katapultieren sich die Fahrzeuge aus dem Wald, müssen dann sofort in eine flüssige Linkskurve gezwungen werden. Gleich danach lauert der schwierige Rechtsknick am „Hauseck“ auf die Pilotinnen und Piloten. Ist der absolviert, richtet sich der Blick starr nach vorne, dabei bleibt das Gaspedal voll bis zum Anschlag durchgedrückt. Bei den schnellsten Autos liegen jetzt weit mehr als 200 km/h an. Die Teilnehmer rasen auf dichten Wald zu. Die Einfahrt in diesen wird rechtsseitig von einer soliden Steinmauer begrenzt, links von massiven Bäumen. Vor diesen stehen kurze Leitplanken. Schnelle Schlängelkurven schließen sich an. In einer Kombi, die mit viel Mut und bei perfekter Linienwahl sogar zu einer Geraden zurecht gebogen werden kann. Den Abschluss bildet am Ende des kurzen Waldstückes eine knackige Rechtskurve. Für diese die Geschwindigkeit zum exakt richtigen Zeitpunkt auf das genau passende Maß zu reduzieren, das gelingt nur wenigen Top-Gipfelstürmern. Das erste Eintauchen in die Steinmauer-Passage erfolgt „blind“. Übersicht gibt es erst wieder nach dem Verlassen dieses kniffligen Abschnitts, in dem sich schon jede Menge Dramen abgespielt haben, wo sich aber auch einige Piloten zu Helden gekürt und tief in die Herzen der Fans hinein gefahren haben.
Ende des Ausschnitts aus der bis einschließlich 2018 gültigen Live-Berichterstattung. Jetzt ist im beschriebenen Pistenteil ab Waldanfang alles anders, besonders die optische Wahrnehmung hat sich total verändert. Straßenbaumaßnahmen und der Borkenkäfer tragen die Verantwortung dafür. Zwar ist das Geschlängel von der Streckenführung her gleich geblieben. Aber die bedrohlich wirkende Steinmauer ist verschwunden, ist einer sanft ansteigenden Böschung gewichen. Viele Bäume sind gefällt worden, bis hin zur abschließenden Rechts ist die Passage nun für die Fahrer und auch für die Zuschauer sehr gut einsehbar. Im Bereich der Waldausfahrt ist die Straße jetzt etwa einen Meter breiter. Dadurch dürften die gefahrenen Zeiten purzeln. Um das zu erreichen wird verstärkt versucht werden das Gas superlange stehen zu lassen, ultraspät anzubremsen und so viel Schwung wie möglich aus der Rechten heraus mit auf den folgenden Abschnitt der Strecke zu nehmen. Wer diese Übung am besten hinbekommt, der gehört nächstes Wochenende sicherlich zu den ganz heißen Favoriten.
PS: Bewegte Bilder zu dem neuen Streckenabschnitt seht ihr auf unserem Facebook-Account!