Die Veranstaltertruppe des jungen MSC Erftal e.V. im AvD wurde am vergangenen Wochenende (7./8.09.) hart gefordert, schaffte es aber an beiden Tagen trotz des riesigen Starterfeldes je drei Läufe in einem ansprechenden zeitlichen Rahmen über die Bühne zu bringen. Bei jeweils pünktlichem Beginn um 8 Uhr lag der Feierabend auf der knifflig-schnellen Strecke an beiden Tagen deutlich vor 18 Uhr, um 19 Uhr war die zeitnahe Siegerehrung im Festzelt beendet. Aus sportlicher Sicht war das „52. Bergrennen Eichenbühl“ äußerst anspruchsvoll. Denn anders als das Training, das ausnahmslos mit Slicks bestritten werden konnte, begann das Rennen auf der 3,05-Kilometer-Piste auf nasser Fahrbahn, erst gegen Mittag hörte es auf zu regnen. Die Erkenntnisse des Übungstages waren so größtenteils Makulatur. Einige aus dem Kreis der Favoriten wurden dadurch anfangs nach hinten gespült, was in der Folge zu spannenden Aufholjagden und vielen Positionswechseln führte. Hier noch schnell für Zahlenfreaks: 186 Autos gingen in den von den verschiedensten Vorfällen nicht gerade verschonten Wettbewerbs-Sonntag, davon 153 im Rennfeld und die weiteren 33 im Rahmen der GLP. Bevor wir uns nun den Ereignissen in den KW Berg-Cups und im NSU-Bergpokal zuwenden, gilt es unbedingt noch Rennleiter Steffen Hofer und seiner Mannschaft ein dickes Kompliment zu machen. Sie setzten alles daran einen flüssigen Ablauf zu bieten, waren zu jeder Zeit auf der Höhe des Geschehens, reagierten flexibel auf Vorfälle, arbeiteten diese immer so schnell als möglich ab.
So liebe Leser, und nun bitte einsteigen, anschnallen und gemeinsam durchstarten! Zuerst fahren wir mit der Division I (Gruppen A/F/CTC) des KW Berg-Cups National mit. Dessen Klasse bis 1400 Kubik weist nur im Training drei Autos auf, bis zum Rennbeginn ist Robert Maslonka mit seinem VW Polo leider zum Alleinunterhalter geworden. Mehr Autos, nämlich exakt deren acht, finden sich bei den 1600ern ein. Beste KW Berg-Cup’ler sind hier Ralf Fladung mit seinem Peugeot 207 Sport als Dritter und Florian Hildner im Ford Fiesta, der Rang vier belegt. Die Abteilung bis 2-Liter ist fest in KW Berg-Cup-Hand. Das Quartett Kai Neu (Ford Focus 2.0); Markus Goldbach im Renault Wiebe Megane Coupé; Martin Kraus (VW Polo G60) und Kevin Veit (Renault Wiebe Megane Coupé) beziehen in der erwähnten Reihung die Plätze eins bis vier. Für Kai Neu ist es bereits der sechste Sieg in der laufenden Saison, er baut seine Divisionsführung damit weiter aus. Unbedingt noch zu erwähnen ist die engagierte Fahrt von Sophia Faulhaber, die mit ihrem Honda Minichberger Type R im ersten Run die drittbeste Zeit herausfährt. Final gelingt ihr Rang sechs. Spannend verläuft der Wettbewerb in der Klasse über 2000 Kubik. Am Samstag setzt Nikolas Uenzen mit seinem BMW E36 NHM M3 die Bestmarke, lässt ex-Vize-Europameister Achim Kreim im Mitsubishi Lancer Evo 8 um 2,378 und Albert Vogt (Subaru Impreza GC8) um 5,04 Sekunden hinter sich. Aber wie wird das Kräfteverhältnis im Nassen sein, können die beiden Turbo-Allrad-Raketen den nur heckgetriebenen BMW jetzt abhängen? Davon kann keine Rede sein. Achim Kreim führt nach der ersten Auffahrt lediglich 36 Tausendstel vor Nikolas Uenzen. Diesen Rückstand wandelt Nikolas im zweiten Lauf nervenstark in einen 16-Tausendstel Vorsprung um, den er bis zum Rennende auf 1,181 Sekunden ausbaut.
Damit steigen wir um in den NSU-Bergpokal. Die Übungsauffahrten bringen keine großen Überraschungen, abgesehen vielleicht vom Motorschaden am NSU 1200C KWR von Thomas Krystofiak. Die Pace macht Steffen Hofmann, ihm am nächsten kommen Uwe Schindler und Andreas Reich. Beim Rennauftakt unterläuft Steffen Hofmann ein seltener Kunstfehler: Er dreht sich im Crew-Knüttel-S! Allerdings verbringt er nicht allzu viel Zeit mit dem so möglichen Blick ins malerische Erftal, sondern fährt – da er nirgends angeschlagen ist – so schnell wie möglich weiter. Das erste Zwischenresultat weist ihn als Neunten aus, sein Rückstand auf Leader Uwe Schindler beträgt 13,027 Sekunden. Frank Kleineberg ist Zweiter, Andreas Reich Dritter. Dahinter reihen sich Wolfgang Schwalbe (P4) sowie Gaststarter Alexander Follmann (P5) ein. Steffen Hofmann bläst nun zur bedingungslosen Attacke, will seinen frühen Patzer so weit wie möglich ausbügeln. Mit Laufbestzeit ist er nach Race-Heat zwei bereits Dritter. An Andreas Reich, der jetzt Position zwei inne hat, ist er bereits bis auf 0,607 Sekunden heran gekommen, zum führenden Uwe Schindler fehlen aber immer noch 8,572 Sekunden. Auf Rang vier liegt jetzt Frank Kleineberg, Fünfter ist Volker Angelberger. Im Finale versucht Steffen Hofmann noch einmal alles, verbessert den NSU-Bergpokal-Streckenrekord auf 1:33,048. Damit klettert er noch eine Position nach oben, schließt sein Eichenbühl-Wochenende als Zweiter ab. Der Sieger heißt Uwe Schindler. Er hat nervenstark Ruhe und Überblick bewahrt und damit seinen zweiten Saison-Klassenerfolg sicher eingefahren. Andreas Reich steigt als Dritter mit auf das Siegerpodium, Frank Kleineberg bleibt Vierter. Auf der Fünf ist Wolfgang Schwalbe zugleich Gewinner der Klassik-Wertung des NSU-Bergpokals. Zweitbester Klassiker ist in Eichenbühl Mike Vogel, den Pokal für Platz drei sichert sich Roman Szott, der Ehrenplatz des Vierten geht an Bernd Wallstein.
Die Veranstaltertruppe des jungen MSC Erftal e.V. im AvD wurde am vergangenen Wochenende (7./8.09.) hart gefordert, schaffte es aber an beiden Tagen trotz des riesigen Starterfeldes je drei Läufe in einem ansprechenden zeitlichen Rahmen über die Bühne zu bringen. Sportlich war das „52. Bergrennen Eichenbühl“ anspruchsvoll. Denn es begann nass, erst gegen Mittag hörte der Regen über der 3,05-Kilometer-Strecke auf. Einige Favoriten wurden dadurch anfangs nach hinten gespült, was in der Folge zu spannenden Aufholjagden und vielen Positionswechseln führte.In der Division I (Gruppe A/F/CTC) des KW Berg-Cups National punkteten die aktuell vorne Liegenden erneut hoch. Kai Neu im Ford Focus 2.0 holte seinen sechsten Saison-Klassensieg bei den 2-Litern. Auf Rang zwei fuhr hier Markus Goldbach (Renault Wiebe Megane Coupé), Dritter wurde Martin Kraus (VW Polo G60). Eine Hubraumklasse höher (über 2-Liter) ließ Nikolas Uenzen im nur über Heckantrieb verfügenden BMW E36 NHM M3 die Allrad-Turbos und alle weiteren Konkurrenten hinter sich. Der Mann der Stunde im NSU-Bergpokal war Uwe Schindler, der seinen zweiten Saisonerfolg feiern durfte. Steffen Hofmann fuhr nach einem Dreher in Lauf eins noch bis auf Rang zwei nach vorne, Dritter wurde Youngster Andreas Reich.Auch in den Klassen der Internationalen Serie KW Berg-Cup (Gruppe H/FS/E1) ging es hoch her, die Regenspezialisten übernahmen vielfach zunächst die Führung. So musste sich zum Beispiel bei den 1150ern Jürgen Schneider (VW Schneider Polo 16V) auf dem Weg zum Sieg erst an Jürgen Heßberger (P2/Fiat 127 Sport) und Tobi Stegmann (P3/Schneider Audi 50) vorbeikämpfen. Ein besonderer Fokus lag auf den1,4-Litern, wo Hansi Eller im VW Minichberger Scirocco 16V souverän agierte und mit seinem siebten Saisonerfolg, den er vor Franz Weißdorn (VW Polo GT 16V) und Thomas Pröschel (VW Schneider Corrado 16V) holte, den Titel „Deutscher AutomobilBerg-Meister 2019“ endgültig sicher stellte.
Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V RR) hieß der erste Führende der 1,6-Liter-Klasse. Doch in Run zwei konterte Erwin Buck (VW Spiess Scirocco 16V) und übernahm Platz eins. Andy Heindrichs behielt Rang zwei, Dritter wurde der fliegende Finne Mikko Kataja im Toyota VHTRacing Starlet. Die Abteilung bis 2000 Kubik war 36 Fahrzeuge stark. Das Spitzenduell lief hier zwischen André Wiebe (Renault Clio BTCC) und Mario Minichberger im BMW 2002 16V. André Wiebe entschied dieses mit 1,919 Sekunden Vorsprung zu seinen Gunsten. Auf Rang drei sprintete Norbert Wimmer im 8-Ventiler BMW 2002. Ihm folgten der Gewinner des DMSB-Automobil Berg-Cups für Tourenwagen 2019, Patrick Orth (P4/BMW Gerent E30) und Ralph Paulick im VW Golf 1 Minichberger 16V als Fünfter. Favorit Günter Göser (Opel Kadett C Coupé Böhm 16V) fand sich in der 3-Liter Klasse nach dem ersten Lauf auf Rang fünf wieder. Von dort konnte er noch bis auf Platz zwei nach vorne sprinten, an Sieger Marcel Gapp (BMW M3 E36) kam er aber nicht mehr ganz heran. Als Dritter komplettierte Michael Weber (Audi 80 Quattro) das Podium. Im Training glänzte Holger Hovemann im Opel Kadett GT/R V8mit den allerschnellsten Tourenwagenzeiten, war im Gesamt-Ranking bärenstarker Fünfter. Leider verhinderte ein Motorschaden am 5,7-Liter-Triebwerk die Teilnahme am Rennen. So ging der Tourenwagensieg an Altmeister Herbert Stolz im Porsche 935 DP II. Sabine Röck (VW Golf 1 Turbo) hielt als Dritte der Klasse über 3000 Kubikdie KW Berg-Cup Fahne hoch, Ralf Kroll tat dies im Silver Car S2 G Evo bei den E2-Silhouetten-Rennern als Zweiter.
Anders kann man es überhaupt nicht bezeichnen. 219 Nennungen sind beim MSC Erftal e.V. im AvD eingegangen. Diese splitten sich auf in 41 GLP-Teilnehmer und in sagenhafte 178 Rennstarter, von denen 156 in Tourenwagen (TW) sitzen. 93 davon sind in die drei Rennserien des Berg-Cup e.V. eingeschrieben, das entspricht bei den Tourenwagen einem Anteil von fast 60 Prozent. Bezogen auf das gesamte Rennfeld sind es bei der Traditionsveranstaltung, die in Unterfranken in der Nähe des am Main gelegenen Miltenberg in Szene geht, mit gut 52 Prozent mehr als die Hälfte.
Elf aktive Berg-Cup’ler treten in der Division I des KW Berg-Cups National an, alle in dieser vorne Platzierten sind mit von der Partie. Dem NSU-Bergpokal scheint die neu hinzu gekommene Klassik-Wertung gut zu tun. Inklusive des Gaststarters Alexander Follmann haben 15 der beliebten, luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge für das „52. Bergrennen Eichenbühl des MSC Erftal e.V. im AvD“ genannt. Von den nach Gruppe H/FS/E1-Regelwerk vorbereiteten Rennern sowie den E2-Silhouetten-Autos fahren 68 in KW Berg-Cup Beklebung.
Bei einem kurzen, schnellen Rundgang durchs Fahrerlager wollen wir im TW-Feld neben dem Blick auf die KW Berg-Cup Stammpilotinnen und -Piloten auch einen auf interessante Gaststarter werfen, die zum größten Teil ohnehin Mitglieder des Berg-Cup e.V. sind. So führt zum Beispiel bei den 1150ern Jürgen Heßberger seinen Fiat 127 Sport Martini Racing aus. In der 1,4-Liter-Klasse warten wir gespannt auf den Auftritt von Dominik Schlott im 8-Ventiler Schneider Polo und freuen uns über die Teilnahme von Uwe Werner mit seinem Ford Fiesta BDA Mk1. Mit 14 Nennungen befinden sich die 1600er im Aufwind. Acht KW Berg-Cup’ler, unter denen sich auch wieder Mikko Kataja mit seinem laut brüllenden Toyota Starlet 16-Ventiler befindet, treffen auf Gäste aus der Schweiz sowie leider nur sporadisch bei uns antretende Piloten, zu denen in Eichenbühl auch Valentin Schneider im VW TSM Golf 1 16V zu zählen ist. Die 2-Liter-Abteilung toppt die 1600er noch. 40 Autos kämpfen hier um die Plätze. Alles, was Rang und Namen hat, ist dabei. Eichenbühl wird deshalb zu einem harten Prüfstein für die KW Berg-Cup Gesamtsieg-Mitanwärter Patrick Orth (BMW Gerent 320iS E30) und André Wiebe im Renault Clio BTCC. Denn Thomas Strasser (VW Scirocco 1 16V), Mario Minichberger (BMW 2002 16V), und einige andere pfeilschnelle Jungs mehr könnten ihnen durchaus wertvolle Punkte abluchsen. Was das Pendel dann wieder Richtung Armin Ebenhöh / Hansi Eller (VW Minichberger Scirocco 1,4-Liter 16V) ausschlagen lassen könnte. Mit Spannung darf außerdem darauf gewartet werden, wie sich Lars Heisel mit seinem Opel Böhm Kadett 16V sowie Bernd Ehrle im 8-Ventiler Kadett C Coupé bei ihrer Renn-Rückkehr nach längerer Auszeit präsentieren können. In der Dieselklasse treffen zum ersten Mal in dieser Saison Golfer Andreas von der Haar und Alfisti Sepp Koller aufeinander. 16 Autos bietet die Klasse bis 3000 Kubikzentimeter, auch das ist aller Ehren wert. Es hätte sogar noch eins mehr sein können, wenn sich Oberhallau-Gewinner Hauke Weber in Eichenbühl nicht erstmals in einem TracKing RC01 versuchen würde. Er startet damit bei den E2-SH-Fahrzeugen. Also da, wo auch Ralf Kroll mit seinem Silver Car S2 G Evo unterwegs ist. Als Top-Favorit dieser Klasse gilt allerdings im Opel Astra DTM V8 Klaus Hoffmann. Bei den TW über 3-Liter sind alle zurzeit eingeschriebenen KW Berg-Cup’ler am Start. Sabine Röck im VW Golf 1 Turbo, Andrä Schrörs (Lotus Esprit V8) und Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8. Der härteste Gegner im Kampf um den Tourenwagensieg beim Heimspiel des Odenwälder Kfz-Meisters dürfte Herbert Stolz im Porsche 935 DP II sein, den Holger allerdings beim Saisonauftakt in Schotten hinter sich halten konnte.
Der Unterhaltungswert wird also in Eichenbühl auf allerhöchstem Niveau liegen, wenn am nächsten Wochenende auf der 3,05-Kilometer-Highspeedpiste mit den Schlüsselstellen Schuttplatz-Passage, Klinge, Honda- und Zielkurve samstags und sonntags je drei Läufe in Szene gehen. Auf die sehr positive Resonanz in Sachen Nennungseingang hat das junge Team rund um Rennleiter Steffen Hofer prompt reagiert. An beiden Tagen (7. und 8. September) wurde der Beginn um eine halbe Stunde nach vorne gezogen. Los geht’s also spätestens um 08:00 Uhr. Neben dem vollen Programm auf der Strecke ist auch im Umfeld des Fahrerlagers richtig viel geboten. Im Festzelt beispielsweise, in dem es wieder tolle Abendveranstaltungen geben wird. Dort ist auch die leckere, für ihre riesige Auswahl berühmte Kuchentheke aufgebaut. Der KW Berg-Cup wird übrigens ebenfalls einen Beitrag im Rahmen der Veranstaltung leisten: Es wird wieder einen Stand mit Bekleidung und Accessoires geben.
Was also spricht gegen einen Besuch in Eichenbühl? Nun, rein gar nichts, ganz im Gegenteil! Im Hintergrund sollte immer daran gedacht werden: Es ist der drittletzte Lauf zur Internationalen Serie KW Berg-Cup und zum NSU-Bergpokal sowie die vorletzte zum KW Berg-Cup National zählende Veranstaltung. Ihr kennt die finalen Termine? Gut! Trotzdem sind sie hier nochmal zum Mitschreiben: Esthofen – St. Agatha in Oberösterreich findet am 21./22. September statt, der endgültig letzte Lauf der 32. KW Berg-Cup-Saison ist dann Mickhausen (05./06. Oktober) in der Nähe von Augsburg. Wir sehen uns bei einer oder gleich mehreren der noch ausstehenden drei Stationen? Super, wir freuen uns!
Der zweite Satz der Überschrift trifft gleich mehrfach zu. Denn auch 2019 gab es beim nördlichsten Rennen im Kalender wieder jede Menge Action und Attraktionen neben der Strecke. Aber auch auf der 2,030-Kilometer-Piste des Uphöfener Berges war volles Programm angesagt. Mit drei Trainingsdurchgängen am Samstag, nach denen noch mehr als eine Stunde lang freiwillig weiter geübt werden konnte, sowie vier Rennläufen am Sonntag. Viel los war beim ebenfalls zum FIA Int. Hill Climb Cup zählenden „52. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“ auch in Sachen Starterfeld. 151 Rennteilnehmer, darunter jede Menge Topfahrer aus ganz Europa, mit Champion Christian Merli (Osella FA30 Zytec LRM) an der Spitze. Dazu gab es noch 44 Starter der angegliederten Gleichmäßigkeitsprüfung abzuwickeln, die zum größten Teil mit Elektro- oder Hybridfahrzeugen unterwegs waren. An beiden Tagen ging’s pünktlich um acht Uhr los, gefahren wurde jeweils knapp zehn Stunden. Dass es trotz des Riesenfeldes nicht länger dauerte war einigen sich positiv auswirkenden Neuerungen an der Streckensicherheit geschuldet. Und auch die allzeit trockenen Bedingungen leisteten in Verbindung mit der guten Orga des MSC Osnabrück und der Disziplin der Teilnehmer ihren Anteil dazu.
66 KW Berg-Cup-Aktive hatten für Osnabrück genannt. Wie es diesen bei der Reise in den Norden ergangen ist, das wollen wir nun wie immer gemeinsam betrachten. Doch bevor wir damit loslegen können müssen wir noch schnell erklären, dass wegen des erwähnten FIA-Prädikates nur die zwei schnellsten der vier Rennläufe jedes Teilnehmers zur Wertung heran gezogen wurden. Und nun geht’s los!
Die Podiumsbesetzung der 2-Liter Klasse der zusammen gewerteten Fzg-Gruppen A/F/CTC entspricht exakt dem Stand der Division I des KW Berg-Cups National: Kai Neu im Ford Focus 2.0 vor Markus Goldbach (P2) und Kevin Veit (P3), die beide ein Renault Wiebe Megane Coupé einsetzen. Divisions-Vierter ist jetzt Robert Maslonka (VW Polo 86C), sein 1400er-Klassensieg hat ihm gute Punkte eingebracht. Im VW Polo G60 ist Martin Kraus Tabellenfünfter. Aus Osnabrück ist er als 2-Liter-Vierter abgereist.
Von vielen Rückführungsbildern wissen wir, dass sich die NSU-Bergpokal-Jungs auf Formationsfahrten verstehen. In der Borgloher Schweiz haben sie es sogar bergauf ähnlich gehalten, haben ihre Positionen früh bezogen. Allerdings haben sie mit viel Einsatz um deren Erhalt gekämpft. Sieger Steffen Hofmann unterbietet schon am Samstag zweimal den NSU-Streckenrekord. Das wiederholt er am Sonntag noch dreimal, die neue Benchmark lautet 1:08,402. Als Zweiter steigt Uwe Schindler auf das Podium, Karsten Steinert tut dies als Dritter. Die Ehrenplätze Nummer vier und fünf sichern sich Andreas Reich (P4) und Frank Kleineberg (P5). Die Klassik Wertung sieht Mike Vogel vorne, auf den Plätzen zwei bis vier folgen Wolfgang Schwalbe, Roman Szott und Bernd Wallstein in der genannten Reihung. Wobei Wolfgang Schwalbe vom Modus „die besten zwei aus vier Rennläufen“ profitiert. Denn im zweiten Durchgang muss er kurz passen. Nach Osnabrück liegt Mike Vogel auch in der Klassik-Jahreswertung an der Spitze. Knapp vor Wolfgang Schwalbe, dem Roman Szott mit leichtem Respektabstand folgt.
Zwei VW Polo 16V vor zwei Schneider Audi 50 8-Ventilern sowie einem Fiat 128 Rally. Das ist das Endresultat der 1150er-Abteilung (Gr. H/FS/E1). Drei Übungs-Auffahrten lang war noch Jörg Davidovic dabei. Auf Rang vier liegend zwingt ihn ein Schaden am Ventiltrieb des NSU TT Davidovic Evo II 16V zur Aufgabe. Tobi Mayer plagt sich mit Aussetzern im Drehzahlbereich von mehr als 8000 Touren herum. Zu allem Übel muss er zwischen erstem und zweitem Training das Getriebe wechseln. Die Reserveschaltbox ist aber für den Uphöfener Berg zu lang übersetzt. Dennoch schließt Tobi das Wochenende als Zweiter ab. Zu einem ernsthaften Angriff auf den Sieger Jürgen Schneider reicht es aber nicht. Der dritte auf dem 1150er-Podest ist Tobi Stegmann. Seinen größten Erfolg hat der schon vor dem Rennen erzielt. Denn in aufopfernder Arbeit hat er seinen Schneider Audi 50 nach dem Ausrutscher am Iberg wieder ausgebügelt und in Form gebracht. Seine Fans sind happy, pflanzen an der Strecke ein riesiges Spannband mit den Botschaften „444 Rock dein Revier“ und „Stego keep Racing“ auf. Sein Vorhaben „ich lasse es langsam angehen“ befolgt er nur im ersten Samstagslauf. Danach zieht er das Tempo an. „An die Grenzen bin ich dabei aber nicht gegangen“ erklärt er nach dem Wettbewerb. Tobias Stegmann ist als Klassendritter auch 1,15-Liter KW 8V-Trophy Sieger. Platz zwei dieser Wertung holt Bernd Deutsch im zweiten Schneider Audi 50 als Vierter der Hubraumabteilung. Deren Rang fünf geht an Rolf Rauch mit seinem Fiat 128 Rally.
Die 1400er-Klasse bereichert Romain Richardeau. Der Gast aus Frankreich will mit seinem Simca Rallye 3 allerdings kein Schattendasein fristen, sondern einen Platz an der Sonne einnehmen. Am Samstagabend ist er nach Dienstschluss Dritter. Vor ihm befindet sich das bekannte Erfolgs-Duo Hansi Eller (TP1/VW Minichberger Scirocco 16V) und Franz Weißdorn (TP2/VW Weißdorn Racing Polo 16V). Übungsvierter ist Nils Abb mit seinem VW Schneider Polo 8-Ventiler, Fünfter Markus Hülsmann im VW Golf 16V. Zum Rennauftakt bieten die 1,4-Liter einen interessanten Mix. Nur Hansi Eller hält davon nix, er bleibt unbeirrbar mit einer Serie von 1:03er Zeiten von Anfang bis Ende vorne. Sonntags präsentiert sich außer Hansi Eller auch Nils Abb sehr gut ausgeschlafen. Nach dem ersten Heat ist er Zweiter, Franz Weißdorn Dritter und Romain Richardeau Vierter. Franz gefällt das nicht. Wie wir wissen kann er ja mit dem Scirocco vor sich mittlerweile so einigermaßen leben. Aber dieser aufmüpfige Jüngling mit dem 8-Ventiler? Nein, das geht gar nicht! Gleich in der nächsten Auffahrt klärt Franz die Sache, gibt noch mehr Gas und überholt Nils, ist Zweiter. Diese Position gibt er nicht mehr her. Doch noch einer sägt am nunmehr dritten Rang von Nils. Romain Richardeau möchte für seine fast 1000 Anreise-Kilometer maximalen Spaß und Erfolg als Entschädigung. Als Mann der Tat kümmert er sich selbst darum, dreht mächtig auf und zeigt Nils ab dem dritten Run den Simca-Auspuff, wird Dritter. Nils Abb ist als Klassenvierter bester 8-Ventiler-Pilot seiner Klasse. Platz fünf erobert Thomas Pröschel, der sich im VW Schneider Corrado 16V von der anfänglichen Sieben prima nach vorne gefahren und dabei Zug um Zug Markus Hülsmann (P6/VW Golf 1 16V) und Frank Lohmann mit seinem VW Steilheck Polo überrumpelt hat. Frank kann sich mit dem zweitgrößten 1400er KW 8V-Trophy Pokal trösten. Dritter dieser Sonderwertung ist Karlheinz Meurer (VW Weißdorn Polo). Stefan Winkler muss noch in der ersten Auffahrt stoppen. Am Fiat 127 hat ein Antriebswellen-Gelenk den Geist aufgegeben, ein Ersatz dafür kann auf die Schnelle leider nicht besorgt werden.
Mit Ausnahme von St. Anton an der Jeßnitz/AUT haben Stefan Faulhaber und Erwin Buck 2019 alle 1600er Klassensiege unter sich aufgeteilt. Wobei vor Osnabrück der VW Spiess Scirocco von Erwin viermal die Spoilerlippe vorne hatte und Stefans Opel Minichberger Kadett 16V dreimal. Ergo ist auch am Uphöfener Berg der Spitzenfight zwischen diesen beiden Piloten zu erwarten. Erwin Buck legt am Samstag vor, ist 146 Tausendstel schneller oben im Ziel als Stefan Faulhaber. Auch Run Nummer eins des Rennens geht an den Scirocco-Fahrer. Allerdings nur um die Winzigkeit von 17 Tausendstelsekunden. In der zweiten Auffahrt sucht Stefan die Entscheidung, legt 1:02,776 auf die Bahn, setzt sich um 0,458 Sekunden ab. Erwin kommt nicht unter 1:03,251. Damit ist die Sache gelaufen. Stefan Faulhaber gewinnt 0,607 Sekunden vor Erwin Buck (P2). Das ganze Wochenende über schaut sich Andy Heindrichs die Sache vor ihm vom Logenplatz des Dritten aus an. Final fehlen ihm mit seinem Opel Wiebe Corsa 16V RR 3,543 Sekunden auf den Sieger. Auch die Ränge vier und fünf sind die komplette Veranstaltung über in festen Händen. Mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car wird Manfred Schulte Vierter, Sarp Bilen (VW Golf 2 16V) Fünfter.
Die Klasse bis 2000 Kubik ist mit 24 Teilnehmern richtig gut besetzt. Für den Sieg kommen mindestens eine Handvoll davon in Frage. Im Training empfehlen sich Patrick Orth (TP1/BMW Gerent E30), André Wiebe (TP2) mit seinem Renault Clio BTCC, Luxemburgs Canio Marchione (TP3/BMW 320 STW) und Mario Minichberger (TP4/BMW 2002 16V) ganz besonders dafür. Das genannte Quartett liegt innerhalb eines schmalen Fensters von 0,558 Sekunden zusammen. Und auch dem Fünften, Norbert Wimmer im 8-Venmtiler BMW 2002 sowie Björn Wiebe (TP6/Renault Laguna BTCC) fehlen weniger als 2 Sekunden auf die Bestmarke. Der Senkrechtstarter des Renntages ist André Wiebe. Er geht vor Canio Marchione (P2), Patrick Orth (P3), und Mario Minichberger (P4) in Führung. Als Fünfter ist Norbert Wimmer bester 8V’ler. In der zweiten Auffahrt bleibt die Sortierung der Top-Vier wie gehabt. Aber mit der Laufbestzeit von 1:01,713 saugt sich Canio Marchione bis auf 112 Tausendstel an André Wiebe heran. Dessen Bruder Björn schnappt sich Norbert Wimmer und ist damit neuer Fünfter. Im dritten Race-Heat wird der Podest-Endstand hergestellt. Mit seiner zweiten Klassen-Bestmarke des Tages übernimmt Canio Marchione die Rolle des Leaders, stürmt zum Sieg. 0,290 Sekunden hinter ihm wird André Wiebe Zweiter, Rang drei geht an Patrick Orth. Mario Minichberger schließt das Rennen als Vierter ab, Björn Wiebe als Fünfter. Auf der Sechs ist Norbert Wimmer zugleich Gewinner der 2-Liter KW 8V-Trophy-Wertung. Position sieben sichert sich André Scheer mit seinem BMW E30 320iS. Im Ford Escort RS 1800 BDA ist Werner Weiß Achter. Rainer Schönborn (VW Golf 1 16V) fährt auf Position neun. Als Klassen-Zehnter läuft Frank Brügge (VW Brügge Golf 1) ein, er sichert sich auf dieser Position auch den Pokal des KW 8V-Trophy-Zweiten. Sonderwertungsrang drei geht an Bernhard Lang (Ford Escort RS 2000 Spezial), Vierter der roten Startnummern ist im Opel Kadett C Coupé Josef Faber.
In der Diesel-Abteilung bestreitet Andreas von der Haar ein einsames Rennen. Aus dem angedachten Start von Sepp Koller ist es wegen dessen Homburg-Malheurs leider nichts geworden. „Also vergleiche ich meine Zeiten wieder mit denen der 2-Liter-Benziner. Wenn es dort unter die besten fünfzehn gereicht hätte, bin ich mit meiner Leistung durchaus zufrieden“ erklärt Andreas. Also blättern wir flugs eine Seite zurück und stellen fest: Dort würde er sich mit seinem VW Golf 5 R-TDI auf Rang vierzehn und damit in seinem persönlichen grünen Bereich einreihen. Das passt also, wir gratulieren dazu!
Bei den 3-Litern ist Günter Göser in Osnabrück unantastbar. Mit seinem Opel Kadett C Coupé Böhm 16V holt er die Poleposition, fährt zum zu keiner Zeit gefährdeten Rennsieg. Seine Verfolger sind samstags und in den beiden ersten Race-Heats die zwei Audi 80 Quattro von Hauke (P2) und Michael Weber (P3). Dahinter taucht Alexander Wolk auf, der seinen neu aufgebauten Turbo-Golf immer besser in den Griff bekommt. Im dritten Run knackt er das Audi-Duo, ist damit Dritter. Von diesem Platz lässt er sich nicht mehr verdrängen. Sein anfängliches 0,305 Sekunden-Polster auf Michael Weber (P4) stockt er im Finale auf 0,485 auf. Klassenrang fünf bedeutet für Rookie Nino Minuth im Opel Kadett C Coupé 2.5 auch den 8-Ventiler-Sieg direkt vor Alexander Wirth (P6/Opel Ascona B). Zwischen den beiden geht es knapp zu. Im Training ist Alexander Wirth noch 1,028 Sekunden schneller als Nino Minuth. In den Race-Heats liegt Nino zunächst 0,260 vorne, baut dann auf 0,268 und 1,018 aus. Mit persönlicher Bestzeit von 1:07,938 verkürzt Alexander Wirth dann im Finale auf den Endstand von 0,201 Sekunden, zum Platztausch kommt es aber nicht mehr.
Bleibt noch die Klasse der Bergmonster mit bis zu 6500 Kubikzentimeter Hubraum – in der am Uphöfener Berg 11 Exemplare Spektakel verbreiten – zu durchleuchten. Als einziger KW Berg-Cup-Vertreter stellt sich Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8 der internationalen Konkurrenz, schlägt sich unter dieser als starker Dritter hervorragend. Vor ihm rangieren nur mehr der mehrfache FIA Int. Hill Climb Cup Gewinner Ronnie Bratschi (P1), der mit seinem Mitsubishi Evo 8 EGMO den Tourenwagen-Streckenrekord stufenweise bis auf 57,338 herunterschraubt und der siebenfache französische Tourenwagen-Bergmeister Nicolas Werver (P2/Porsche 997 GT2). Hinter Holger läuft der beste einer wilden Wikinger-Horde ein. Das ist im Mitsubishi Lancer Evo 7 der Norweger Stian Hermansen (P4). Platz fünf sichert sich im Subaru Impreza WRX STi Charles Valentiny aus Luxemburg.
Trotz des Großaufgebotes an international erfahrenen Spitzenpiloten behaupten sich die KW-Berg-Cup’ler im Tourenwagen-Gesamtranking ausgezeichnet. Vier von ihnen schaffen den Sprint unter die Top-Ten. Das sind als Dritter Holger Hovemann, dazu André Wiebe (TW-P7), Patrick Orth (TW-P8) und Stefan Faulhaber als TW-Zehnter.
Auch nach dem neunten Lauf der 32. KW Berg-Cup-Saison sind noch längst nicht alle Positionen in den verschiedenen Wertungen unter Dach und Fach. Im Gesamt-Ranking haben sowohl die Wiebe-Brüder als auch Patrick Orth und Günter Göser noch intakte Möglichkeiten zu den aktuellen Leadern Hansi Eller / Armin Ebenhöh aufzuschließen. Wenn das allerdings gelingen soll müssen die Verfolger in den noch ausstehenden vier Rennen immer maximal punkten. Das sollten wir zusammen auf jeden Fall mitverfolgen, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde. Live und vor Ort. In Oberhallau, Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen. Wir zählen auf euch, bitte kommt!