Was haben wir denn im luxemburgischen Eschdorf nicht schon alles miterlebt an echt krassen Wetterkapriolen bis hin zu Gewittersturm und Hagel? In diesem Jahr meint es Petrus gut mit uns. Verwöhnt uns mit Sonnenschein und blauem Himmel, dazu gibt es eine Prise Wind. „Das schöne Wetter ist das Besondere zum Jubiläum“ wird mir scherzhaft erklärt. „Das haben wir extra so bestellt!“ Okay, damit können wir gut leben. Ebenso wie mit der knappen halben Stunde für den Talk- und Werbeblock am Sonntagnachmittag zwischen dem zweiten und dritten Race-Heat. Damit ist nun auch schon die Frage nach der Anzahl der Läufe beantwortet. Wie ausgeschrieben gibt es an beiden Tagen drei davon. Trotz pünktlichem Beginn und dem Bestreben um einen flotten Ablauf dauert die Abwicklung des knapp 170 Autos starken Feldes jeweils bis deutlich nach 19 Uhr. Die 30. Auflage des „European Hill Race“ wartet mit vielen bekannten Top-Piloten auf, die attraktiven, spannenden Bergsport bieten. Der Eschdorfer Wertungsmodus mit der Wertung nur des schnellstens Rennlaufs steuert besondere Brisanz bei. Was das in den einzelnen Klassen auf dem 1,85-Kilometer-Ardennenkurs bedeutete, das wollen wir uns nun gemeinsam anschauen.
Im NSU-Bergpokal entspricht das Trainingsresultat 1:1 dem Rennendstand. Im TT seines Teampartners Jörg Höber gibt Berg-Rückkehrer Frank Genbrock eine feine Vorstellung, die ihn als Dritten aufs Siegerpodest bringt. Eine Stufe höher, auf die des Zweiten, steigt der 24 Jahre junge Andreas Reich. Den Siegerpokal bei den luftgekühlten NSU-Heckmotorfahrzeugen sichert sich in Luxemburg Jörg Davidovic. Thomas Krystofiak und Uwe Schindler beenden ihr Eschdorf-Wochenende auf den Ehrenplätzen vier und fünf.
Bei den verbesserten Tourenwagen (TW) bis 1150 Kubik heißt der Mann der Stunde wie in Schotten Dominik Schlott, der mit dem VW Schneider Polo 16V das Tempo an der Klassenspitze vorgibt. Übungsbestzeit und Klassengewinn gehen erneut auf sein Konto. Ganz zufrieden ist der 22-jährige KW Berg-Cup Youngster-Sieger von 2017 trotzdem nicht. „Ich kann nicht verstehen, warum ich als Streckenneuling meine Zeit aus der allerersten Auffahrt in den zwei folgenden Läufen nicht verbessern konnte“ sagt er am Samstagabend selbstkritisch. Auch der Sonntag verläuft für ihn nach diesem Muster, auch da ist sein erster Heat der beste. Hugo Moser bremst sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Technik des VW Polo 16V ein, die besonders in den jeweils ersten Läufen zickt. Dennoch fährt er auf Rang zwei. Knapp hinter ihm, quasi schon im imaginären Windschatten liegend, fliegt Bernd Deutsch mit seinem Schneider Audi 50 8-Ventiler als Dritter durchs Ziel, der auf dieser Position zugleich Klassenbester 8V’ler ist. Mit minimalem Rückstand folgt auf Rang vier Walter Voigt im VW Polo 16V.
Im Blickpunkt der 1400er-Abteilung steht das zu erwartende Top-Duell der beiden mit Hayabusa-Zylinderköpfen bestückten VW Scirocco I von Armin Ebenhöh und Franz Weißdorn. Letzterer musste nach Schotten Sonderschichten einlegen, um den Motor des ex-Canio-Marchione-Autos wieder in Bestform zu bringen. Mister Berg-Cup holt sich beim Ersteinsatz des Scirocco Trainingsrang zwei hinter Schwiegersohn Armin Ebenhöh. Den beiden folgt ein ganzes Rudel 8-Ventiler VW Polo. In diesen sind am Werk Frank Duscher (TP3), Frank Lohmann (TP4) und Nils Abb. Frank & Frank üben anscheinend Synchrongipfelsturm, zwischen ihnen liegen nur 115 Tausendstel. Für Armin Ebenhöh beginnt das Rennen mit einer Pirouette, Frank Duscher legt sich im ersten Run mit der Leitplanke an, schafft es aber im zweiten schon wieder mit dabei zu sein. Ganz oben in der Ergebnisliste stehen am Sonntagabend die zwei Scirocco, Armin Ebenhöh gewinnt vor Franz Weißdorn (P2). Die Plätze drei bis fünf werden zur Beute der drei schnellsten 1,4-Liter KW 8V-Trophy-Piloten. Ihre Reihung hat sich im Vergleich zum Samstag geändert. Frank Lohmann holt sich wie am Schottenring den letzten noch freien Stockerlplatz (P3), es folgen auf der Vier Nils Abb und als Fünfter Frank Duscher. Im Fiat 127 ist Stefan Winkler viertbester 8V’ler der 1400er Abteilung.
Die 1,6-Liter-Resultatslisten des Samstags und Sonntags sind von der Rangfolge her absolut identisch. Langweilig war es trotzdem nicht – ganz im Gegenteil! Die Spitze ringt beinhart um jedes Hundertstel, die Entscheidung fällt ultraknapp aus. Manfred Schulte holt sich in diesem Krimi mit seinem Citroen Nemeth AX Kit-Car Platz drei. Vor ihm rangiert Stefan Faulhaber im Minichberger Kadett 16V (P2). Die Bestmarken setzt Erwin Buck im vom 8-Ventiler zum 16V umgebauten Minichberger Scirocco, er feiert in Luxemburg seinen ersten Klassentriumph seit seinem 2016 in Mickhausen erfolgten Wiedereinstieg. Valentin Schneider wird im TSM Golf final Vierter, Helmut Maier holt sich mit seinem Spiess Golf 16-Ventiler Rang fünf.
Bei mindestens gleichem Spannungsniveau bieten die 2-Liter-Akteure noch das Plus von Positionswechseln. Mario Minichberger fährt den Scirocco 16V auf die imaginäre Pole-Position, neben ihm nimmt Dirk Preißer im Kadett C Coupé 16V Aufstellung. Die zweite Reihe bilden Egidio Pisano (TP3/VW Minichberger Golf 1 STW) und Christian Auer (TP4) im 8-Ventiler BMW 2002, die fünftschnellste Zeit gelingt Lars Heisel mit seinem Böhm Kadett 16V. Der erste Race-Heat geht an Mario Minichberger, der sich in Führung presst. In der zweiten Auffahrt zieht Dirk Preißer an ihm vorbei auf Platz eins, den er nicht mehr hergibt. Mario Minichberger wird Zweiter. Damit nicht genug der Bewegung im Vorderfeld. Lars Heisel stürmt bis auf die Drei nach vorne, Egidio Pisano rutscht so auf die vierte Position zurück, Christian Auer auf die fünfte. Dort ist er zugleich der 2000-Kubik KW 8V-Trophy Gewinner. Im ex-Rottenberger/Weidinger BMW 320 STW beendet Canio Marchione das European Hill Race als Sechster. Die siebte Position holt sich trotz Problemen mit der Lenkhilfe Hansi Eller im VW Corrado R. Auf der Acht folgt Daniel Bayer, der mit seinem Ziegler Kadett zweitbester 8V’ler ist. Hinter Eric Schwilden (P9/Peugeot 205 GTi) feiert Mario Ruwe als Zehnter im VW Golf GTi 16V seine erste Berg-Top-Ten-Platzierung. Martin Kellndorfer (Opel Kadett C Coupé) komplettiert als Dritter das 2-Liter KW 8V-Trophy Siegerstockerl.
Bei den Rennern bis maximal 3000 Kubikzentimeter Hubraum läuft zwischen dem Franzosen Christophe Poinsignon im exotischen Simca CG Turbo, der zusätzlich auch noch über einen Kompressor verfügt, und Günter Göser im Böhm Kadett 16V ein Spitzenduell auf höchstem Niveau. Dies beginnt in den Probegalopps und setzt sich in den Rennläufen nahtlos fort. In der ersten Auffahrt des Sonntags hat Günter Göser die Kadett-Spoilerlippe vorne, danach muss er Christophe Poinsignon um einen Hauch zum Sieg ziehen lassen. Günter Göser wird sicherer Zweiter, auf Rang drei läuft BMW M3 Pilot Marcel Gapp ein. Die Ehrenplätze beansprucht die Familie Weber, die auf zwei Audi 80 Quattro unterwegs ist, für sich. Junior Hauke platziert sich als Vierter, Papa Michael als Fünfter. Den größten KW 8V-Trophy Pokal dieser Klasse darf Karl-Heinz Schlachter (BMW 2002 tii Alpina) mit nach Hause nehmen, mit seiner Opel Kadett C Limousine wird Felix Bürker Zweiter der Sonderwertung mit den roten Startnummern.
Bei den Boliden mit mehr als 3-Liter Hubraum tummeln sich in Eschdorf 17 Starter, es ist ein fast komplettes „Who is Who“ der internationalen Tourenwagen-Elite des Bergrennsports. Herbert Stolz ist im Training in seinem Porsche 935 DP II die Messlatte. Er kann den moderneren 997 GT2 von Nicolas Werver 93 Tausendstel hinter sich halten. Mit leichtem Respektabstand katapultiert sich Norbert Handa im Lancia Delta Integrale auf Übungsrang drei, ihm folgt Ronnie Bratschi (TP4) im von EGMO vorbereiteten Mitsubishi Lancer Evo 8. Yannick Poinsignon wuchtet seinen BMW M3 E92 auf Trainingsplatz fünf. In den Race Heats wird gnadenlos aufgedreht. Mit dem Gaspedal und – bei den Turbos – höchstvermutlich auch beim Ladedruck. Das bringt Bewegung ins Feld. Ronnie Bratschi powert sich an die Spitze vor Nicolas Werver (P2) und Herbert Stolz. Norbert Handa ist jetzt Vierter, Thomas Kessler mit seinem Mitsubishi Lancer Fünfter. Diese Reihung hat bis zum Rennende Bestand, auch wenn einige der Akteure weiterhin kompromisslos im Angriffsmodus unterwegs sind. Als Folge davon dreht sich Altmeister und TW-Streckenrekordler Herbert Stolz im zweiten Run in der Zielkurve. In der letzten Auffahrt sehen weder Ronnie Bratschi noch Nicolas Werver die schwarz-weiß karierte Flagge. Beide kommen von der Piste ab, der Ort der Handlung liegt jeweils zwischen Waldausgang und Zielkurve. Ihnen allen rettet der Luxemburger Wertungsmodus die Platzierung. Übrigens nicht nur in der Klasse, sondern auch im TW-Gesamt. Dieses ist auf den Positionen eins bis fünf übrigens mit dem gerade geschilderten Klassenresultat absolut deckungsgleich.
Der 2004 von Herbert Stolz aufgestellte TW-Streckenrekord hat auch die 30. Auflage des Eschdorfer Bergrennens ungeknackt überstanden, die 54,400 für die 1850 Meter gelten noch immer. Anders ist die Sache mit der absoluten Bestmarke. Diese wurde durch Sebastien Petit im Norma-Mugen-Honda M20 FC V8 gleich im ersten Run des Sonntags auf 48,260 Sekunden heruntergeschraubt. Nach dieser Expressfahrt ist auch der Gesamtsieg seiner, den er sich vor Patrik Zajelsnik und Jelle de Coninck (beide Norma M20 FC V8) an seine Fahnen heften kann.
Für den NSU-Bergpokal und den KW Berg-Cup gibt es jetzt Zeit zum Durchatmen bis Pfingsten. Dann führt uns die Reiseroute in die Eifel, wo am 20. und 21. Mai das „56. ADAC / EMSC Wolsfelder Bergrennen“ auf dem Programm steht. Das solltet ihr nicht versäumen, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Neben der Renn-Action gibt es dort ja auch das große Festzelt samt Sommernachtsball, in dem die Partyband Jukebox aufspielt. Das Team des EMSC Bitburg und wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns schon auf euren Besuch beim Traditionsrennen. Bis Pfingsten also!
Nachdem die neue Saison in vollem Gange ist, können wir auch der Slideshow hier auf der Homepage endlich wieder neues Leben einhauchen.
Die Bilder aus Schotten wurden uns dankenswerterweise von Harald Jordan (www.rennfotos.de) zur Verfügung gestellt.
Danke Harald!
Klar, Luxemburg als Austragungsland des European Hill Race Eschdorf fordert dank seiner zentralen Lage diese Internationalität geradezu heraus, was sich einmal mehr in einer starken Beteiligung von Rennsportfahrzeugen niederschlägt. Genau 60 der insgesamt 188 Nennungen stammen aus diesem Bereich. 128 Fahrzeuge bietet die Tourenwagen-Fraktion auf. 63 daraus, also knapp die Hälfte, werden von Mitgliedern des Berg-Cup e.V. pilotiert. 10 davon streben weitere Zähler zum NSU-Bergpokal an, 29 möchten möglichst hoch für die Internationale Serie (IS) KW Berg-Cup punkten. Der Rest betätigt sich entweder in den nach Eschdorf vergebenen DMSB-Prädikaten, will sich fahrerisch fithalten oder sucht ganz einfach die Herausforderung der breiten, schnellen, 1,850 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitspiste in den Ardennen. Auf der seit 2015 nur der schnellste Wertungslauf für das Endergebnis herangezogen wird. Hier gilt es also für die NSU-Bergpokal- und KW Berg-Cup-Fahrer sich schnell auf die Luxemburger Herangehensweise einzustellen, die ganz klar ein Königssprint ist. Im NSU-Bergpokal kommen zu den Schottenring-Teilnehmern Christoph Schwarz und Mike Vogel hinzu. Jörg Davidovic sitzt anstelle von Steffen Hofmann im Cockpit des TT mit der Startnummer 519 und das Steuer der 516 übernimmt erstmals nach seiner langen Bergpause der frühere KW Berg-Cup Gesamtsieger Frank Genbrock. Auch in der IS KW Berg-Cup sind in einigen Teams die Partner dran. So übernimmt bei den 1150ern Hugo Moser den Polo 16V von Tobi Mayer, im Rahmen der 1,4-Liter Klasse greift nun Stefan Winkler nach Thomas Kohler ins Lenkrad des Fiat 127 und den Hülsmann-Golf 16V bewegt nicht Markus, sondern Papa Manfred.
Und natürlich drücken wir Franz Weißdorn die Daumen dazu, dass die Scirocco-Premiere diesmal klappt. Die 1600er erhalten Zuwachs durch Manfred Schulte im Citroen AX Nemeth Kit-Car und Stefan Faulhaber im Minichberger Kadett 16V. 33 Starter sind in der 2- Liter-Abteilung genannt. Thomas Richter (VW Golf 1 STW) und Michael Hirte im Renault Clio II RS Cup peilen ihr persönliches Saison-Opening an, Hansi Eller kommt im brandneuen VW Minichberger Corrado R 16V erstmals zum Einsatz. Auf ihn und alle anderen KW Berg-Cup’ler der Klasse bis 2000 Kubik wartet starke Konkurrenz. Als Beispiele wollen wir hier nur kurz den Vorjahres-Gewinner Egidio Pisano (VW Minichberger Golf STW) sowie den Luxemburger Bergmeister Canio Marchione im dreifachen KW Berg-Cup Gesamtsiegerfahrzeug, dem BMW 320 STW von Dieter Rottenberger und Jörg Weidinger, herausgreifen.
Die KW Berg-Cup Abordnung bis 3-Liter Hubraum entspricht fast der aus Schotten bekannten Aufstellung, nur Hans- Alfred Waldbach fehlt.
Durch den letztes Wochenende erlittenen Motorschaden am Opel Kadett GT/R Risse V8 von Holger Hovemann steht Norbert Handa mit seinem Lancia Delta Integrale Evo in der höchsten TW-Spielklasse über 3-Liter als einziger KW Berg-Cup’ler 19 internationalen Größen gegenüber. Unter anderem trifft er auf Romeo Nüssli (Ford Escort Cosworth), Ronnie Bratschi im Mitsubishi Lancer Evo 8 EGMO und Altmeister Herbert Stolz, der in Eschdorf mit seinem Porsche 935 DP II in 54,400 Sekunden noch immer der TW-Streckenrekordhalter ist. Es gibt also viele gute Gründe dafür, am kommenden Wochenende nach Luxemburg zu reisen, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Los geht’s in Eschdorf am Samstag um 9:15 und am Sonntag um 8:30 Uhr. Ich hoffe wir sehen uns dort zahlreich!
Trotz einiger Vorfälle konnten beim Saison-Opening im hessischen Vogelsbergkreis mit Ausnahme einer Trainingssitzung alle vorgesehenen Läufe durchgeführt werden. Das ist zum einen dem jeweils pünktlichen Beginn zu verdanken, zum anderen der genialen Möglichkeit auf kürzestem Weg direkt nach der Zieldurchfahrt wieder in den Fahrerlagerort Rudingshain zurückkehren zu können. 86 Rennautos samt Begleitung fanden in diesem ihr Quartier, 77 davon nahmen am Sonntag den „15. ADAC Bergpreis Schottenring“ in Angriff. 3,033 Kilometer galt es auf dem vom Rennen genutzten Teil des legendären Schottenrings viermal zu durcheilen. Schnelle Kurvenkombis nach dem Start sowie den beiden Kehren forderten die Teilnehmer dabei genauso wie die schmale Querspange mit ihrer kniffligen Ein- und Ausfahrt. Keine Probleme bereitete die Reifenwahl, abgesehen von einigen wenigen Regentropfen am Sonntag war es stets trocken und kühl. Bereits am Freitag bot der „MSC Rund um Schotten“ die gut genutzte Möglichkeit zu Einstellfahrten, das Fahrerfeld vergrößerte die angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung. Am Samstag war nach vier der fünf geplanten Auffahrten kurz nach 18 Uhr Feierabend, am Sonntag konnten die Rennergebnisse noch vor 16 Uhr ausgedruckt werden. Nach der kurzen Einführung wollen wir uns der Live-Berichterstattung über die Serien des Berg-Cup e.V. zuwenden. Dabei halten wir uns an die bei den einzelnen Rennen übliche Startabfolge der Gruppen und Klassen. In der Division I des KW Berg-Cup National wird die 1400er Abteilung mit den 1,6- Litern zusammengelegt. Das Tempo gibt hier Markus Fink im Citroen C2 VTS vor, der deutlich vor Ralf Fladung (P2 / Peugeot 207 Sport) und Silvio Montalto auf seinem Peugeot 106 Rallye gewinnt. Robert Maslonka (VW Polo) sichert sich Position vier, Christoph Kaiser auf seinem Suzuki Swift Sport Rang fünf. In den Übungsdurchgängen und nach dem ersten Race-Heat lag noch Dieter Altmann jun. (Citroen C2) unangefochten auf dem zweiten Rang. Aber am Start zu Rennlauf zwei quittiert ein Antriebswellengelenk den Dienst und reißt ihn aus dem Wettbewerb. Auch die 2-Liter-Klasse hat einen souveränen Sieger. Das ist der Homburger Kai Neu im Ford Focus ST 170. Im Training kann Alexander Wolk (TP2) mit seinem VW Golf 3 16V mit 42 Hundertsteln Rückstand den Kontakt noch halbwegs halten, doch nach dem Rennen liegt Kai Neu (P1) 7,687 Sekunden vorne. Hinter Alexander Wolk (P2) läuft Ralf Orth (BMW 320iS) als Dritter ein. Sophia Faulhaber zeigt im Honda Civic eine ansprechende Leistung, die mit Platz vier honoriert wird. Auf Rang fünf beendet Herbert Schmitz (Opel Astra GSi) sein Schottenring-Wochenende. Der NSU-Bergpokal zeigt auf den Positionen eins bis vier vom Trainings- bis zum Rennende keine Veränderungen. Steffen Hofmann (P1) steigt auf die höchste Stufe des Siegerpodests, Karsten Steinert flankiert ihn dort als Zweiter, Jörg Höber als Dritter. Am Samstag flog Karsten Steinert noch im imaginären Windschatten von Steffen Hofmann über die Piste, lag nur 158 Tausendstel hinter ihm. Am Ende des Sonntags beträgt die Zeitlücke zwischen den beiden 7,081 Sekunden. Rang vier ist die Angelegenheit von Thomas Krystofiak, der wie Uwe Schindler seit längerem mit einem leistungsschwächeren Reservemotor vorliebnehmen muss. Beide erwarten sehnsüchtig die Auslieferung ihrer eigentlichen Rennaggregate. Abwechslung gibt es auf Platz fünf. Bis einschließlich des zweiten Runs hat diesen Uwe Schindler inne.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Schotten: Auftakt mit vielen Läufen und gutem Sport
Die lange Wartezeit ist endlich zu Ende, ab kommenden Wochenende wird im NSUBergpokal und in den KW Berg-Cups wieder nach Herzenslust Vollgas gegeben. Wo? Im hessischen Vogelsbergkreis, auf dem 3,033 Kilometer langen Teilstück des legendären Schottenrings, das in Rudingshain, wo auch das Fahrerlager zu finden ist, beginnt. Die Strecke hat es in sich. Sie bietet zwei Kehren, denen superschnelle Kombinationen folgen. Dann gilt es am Ende einer kurzen Geraden punktgenau den Abzweig in die Querspange anzubremsen, die mit ihrer Streckenführung durchaus auch als Rallye-Wertungsprüfung durchgehen würde. An ihrem Ende heißt es mit möglichst viel Schwung in die breite Straße Richtung Götzen einzubiegen, um im Highspeed-Zielsprint eine solide Ausgangsbasis zu haben. Danach geht es über schmale Asphaltwege direkt, ohne klassische Rückführung über die Rennstrecke, zurück ins Fahrerlager. Das spart Zeit und garantiert einen flüssigen Ablauf, für den der veranstaltende MSC Rund um Schotten bisher stets gute Noten erhalten hat. In diesem Jahr erlebt der „ADAC Bergpreis Schottenring“ übrigens seine 15. Auflage. Zu dieser sind 92 Nennungen zum Rennen abgegeben worden, dazu weitere 44 zur angegliederten Gleichmäßigkeitsprüfung, die in Rudingshain Tradition hat. Aus dem NSU-Bergpokal (9) und den beiden KW Berg-Cup Varianten stammen 78 davon, das entspricht auf das Rennen bezogen einem Anteil von knapp 85 Prozent. Neben der erfreulich hohen Teilnehmerzahl gibt es im Vogelsbergkreis weitere Highlights. Eines davon ist ganz sicher der Ersteinsatz des bildschönen VW Minichberger Corrado 16V mit Markus Reich im Cockpit. Im Brennpunkt des Interesses steht auch der Wechsel von „Mister Berg-Cup“ Franz Weißdorn vom VW Polo auf den ex-Canio-Marchione Scirocco, dem Franz seine eigene 1400er 16V-Kraftquelle eingepflanzt hat. Weil wir gerade beim Thema Scirocco sind freuen wir uns gleich noch darüber, dass Mario Minichberger als Teampartner von Thomas Strasser in Teilzeit wieder in seinem KW Berg-Cup Gesamtsiegerauto von 2011 sitzt und in dessen Lenkrad greift. Weil Holger Hovemanns Opel Kadett GT/R Risse V8 nun durch eine Erhöhung der FS-Hubraumobergrenze zu den Tourenwagen (TW) zählt, erhalten die Fights um deren Krone und Rekorde frische Würze und Brisanz. Da es in Schotten keine reinrassigen Rennsportfahrzeuge gibt, ist die Auseinandersetzung um den TW-Erfolg zugleich der Kampf um den Gesamtsieg. 2015 konnte sich Holger diesen sichern. 2018 treten neben ihm alle weiteren bisherigen Schotten-Gesamtgewinner an. Das sind die Porsche-Piloten Herbert Pregartner im 911 GT2 R und Herbert Stolz auf seinem 935 DP II, mit dem er 2013 den Streckenrekord von 1:16,355 aufstellte. Ein ganz heißer Kandidat auf Gesamtplatz eins ist ebenfalls Norbert Handa im Lancia Delta Integrale. 2017 fehlten ihm nur winzige 0,887 Sekunden zum großen Triumph. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Lokalmatador Stefan Bodin im Porsche 944 Turbo GTR sein, dazu auf die Zeiten von Ralf Kroll im Silver Car S2 G Evo. Los geht es am Wochenende an beiden Veranstaltungstagen jeweils ab 9 Uhr. Für den Samstag sind fünf Trainingsläufe geplant, am Sonntag stehen vier Race-Heats auf dem Programm. Wem das alles noch zu wenig erscheint oder wer vielleicht nicht so sehr mit Geduld gesegnet ist, dem kann geholfen werden. Denn am Freitag bietet der Veranstalter zwischen 13 und 18 Uhr die Möglichkeit zu Einstellfahrten an. Das wird in der Regel am Saisonanfang gerne angenommen, Stand heute haben sich dazu 73 Teilnehmer angemeldet. Unter www.schottenring.de gibt es weitere wichtige Infos, die auch die durch Baumaßnahmen möglicherweise etwas beeinträchtigte Anfahrt erklären und euch in dieser Beziehung auf dem neuesten Stand halten. So gerüstet solltet ihr, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde, problemlos nach Schotten kommen. Der Veranstalter und wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns auf euch und den Saisonstart.
…auf geht’s zum Endspurt des Fahrerlagerbummels! Vier unterschiedlich große Boxengassen liegen nun noch vor uns. In der ersten davon stehen drei wieselflinke Diesel-Renner. Wir sehen neben dem VW Golf V R-TDI von Karlheinz Meurer ein sehr ähnlich aussehendes Fahrzeug desselben Typs geparkt, das von KW Berg-Cup Neueinsteiger Andreas von der Haar bewegt werden wird. Dafür, dass die Klasse der Selbstzünder nicht zu einem reinen Golf-Match mutiert, sorgt Sepp Koller mit seinem Alfa Romeo 147 JTD Cup. Anfangs Februar hat der Senior des KW Berg-Cup-Feldes seinen 85. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren dazu nachträglich ganz herzlich und verneigen uns anerkennend vor allen seinen gezeigten großartigen Leistungen!
Wir gehen weiter und kommen jetzt wieder dahin, wo auf den Spritbehältern „Benzin“ steht. Zuerst suchen wir die Autos der Abteilung bis 3-Liter Hubraum. Schnell werden wir fündig, zählen 13 Fahrzeuge und genausoviele Piloten, freuen uns darüber, dass Alexander Wirth mitsamt seinem Opel Ascona B wieder den Weg in unser KW Berg-Cup Fahrerlager gefunden hat. Das Vater-Sohn-Duo Michael und Hauke Weber will in der Saison 2018 anscheinend alles doppelt haben. Das gilt sowohl für die Zahl der angetriebenen Achsen als auch für die Menge der Audi 80 Quattro, auf denen sich die KW Berg-Cup-Nordlichter wechselweise eingeschrieben haben. Nur ein paar Meter davon entfernt entdecken wir Felix Bürker, auf dessen Opel Kadett Limousine ebenso eine rote Startnummer klebt wie auf den C-Coupé-Türen von Marc Fischer. Im BMW 318i Compact tritt Friedhelm Gürtzgen an, Hans-Alfred Waldbach vertraut auf seinen aufgeladenen Peugeot 207 WRC. Das Gipfelsprint-Gerät von Thomas Ostermann bleibt der bewährte E30 Hartge-BMW. Auf ein Fahrzeug mit dem weißblauen Markenlogo setzt auch Karl-Heinz Schlachter. Wie in den Vorjahren nimmt er wieder im Cockpit seines 8-Ventiler BMW 2002tii Alpina Platz. Noch viel mehr Ventile – nämlich deren 24 – arbeiten übrigens im Sechszylinder-Reihenmotor des BMW M3 E36 von Marcel Gapp. Nach diesem geht bei den Rennen der von Helmut Knoblich gefahrene Mini Cooper S auf die Strecke. Dann ist die Reihe an Günter Göser im Opel Kadett C-Coupé mit dem Böhm 16V-Motor. Den Abschluss der 3-Liter-Klasse bildet – das ist natürlich nur streng auf die Startreihenfolge bezogen! – Alexander Bärtl mit der „Blue Limo“, wie dessen 8-Ventil Opel Nemeth C-Kadett Limousine auch gerne genannt wird.
Bei den Boliden mit mehr als 3000 Kubikzentimeter Hubraum ist das Fotografieren wieder relativ einfach. Zum obligatorischen Gruppenbild erscheint eine Dame, die von vier Herren flankiert wird. Vorsichtig geschätzt verfügen die von diesem flotten Quintett eingesetzten Boliden zusammengerechnet über rund 2700 Pferdestärken. Optimisten kommen hier sicher leicht auf einen noch höheren Wert. Etwa 380 PS steuert der Golf 1 Turbo von Sabine Röck bei. Der auch mehr auf die Kurbelwelle stemmen könnte, dies aber wegen seines Vorderradantriebes nicht darf. Wozu auch? Die eventuelle Mehr-Power würde ohnehin nur in Form stark durchdrehender Räder verpuffen. Knapp über 400 PS leistet das Turbo-Triebwerk im Porsche 944 GTR von KW Berg-Cup Neuzugang Stefan Bodin. Rund 100 Pferdchen mehr kann die 3,5-Liter-V8-BiTurbo-Kraftquelle im Lotus Esprit mobilisieren, mit dem Andrä Schrörs einen neuen Anlauf unternimmt. Übrigens ist dieses Auto sein Muletto, am echten Renner nach GT1-Vorbild wird noch heftig gearbeitet und gefeilt. 650 PS + X, das ist die Leistungsformel, die maßgeschneidert zum Lancia Delta Integrale Evo passt, mit dem sich Norbert Handa die Bergstrecken hinauf katapultiert. In Sachen Power wird der allradangetriebene Handa-Integrale nur mehr vom Opel Kadett GT/R Risse V8 überboten. Aus 5,8 Litern Hubraum schöpft der 32-Ventil-Saug-Kraftprotz etwa 750 PS, Holger Hovemann heißt der Pilot dieses „Monschters“. Hochinteressant ist, dass der Odenwälder dank einer Regeländerung (Erhöhung des Maximalhubraums für Fahrzeuge der Gruppe FS auf 6500 Kubikzentimeter) mit seinem Kadett-Corvette-Zwitter nun nicht mehr bei den E2-Silhouetten Rennsport-Boliden antreten muss, sondern ab sofort zum Lager der Tourenwagen (TW) gezählt werden kann. Daher ist er, wenn es um die Vergabe von TW-Siegen und -Streckenrekorden geht, ab sofort wieder mit auf die Rechnung zu setzen. Was beim KW Berg-Cup Rekord-Champion sicher noch für eine Extra-Portion Motivation sorgen wird. Von signalgelber zu roter Lackierung.
Vom XXL-Kadett zum flachen Silver Car S2 G Evo, mit dem Ralf Kroll nun nach seiner großen Zeit im Lehmann Golf wieder zu den aktiven Berg-Cup’lern zurückkehren kann, dem „KW Berg-Cup National“ sei Dank! Noch ist Ralf der Einzige im deutschen Bergrenngeschehen, der eines der von Bike-Motoren befeuerten Ultraleichtgewichte an den Start bringt. Bleibt nur zu hoffen, dass sein gutes Beispiel bald Schule macht. Denn wie heißt es denn gleich so schön? Hm, ja richtig, Konkurrenz belebt das Geschäft! Und davon gibt es – wie wir im Laufe unseres ausführlichen Fahrerlagerbummels gesehen haben – im NSU-Bergpokal und in allen Klassen der KW Berg-Cups mehr als genug. Das ist super, denn so bleiben spannende Fights und Positionskämpfe weiterhin vorprogrammiert. Der Countdown läuft, freuen wir uns gemeinsam darauf, dass wir nur mehr gut drei Wochen warten müssen, bis in Schotten die Startampel der KW Berg-Cup Saison 2018 erstmals auf Grün springt. Wir sehen uns doch dort, oder? Ich zähle jedenfalls fest auf euch und kanns kaum mehr erwarten, euch alle miteinander endlich wieder zu treffen!