…dass Sarp Bilen in der Motorsportarena der Essen Motor Show für echt verblüffte Gesichter sorgte. Mit seinem VW Golf 2 16-Ventiler war er im Rahmen seiner Demo-Fahrten so spektakulär quer unterwegs, dass im zahlreichen, begeisterten Publikum die Frage auftauchte: „Seit wann gibt es einen Golf 2 mit Heckantrieb? Anders kann man doch so ein Auto niemals in diesem Stil bewegen!“ Irrtum liebe Leute, das geht auch mit einem Frontler!
…dass neben den Fahrkünsten und dem motivierten Einsatz von Sarp hauptsächlich zwei Faktoren für seine erzielten Driftwinkel verantwortlich waren. Zum einen sein gewagter Mix im Reifendruck mit rund 1 bar vorne und deren stolzen 3 bar hinten, zum anderen eine abenteuerliche Fahrwerkseinstellung, wie man sie laut Sarp auf der Rennstrecke niemals verwenden würde. Im Klartext: Vorderachse superweich und Hinterachse bockhart.
…dass Sarp, bevor er überhaupt vor Publikum loslegen durfte, am Samstagmorgen auf Anordnung des Veranstalters ein Pflichttraining absolvieren musste. Erst danach erhielt er die endgültige Startzulassung.
…dass der anwesende Golf-Spezialist Rainer Schönborn nach dem ersten Auftritt von Sarp zu diesem bemerkte: „In dieser oder jener Situation hat dir aber schon deine hydraulische Handbremse ganz klar den Allerwertesten gerettet!“
…dass die KW Berg-Cup’ler in Essen viel mehr zum Fahren kamen als ursprünglich geplant. Vorgesehen war nämlich nur eine Präsentation von Sarp Bilen am ersten Samstag der Essen Motor Show. Doch weil diese so gut ankam und einige andere Teilnehmer kurzfristig einen Rückzieher gemacht hatten, war Sarp noch öfters in der Arena unterwegs, auch an den Wochentagen.
…dass Sarp, der am KW Berg-Cup Messestand B24 in der Halle 5 an seinem mit abgenommener vorderer Haube ausgestellten Golf kurzentschlossen ein Schild mit der Botschaft „Motor zu verkaufen“ angebracht hatte, diesen dort auch wirklich an den Mann brachte. Er ging an einen bekannten Rennsportler, der den 16V in seinen Straßengolf implantieren möchte.
…dass Sarps roter Golf nach abgeschlossenem Motoren-Deal am Messestand blieb und nicht mehr bewegt wurde. Für ihn sprangen am letzten Wochenende spontan die Kollegen ein. Dadurch kamen die Besucher der Motorsportarena in den Genuss von weiteren hochkarätigen Fahrdemos. So führte Mario Minichberger das Potential seines ex-Gruppe 5 BMW 2002 vor und es gab die Essen-Fahr-Premiere eines NSU-Fahrzeugs. Am Steuer des TT RPM wechselten sich – so wie seit Jahren im NSU-Bergpokal – Steffen Hofmann und Jörg Davidovic ab.
…dass Sarp Bilen seinen VW Golf 2 jetzt aber nicht auf Tret-Antrieb umbauen muss. Ein neuer Motor ist bereits gefunden. In Zukunft wird der ex-Hans Paulitsch Minichberger 16V-Motor mit STW-Zylinderkopf, den in der Saison 2018 auch Erwin Buck teilweise verwendete Einzug in den Motorraum des Roten halten. Wodurch die 1600er-Klasse nochmals an Brisanz und Spannung gewinnen dürfte.
…dass RTL Formel 1 Berichterstatter Kai Ebel von Sarp Bilen kurzfristig geschockt wurde. Als nämlich in der Motorsportarena eine Autogramm- und Interview-Aktion mit Kai zu Ende war schlenderte dieser an der Startaufstellung vorbei. Dabei entstand das Foto mit dem Steffen Hofmann / Jörg Davidovic NSU. Auch Kai wollte ein Bild „mit einem richtigen Auto“ zur Erinnerung haben. Sarp reagierte sofort darauf: „Klar, wenn du mir dein Handy gibst, dann mache ich das!“ Kai reichte sein Mobiltelefon rüber. Sarp nahms, lief von der Gruppe weg, hielt seine Beute in die Höhe und rief: „Ich hab das Handy von Kai Ebel! Ich hab das Handy von Kai Ebel!“ Worauf dieser fassungslos um einige Grade blasser wurde und die Umstehenden fragte: „Wie ist denn der drauf, kennt ihr den?“ Nach kurzer Zeit war der Spuk vorbei. Sarp kehrte um, schoss das gewünschte Bild und gab das Handy selbstverständlich zurück.
…dass auch nach der Essen Motor Show KW Berg-Cup Renner öffentlich präsent sind. Nämlich in Form von reichlich bebilderten Berichten in Printmedien. Zum einen stellt die Audi Scene in ihrer aktuellen Ausgabe den Schneider Audi 50 8-Ventiler von Tobias Stegmann aus der 1150er-Klasse ausführlich vor. Zum anderen geht es um ein 2-Liter Auto. Das ist der VW Brügge Golf 8V. Die große Reportage über dieses Auto ist natürlich in der VW Scene zu finden, auch hier reden wir von der neuesten Ausgabe.
…dass bei zwei Berg-Meisterschaften von ADAC Regionalclubs (RC) KW Berg-Cup Aktive jeweils die komplette Podiumsbesetzung stellen. Beim RC Nordrhein heißen die Erfolgreichen Björn Wiebe (P1), André Wiebe (P2) und Markus Goldbach (P3). Den vierten Platz konnte sich Nils Abb sichern, Fünfter wurde Thomas Flik. Auch die Meisterschaft des ADAC Südbayern ist fest in KW Berg-Cup Hand. Gewinner ist hier Hansi Eller, auf der Zwei folgt Franz Weißdorn, Rang drei sicherte sich Marcel Gapp und Vierter wurde Helmut Maier.
Das ist dann schon der zwölfte aufeinanderfolgende Auftritt des KW Berg-Cups auf der Essen Motor Show. Letztes Jahr war unser Stand auf der EMS – so das Kürzel für die wohl größte und bedeutendste Messe ihrer Art in Europa – vom Rand mehr in die Mitte der Halle 5 gerutscht. Dort ist er auch aktuell zu finden, B24 ist die Nummer dazu. Nach Ansicht unseres Messe-Managers Manfred Schulte und unserer den Stand betreuenden Mitglieder hat das für noch mehr Aufmerksamkeit und Interesse der EMS-Besucher gesorgt. Weil wir am neuen Standort über mehr Platz verfügen, gibt es dieses Jahr dort sogar drei Fahrzeuge zu bewundern. Eines davon ist das Siegerauto aus dem NSU-Bergpokal, der von Steffen Hofmann und Jörg Davidovic pilotierte NSU TT RPM. Der VW Golf 2 16-Ventiler von Sarp Bilen wird nicht nur den KW Berg-Cup Stand bereichern, sondern am ersten Messesamstag (30.11.) live ab 14:30 Uhr in der Motorsportarena Demorunden drehen. Im Rahmen dieses Auftritts werden auch die drei Berg-Cup e.V. Rennserien präsentiert und Sarp interviewt. Unser drittes Ausstellungsstück ist der brandneu aufgebaute BMW 2002 von Mario Minichberger, der in seiner Optik der früheren Gruppe 5 entspricht und dessen weiter verbesserter Formel 2 Motor deutlich über 300 PS Leistung abgibt. Insgesamt wird am Stand B24 Werbung und Öffentlichkeitsarbeit nicht nur für den KW Berg-Cup betrieben, sondern für den vielfältigen Bergrennsport in seiner Gesamtheit. Der auf der EMS aus seinem Nischendasein geholt und großem Publikum gezeigt wird.
Betreut wird der Gesamtauftritt wie immer von kompetenten Ansprechpartnern. Am ersten Messe-Wochenende steht freitags und samstags zusätzlich auch Uli Kohl, der Präsident und permanente Streckensprecher des Berg-Cup e.V., für alle Fragen und Anregungen rund um die Themen Bergrennen, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal bereit. Sollte er nicht direkt am Messestand anzutreffen sein, so kann der Kontakt zu ihm auf jeden Fall hergestellt werden. Das heißt für alle am flotten Gipfelsprint Interessierten: Bitte einfach ohne jede Scheu oder Berührungsängste an unseren Stand kommen und das Gespräch mit unserem Team suchen. Wir sind sehr gerne bereit dazu und freuen uns echt darauf.
Die Essen Motor Show läuft 2019 vom 30. November bis zum 8. Dezember, der mit erhöhten Preisen verbundene Previewday ist der 29.11. An diesem sowie samstags und sonntags ist die Messe von 9 bis 18 Uhr geöffnet, an den Wochentagen geht’s jeweils ab 10 Uhr los. Das Tagesticket für Erwachsene kostet an der Tageskasse 16 Euro (Previewday 28 Euro). Wer den Kauf vorab unter www.essen-motorshow.de per Internet tätigt kann einen Euro sparen und braucht sich nicht vor den Kassen in die Schlangen stellen. Außer den Standard-Karten gibt es weitere Angebote, wie zum Beispiel am 02.12. den Girlsday oder an den Wochentagen ab 15 Uhr Nachmittags-Tickets zu sehr günstigen Preisen.
Wie versprochen widmen wir uns heute der 1,6-Liter-Klasse der Internationalen Serie KW Berg-Cup, bewegen uns also in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1. Zur Auffrischung nochmal die Basics: 13 Rennen zwischen April und Oktober, in die Jahreswertung fließen die besten neun Resultate pro Fahrer oder Zweier-Team ein. Die Austragungsorte lagen mit dem Schwerpunkt in Deutschland, gewürzt durch vier Abstecher nach Luxemburg, Österreich (2) und in die Schweiz.
Zum Einstieg noch schnell die Rückblende auf die 1600er-Sieger seit der 2014 erfolgten Ablösung der Divisions- durch die Klassenwertungen. Manfred Schulte holte damals im Citroen Nemeth AX Kit Car Platz eins, eine Saison später gewann André Stelberg mit seinem VW Corrado 16V. Anschließend begann die Ära von Stefan Faulhaber und Michael Rauch, die sich im Opel Minichberger Kadett C Coupé 16-Ventiler 2016 und 2017 den Siegerpokal sichern konnten. 2018 war dann das Jahr des Erwin Buck im VW Scirocco 1, in dem wechselweise mal ein 8-Ventil- und mal ein 16V-Motor arbeitete. Für 2019 wurde nicht nur von Insidern ein beinhartes Duell um die 1,6-Liter-Krone zwischen Erwin Buck und Stefan Faulhaber erwartet. Dieses startet in Schotten. Wo im Rennen zuerst Stefan vorn liegt, dann Erwin. Im vierten und letzten Lauf wird dieser mit Rot gestoppt. Beim Restart hat er einen dicken Hals, bremst den Abzweig in die Querspange ultraspät an, schaltet etwas optimistisch zurück. Das nimmt der Ventiltrieb übel. Erwin Buck ist out, Stefan Faulhaber gewinnt. Dies wiederholt er in Eschdorf, wo Erwin wieder auf das 8V-Triebwerk zurückgreifen muss. Danach erfolgt der erste Trip nach Österreich, St. Anton an der Jeßnitz wartet auf die KW Berg-Cup’ler. Erwin Buck ist nicht mit von der Partie, Stefan Faulhaber schon. Er wird knapp hinter zwei richtig schnellen Österreichern starker Dritter. An Pfingsten treffen die zwei Klassen-Favoriten in Wolsfeld wieder direkt aufeinander. Aber diesmal nistet sich die Defekt-Hexe derart im Faulhaber Kadett ein, dass nach dem Trainingstag Schluss ist. Erwin Buck gewinnt – jetzt wieder mit 16V-Spiess-Power unter der Haube – seine Klasse, ist obendrein viertschnellster aller Tourenwagen (TW). Beim EBM-Lauf Glasbach ist wieder Fernduell angesagt, nur Stefan Faulhaber ist da. In der Wetterlotterie des Sonntags macht er alles richtig, zieht mit Können und Glück das große Los, steht in der Klassen- und in der TW-Ergebnisliste als Erster ganz oben, wird Gesamt-Dritter. Es folgen am Iberg, in Homburg – wo allerdings Stefan Faulhaber fehlt – und in der Rhön am Hauenstein drei Buck-Siege. Erst in Osnabrück kann Stefan kontern, holt in der Borgloher Schweiz 0,607 Sekunden vor Erwin den Klassengewinn. Nach Siegen steht es jetzt 4:4 zwischen den beiden. Noch sind vier Rennen zu fahren. Oberhallau sieht Erwin Buck vorne. In Eichenbühl fällt die endgültige Entscheidung. Im zweiten Run gerät Stefan Faulhaber in die Leitplanken. Das ist für ihn das Saisonende. Und für Erwin Buck, der seine Gala-Vorstellungen nahtlos in Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen fortsetzt, der erneute, souveräne Jahres-Klassensieg.
Durch die Eichenbühl-Geschehnisse rückt plötzlich die Auseinandersetzung um Platz zwei ins Rampenlicht. Zwar hat Stefan Faulhaber auf Basis seiner bisherigen Top-Leistungen ein solides Polster auf die Dritten aufgebaut. Das sind im Opel Wiebe Corsa 16V RR Andy und Werner Heindrichs. Bis einschließlich Eichenbühl hat Junior Andy acht Podestplätze geholt, war je viermal Dritter und Zweiter, hat fleißig wie ein Eichhörnchen Punkte gesammelt. Eine minimale Chance auf Endrang zwei besteht. Da Andy und Werner gemeinsam als Team in den KW Berg-Cup eingeschrieben sind, muss jeder der beiden mindestens ein Ergebnis in die Wertung mit einbringen. Also muss Werner in St. Agatha ran. Nach mehr als einem Jahr Berg-Pause ist das eine harte Übung. Doch Racer bleibt Racer. Die drei Probe-Heats beendet er auf Rang acht. Im Rennen wächst er über sich hinaus, wird Fünfter. Die kleine Chance auf Endplatz zwei ist nach wie vor intakt. Um diese zu nutzen, muss beim Finale in Mickhausen eine weitere Top-Platzierung her. Das ist die Aufgabe von Andy. Der 25-jährige Metallbauer weiß um die Schwierigkeit der Mission. Im Qualifying benötigt er nur 39 Tausendstel mehr als Erwin Buck für die 2,2-Kilometer-Strecke in der Nähe von Augsburg, ist Zweiter. Diese Position behält er auch im Rennen bei. Damit hat er die Mission erfüllt. Werner und Andy Heindrichs beenden die Saison als Zweite ihrer 1600er Klasse. Bei 687,36 vom Sohn-Papa-Duo 2019 geholten Punkten beträgt ihr Vorsprung auf den schlussendlich drittplatzierten Stefan Faulhaber 0,59 Zähler.
Rang vier der Schlusstabelle gehört Sarp Bilen. Der Rookie aus dem Bergischen Land fährt mit seinem VW Golf 2 GTi 16V eine konstant starke Saison, in der er zweimal auf dem Podest steht: Als jeweils Dritter in Schotten und Homburg. Wie immer ist Routinier Helmut Maier mit seinem VW Spiess Golf 16-Ventiler häufig international unterwegs, fährt Rennen in halb Europa. Dennoch findet er Zeit für sieben KW Berg-Cup Läufe. Das bringt ihn auf Position fünf der Endabrechnung.
Ähnlich wie das Programm von Helmut Maier sieht das von Manfred Schulte aus, der im Citroen Nemeth AX Kit Car mit fünf KW Berg-Cup Veranstaltungen Sechster wird. Alle Nachfolgenden in der Klasse haben ebenfalls kein Vollzeit-Programm absolviert, zeigten aber zum Teil sehr ansprechende Leistungen. Mikko Kataja fuhr zum Beispiel mit seinem Toyota Starlet 16V viermal aufs Klassenpodest, Wolfi Glas beendete sein Heimrennen in Mickhausen im VW Minichberger Golf 20V als Dritter.
So, damit haben wir die allerwichtigsten Geschehnisse der 1,6-Liter-Abteilung noch einmal kurz Revue passieren lassen. In der nächsten Ausgabe stellen wir die Klasse bis 2000 Kubikzentimeter in den Fokus, in der sich in der 32. KW Berg-Cup Saison 28 Teilnehmer in Wertung platziert haben. Eins wollen hier und jetzt schnell vorweg nehmen: Die 2-Liter haben nicht nur durch Masse geglänzt, sondern auch mit Klasse. So, wie alle anderen KW Berg-Cup Hubraumabteilungen auch.
Wie schon am Ende von Teil 3 angekündigt und in Teil 4 begonnen, widmen wir uns von nun an den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie KW Berg-Cup, bewegen uns also in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1, durchleuchten das Geschehen in den dreizehn Rennen, von denen neun in Deutschland, zwei in Österreich und je eines in Luxemburg und in der Schweiz stattgefunden haben. Aus dieser Palette gingen die neun punktbesten Resultate je Fahrer oder Team in die Jahresendwertung ein. Wer dabei seinen Job am besten gemacht hat, dass schauen wir uns nun für die 1,4-Liter-Klasse gemeinsam an.
In dieser startet die Saison mit zwei Ausrufezeichen. Das erste davon wird gleich zu Beginn beim Bergpreis Schottenring gesetzt. Dort ist es kalt und nass, die Fahrbahn präsentiert sich tückisch. Das wird Armin Ebenhöh zum Verhängnis, er dreht sich mit dem VW Minichberger Scirocco im ersten Run und gibt danach auf. Frank Lohmann schnappt sich im 8-Ventiler Steilheck Polo die Führung. Die Freude darüber währt allerdings nur kurz. In der zweiten Auffahrt bricht ein Kabel, legt eine Einspritzdüse lahm. Auf der allmählich trockener werdenden Piste geht nun Franz Weißdorn an die Spitze, verteidigt diese bis zum Rennende. Sein Sieg beflügelt ihn offensichtlich auch beim zweiten Kräftemessen des Jahres in Eschdorf. Niemand findet gegen Franz in seinem VW Polo Hayabusa ein Mittel. Auch nicht Hansi Eller, der den Minichberger Scirocco dort fährt. Danach geben sich allerdings Hansi und Armin Ebenhöh keine Blöße mehr, gewinnen von St. Anton an der Jeßnitz bis zum Finale in Mickhausen jedes Rennen. Das sind elf an der Zahl. Bei allen auch zur Deutschen Automobil-Berg-Meisterschaft zählenden KW Berg-Cup Gipfelsprints pilotiert Hansi Eller den Scirocco. In Eichenbühl macht der 40-jährige Kfz-Meister aus der Bodensee-Region den Sack zu, sichert sich erstmals in seiner Karriere den Titel des Deutschen Berg-Meisters. Auch in der KW Berg-Cup Klassenwertung stehen Hansi Eller und Armin Ebenhöh auf der höchsten Stufe des Siegerpodests, sind zudem zum vierten Mal in Folge Zweite in der Gesamtwertung. Franz Weißdorn verzichtet wegen der Suche nach mehr Power schweren Herzens auf St. Anton, legt danach von Wolsfeld bis Mickhausen eine Serie von zweiten Plätzen vor. Diese wird nur in St. Agatha kurz unterbrochen, als unmittelbar vor dem ersten Wertungslauf eine Antriebswelle den Dienst versagt.
Spannend verläuft die Auseinandersetzung um Position drei, in die Nils Abb / Sophia Faulhaber, Ronnie Bucher / Thomas Pröschel und Frank Lohmann verstrickt sind. Bis Eichenbühl gehören auch Markus und Manfred Hülsmann im VW Golf 16V mit zu den Anwärtern auf Podestplatz Nummer drei. Erst Ihr Verzicht auf St. Agatha und Mickhausen bindet die „Hülsmänner“ auf Endrang sechs zurück. Bis zu ihrem Heim-Grand-Prix in Eichenbühl, das ist der drittletzte Saisonlauf, haben sich Nils Abb und Sophia Faulhaber auf der Basis von drei dritten Rängen und dem starken zweiten Platz in Homburg auf Jahresposition drei häuslich eingenistet. Dann passiert das Unerwartete: Im Training touchiert Nils eine Streckenbegrenzung, auf der Anfahrt zur Klinge bricht am Schneider Polo 8-Ventiler ein Teil der Radaufhängung. Von da an ist er nur noch Passagier, rodelt ausgangs der Klinge links die Böschung hoch, kippt von dort aus aufs Dach. Nils selbst passiert dabei nichts, aber der Polo verlangt nach einer neuen Karosse. Die Saison ist zu Ende, weitere Punkte bleiben versagt. Das ist die Chance für ihre schon aufgezählten Mitbewerber. Aber keiner ihrer direkten Verfolger geht in St. Agatha an den Start. Also ist die Entscheidung auf Mickhausen verschoben. Ohne es zu wissen spielt dort der Schweizer Martin Bächler Zünglein an der Waage. Mit seinem VW Lupo GTi 16V schiebt er sich als Fünfter zwischen Frank Lohmann (P4) und Ronnie Bucher, der im VW Schneider Corrado 16V Sechster wird. Das kostet die Corrado-Boys 8,33 mögliche Mehr-Zähler. Jahresdritte bleiben so Nils Abb / Sophia Faulhaber. Vierte werden mit einem Rückstand von nur 1,57 Zählern final Ronnie Bucher und Thomas Pröschel. Und mit insgesamt 585,42 Punkten auf dem Konto wird Frank Lohmann Fünfter der 1,4-Liter Abteilung. Aus Mickhausen ist noch zu berichten, dass dort Dominik Schlott erstmals mit einem 1,4-Liter 16V Motor in seinem VW Schneider Polo ausgerückt war. Dabei legte der junge Teampartner von Motoren-Power-Schmied Jürgen Schneider ein beachtliches Tempo vor, wurde auf Anhieb Dritter. Das bringt einen Spannungs-Vorschuss auf die nächste Saison.
Soweit der Jahresreport der 1400er-Klasse. Der selbstverständlich seriös verfasst wurde, auch wenn am Erstellungstag Fasching, Karneval, Fasnet oder wie immer die närrische Jahreszeit in eurer Region genannt wird begonnen hat. Im nächsten Teil geben wir dann 200 Kubik dazu und kümmern uns um die 1,6-Liter. Das wird in ein paar Tagen der Fall sein.
Wie schon am Ende von Teil 3 angekündigt, widmen wir uns von nun an den sieben Hubraumklassen der Internationalen Serie KW Berg-Cup. Damit bewegen wir uns in den gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1, durchleuchten das Geschehen in den dreizehn Rennen, von denen neun in Deutschland, zwei in Österreich und je eines in Luxemburg und in der Schweiz stattgefunden haben. Aus dieser Palette gingen die neun punktbesten Resultate je Fahrer oder Team in die Jahresendwertung ein. Wer dabei seinen Job am besten gemacht hat, dass schauen wir uns nun gemeinsam an.
Dieses Unternehmen starten wir mit den 1150ern, die diese Saison früh entschieden waren. Sieben Klassensiege und ein zweiter Platz reichten Jürgen Schneider / Dominik Schlott auf dem VW Schneider Polo 16V zur souveränen Wiederholung ihres Erfolgs aus dem Vorjahr. Im Mickhausen-Finale probten sie bereits für 2020, setzten in ihrem Auto einen 1,4-Liter 16V-Motor ein, mit dem der 24 Jahre junge Dominik Schlott auf Anhieb Rang drei bei den 1400ern herausfahren konnte. Ähnlich unangefochten wie die Gewinner sicherten sich Youngster Tobi Mayer und Hugo Moser Platz zwei. Dem niederbayerischen Team gingen allerdings durch Hugos Ausrutscher in Homburg, der einer maladen Differential-Sperre geschuldet war, sowie dem durch einen nicht mehr mitspielenden Nockenwellensensor verursachten Out in Eichenbühl wertvolle Punkte verloren. Auf ihrer Habenseite verbuchten sie mit ihrem VW Polo 16V fünf Podiumsränge, waren dabei in Wolsfeld, Oberhallau, St. Agatha und Mickhausen schnellste Teilnehmer mit einem 1,15-Liter-Fahrzeug. Nicht ohne war das Sportjahr des final Dritten. Nachdem Tobias Stegmann seinem Schneider Audi 50 8-Ventiler über den Winter ein KW-Fahrwerk und ein 5-Gang Bernert-Getriebe spendiert hatte, ging er mit großen Hoffnungen in die neue Saison. Allerdings baute er sich selbst zu großen Druck auf, kam vielleicht auch deshalb am Iberg im zweiten Probe-Heat von der Fahrbahn ab, beschädigte seinen Renner dabei erheblich. Bis Osnabrück war der Audi mit viel Einsatz wieder flott, fuhr dort sowie am Glasbach und in Eichenbühl jeweils auf Position drei. Platz vier des Klassen-Jahres-Rankings sicherte sich Bernd Deutsch (Schneider Audi 50) vor dem ab Iberg mitsamt seines VW Weißdorn Racing Polo 16V zu den 1400ern gewechselten Walter Voigt.
So viel für heute. In der nächsten Folge kümmern wir uns um die Jahres-Story der 1,4-Liter Hubraumabteilung. In ein paar Tagen könnt ihr die hier nachlesen, liebe KW Berg-Cup Fans und Freunde.