Ein kleines Dorf in den Rebbergen des Klettgaues, eine 3 Kilometer lange, bestens einzusehende Bergpiste, eine bewährte Mannschaft, die zusammen hält. Das sind die Zutaten, aus denen ein Mega-Event gemixt wird, das am 27. und 28. August in Szene gehen wird. 245 Fahrerinnen und Fahrer haben das Angebot des Vereins Pro Bergrennen Oberhallau angenommen. 215 davon pilotieren Tourenwagen, die sich auf 34 Klassen aufteilen. Vielleicht ja ein sanfter Fingerzeig in die Richtung, dass mehr Klassen mehr Teilnehmer generieren? Im Riesenfeld befinden sich 62 fest in den KW Berg-Cup eingeschriebene Gipfelstürmer, sechs NSU-Bergpokal-Starter inklusive. Statistikliebhaber können daraus, bezogen auf die Tourenwagen, einen KW Berg-Cup Anteil von knapp 30 Prozent errechnen. Zum Gesamtfeld, das in der Schweiz nur aus Rennteilnehmern ohne GLP besteht, steuern die Berg-Cup’ler ein Viertel bei.
Los geht es an beiden Tagen um 7:30 Uhr. Im ersten von insgesamt drei Feldern – sprich Startgruppen – sind der KW Berg-Cup und der NSU-Bergpokal dabei. Es sind am Samstag und Sonntag je drei Läufe geplant. Zur Rennwertung zählen die zwei schnellsten Heats. In der Ausschreibung ist klar geregelt, dass die Teilnehmer zu jeder Auffahrt antreten müssen. Der Zeitplan ist präzise gefasst. Er lässt an beiden Tagen ausreichend Luft zu einer Mittagspause, die am Sonntag für das bekannte Seifenkistenrennen der Schüler von Oberhallau genutzt wird. Und natürlich gilt am Renntag ab 09:15 Uhr für 30 Minuten, in denen der traditionelle Gottesdienst abgehalten wird, absolute Motorenruhe. Gute Zuschauerplätze mit exzellenter Aussicht auf die Renn-Action gibt es an mehreren Stellen der Strecke. Das Prädikat „besonders wertvoll“ verdient eindeutig die riesige Zuschauerwiese oberhalb der bekannten Tarzankurve. Wer sich auf dieser richtig positioniert, kann die Fahrten mehrerer Boliden gleichzeitig beobachten.
In den zwei Rennserien des Berg-Cup e.V. sind die aktuellen Spitzenreiter so gut wie aller Klassen und Sonderwertungen dabei, in der Regel dazu auch deren härteste Verfolger. Das wird Spannung generieren. Weitere zusätzliche Würze mischt sicher noch die seit Jahren praktizierte Berücksichtigung der Schweizer E1-Garde für die Punktevergabe ins große Bergrenn-Gala-Menü. Nach dem Auftritt in der Schweiz stehen nur mehr drei Termine im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Kalender. Da wird es höchste Zeit, die Punktekonten optimal zu füllen. Und für die Gipfelsturm-Fans und -Freunde nahezu zur Pflicht, noch so oft, wie es ihnen nur irgend möglich ist, live dabei zu sein. Denkt bitte daran, zwischen dem Finale in Mickhausen 2022 und dem Start in die Saison 2023 liegen mehr als sechs lange Monate!
Bergrennen und Osnabrück, wie passt denn das zusammen? Diese Frage könnte durchaus nicht ungerechtfertigt gestellt werden. Die Antwort darauf ist eindeutig ja! Denn in der dortigen Borgloher Schweiz gibt es den Uphöfener Berg, der eine echt anspruchsvolle 2,030-Kilometer-Piste bietet. Letztes Jahr war der MSC Osnabrück der einzige Veranstalter in Deutschland, der ein Bergrennen durchführte. Unter hohen Auflagen und mit limitierter Besucherzahl. Diese Saison gab es keinerlei Beschränkungen. Die Zuschauer strömten in Massen zum nördlichsten Event im Bergrennkalender. Rund 30.000 sollen es am 6. und 7. August insgesamt gewesen sein. Das ist rekordverdächtig. Als weiterer Multiplikator des Geschehens wirkte der professionell produzierte Livestream, den weltweit mehr als 150.000 begeisterte Fans verfolgten.
Egal ob direkt vor Ort dabei oder am Bildschirm, es wurde bester Sport geboten. In den elf Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung fiel die Entscheidung um den Sieg viermal in einem Zeitfenster von weniger als einer Sekunde. In der 1,6-Liter-Abteilung der Gruppen A/F/CTC lagen final zwischen Gewinner Ronny Hering (VW Scirocco Gr. 2) und Robert Maslonka mit seinem VW Polo 86C G60 lediglich 132 Hundertstel. Superspannend auch die hubraumstarken Klassen der Gruppen H/FS/E1. In der von 2000 bis 3000 Kubikzentimeter schlug das Sieg-Pendel um exakt 0,507 Sekunden zugunsten von Michi Bodenmüller (Opel Kadett C Gerent) aus. Platz zwei sicherte sich hier im Audi 80 Quattro Hauke Weber. Und auch die Abteilung darüber, die mit den Motoren mit mehr als 3 Liter Hubraum unter der Haube, wollte unbedingt noch zur „unter-einer-Sekunde-Fraktion“ gehören. Am Ende musste sich Andrä Schrörs (Lotus Esprit GT2) Holger Hovemann mit seinem Opel Datalab Kadett V8 GT/R um lediglich 652 Tausendstel geschlagen geben. Ein Duell gemäß dem Motto „David gegen Goliath“ steuerten die E2-Silhouetten-Fahrzeuge bei. In Rennsportsprache ausgedrückt: 999 cm3 im gut 200 PS starken Silver Car S2 G Evo von Ralf Kroll gegen die Urgewalt von 670 V8-Turbopferdchen des vom Italiener Luca Gaetani pilotierten Ferrari 488 Challenge. Am Ende durfte Ralf Kroll jubeln. Er gewann im 500-Kilo-Leichtgewicht mit 0,377 Sekunden Vorsprung.
Noch ein paar andere Dinge und Leistungen dürfen nicht unerwähnt bleiben. Zum Beispiel der harte Fight um die Positionen zwei bis vier in der E1-1400, die nach Rennende im Mini-Zeitfenster von 22 Hundertsteln zusammen lagen. Oder die exzellente Leistung der erst 23-jährigen Claire Schönborn, die bei ihrem zweiten Bergrennen im VW Minichberger Golf 1 STW erneut überzeugte und in ihrer 16 Autos starken E1-2-Liter-Klasse Platz vier herausfuhr. Oder der Vater-Tochter-Doppelsieg von Markus und Maya Goldbach (beide Renault Wiebe Mégane Coupé) in der 2-Liter-Abteilung der Gruppen A/F/CTC. Oder die Internationalität des auch zum FIA Hill Climb Cup zählenden „54. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennens“, bei dem die zwei besten der drei Race-Heats zur Wertung herangezogen wurden.
Mit dem Bergrennen Oberhallau in der Schweiz wird am 27./28. August 2022 der Endspurt der 34. KW Berg-Cup Saison und des NSU-Bergpokals eingeläutet. Denn nach dem Gastspiel bei den Eidgenossen sind es nur mehr drei Rennen, bei denen die Punktekonten aufgestockt werden können.
Osnabrück ist eine Veranstaltung mit eigenem Stil, zum puren Racing kommt der Eventcharakter hinzu. Fahrzeuge aller Couleur gehen an den Start, insgesamt sind für das „54. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“ 185 Nennungen aus 14 Nationen eingegangen. Uns interessiert davon naturgemäß hauptsächlich die Division 1 der Tourenwagen, in der sich 90 Bergrenner angekündigt haben. 55, also weit mehr als die Hälfte davon, werden von KW Berg-Cup Aktiven pilotiert.
Unter diesem Feld wollen wir uns kurz umschauen, möchten vor allem nach Neuem sowie Gästen und seltenen Startern forschen. Was jetzt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Ganz nebenbei drücken wir allen, die am Hauenstein mit technischen Problemen ausgefallen sind, die Daumen dazu, dass sie in der kurzen Zeit zwischen den Rennen ihre Einsatzgeräte wieder topfit bekommen haben. Im NSU-Bergpokal begrüßen wir Gaststarter Fritz Müller aus Braunschweig und freuen uns auf den ersten Start in dieser Saison von Frank Kleineberg. Bei den 1400ern der Gruppenkombi H/FS/E1 bestreitet Nils Abb im Schneider Polo seinen nach Wolsfeld zweiten Einsatz. Den VW Minichberger Scirocco mit der Startnummer 399 übernimmt wieder Tobi Mayer. Eine Klasse höher bringt Benedikt Schulte sein Citroen Nemeth AX Kit Car ins Feld ein. Die 2-Liter-Klasse sieht die Rückkehr des Schönborn-Golf-1 mit der Minichberger STW-Technik, in dessen Cockpit Claire arbeiten wird. Mit einer echt dicken Überraschung kann die Abteilung bis 3,0 Liter Hubraum aufwarten. Kai Neu wechselt hochoffiziell in diese, tritt mit einem weiteren Ford Focus an. Gleich 13 Teilnehmer bewerben sich um den Lorbeer in der Klasse über 3000 Kubik, sind zum Teil mit über 1000 Pferdestärken unterwegs. Wir dürfen alle gespannt sein, wie sich Andrä Schrörs im Lotus Esprit GT2, Christian Handa (Lancia Delta Integrale Evo 3) und Holger Hovemann mit seinem „Monschter“ Opel Datalab Kadett V8 GT/R hier behaupten können. Auch Ralf Kroll trifft wegen Zusammenlegung mit seinem 999 ccm Silver Car S2 G Evo auf Fahrzeuge wie BMW M3, Lamborghini Huracan, Ferrari 488 Challenge und Mercedes Benz GT4.
In dieser großen Auswahl sollte doch für jeden Fan etwas dabei sein. Der gewertete Abschnitt des Uphöfener Berges in der Borgloher Schweiz misst 2,030 Kilometer. An beiden Tagen gilt es je vier Läufe zu absolvieren, die ab 8:00 Uhr beginnen. Von den Race-Heats fließen für jeden Fahrer die zwei schnellsten ins Ergebnis ein. Das bringt zusätzlichen Nervenkitzel und, gleichbleibende äußere Bedingungen voraus gesetzt, höchste Spannung bis zum Schluss. Und wie immer gilt: Allen Fans und Freunden des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals, die nicht live dabei sein können, aber auf dem Laufenden sein wollen, sei liveportal.berg-zeitnahme.net ans Herz gelegt, dazu unsere eigene Berichterstattung nach dem Rennwochenende, das vom 5. bis zum 7. August dauert. Übrigens hat der veranstaltende MSC Osnabrück wie in den Vorjahren ebenfalls einen professionellen Livestream im Angebot, den ihr easy unter www.msc-osnabrueck.com/livestream finden könnt.
Schnell, wettbewerbsfähig und attraktiv, so haben sich der KW Berg-Cup und der NSU-Bergpokal am Hauenstein präsentiert. In der Tourenwagenwertung sicherten sich die aktiven Berg-Cup’ler durchgehend die Plätze eins bis dreizehn. Erst der aus Österreich angereiste Markus Schneider im Lancia Delta Integrale und TracKing-Pilot Nico Breunig unterbrechen diese Kette, die sich danach lückenlos bis auf Position 29 fortsetzt. Auf Gesamtrang sieben ist Bernhard Permetinger, an dessen BMW Z4 GT3 nach dem Training noch lange an der Elektronik gefeilt werden musste, der Sieger der Tourenwagen-Division eins. Ihm am nächsten kam im wendigen Silver Car S2 G Evo Ralf Kroll, Rang drei sicherte sich der Schweizer Martin Bürki mit seinem BMW M3 GT3. Knapp hinter diesem taucht schon der Gewinner der 2-Liter Klasse der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 auf. Das ist im VW Spiess Scirocco Erwin Buck. Holger Hovemann fährt seinen 5,7-Liter Opel Datalab Kadett V8 GT/R nach fast dreijähriger Pause auf Tourenwagenplatz fünf.
In den Klassen gab es harte Kämpfe, teilweise enge Ergebnisse sowie einige neue Rekordmarken. Die Gruppe A/F/CTC bis 1600 Kubik gewann Markus Fink 0,924 Sekunden vor Helmut Knoblich (beide Citroen C2). Bei den 2-Litern setzte sich Kai Neu durch, der im ersten der drei Heats mit seinem Ford Focus in 2:04,463 eine neue Klassenbestmarke auf die 4,2 Kilometer lange Piste von Hausen hinauf zur Hochrhönstraße zauberte. Bei den Autos über 2000 Kubik war Roland Herget im Mitsubishi Lancer erfolgreich. Den Sieg im NSU-Bergpokal sicherte sich der erst 20-jährige Rookie Jannik Hofmann (NSU TT RPM). Damit sind wir bei den nach Gruppe H/FS/E1 Regeln aufgebauten Rennern angelangt. Deren 1150er Abteilung hatte Jürgen Heßberger mit seinem Fiat 127 Sport Martini Racing im Griff. Die Klasse bis 1400 Kubik gewann Armin Ebenhöh (VW Minichberger Scirocco) souverän. Ganz besonders spannend machten es die 1600er. Nach dem zweiten Run führte Andy Heindrichs knappe 196 Tausendstel vor Mikko Kataja im Toyota Starlet. In der finalen Auffahrt konnte Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V RR) seinen Vorsprung auf 0,356 Sekunden ausbauen. Den 2-Liter-Triumph holte sich Erwin Buck vor Markus Reich (VW Corrado R). Starker Dritter wurde Norbert Wimmer, der in 1.58,595 eine neue 8-Ventiler Benchmark setzte. Bei den bis 3-Litern sicherte sich Christian Auer mit seinem BMW M3 E30 den größten Pokal, eine Klasse höher hieß der Gewinner Bernhard Permetinger. Den E2-Silhouetten Erfolg heftete Ralf Kroll an seine Fahnen.
Eine defekte Zylinderkopfdichtung katapultierte Robert Maslonka aus den Top-Fünf der KW Berg-Cup Gesamtwertung. Nach wie vor führt das Team Armin Ebenhöh / Tobi Mayer, aufgerutscht sind Werner Weiß (P2/Ford Escort RS 1800) und Erwin Buck (P3). Aktueller Vierter ist jetzt Kai Neu, Norbert Wimmer hat seinen fünften Rang gehalten. Noch ist nichts entschieden, fünf Rennen stehen noch im Kalender. Das nächste schon am kommenden Wochenende in Osnabrück.
Da der KW Berg-Cup Berichterstatter schon am Donnerstag nach Osnabrück reist und direkt im Anschluss daran das Olympia Rallye’72 Revival 2022 als Moderator eine Woche lang begleitet, wird es mit den langen Berichten dauern. Aber auch in den Wochen vor Oberhallau wird sicher Lesestoff benötigt.
74, das ist ein erheblicher Anteil am Feld der 118 Teilnehmer des Rennens selbst, von denen 99 in Tourenwagen sitzen werden. Die angegliederte GLP erhöht die Zahl der Gesamtstarter am 30. und 31. Juli auf 166. Sie alle werden auf der 4,2-Kilometer-Highspeed-Piste im Norden der bayerischen Rhön je drei Trainings- und Rennläufe absolvieren. Beginn ist dort am Samstag um 9:00 Uhr, am Sonntag gilt es dann eine halbe Stunde eher da zu sein.
In der großen KW Berg-Cup Abordnung sind mit Ausnahme des Teams Jürgen Schneider / Dominik Schlott die Top-Zwanzig der Gesamtwertung komplett dabei. Auch die Führenden fast aller Klassen haben ihre Nennung abgegeben, vermisst wird von diesen nur Albert Vogt. Erstmals seit langer Zeit greift Oliver Zierl, der frühere Schriftführer des Berg-Cup e.V., mit seinem Citroen Saxo VTS wieder ins Geschehen ein. Auch Markus Reich gibt im überarbeiteten VW Corrado R seine Premiere bei einem zum KW Berg-Cup zählenden Bergrennen. Und auch der E36 BMW M3 von Marcel Gapp darf wieder aus der Garage auf die Strecke. Besonders gut ist aus KW Berg-Cup-Sicht die Klasse über 3000 Kubikzentimeter der Gruppen H/FS/E1 besetzt. Denn die regelmäßigen Starter Christian Handa (Lancia Delta Integrale Evo 3) und Jochen Stoll im Porsche 911 GT3 Cup erhalten Unterstützung durch den Schweizer Martin Bürki (BMW M3 GTR), Bernhard Permetinger aus der Nähe von Salzburg mit seinem BMW Z4 GT3 und KW Berg-Cup Rekordgewinner Holger Hovemann im Opel Datalab Kadett V8 GT/R. Zu dieser PS-strotzenden Gruppe gesellt sich am Hauenstein auch der bisherige Peugeot-207-Pilot Pascal Ehrmann mit seinem neu aufgebauten Subaru Impreza WRX STi. Diese Truppe aus der hubraumstärksten Klasse dürfte ein gewaltiges Wort um den Tourenwagensieg mitreden. 2019 wurde dieser zur Beute von Holger Hovemann, der im finalen Lauf starke 1:46,907 auf die Piste zauberte. Auf der Ziellinie war er 226,08 km/h schnell. Mit auf der Rechnung sollte man aber auch noch die 2-Liter-Top-Leute Markus Reich und Erwin Buck mit seinem VW Spiess Scirocco 16V haben, nicht zu vergessen Michael Bodenmüller (Opel Kadett C Gerent) und, wenn die Technik seines Audi 80 Quattro mitspielt, Hauke Weber.
In der Rhön ist also für höchste Spannung in allen Klassen und Divisionen gesorgt. Dies gilt ebenso für sämtliche Sonderwertungen des KW Berg-Cups und für den NSU-Bergpokal, der mit acht Fahrzeugen vertreten ist. Neben den Routiniers stehen hier zwei Rookies im Mittelpunkt des Interesses. Das sind Christian Hindmarsh und der 20-jährige Iberg-Sieger Jannik Hofmann. Der Trip an die Highspeed-Strecke ist also unbedingt zu empfehlen. Allen Fans und Freunden des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals, die nicht live dabei sein können, aber auf dem Laufenden sein wollen, sei www.liveportal.berg-zeitnahme.net ans Herz gelegt, dazu unsere eigene detaillierte Berichterstattung nach dem Rennen.
Da wir uns im Kurzbericht nach Homburg in der Hauptsache mit den ersten, frühen Zwischenständen im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal beschäftigt hatten, müssen wir zuerst noch über ein paar allgemeine Dinge des am 09. und 10. Juli über die Bühne gegangenen „47. Homburger ADAC Bergrennen“ sprechen. Erwähnt hatten wir ja bereits die guten, trockenen äußeren Bedingungen, wobei der Samstag mit den höheren Temperaturen aufwartete. Heikel gestaltete sich dieses Jahr die dem Start folgende Bergabfahrt zum Brückchen, der ersten Mut- und Schlüsselstelle der technisch anspruchsvollen 2,6-Kilometer-Rennstrecke, die aus dem Saarland nach Rheinland-Pfalz führt. Ursache der Probleme war die nicht mehr wirklich topfebene Fahrbahn, die besonders den hart abgestimmten Autos zu schaffen machte, diese teilweise zum Springen brachte. Verteilt auf Samstag und Sonntag standen je drei Läufe auf dem Programm. Der Trainingstag begann mit leichter Verspätung gegen 09:00 Uhr, er dauerte bis etwa 17:30 Uhr. Sonntags startete das Rennen dann wie geplant exakt um 08:30 Uhr, trotz einiger Vorfälle war die letzte Talfahrt erfreulich früh kurz nach 16:00 Uhr beendet. Übrigens wurde im Rennen in den Klassen nach den Resultaten des Trainings von langsam nach schnell gestartet, was den Aufbau der Spannung unterstützte. Die Truppe des Homburger AC hatte dieses Verfahren auch schon vor Corona praktiziert. Für die Fans an der Strecke, die zahlreich kamen, ist das eine echt tolle Sache.
Damit wollen wir es bewenden lassen und uns lieber um das Geschehen in Training und Rennen kümmern, wie immer in der Reihenfolge des Programms. Also steigen wir ein mit den 1600er-Autos der gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC. Reden wir zuerst über den Sieger. Das ist, bereits zum vierten Mal in dieser Saison, Robert Maslonka, dessen VW Polo 1142 G60 nach den Zicken am Iberg wieder einwandfrei läuft. Er bestimmt in jedem Lauf das Tempo und gewinnt am Ende mit einem Polster von 6,175 Sekunden klar. Abwechslungsreicher ist es auf den Rängen dahinter. Um die restlichen zwei Podestplätze bewerben sich die Herrschaften Helmut Knoblich im Citroen C2 sowie die Ford-Fiesta-Piloten Lukas Friedrich und Jürgen Fechter. Nach Race-Heat eins lautet die Reihung auf den Positionen zwei bis vier Jürgen Fechter, Helmut Knoblich und Lukas Friedrich. Das genannte Trio liegt innerhalb von 0,510 Sekunden zusammen. In der zweiten Auffahrt spielt Helmut Knoblich bei seinem ersten Start in diesem Jahr seine Homburg-Routine aus, holt sich Platz zwei. Lukas Friedrich verbessert sich ebenfalls, ist nun 244 Tausendstel hinter Helmut Knoblich Dritter. Dem Vierten, Jürgen Fechter, fehlen 1,057 Sekunden auf Position drei. Im finalen dritten Run bekommt Lukas Friedrich Probleme mit der Spritzufuhr. Noch vor dem Lauf wird eine Not-OP durchgeführt. Die hält allerdings nur bis zum oberen Teil der Strecke. In den letzten drei Rechtskurven produziert der Fiesta Aussetzer, nimmt kein Gas mehr an. Auf der Ziellinie fehlen 22,5 km/h. Damit sind die Würfel gefallen. Helmut Knoblich steigt als Zweiter auf das Podium, Jürgen Fechter als Dritter. Lukas Friedrich bleibt Rang vier, Fünfter ist der einheimische Slalomspezialist Kai Petto mit seinem VW Polo 6N.
Bei den 2-Litern führt kein Weg an Kai Neu vorbei. Der Lokalmatador kontert im Ford Focus alle Angriffe und holt sich den Homburg-Sieg. Um den zweiten Platz balgen sich Markus Goldbach (Renault Wiebe Mégane Coupé) und Martin Kraus mit seinem G-Lader VW Polo. Rennlauf eins geht an Markus Goldbach, er ist 0,112 Sekunden vor Martin Kraus Zweiter. In der zweiten Auffahrt greift Martin Kraus an, ist 0,548 Sekunden schneller oben als Markus Goldbach. Damit sind die Plätze getauscht, Martin Kraus hat sich als neuer Zweiter einen Puffer von 0,452 Sekunden heraus gefahren. Im Finale ist Markus Goldbach wieder der schnellere des um Rang zwei kämpfenden Duos. Allerdings reicht seine um eine Zehntelsekunde bessere Zeit nicht mehr zum Platzrücktausch. Martin Kraus bleibt Zweiter hinter dem souverän agierenden Kai Neu, Markus Goldbach beendet sein Homburg Wochenende als Dritter. Rang vier holt sich im Rallye-Citroen DS3 R3T Gino Kruhs, Fünfter wird Christian Bodner im BMW 320iS.