image1 2Das Team des neuen Veranstalters VG Verein Bergrennen Mickhausen musste unter erschwerten Bedingungen durchstarten. Dabei reichte die Palette der Probleme von Schwierigkeiten mit der seit zig Jahren bewährten Funkabsicherung über Ölspuren, Dreher, verschmutzte Fahrbahn, Aus- und Unfälle bis hin zu Wetterkapriolen aller Art. Zu denen zählten immer mal wieder einsetzender, teils heftiger Regen genauso wie Sturmböen, gepaart mit niedrigen Temperaturen, herabfallendem Laub und sogar abbrechenden Ästen. Das Griplevel änderte sich auf niedrigem Niveau ständig, was allerhöchste Anforderungen an die Aktiven stellte. Zeitweilig befanden sich die zwei Abschleppautos im echten Dauereinsatz, auch Kehrmaschine und das Fahrzeug zur Ölbeseitigung waren auf der 2,2-Kilometer-Piste von Münster hinauf nach Birkach immer wieder gefragt. Das Resultat der geschilderten Umstände: Mit den knapp 160 Startern reichte an beiden Tagen die Zeit nur für je zwei Läufe aus. Damit entfiel der sonst gebräuchliche Modus, dass der langsamste Race-Heat als Streicher dient. Beide Rennläufe gingen also voll in die Wertung ein. Im Rennen wurde nach den Trainingszeiten gestartet, mit den jeweils Klassenbesten zum Schluss. Das brachte besonders in den zahlenmäßig stark besetzten Abteilungen einen coolen Aufbau der Spannung und erleichterte die Übersicht. 

Was das gemäß dem Regelwerk des KW Berg-Cups in den einzelnen Gruppen und Hubraumklassen erbrachte, das wollen wir uns nun wie immer gemeinsam ansehen. Den Auftakt machen wir luftgekühlt, sprich mit dem NSU-Bergpokal, in dem sich Jörg Höber als Gaststarter angesagt hatte. Bereits am Trainingstag, den er hinter Jannik Hofmann und Andreas Reich als Dritter beendet, lässt er keine Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen. Der erste Rennlauf ändert das Bild an der Spitze: Andreas Reich holt sich die Führung, vor Jannik Hofmann und Jörg Höber. Bis hin zu Platz vier, den Christian Hindmarsh innehat, liegen alle innerhalb von 1,588 Sekunden. Mit der Laufbestzeit von 1:18,587 katapultiert sich Jörg Höber in Heat zwei an die Spitze. Andreas Reich verliert im direkten Vergleich seiner Auffahrten 3,39 Sekunden. Damit fällt er auf Platz vier zurück, liegt dort nur 0,408 Sekunden vor dem Fünften. Das ist Korbinian Gast, der im Auftaktlauf 2,898 Sekunden auf den Leader verloren hatte. Auch das Podium sortiert sich um. Christan Hindmarsh sprintet auf Rang drei vor, Zweiter wird Jannik Hofmann. Der Sieger heißt Jörg Höber, sein Vorsprung beträgt 182 Tausendstel. Auf Klassenrang sechs gewinnt Uwe Schindler die NSU-Bergpokal Klassikwertung. Dieter Kohl läuft als Zweiter und Dieter Kirch als Dritter der Klassiker ein. Die Ehrenplätze vier und fünf gehen an Klaus Betten und Bernd Wallstein.

So, wir starten weiter durch mit den Gruppen A/F/CTC, widmen uns zuerst deren 1600ern. Hier erweist sich Helmut Knoblich im Citroen C2 als Blitzstarter, setzt gleich am Morgen mit 1:14,429 die absolute Klassenbestzeit, dichtauf gefolgt von Ronny Hering, der mit seinem VW Scirocco Gruppe 2 nur 0,154 Sekunden mehr benötigt. Dritter im Bunde der Podiumsanwärter ist 0,648 Sekunden dahinter Dieter Altmann (Citroen C2). Im Podestspiel sticht die Karte Erfahrung. Helmut Knoblich ist auch in Heat zwei der schnellste, gewinnt 2,181 Sekunden vor Dieter Altmann, Ronny Hering ist final Dritter. Die Ränge vier und fünf sind die Angelegenheit von Citroen C2 Pilot Robin Horn und Florian Fink im Citroen DS3.

Einmal mehr müssen die Klassen bis und über 2000 Kubik zusammengelegt werden. Das ergibt den Mix Allrad-Turbo Mitsubishi Lancer Evo 8 gegen VW Polo G60. Die Fahrer dazu sind Achim Kreim, der in Mickhausen das bessere Ende für sich hat, und Michael Schumacher. Der Abstand zwischen den so unterschiedlichen Autos beträgt am Ende bei Teilung der Laufbestzeiten 3,532 Sekunden.

Zusammenlegung auch am Beginn der Gruppen H/FS/E1. Tobi Stegmann wird mit seinem 1150er Schneider Audi 50 in die 1,4-Liter-Abteilung versetzt. In dieser wird Armin Ebenhöh im 16-Ventiler VW Minichberger Scirocco 1 seiner Favoritenrolle absolut gerecht. Er setzt zwei klare Laufbestmarken, gewinnt mit 8,972 Sekunden Vorsprung vor Tobias Mayer (VW Silvia Polo 1,4 16V). Es ist eine knappe zweite Position, denn nach konstant schnellen Fahrten im VW Golf 1 16V sprintet Markus Hülsmann nur 28 Tausendstel später über die Ziellinie. Steffen Hofmann fährt den NSU TT 16V auf Rang vier, Fünfter wird Wolfi Glas mit seinem VW Polo Hayabusa 16V. Hinter ihm tauchen die schnellsten 8-Ventiler auf. Das sind Tobias Stegmann und Florian Wissing im Simca Rallye 2.

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Nur zwei 1600er Renner haben den Weg nach Mickhausen gefunden. Das bedeutet für Folker Fink (Citroen C2 VTS) und Tobias Auchter (Opel Spiess Corsa A 16V) die von den Regularien geforderte Zwangsvereinigung mit 15 2-Liter-Autos. Bei denen einer der Sieganwärter schon vor dem Rennstart in Schwierigkeiten ist. Grund des Übels: Am VW Minichberger Golf 1 16V von Ralph Paulick ist das Kupplungsseil gerissen. Bis es wirklich los geht, ist der Schaden behoben, er geht voll motiviert in den ersten Durchgang, holt sich die Spitze. Knapp vor Lars Heisel, der im Opel Böhm Kadett 16V nur 26 Tausendstel länger zwischen Münster und Birkach unterwegs ist. Die dritte Zeit zaubert Marco Schöbel mit seinem Opel Gerent Kadett C Coupé 8V auf das tückische Mickhausen Parkett. Ralph Paulick bleibt auch in der zweiten Auffahrt im vollen Siegmodus, fährt erneut Laufbestzeit, diesmal vor Marco Schöbel und Lars Heisel. Die Schlussaddition ergibt für Ralph Paulick Platz eins. Exakt 1,134 Sekunden hinter ihm verteidigt Lars Heisel Rang zwei. Marco Schöbel ist mit seinem starken zweiten Durchgang noch bis auf 0,271 Sekunden an Lars heran gekommen. Er bleibt unangefochtener Dritter. Wie kompromisslos schnell die Podiumsbesetzung unterwegs war, zeigt der Vorsprung auf das Verfolgerfeld, der zwischen Position drei und vier 10,236 Sekunden beträgt. Mit einer starken Vorstellung auf seinem Opel Ascona B Frank 8V ist Johann Hatezic hinter dem Spitzentrio der schnellste, wird Vierter. Rang fünf und sechs sind die Angelegenheit der Youngsters Marvin Ruwe (VW Minichberger Golf Gti 16V) und Moritz Minichberger mit seinem Honda Civic Type R. Die 2-Liter Top Ten komplettieren Werner Weiss (Ford Escort RS 1800), Herbert Schmitz im Opel Astra GSi 16V, Jürgen Schuster (Mazda RX-7) und Folker Fink mit seinem Citroen C2 VTS. Die zwei erfolgreichsten KW 8V-Trophy Teilnehmer der Klasse haben wir mit Marco Schöbel und Johann Hatezic bereits genannt, als Dritter kommt hinzu Michael Rauch im Opel Briegel Kadett C Coupé.

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Und schon ist die Ampel grün für die Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter. In dieser gibt Marcel Gapp mit seinem BMW E36 M3 3.0 eine Galavorstellung. In beiden Race-Heats setzt er die Bestzeiten, gewinnt final 3,544 Sekunden vor Michael Weber im Audi 80 Quattro Turbo. Um Platz drei wird hart gerungen. Zunächst beansprucht den Alexander Wolk (VW Golf 2 Minichberger Turbo), er liegt 1,365 Sekunden vor der Opel Frank Kadett C Limo von Felix Bürker. Dieser dreht in der zweiten Auffahrt den Spiess um, wird final 0,181 Sekunden vor Alexander Wolk Dritter. Die Ränge fünf und sechs gehen an Maxi Gast (VW Golf Turbo) und Werner Walser mit seiner Opel Kadett C Limousine. Damit ist jetzt auch das 8-Ventiler-Ranking klar: Es sieht Felix Bürker vor Werner Walser.

Die Freigabe von noch mehr Hubraum bringt uns zu den über 3-Litern, bei denen die Ränge eins bis vier durchgängig von GT3-Autos belegt werden. Der erste Führende heißt Jochen Stoll, er liegt 1,248 Sekunden vor Patrick Orth, beide bewegen Porsche 911 GT3. Position drei bezieht im Lamborghini Datalab Huracan ST Evo 1 Holger Hovemann. Der zweite Run geht an Patrick Orth. Der ausblenden muss, dass sein unmittelbar vor ihm gestarteter Papa Ralf (Porsche 991 GT3 Cup) mit Schmackes in den Wald gerodelt ist. Nervenstark fährt er Bestzeit, gewinnt 1,467 Sekunden vor Holger Hovemann. Direkt aus dem Zielraum warnt Patrick die noch unten wartenden Kollegen sofort per Berg-Cup WhatsApp-Gruppe: „Aufpassen, es ist undenkbar glatt.“ Jochen Stoll beendet sein Mickhausen Wochenende 2025 als Dritter. Die weiteren Plätze gehen an Florian Hess (Porsche 997 GT3 Cup), Pascal Ehrmann mit seinem Subaru Impreza WRX STi und Andreas Schumacher im Audi TT.

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Bei den E2-Silhoutten Rennern setzt sich „Speedmaster“ im 4,4-Liter V8 BMW M3 GT3 um 0,982 Sekunden gegen das kaum mehr als 500 Kilogramm wiegende Silver Car S2 Evo von Marco Farrenkopf durch, das von einem etwas mehr als 200 PS starken Suzuki GSXR 1000 R Motor angetrieben wird, der über 999 Kubikzentimeter verfügt.

Im Gesamtklassement des 42. ADAC Bergrennen Mickhausen belegen die besten Tourenwagen die Plätze zwei bis acht. Das sind Thomas Strasser im perfekt funktionierenden VW Minichberger Corrado R Turbo, Stefan Hetzenauer mit seinem Chiptech Subaru Impreza, Marcel Gapp, Patrick Orth, „Speedmaster“, Rudi Bicciato (Mitsubishi Lancer Evo) und Holger Hovemann. Auf der Neun liegt der zweitbeste Sportwagen, Zehnter ist Jochen Stoll. Auf der 19 Namen umfassenden Gesamtliste befinden sich 17 Piloten, die in einem Auto mit Dach unterwegs waren. Erfreulich schnell startete nach der letzten Rückführung, die für etwa das halbe Feld über die Strecke führte und bei der die Fans bis an die Straße durften, die Siegerehrung. In deren Rahmen sich Mickhausens Bürgermeister Mirko Kujath und Martin Krisam als   Vertreter des ADAC Südbayern positiv äußerten und weiterhin ihre Unterstützung zusagten.

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Am Abend des 5. Oktober waren alle Entscheidungen im NSU-Bergpokal, KW Berg-Cup und den DMSB-Wettbewerben gefallen. Über diese berichten wir in aller Kürze. Die im Moment noch als vorläufig bezeichneten Endresultate der Serien des Berg-Cup e.V. gibt es bereits auf unserer Homepage. Wir gratulieren allen Siegern und Platzierten, drücken außerdem allen, die im Finale oder während der Saison Pech hatten, fest die Daumen für mehr Erfolg und Rennglück in der nächsten Saison, die dann die 38. des KW Berg-Cups ist. Ein ganz großes Dankeschön richten wir an unsere Gönner, Förderer, Unterstützer und Sponsoren. Darin eingeschlossen sind alle unsere Fans und Freunde, danke für eine tolle Saison! Am 8. November werden wir diese und ihre erfolgreichen Aktiven in Bad Mergentheim gebührend feiern. Das ist hiermit fest versprochen!





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