Trotz einiger Vorfälle konnten beim Saison-Opening im hessischen Vogelsbergkreis mit Ausnahme einer Trainingssitzung alle vorgesehenen Läufe durchgeführt werden. Das ist zum einen dem jeweils pünktlichen Beginn zu verdanken, zum anderen der genialen Möglichkeit auf kürzestem Weg direkt nach der Zieldurchfahrt wieder in den Fahrerlagerort Rudingshain zurückkehren zu können. 86 Rennautos samt Begleitung fanden in diesem ihr Quartier, 77 davon nahmen am Sonntag den „15. ADAC Bergpreis Schottenring“ in Angriff. 3,033 Kilometer galt es auf dem vom Rennen genutzten Teil des legendären Schottenrings viermal zu durcheilen. Schnelle Kurvenkombis nach dem Start sowie den beiden Kehren forderten die Teilnehmer dabei genauso wie die schmale Querspange mit ihrer kniffligen Ein- und Ausfahrt. Keine Probleme bereitete die Reifenwahl, abgesehen von einigen wenigen Regentropfen am Sonntag war es stets trocken und kühl. Bereits am Freitag bot der „MSC Rund um Schotten“ die gut genutzte Möglichkeit zu Einstellfahrten, das Fahrerfeld vergrößerte die angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung. Am Samstag war nach vier der fünf geplanten Auffahrten kurz nach 18 Uhr Feierabend, am Sonntag konnten die Rennergebnisse noch vor 16 Uhr ausgedruckt werden. Nach der kurzen Einführung wollen wir uns der Live-Berichterstattung über die Serien des Berg-Cup e.V. zuwenden. Dabei halten wir uns an die bei den einzelnen Rennen übliche Startabfolge der Gruppen und Klassen. In der Division I des KW Berg-Cup National wird die 1400er Abteilung mit den 1,6- Litern zusammengelegt. Das Tempo gibt hier Markus Fink im Citroen C2 VTS vor, der deutlich vor Ralf Fladung (P2 / Peugeot 207 Sport) und Silvio Montalto auf seinem Peugeot 106 Rallye gewinnt. Robert Maslonka (VW Polo) sichert sich Position vier, Christoph Kaiser auf seinem Suzuki Swift Sport Rang fünf. In den Übungsdurchgängen und nach dem ersten Race-Heat lag noch Dieter Altmann jun. (Citroen C2) unangefochten auf dem zweiten Rang. Aber am Start zu Rennlauf zwei quittiert ein Antriebswellengelenk den Dienst und reißt ihn aus dem Wettbewerb. Auch die 2-Liter-Klasse hat einen souveränen Sieger. Das ist der Homburger Kai Neu im Ford Focus ST 170. Im Training kann Alexander Wolk (TP2) mit seinem VW Golf 3 16V mit 42 Hundertsteln Rückstand den Kontakt noch halbwegs halten, doch nach dem Rennen liegt Kai Neu (P1) 7,687 Sekunden vorne. Hinter Alexander Wolk (P2) läuft Ralf Orth (BMW 320iS) als Dritter ein. Sophia Faulhaber zeigt im Honda Civic eine ansprechende Leistung, die mit Platz vier honoriert wird. Auf Rang fünf beendet Herbert Schmitz (Opel Astra GSi) sein Schottenring-Wochenende. Der NSU-Bergpokal zeigt auf den Positionen eins bis vier vom Trainings- bis zum Rennende keine Veränderungen. Steffen Hofmann (P1) steigt auf die höchste Stufe des Siegerpodests, Karsten Steinert flankiert ihn dort als Zweiter, Jörg Höber als Dritter. Am Samstag flog Karsten Steinert noch im imaginären Windschatten von Steffen Hofmann über die Piste, lag nur 158 Tausendstel hinter ihm. Am Ende des Sonntags beträgt die Zeitlücke zwischen den beiden 7,081 Sekunden. Rang vier ist die Angelegenheit von Thomas Krystofiak, der wie Uwe Schindler seit längerem mit einem leistungsschwächeren Reservemotor vorliebnehmen muss. Beide erwarten sehnsüchtig die Auslieferung ihrer eigentlichen Rennaggregate. Abwechslung gibt es auf Platz fünf. Bis einschließlich des zweiten Runs hat diesen Uwe Schindler inne.
Dann presst sich Neueinsteiger Andreas Reich hauchdünn vorbei, am Ende liegt er winzige 56 Tausendstel vor Uwe Schindler (P6). So liebe Leser, nun haben wir uns noch der Division II des KW Berg-Cup National sowie der Internationalen Serie (IS) KW Berg-Cup zu widmen. Da die Aktiven beider Varianten ohnehin gemeinsam in den verschiedenen Hubraumklassen der Gruppen H, FS und E1 starten, können wir sie gleich zusammen betrachten. Mein Vorschlag: Wie beim Fahrerlagerbummel stellen wir die Namen der in die Nationale Serie eingeschriebenen KW Berg-Cup‘ler zwecks sicherer Unterscheidung kursiv dar. Die 1,15-Liter-Abteilung steht ganz im Zeichen zweier Junioren. Völlig respektlos beanspruchen Dominik Schlott (P1) und Tobias Mayer (P2) mit ihren 16V Polos die Plätze eins und zwei für sich. Ihre nächsten Verfolger sitzen in Rennern mit 8-VentilMotoren. Die Namen dazu sind Jürgen Heßberger (Fiat 127 Sport Martini Racing) sowie Bernd Deutsch und Tobi Stegmann in ihren Schneider Audi 50. Das bleibt über drei Läufe stabil. Am Start zum vierten Durchgang fehlen Jürgen Heßberger und Tobi Stegmann. Dadurch rücken Walter Voigt im Weißdorn Polo 16V final auf die Vier und Jörg Davidovic (NSU TT 16V) auf die Fünf vor. Dominik Schlott gewinnt souverän mit großem Vorsprung vor Tobi Mayer (P2) und Bernd Deutsch, der als Klassendritter zugleich der 1150er KW 8V-Trophy Gewinner ist. Die sehnlichst erwartete Scirocco-Premiere von Franz Weißdorn muss leider auf Eschdorf verschoben werden. Noch beim Warmlaufen für die Einstellfahrten spielt eines der sechzehn Ventile im Hayabusa-Zylinderkopf nicht mehr wie vorgesehen mit. Mr. Berg-Cup packt deshalb schleunigst zusammen, um seinen neuen Renner zuhause bis zum Luxemburg-Event wieder topfit zu bekommen. Somit zieht Armin Ebenhöh im Minichberger Scirocco 16V seine Kreise an der 1,4-Liter-Klassenspitze völlig ungestört, glänzt dabei mit Superzeiten, die ihn in der Gesamtwertung bis auf Rang neun nach vorne bringen. Die Jungs auf den Plätzen hinter ihm mögen es dagegen anscheinend eng. Das fängt schon in den Probegalopps an. An deren Ende trennen den Zweiten, Frank Lohmann im Steilheck-Polo, lediglich 0,621 Sekunden vom Fünftschnellsten. Das ist Ronnie Bucher im VW Schneider Corrado 16-Ventiler. Dazwischen liegen noch Frank Duscher (TP3 / VW Polo 8V) und Markus Hülsmann (TP4) mit seinem VW Golf 16V. Am Rennsonntag zieht Armin Ebenhöh auf und davon zum Sieg. Ronnie Bucher beschließt nach dem ersten Run, dass er von nun an der 1400er Kronprinz sein möchte. Ab dem zweiten Race-Heat setzt er dieses Vorhaben um, schnappt sich Rang zwei von Markus Hülsmann und verteidigt diesen bis zum Rennende. Dahinter wird weiter beinhart um jedes Hundertstel gefightet, Positionswechsel inbegriffen. Am Schluss fliegen Frank Lohmann auf P3, Markus Hülsmann (P4) und Frank Duscher als Fünfter nach 12,13 Rennkilometern nur durch 1,669 Sekunden getrennt über die Ziellinie. Zwischen Markus Hülsmann und Frank Duscher beträgt der Abstand sogar lediglich 96 Tausendstel. Der größte 1400er KW 8V-Trophy Pokal geht an Frank Lohmann (8VP1), Frank Duscher wird Zweiter der Sonderwertung mit den roten Startnummern, Nils Abb läuft im Schneider Polo als Dritter ein, Thomas Kohler im Fiat 127 als Vierter. Aus der 1600er-Klasse haben nur Erwin Buck (VW Scirocco 16V) und Helmut Maier mit seinem Spiess Golf 16V den Weg zum Schottenring gefunden. Also werden sie mit den 2-Litern zusammengelegt. Allerdings haben sie das Glück nicht auf ihrer Seite, beide müssen den Wettbewerb mit Problemen am Sonntag beenden. Wobei festzuhalten bleibt, dass sich Erwin Buck nach dem Winter-Technik-Upgrade vom 8- zum 16-Ventiler auch bei den 2-Litern für einen Platz weit oben in der Ergebnisliste empfohlen hätte.
In den Trainingssitzungen zeigt uns Mario Minichberger, dass er in seiner dreijährigen Rennpause nichts von seinem Speed verloren hat. Er turnt frisch, frech, fröhlich, frei vor dem Feld her und setzt im VW Scirocco 16V in 1:23,581 die Samstags-Bestmarke. Lars Heisel (TP2) benötigt im Opel Böhm Kadett 16V exakt 369 Tausendstel mehr für die 3,033 Kilometer, Dirk Preißer (Opel Kadett C Preißer 16V) ist 1,117 Sekunden hinter Mario Übungs-Dritter. Auf der Vier meldet Christian Auer im BMW 2002 Ambitionen auf den KW 8V-Trophy-Sieg an, als Fünfter folgt ihm Ralph Paulick im VW Golf 16-Ventiler dichtauf. Das Rennen selbst beginnt mit einem Paukenschlag: Kurz nach dem Start bleibt Mario Minichberger mit dem Scirocco auf der Strecke stehen. Ein Kabel ist von der Lichtmaschine abgefallen, ein Kurzschluss ist die Folge. Dieser zerstört die Sicherung für das Steuergerät, der Motor geht aus. Lars Heisel übernimmt die Führung vor Michael Rauch im 8-Ventiler Briegel Kadett, Ralph Paulick ist Dritter, Christian Auer Vierter. Dirk Preißer hat keinen optimalen ersten Lauf, als Fünfter liegt er 3,885 Sekunden hinter Lars Heisel. In der zweiten Auffahrt kommt Bea Flik mit ihrem Renault Megane Cup vehement von der Strecke ab. Zum Glück übersteht sie den Vorfall, der die Megane-Karosse heftig beschädigt, ohne größere Blessuren. Dirk Preißer startet nun eine furiose Aufholjagd. Nach dem zweiten Run ist er Dritter, einen Lauf später Zweiter. Seinen Anfangsrückstand auf den noch immer vorne liegenden Lars Heisel hat er mehr als halbiert, er beträgt nun nur mehr 1,56 Sekunden. Als es in den vierten Run geht erreicht die Spannung den Siedepunkt. Dirk knallt seine dritte Klassenbestzeit des Tages auf den Asphalt, Lars wehrt sich nach Kräften. Mit Erfolg: 109 Tausendstel vor Dirk Preißer (P2) sichert er sich seinen ersten Berg-Klassensieg. Dritter und damit zugleich bester 8V’ler wird Michael Rauch. Die Ehrenplätze gehen an Ralph Paulick (P4) und Christian Auer, der als Fünfter der Klasse auch KW 8V-Trophy-Zweiter ist. Das 8-Ventiler Podest vervollständigt im Opel Kadett C-Coupé Alexander Pleier als Dritter, seine C-Coupé- Kollegen Martin Kellndorfer und Daniel Bayer werden in der genannten Folge Vierter und Fünfter der „Roten“. Wie gewohnt wollen wir in der teilnehmerstärksten Klasse des Wettbewerbs die Top-Ten komplett erwähnen. Jürgen Schuster gibt im Mazda RX-7 eine tadellose Vorstellung, die mit Rang sechs belohnt wird. Der brandneue VW Minichberger Corrado R 16V hat mit Markus Reich im Cockpit ein grundsolides Debüt. Markus wird an beiden Tagen beständig schneller, beendet den CorradoErstauftritt auf Position sieben. Die Acht ist die Angelegenheit von Alex Pleier, als Neunter kommt André Scheer mit seinem BMW 320iS ins Ziel, Zehnter wird Martin Kellndorfer. In der Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter ist Günter Göser mit seinem Böhm Kadett für die Trainingsbestzeit zuständig. Er setzt diese etwas mehr als eine Sekunde vor BMW M3 E36 Pilot Marcel Gapp und Hauke Weber im Audi 80 Quattro, der aber nur an den beiden ersten Durchgängen teilnehmen kann. Am Sonntag wird der Endstand gleich im ersten Wertungslauf hergestellt, Verschiebungen gibt es nicht mehr. Günter Göser gewinnt souverän und deutlich, es ist sein nunmehr achter Klassenerfolg seit dem Wechsel in die Abteilung bis 3-Liter. Marcel Gapp fährt auf Platz zwei, Michael Weber rettet im zweiten Audi 80 Quattro als Dritter die Familienehre. Im BMW 325i holt sich Ralf Kleinsorg Rang vier, Fünfter wird im compacten BMW 318ti Friedhelm Gürtzgen. Felix Bürker, der erst am Sonntagmorgen anreisen konnte, wird für seinen Einsatz in der Opel Kadett C-Limousine mit dem 3-Liter KW 8V-Trophy Siegerpokal belohnt. Wie erwartet tummeln sich die Schotten-Gesamtsieganwärter in der Klasse über drei Liter Hubraum. In 1:17,603 setzt Austria-Express Herbert Pregartner mit seinem Porsche 911 GT2 R die Samstags-Benchmark. 0,622 Sekunden zurück folgt Holger Hovemann als Zweiter. Seine 1:18,225 hat er sich im dritten Übungslauf geholt. Der vierte gerät für Holger zum Debakel.
Der bis dahin super laufende V8-Motor des Opel Kadett GT/R geht hoch, das ist das Aus für eine längere Zeit. Herbert Stolz, der Inhaber des Streckenrekordes von 1:16,355, kommt im Porsche 935 DP2 nicht unter die 1:20er Marke, ist damit aber Übungsdritter. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Lancia Delta Integrale von Norbert Handa so böse von Aussetzern gebeutelt wird, dass er es nur auf einen einzigen beendeten Trainingsdurchgang bringt. Noch ärger trifft es Stefan Bodin bei seiner KW Berg-Cup Premiere, er fällt mit seinem Porsche 944 Turbo GTR im zweiten Probelauf aus und kann nicht weiter mitmachen. Die Story des Rennens selbst ist schnell erzählt. Herbert Pregartner ist der Mann des Tages, er hat seine Konkurrenten stets sicher im Griff. Herbert Stolz kann sich im ersten Run auf die zweite Position setzen, 192 Tausendstel vor Norbert Handa, dessen Lancia-Motor jetzt wieder die volle Power entfaltet. Allerdings fehlen Norbert Trainingskilometer. Das hindert ihn aber nicht daran, den an diesem Wochenende etwas farblos wirkenden Herbert Stolz vom zweiten Rang zu verdrängen. Damit steht das Klassenpodium fest, das auch dem Gesamtpodest entspricht. Sieg für Herbert Pregartner, Platz zwei an Norbert Handa und Rang drei für Herbert Stolz. Unbedingt zu erwähnen ist noch, dass sich „Pre“ Herbert Pregartner auch im letzten Run höchst motiviert zeigt und mit 1:16,113 einen neuen Streckenrekord auf die Bahn zaubert. Bleibt noch über die Division III des KW Berg-Cup National zu berichten. Mangels Masse ist das einfach. Zum Ausgleich ist glücklicherweise Klasse vorhanden. Denn Ralf Kroll treibt sein Silver Car S2 G Evo als Sieger der Gruppe E2-Silhouette bis auf Gesamtrang vier nach vorne. Weil das Stichwort „Gesamt“ gerade gefallen ist möchten wir noch die besten Zehn des 15. ADAC Bergpreis Schottenring, der auch 2018 ein fast reines TourenwagenRennen war, hier auflisten. Die Plätze eins bis vier haben wir schon genannt. Fünfter ist Günter Göser, auf den Gesamträngen sechs bis acht folgt die 2-Liter PodiumsBesetzung mit Lars Heisel, Dirk Preißer und Michael Rauch. Neunter ist – wie bereits erwähnt – der 1,4-Liter Klassensieger Armin Ebenhöh und als Zehnter komplettiert Ralph Paulick die Top-Ten des Gesamtrankings. Damit ist die Auftaktveranstaltung des NSU-Bergpokals und der beiden KW BergCup Varianten bereits Geschichte. Schon am kommenden Wochenende (5./6. Mai) steht im luxemburgischen Eschdorf die nächste Station auf dem Programm. Dann ist zwei Wochen Pause. Bis zu den Pfingstfeiertagen, an denen geht es am 20. und 21. Mai in die Eifel nach Wolsfeld. Der Beginn der 31. KW Berg-Cup Saison hat Appetit gemacht auf mehr, findet ihr nicht auch, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde? Dann nichts wie hin zu den nächsten Events, wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns zusammen mit den Rennveranstaltern auf euch!