iberg krollDie Überschrift ist eine prima Zusammenfassung des „24. Int. ADAC Ibergrennens“. Es war an beiden Tagen echt heiß, am Sonntagnachmittag zeigte das Thermometer sogar Temperaturen oberhalb der 35-Grad-Marke an. Und Action gab es reichlich, jede Menge an Positionskämpfen inbegriffen. Darunter auch bisher nicht unbedingt übliche, wie wir noch sehen werden. Samstags gingen ab 8:45 Uhr vier Übungsläufe in Szene, die bis nach 18 Uhr dauerten. Vor dem Hintergrund dieser relativ langen Zeitspanne sowie der Ankündigung noch heftigerer Hitze für den Sonntag entschied die Rennleitung früh, es bei drei anstatt der vier ausgeschriebenen Wertungsläufe zu belassen. Das bescherte ein Rennende weit vor 16 Uhr, nur eine gute halbe Stunde später startete die Siegerehrung. Der Spannung auf der 2,05-Kilometer-Strecke tat dies keinen Abbruch. Die Motivation der Pilotinnen und Piloten war immer hoch, mit dem veranstaltenden MC Heilbad Heiligenstadt waren sie mehr als zufrieden. Dinge wie feste Zuweisung der Plätze im Fahrerlager, Anhänger Hol- und Bringdienst auf Bestellung, freundlicher Umgang miteinander, Getränke und Snacks beim Warten auf die Rückführung, kompetente Organisation und Rennleitung, moderates Nenngeld, SMS-Infoservice und natürlich das ganz besondere Stadt-Feeling leisteten dazu ihre Beiträge. Kurz noch für alle Freunde der Statistik: 120 Fahrzeuge waren im Training dabei, 117 nahmen das Rennen auf, 112 beendeten es in Wertung. Weitere 17 Autos bestritten parallel dazu eine Gleichmäßigkeitsprüfung. Was denn nun in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung und im NSU-Bergpokal am Iberg los war, das beleuchten wir jetzt sofort.
Als erstes nehmen wir die Division I des KW Berg-Cups National unter die Lupe und entdecken zwei komplett neue Podest-Formationen. Die 1600er-Klasse der Gruppen A/F/CTC gewinnt Ralf Fladung im Peugeot 207 Sport. Platz zwei sichert sich Rolf Rauch (Honda Civic), Dritter wird Jürgen Fechter im neu aufgebauten Ford Fiesta. Klar, dass da die 2-Liter in Sachen Spannung und Abwechslung nicht nachstehen wollen. Die Renault Megane Piloten Markus Goldbach und Kevin Veit zeigen sich besonders einsatzwillig. Markus gewinnt vor Kevin (P2), Kai Neu muss mit seinem Ford Focus 2.0 am Iberg mit Rang drei vorliebnehmen. In der Abteilung über 2000 Kubikzentimeter geben zwei Allrad-Turbo aus dem Hause Mitsubishi den Ton an. Im BMW E36 M3 NHM sichert sich Nikolas Uenzen Position drei und damit die Ehre Klassenbester derer mit nur einer angetriebenen Achse zu sein.


Flugs müssen wir nun den Hubraum auf 1300 Kubik reduzieren, gleichzeitig darf das Gewicht bis auf 635 Kilo sinken. Insider wissen, wir sprechen jetzt über den NSUBergpokal, der sich in Heilbad Heiligenstadt mit 13 Teilnehmern stark präsentiert. An der Spitze gibt es nichts Neues: Pole Position, Sieg und in 1:08,784 neuer NSU-BPStreckenrekord für Steffen Hofmann. Zum Kronprinz avanciert Uwe Schindler (P2), als Dritter steigt Karsten Steinert mit auf das Siegerpodium der luftgekühlten Autos mit dem Motor im Heck. Würze bringt das Duell um Rang vier, das sich zwischen Christoph Schwarz und Thomas Krystofiak entwickelt. Der erste Heat geht an Thomas, danach kontert Christoph und stellt den Endstand her. Dieser ist denkbar knapp: Als Vierter liegt Christoph Schwarz ganze 75 Tausendstelsekündchen vor Thomas Krystofiak (P5). Das Podest der Klassik-Wertung ist klarer sortiert. Sieger Wolfgang Schwalbe legt gute vier Sekunden zwischen sich und den Zweiten. Das ist Mike Vogel. NSU-Klassik-Rang drei sichert sich Roman Szott.
Die 1150er Klasse ist am Iberg leicht überschaubar. Vier Fahrzeuge nehmen das Training auf. Leider rutscht in dessen Verlauf Tobi Stegmann von der Strecke und beschädigt dabei seinen Schneider Audi 50 so stark, dass er für das Rennen passen muss. Von da weg sind die Rollen klar verteilt. Jürgen Schneider (VW Schneider Polo 16V) stürmt zum Sieg vor Jörg Davidovic (P2) im 16-Ventiler NSU Davidovic TT Evo 2 und Bernd Deutsch (P3) im Schneider Audi 50. Der Letztgenannte ist sowohl einziger als auch bester KW 8V-Trophy Teilnehmer seiner Hubraum-Abteilung.
Unter den zwölf 1,4-Litern zeigen sich fünf 16V-Piloten in Bestform. Hansi Eller, Franz Weißdorn, Thomas Pröschel, Markus Hülsmann und Nico Müller belegen in der genannten Reihenfolge die Plätze eins bis fünf. Gleich dahinter melden sich die 8-Ventiler-Speerspitzen zu Wort. Nils Abb (VW Schneider Polo II) ist Sechster, Frank Lohmann im VW Steilheck Polo Siebter. Zum Rennauftakt geschieht Unerhörtes. Denn hinter Leader Hansi Eller (VW Minichberger Scirocco 1 16V) taucht nicht wie allgemein erwartet Franz Weißdorn auf, sondern Thomas Pröschel im VW Schneider Corrado 16V. Franz selbst findet sich auf der Drei wieder, hinter ihm liegen – nur durch 125 Tausendstel getrennt – Frank Lohmann (P4) und Markus Hülsmann (P5) im VW Golf 1 16V. Im zweiten Run startet Franz Weißdorn den Generalangriff auf Thomas Pröschel. Motiviert wird Franz 1,319 Sekunden schneller. Thomas dagegen kann seine Zeit nicht mehr bestätigen, benötigt 0,934 Sekunden mehr. Und schon ist der Platztausch vollzogen und damit auch das Ergebnis auf den Plätzen eins bis drei fixiert. Hansi Eller heißt der Sieger, der Zweite Franz Weißdorn (VW Polo 16V), der Dritte Thomas Pröschel. Auch auf den Ehrenplätzen gibt es noch Wechsel. Markus Hülsmann holt sich hauchdünn um 219 Tausendstel Rang vier vor Frank Lohmann, der final Fünfter ist. Auf dieser Position sichert er sich auch den größten KW 8VTrophy Pott seiner Klasse. In seinem direkten Windschatten folgen Nils Abb (8V-P2) und Stefan Winkler (8V-P3), der im Fiat 127 erstmals in dieser Saison dabei ist. 8VRang vier geht schlussendlich an Karlheinz Meurer im VW Weißdorn Polo.
Schon in den vier Übungsauffahrten beharken sich Erwin Buck im 16-Ventiler VW Spiess Scirocco und Stefan Faulhaber (Opel Minichberger Kadett 16V) beinhart. Zweimal ist Erwin der Schnellere, zweimal Stefan. Zum Rennstart übernimmt Erwin Buck die Führung bei den 1600ern und gibt diese nicht mehr ab, gewinnt am Ende 1,481 Sekunden vor Stefan Faulhaber (P2). Auch der Rest der Top-Fünf sortiert sich bereits im ersten Run fein säuberlich ein, Änderungen gibt es danach keine mehr. Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V RR) sichert sich als Dritter zum vierten Mal in dieser Saison einen Podestplatz, als Vierter läuft Sarp Bilen ein, Fünfter ist Helmut Maier (beide VW Golf 16V).
Am Ende des Trainingstages weisen die 2-Liter-Resultate Björn Wiebe (TP1/Renault Clio BTCC) und Patrick Orth im BMW Gerent E30 als klare Favoriten aus. Dahinter ist die Situation angespannt. Christian Dümler ist im VW Golf 16V Übungsdritter, er spürt aber schon den Atem seines Marken- und Typenkollegen Ralph Paulick im Nacken, der nur 61 Tausendstel länger unterwegs ist als er selbst. In ähnlichem Stil geht es mit Werner Weiß (TP5) im Ford Escort RS 1800 BDA, Rainer Schönborn (TP6/VW Golf 1 16V) und den flottesten 8-Ventilern weiter. Das sind Marcel Hellberg (TP7/VW Brügge Golf I), Christian Auer (TP8) im BMW 2002, Johann Hatezic (TP9) mit seinem Opel Ascona B Frank sowie als Zehnter Daniel Bayer im Opel Ziegler Kadett C Coupé. Die Top-Ten des Rennens finden mit einer Ausnahme schon im  ersten Lauf zusammen. Die Plätze eins bis vier des Trainings erweisen sich als stabil. Björn Wiebe (P1) gewinnt vor Patrick Orth (P2) und Christian Dümler als Drittem, dem nur 51 Tausendstel zurück der hartnäckige Ralph Paulick (P4) noch immer auf der Pelle sitzt. Platz fünf ist die Angelegenheit von Rainer Schönborn, Sechster und zugleich 2-Liter KW 8V-Trophy Sieger ist Marcel Hellberg. Auf der Sieben läuft Werner Weiß ein, danach folgen auf den Klassenrängen acht bis zehn die KW 8V-Trophy Positionen zwei bis vier in der Reihenfolge Christian Auer (P8), das Opel Kadett C Coupé von Alex Pleier (P9) und Johann Hatezic (P10). Thomas Flik, im ersten Heat noch Neunter, ist im weiteren Verlauf mit seinem Renault Clio 3 Cup aus den besten Zehn auf die Dreizehn gerutscht, Daniel Bayer ist als Elfter zugleich Fünfter der roten Startnummern in der 2-Liter-Klasse.

iberg wiebe
Der unverwüstliche Sepp Koller hat seinen Alfa Romeo 147 JTD Cup-Diesel mit nach Heilbad Heiligenstadt gebracht. Leider ist er in seiner Klasse der einzige Starter. Was den KW Berg-Cup Senior nicht davon abhält beachtliche Zeiten vorzulegen. Im Training verbessert er sich von Lauf zu Lauf, im Rennen behält er dann das selbst bestimmte hohe Niveau konstant bei. Das ist Grund genug, uns einmal mehr tief vor ihm zu verbeugen.
Bei besten äußeren Bedingungen geben in der Klasse bis 3000 Kubik zwei nur über die Hinterachse angetriebene Fahrzeuge das Tempo vor und sichern sich die Plätze eins und zwei. Günter Göser ist in diesem Spiel mit seinem Opel Kadett C Coupé Böhm 16V der erfolgreichere und gewinnt. Rang zwei gehört Marcel Gapp, der im BMW M3 E36 nah an Günter Göser dran bleibt, final beträgt der Abstand nach drei Wertungsläufen 2,070 Sekunden. Im Familienduell der Webers behält diesmal der Junior die Oberhand, er fährt im Audi 80 auf Position drei. Und obwohl kein QuattroWetter herrscht verliert er auf den BMW von Marcel Gapp nur 0,528 Sekunden. Im Training und in Wertungsdurchgang Nummer eins beansprucht Papa Michael (Audi 80 Quattro) jeweils Rang vier für sich, Slalom-Ass und Berg-Neuling Felix Budzisch ist mit seinem BMW 330iS Fünfter. In der zweiten Auffahrt geht er sogar an Michael Weber vorbei und hält die vierte Position bis zum Rennende inne. Michael Weber muss für dieses Mal mit Rang fünf vorliebnehmen. Dahinter laufen die drei KW 8VTrophy Teilnehmer dieser Hubraum-Abteilung ein. Felix Bürker ist mit seiner Opel Frank Kadett C Limousine erster der roten Startnummern. Rang zwei holt sich Nino Minuth (Opel Kadett C Coupé), Dritter ist hier im Opel Ascona B Alexander Wirth, der übrigens den Joker des Upgrades vom Nationalen in den Internationalen KW BergCup gezogen hat.
Mit seinem Opel Kadett GT/R V8 ist Holger Hovemann der Dominator bei den Autos mit mehr als 3-Litern Hubraum unter der Haube, fährt die Trainingsbestzeit und holt sich den Sieg. Dahinter gibt es ein zähes Ringen zwischen Sabine Röck im nur über die Vorderachse angetriebenen VW Golf 1 Turbo und Andrä Schrörs, dessen Lotus Esprit V8 diesmal klaglos läuft. Sabine Röck setzt sich im Training und im ersten Race-Heat durch, danach zieht Andrä Schrörs vorbei auf Endrang zwei. Mehr als 0,574 Sekunden kann er Sabine Röck, die final Dritte ist, allerdings nicht abnehmen.
Einmal mehr spielt Ralf Kroll im Feld der E2-Silhouetten erfolgreich David gegen Goliath. Einen übermächtigen Kontrahenten verliert er schon im Training, als Klaus Hoffmann mit seinem Opel Astra DTM V8 aufgrund der herausgesprungenen ABS Elektrik-Sicherung im engen Rechtsknick Börner Eisenacher Kurve (Posten 7) in die Reifenketten rauscht. Danach sind nur mehr zwei PS-Hämmer als Gegner übrig, wobei Keith Murray mit dem 650 PS Audi R8 der Schnellere und damit auch stets gefährlich nahe an Ralfs Silver Car S2 G Evo dran ist. Aber Ralf Kroll pariert alle Attacken cool und sprintet mit seinem 999 Kubik-Suzuki-Motörchen zum Sieg vor Keith Murray (P2). Dritter im E2-SH-Bunde ist Mike Manning im 4x4 RallyecrossSupercar Ford Fiesta Mk7.
Die Iberg-Tourenwagenwertung ist auf den Plätzen eins bis acht eine reine KW BergCup Angelegenheit. Holger Hovemann ist auf Gesamtrang acht deren Sieger, auf Platz zwei liegt Björn Wiebe, Dritter ist Erwin Buck. Die TW-Ehrenplätze holen sich als Vierter Stefan Faulhaber und Patrick Orth (TW-P5). Auch auf das Damen-Podest schaffen es ausschließlich KW Berg-Cup Teilnehmerinnen. Die erfolgreichste davon ist Sabine Röck, gefolgt von Bea Flick und Sophia Faulhaber.
Nach dem sechsten Saison Lauf präsentiert sich die Gesamtwertung der Int. Serie KW Berg-Cup ungewohnt, hält viele Möglichkeiten zu weiteren Überraschungen bereit. Im Moment führen Norbert Wimmer und Christian Auer die Hitliste an, vor Hansi Eller / Armin Ebenhöh (GP2) sowie Franz Weißdorn (GP3). Danach folgt als Vierter Ralph Paulick, Fünfte sind Johann Hatezic und Roland Christall.
Wie sich das weiter entwickeln wird? Die nächsten Rennen werden uns sicher noch mehr Aufschluss bringen. Zwei weitere Veranstaltungen finden im Juli statt. Das sind das 46. Homburger ADAC Bergrennen (13./14.07.) und als Jubiläums-Edition das 50. ADAC/MSC Rhön Hauenstein Bergrennen am 27. und 28. dieses Monats. Anfang August führt uns die Route nach Osnabrück (03./04.08.), drei Wochen später treffen wir uns im schweizerischen Oberhallau. Danach steht der heiße Herbst mit den drei abschließenden Wettbewerben Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen an. Das ist noch ein stolzes Restprogramm. Bitte nehmt so oft wie möglich vor Ort daran teil, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde. Wir vom KW Berg-Cup und die jeweiligen Renn-Veranstalter freuen uns sehr auf euch. Bitte kommt!





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