Osna 2024 2Neben dem besonderen Flair des nördlichsten Bergrennens im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Kalender haben sicher auch die vielen Prädikate ihren Anteil daran gehabt, dass insgesamt 179 Nennungen beim MSC Osnabrück eingegangen sind. 20 davon für nach Gleichmäßigkeitsregeln fahrende E-Mobile und Hybrid Autos, alle anderen widmeten sich der Jagd nach Bestzeiten. Und nach Punkten für den FIA Int. Hill Climb Cup sowie der Meisterschaften von Belgien, Luxemburg und Deutschland. Von den 103 Teilnehmern der Tourenwagen-Division 1 gehörten gut die Hälfte zum NSU-Bergpokal (10) und KW Berg-Cup. Zu bewältigen galt es die 2,030 Kilometer messende Strecke in der Borgloher Schweiz, auf der parallel zum großen VIP-Zelt gestartet wird. Mit voller Beschleunigung bis zum schwierig zu findenden Bremspunkt für die erste Linkskurve, die den selektiven Part der Piste einläutet. An beiden Tagen waren vier Auffahrten vorgesehen. Daraus wurden am Samstag (3.8.) drei reguläre plus eine zusätzlich angebotene vierte Trainingssitzung für diejenigen, die noch Lust oder Bedarf verspürten. Das Mitmachen bei den beiden letzten, zum Teil auf nassem Geläuf stattfindenden Probe-Heats war echt empfehlenswert. Weil laut den gängigen Wetter-Apps für den Sonntagmorgen durchaus noch mit leichten Regenfällen und feuchter Strecke zu rechnen war. Trotz des Abarbeitens einiger Vorfälle konnten alle vier Rennläufe durchgeführt werden, von denen allerdings nur die zwei schnellsten Zeiten pro Teilnehmer zur Wertung herangezogen wurden. Was so manche gleich am Morgen unter Mischbedingungen erbrachte Leistung später unbelohnt bleiben ließ.

Und mit Leistungen wollen wir uns von hier an beschäftigen. Wozu wir wie gewohnt die nach Performancefaktor-Gruppen und -Klassen erzielten Resultate in Ergebnisse nach technischen Gruppen und Hubraumklassen umwandeln. Weil diese als Basis zur Vergabe der Zähler für die KW Berg-Cup Jahresendwertung dienen.

Im NSU-Bergpokal ist das nicht nötig. Also steigen wir sofort mit Vollgas in die Welt der luftgekühlten Heckmotorrenner ein. Deren Osnabrück-Abordnung besteht aus acht eingeschriebenen Teilnehmern sowie den Gaststartern Laurin Krystofiak und Andreas Kuhnert. Das Podium ist überraschend und erfrischend zugleich. Denn der Gewinner Leopold Gast ist 21 Jahre jung, ist Rookie und Youngster in Personalunion, fuhr mit dem für 2024 völlig neu aufgebauten Team-TT in Osnabrück sein erst viertes Rennen überhaupt, holte zuvor bereits am Glasbach und in Homburg Podestplätze. Rang zwei sichert sich im 1200C-Modell Thomas Krystofiak. Diese Platzierung bringt ihn und seinen Teampartner Christian Hindmarsh auf Rang eins der Zwischenwertung. Routine pur steht nach einer starken Vorstellung auf der dritten Stufe des Podiums. Volker Angelberger, der ganz nebenbei auch die Gentleman Challenge der über 65-jährigen Berg-Cup’ler anführt, ist der Pilot dazu. In Osnabrück gewinnt Volker auch die NSU-Bergpokal Klassikwertung. Deren Reihung sich auf den Plätzen zwei bis fünf mit dem Klassenvierten Uwe Schindler sowie Bernd Wallstein, Wolfgang Weigert und Roman Szott fortsetzt.

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Ronny Hering zeigt sich bei den 1600ern der Gruppen A/F/CTC als Schnellstarter. Im VW Scirocco Gr. 2 setzt er in der ersten Auffahrt die Bestzeit, geht in Führung. Diese luchst ihm Robert Maslonka im zweiten Run ab, bewegt sich von da an mit seinem VW Polo 86C G60 konstant im Bereich zwischen 1:10,391 und 1:10,524. Das ist der Sieg für den Augsburger vor Ronny Hering. Rang drei geht am Uphöfener Berg an den Lokalmatador Andreas Schäfer im Honda CRX. Und weil wir gerade bei Local Heroes sind: Christoph Hilmes fährt im Toyota Yaris GR in der Abteilung über zwei Liter ein einsames Rennen und gewinnt dieses mit tiefen 1:06er Zeiten.

Wir erhöhen ab sofort die Spitzendrehzahlen, reduzieren auch die Fahrzeuggewichte und sind so mitten drin in den Gruppen H/FS/E1, beleuchten zunächst deren Klasse bis 1400 Kubikzentimeter. Armin Ebenhöh hat hier mit seinem 16V VW Minichberger Scirocco die Favoritenrolle inne, der er vollauf gerecht wird. Drei Läufe reichen ihm zum Klassengewinn. Diesen kann auch ein hoch motivierter Tobi Stegmann nicht verhindern, obwohl er im VW Golf 1 16-Ventiler alle Register zieht. Immerhin kann er als Zweiter den Rückstand mit 1,950 Sekunden in einem überschaubaren Rahmen halten. Auf der Drei taucht bereits der schnellste 1400er KW 8V-Trophy Pilot auf. Das ist im VW Polo 1 Frank Duscher. Klassenvierter wird Jörg Davidovic mit seinem NSU TT 16V. Auf Klassenposition fünf ist Frank Lohmann zugleich Zweiter im 8-Ventiler-Ranking. Die Plätze drei bis fünf in dieser Sonderwertung sichern sich Philipp Plein, Simon Markert (beide VW Polo) und Stefan Winkler mit seinem Fiat 127.

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Die 1,6-Liter Geschichte ist schnell erzählt. Sarp Bilen feiert im VW Spiess Golf 2 16V seinen dritten Klassensieg in Folge. Der nach dem ersten Heat noch führende Tobias Auchter wird schlussendlich Zweiter. Auch er setzt in seinem Opel Corsa A GSi auf Spiess Power. Dritter wird Lukas Friedrich im Ford Fiesta.

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Mit zwölf Autos ist die Abteilung bis 2000 Kubik die anzahlmäßig stärkste Abordnung. Deshalb gehen wir hier zunächst im Schnelldurchlauf von Position zehn bis auf die Sechs nach vorne. Das geht los mit Marvin und Mario Ruwe (beide VW Minichberger Golf 16V) und setzt sich fort mit Thomas Flik im Renault Clio 3 Cup sowie Thomas Claus mit seinem Opel Kadett C Coupé. Sechster ist Markus Goldbach im Renault Wiebe Mégane Coupe. Es ist das grüne Exemplar, das seit Homburg, versehen mit einem neuen Motor, wieder im Einsatz ist. Philipp Hartkämper fährt mit seinem VW Brügge Scirocco auf Rang fünf. Direkt vor ihm platziert sich Jens Weber im Opel C Kadett 16V. Womit wir beim Podest angekommen sind. Die Top-Drei liegen innerhalb von 1,764 Sekunden zusammen. Die Stufe des Dritten gehört Marco Schöbel mit seinem 8-Ventiler Opel Gerent Kadett C Coupé. Der Zweite heißt Marcel Hellberg, der seine Platzierung auf dem VW Brügge Golf 8V heraus gefahren hat. Marcel und Marco sind in Osnabrück die beiden einzigen Vertreter der KW 8V-Trophy in ihrer Klasse. Womit ihr, liebe Leser, auch das Sonderwertungsergebnis kennt. Den Sieg bei den 2-Litern holt sich Claire Schönborn im VW Golf 1 STW. Es ist bereits der dritte in der laufenden Saison. Die 25-jährige Ingenieurin ist im aktuellen Cup-Stand vierte bei den 2-Litern und achte der Gesamtwertung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sie am Schottenring wegen Problemen mit einer Radnabe schon im Training aufhören musste und in Homburg nicht am Start war. Wenn sie weiterhin in ihrer momentanen Top-Form unterwegs bleibt, zählt sie mit zum Favoritenkreis für das Podium der KW Berg-Cup Gesamtwertung.

Der 3-Liter-Gewinner ist Marcel Gapp mit seinem BMW M3 E36. Auf dem Podest flankieren ihn Michael Weber im Audi 80 Quattro Turbo als Zweiter und Kai Neu mit seinem Ford Focus N Sport.

Über 3000 Kubik bereichert Hauke Weber das gewohnte Feld. Mit seinem Audi 80 Quattro belegt er 2,801 Sekunden hinter dem Gewinner Jochen Stoll (Porsche 991 GT3 Cup) Platz zwei. Im Subaru WRX STi beendet Pascal Ehrmann sein Osnabrück-Wochenende als Dritter.

In der Abteilung E2-Silhouette hat Marco Farrenkopf mit seinem Silver Car S2 Evo zurzeit einen richtig guten Lauf, hat sich bestens an seinen neuen Renner gewöhnt. Er gewinnt vor Speedmaster im BMW M3 GT3, der mit Problemen am Geberzylinder der Kupplungshydraulik nur die zwei ersten Läufe fahren kann und danach aufladen muss.

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Wie immer wollen wir noch einen Blick auf die Top-Fünf der Tourenwagenwertung werfen. Ronnie Bratschi nimmt mit seinem Allrad-PS-Giganten nur an Lauf eins und zwei teil. Das reicht ihm zum Sieg vor Dan Michl (Lotus Elise) und Nicolas Werver im 550 PS starken Porsche 911 GT3 R. Um diese Position zu erreichen ist der Franzose bereit mit hohem Risiko zu fahren. Im letzten Race-Heat landet er im Zielbereich in den Reifenketten, schafft es aber mit deutlicher Verspätung noch durch die obere Lichtschranke. Mit total konstanten Zeiten sichert sich Jochen Stoll Rang vier der Division 1. Fünfter in diesem Ranking ist Erwin Buck im VW Spiess Scirocco 16V.

Heute in zwei Wochen steht Oberhallau auf dem Programm. Danach – jeweils im 14-Tage-Rhythmus – folgen Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen. Das heißt, es wird im NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup immer spannender und interessanter. Es geht um die letzten wichtigen Zähler, bevor der Schlussstrich unter die 36. Saison gesetzt wird. Wir halten euch auf dem Laufenden, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde, das ist fest versprochen. Allerdings ist, wie ihr wisst, das Live-Erlebnis vor Ort durch nichts zu ersetzen. Gönnt euch dieses noch so oft, wie ihr es einrichten könnt. Wir vom Berg-Cup e.V. und die Rennveranstalter freuen uns über jeden Besucher.





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