MickhausenEs ist angerichtet. Der ASC Bobingen hat fürs kommende Wochenende in die nahe bei Augsburg gelegene Staudenregion gerufen, 192 Gipfelstürmer haben sich zum Mitmachen beim „Int. 37. ADAC Bergrennen Mickhausen“ entschieden. Speziell die Abteilungen der Tourenwagen (TW) und GTs sind exzellent besetzt, aber auch das Feld der 36 Rennsportflundern lässt auf spannenden Bergrennsport der Extraklasse hoffen. Traditionell ist der KW Berg-Cup in Mickhausen stark vertreten. Dieses Jahr streben stolze 73 Berg-Cup’ler nach den letzten in der 30. Jubiläumssaison noch zu holenden Punkten. Neun davon sind im Rahmen des NSU-Bergpokals unterwegs, 64 in der Internationalen Rennserie KW Berg-Cup. Zusammengerechnet liegt der Anteil der Berg-Cup e.V. Aktiven am Mickhausener Teilnehmerfeld bei fast 40 Prozent.

Was macht Mickhausen so attraktiv? Das ist nicht unbedingt die 2,2-Kilometer-Piste, die als rutschig gilt. Es ist vielmehr das Gesamtpaket eines ganz besonderen Events mit einmaligem Flair, gepaart mit hoher internationaler Beteiligung, das von seinen Machern im Laufe der Jahre mit viel Liebe zum Detail auf ein unheimlich hohes Level gehievt worden ist. So ist „Mick“ zu einem fröhlichen Oktoberfest der Bergrennszene geworden, zu einem länderübergreifenden letzten Zusammentreffen vor der langen Winterpause.

Doch lasst uns, bevor wir zu weit in nostalgische Schwärmereien abdriften, zu den 2017er Fakten zurückkehren. Drei Läufe sind pro Tag vorgesehen. Am Samstag startet das Training um 9:30 Uhr, sonntags beginnen die Wertungsläufe eine Stunde früher. Nach der letzten Auffahrt werden alle Rennautos durch das Spalier der Fans über die Strecke zurückgeführt, gleich danach steht im Vorstartbereich die Ehrung der Erfolgreichen auf dem Programm. Beides – Talfahrt und Siegerehrung – ist in aller Regel verbunden mit großen Emotionen und Gänsehaut-Feeling-Momenten. Diese gibt es bestimmt auch in den letzten, entscheidenden 2017er Race-Heats der KW Berg-Cup’ler. Nachdem die St. Agatha-Ergebnisse sowie die Klassenstärken in Mickhausen vorliegen, können allerletzte Hochrechnungen und Prognosen auf die Endstände gestartet werden. In der Gesamtwertung dürfen wir Björn und André Wiebe zur Wiederholung des Vorjahreserfolges im Renault Williams Wiebe Laguna gratulieren. Auch Armin Ebenhöh / Hansi Eller ist ihr zweiter Rang Over-All kaum noch zu nehmen. Wenn überhaupt, dann könnte dies nur Dirk Preisser gelingen. Dazu müsste der Kadett 16V Pilot extrem hoch punkten, was ihm auf jeden Fall zuzutrauen ist. Das alleine wäre aber erst die halbe Miete. Zugleich dürfte Armin Ebenhöh, der den 1,4-Liter Minichberger Scirocco 16V in Mickhausen pilotiert, in seiner Klasse nicht über einen vierten Platz hinaus kommen. Das erscheint eher unwahrscheinlich. Aber wie auch immer, Dirk Preisser bleibt die große Unbekannte im Fight um das KW Berg-Cup Gesamtpodium. Da er erst spät in die Saison startete und in Wolsfeld nicht zu Ende fahren konnte, kann er als einziger der besten Zehn noch fast volle Punkte holen. Schafft er das, dann verdrängt er auf der Zielgeraden noch Rookie Lars Heisel mit seinem Opel Böhm Kadett 16V vom Gesamtpodest.

Ganz hoch her geht es ebenfalls in der KW 8V-Trophy. Denn hinter Michael Rauch / Stefan Faulhaber – die im Briegel Kadett schon als erneute 8V-Meister feststehen – kämpfen die Polo-Piloten Frank Duscher und Nils Abb hart um die Vizemeisterschaft. Sie treten in der 1400er Abteilung direkt gegeneinander an. Groß rechnen brauchen wir deshalb in diesem Match nicht. Wer sich am Rennende besser platziert hat, dem gehört Platz zwei der attraktiven 8-Ventiler Sonderwertung. Lars Heisel heißt der Rookie-Gewinner. Dahinter können aber durchaus noch munter Plätze getauscht werden. Hauptfavorit auf Rang zwei der KW Berg-Cup Einsteiger ist Tom Strasser. Wiederholt er im VW Scirocco 16V seine St. Agatha Galavorstellung, dann ist er Vize. Auf diese Position darf sich auch Martin Kellndorfer mit seinem Opel Kadett C-Coupé noch Hoffnungen machen. Dazu bedarf es allerdings eines für ihn günstigen Rennverlaufs. Im Spiess Scirocco besitzt Erwin Buck übrigens ebenfalls noch Chancen auf einen Rookie-Stockerlplatz.

Mit Dominik Schlott (VW Schneider Polo) ist auch der neue KW Berg-Cup Ravenol Youngster des Jahrgangs 2017 vergangenes Wochenende in Österreich vorzeitig gekürt worden. Tobi Mayer ist im VW Polo 16V der heißeste Anwärter auf Position zwei. Stockt er in Mickhausen sein Konto um mehr als 10,87 Zähler auf, dann schiebt er Hauke Weber (Audi 80 Quattro) im Schlussspurt noch auf die Drei zurück. Wie sieht es im NSU-Bergpokal und in den Klassen des KW Berg-Cups aus? Greifen wir – damit es keine zu lange Abhandlung wird – nur die markantesten Fights heraus. Bei den Luftgekühlten stehen mit Jörg Davidovic / Steffen Hofmann die Sieger fest. Auch Uwe Schindler hat Platz zwei sicher inne. Dahinter gibt es noch etwas Gerangel, in dem Thomas Krystofiak die beste Ausgangsposition auf Rang drei besitzt. Thomas Stelberg / Jürgen Schneider haben im Schneider Polo 16V bei den 1,15-Litern zum dritten Mal in Folge gewonnen. Der Verfolgerpulk besteht aus 5 Fahrern, die sich in Mickhausen noch einsortieren müssen. Dabei sind noch viele Konstellationen möglich. Walter Voigt (VW Polo 16V) und Jörg Eberle im Fiat 127 Super gehen mit leichtem Vorteil in die Schlussrunde. Klassenbeste 1400er sind erneut Armin Ebenhöh / Hansi Eller im VW Minichberger Scirocco. Auch auf Position zwei hat sich nichts geändert, diese gehört wieder Franz Weißdorn und seinem VW Polo Hayabusa. Dritte sind Gerhard und Hugo Moser (Polo 16V). Dahinter tobt der schon im Kapitel „KW 8V-Trophy“ beschriebene Zweikampf zwischen Frank Duscher und Nils Abb (beide VW Polo). Entschieden sind auch die 1600er. Stefan Faulhaber / Michael Rauch sind mit dem Opel Minichberger Kadett C-Coupé 16V erfolgreiche Wiederholungstäter. André Stelberg (VW Corrado 16V) heißt der Klassenzweite. Nur Erwin Buck könnte ihn theoretisch noch überholen. Dazu müsste er mit seinem 8- Ventiler Scirocco allerdings die Klasse gewinnen, was bei normalem Verlauf äußerst schwierig sein dürfte. Vom Abschnitt über die Gesamtwertung wissen wir, dass die Wiebe Brüder auch die 2-Liter Champions sind. Wer hier schlussendlich Zweiter wird, das hat Dirk Preisser in seinem Gasfuß. Lars Heisel, der aktuell Klassen-Vize ist, kann da wohl nur die Entwicklung abwarten. Eng ist es auch hinter den gerade Genannten. Denn über das Ranking zwischen Markus Reich / Hansi Eller (VW Golf 2 16V) und Michael Rauch / Stefan Faulhaber im Opel Briegel Kadett 8V werden höchstwahrscheinlich Zehntelpunkte entscheiden.

18278134 1902721139967787 7769470529134344853 oDer 20- jährige Youngster Markus Werner sprach in einem Interview mit Sportleiterin Bea über seinen Neueinstieg in den Motorsport und seine erste KW Berg-Cup Saison. Markus ist seit diesem Jahr zum ersten Mal mit seinem Papa als Team im KW Berg-Cup auf einem Ford Fiesta eingeschrieben. Nur wenige Wochen alt, besuchte Markus noch nicht ganz freiwillig bereits sein erstes Bergrennen. Er wurde direkt in die große Berg-Cup Familie geboren. Obwohl Markus seinen Papa über viele Jahre an die Bergrennstrecken begleitet und dort betreut hat, hatte für Markus der Fußball immer oberste Priorität. Nun aber hat der Motorsportvirus auch ihn infiziert und lässt ihn nicht mehr los.
Nachdem er im vergangenen Jahr zum ersten Mal hinter dem Steuer des bekannten Ford Fiesta von Papa Uwe Platz nahm, war das breite Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht zu bekommen und es war endgültig um ihn geschehen. Nach 2 GLP-Starts und Slaloms wollte Markus unbedingt Teil der internationalen Serie KW Berg-Cup werden. Doch es blieb noch eine Hürde die es zu nehmen galt, die Fahrerlizenz. Um teilnehmen zu dürfen verlangen die Statuten einer internationalen Serie eine internationale Fahrerlizenz. Aber wie kommt man an solch eine Lizenz? Hier gibt es zwei Wege die man bestreiten kann. Zum einen durch das Einfahren von entsprechenden Ergebnissen, zum anderen durch einen entsprechenden Lizenzlehrgang.
Der Berg-Cup e.V. bot in diesem Jahr erstmalig einen solchen Lizenzlehrgang an.
„Das war natürlich super was der Berg-Cup hier für seine Neueinsteiger auf die Beine gestellt hat. Trotz geringer Fahrerfahrung aber mit dem Wissen über Fahrphysik und Reglement konnte ich durch den Lehrgang direkt meine Lizenz erwerben und am Bergrennen am Schottenring teilnehmen.
Im thüringischen Eichsfeld bestritt er dann sein zweites Bergrennen und nahm den Iberg unter die Räder.
Ende Juli fuhr Markus beim Hauenstein Bergrennen bereits sein drittes Bergrennen.
Hier musste der Neueinsteiger einen herben Rückschlag wegstecken. Noch etwas nervös erzählt Markus, dass der Grip in der Anfahrt zur Jopp Kurve plötzlich weg war und der Fiesta unkontrolliert über die Vorderachse schob. Erst die Leitplanke brachte den Fiesta zum Stehen. „Zum Glück waren nur der Spoiler und der Kotflügel kaputt“. Auch solche Erfahrungen gehören irgendwie dazu, weiß Markus. Dennoch ist er sehr stolz auf seine bisher eingefahrenen Ergebnisse.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs plaudert Markus ein wenig aus dem Nähkästchen und wir erfahren, dass der Fiesta Baujahr 1983 ein fast kompletter Eigenbau ist. Der Ford Motor ist ein klassischer Stößelstangen Motor mit untenliegender Nockenwelle und einer Steuereinheit der Firma Haltech. Beim Getriebe setzt man noch auf bewährte 4-Gänge und eine Differentialsperre. „Das Auto ist zwar nicht das stärkste im Feld der Klasse bis 1150ccm aber das tut dem Spaß keinen Abbruch“, erzählt Markus freudestrahlend.
Die Zeiten werden unter Vater und Sohn ausgetragen. Vorgabe sind die Zeiten von Vater Uwe aus den Vorjahren. Bereits im Rahmen des Ibergrennens konnte der Nachwuchsfahrer die vorgegebene Zeit vom Papa um 1,4 Sekunden nach unten drücken.
2017 steht noch das Bergrennen Mickhausen an und dann geht’s ab in die Garage. Konkrete Pläne für die Saison 2018 gibt es noch nicht, klar aber ist: wenn sie an den Start des KW Berg-Cup gehen dann wieder als Team. Ein neuer stärkerer Motor wäre eine super Investition, da das Vater Sohn Gespann noch konkurrenzfähiger werden möchte.
Ob sie dies realisieren können steht allerdings noch nicht fest.

Danke Markus für das tolle Gespräch und die interessanten Informationen. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg bei euren Vorhaben und freuen uns schon heute auf eure Einschreibung in 2018.

agathaDas hört sich doch schon mal echt gut an. Allerdings wird es unserer Abordnung am kommenden Wochenende beim Int. EXCAPE Autobergrennen Esthofen – St. Agatha nicht leichtgemacht werden. Denn sie treffen im rund 200 Teilnehmer umfassenden Gesamtfeld auf harte Konkurrenz. Eine kleine Ausnahme stellen dabei nur unsere beiden 1150er-Piloten Jörg Eberle und Thomas Stelberg dar, die praktisch eine extra Abteilung bilden und ihr Rennen quasi unter sich austragen. Ähnliches gilt auch noch für die 1,4-Liter-Fahrer, die aber zumindest einen österreichischen Mitbewerber in ihrer 12 Autos zählenden Klasse haben, der sich in das Rudel unserer üblichen Verdächtigen wagt. Ungefähr fifty-fifty ist das Verhältnis bei den 1600ern. Sieben wackere KW Berg-Cup’ler treffen hier auf fünf rot-weiß-rote Asse sowie einen Lada aus Kroatien. Noch internationaler geht es in der 2-Liter-Klasse zu, für die 40 Nennungen aus vier Nationen vorliegen. 18 davon stammen von KW Berg-Cup Piloten. Der Schweizer Martin Bürki verstärkt mit seinem BMW 318i STW unsere Delegation, zu der in Oberösterreich auch Jürgen Klages (Opel Astra) und Ralph Paulick im VW Golf 16V gehören. Unsere Spitze muss sich auf der superschnellen 3,2-Kilometer-Bahn unter anderen mit Canio Marchione im VW Scirocco 16V, Michi Emsenhuber (VW Corrado 16V), Christopher Neumayr mit seinem spektakulären Ford NPM-IRS Escort 16V und Diethard Sternad im Alfa 156 STW auseinandersetzen.

Oberhalb von 2000 Kubikzentimeter Hubraum kennt unser Nachbarland nur mehr eine Klasse, in der am 23. und 24. September unglaubliche 28 Teilnehmer um Sieg und Plätze fighten werden. Bei diesem großen Schaulaufen der PS-Giganten besitzen aus KW Berg-Cup Sicht am ehesten „Lancisti“ Norbert Handa und Herbert Pregartner mit seinem Porsche 911 GT2 RSR Chancen auf einen Platz ganz vorne. Vehement dagegenhalten werden Nikolay Zlatkov im Audi Quattro S1, Werner Karl (Audi S2-R), Stefan Wiedenhofer mit seinem Mitsubishi Mirage R5 WRT, Bergrallye-Legende Felix Pailer und vor allem Nationalheld Karl Schagerl im VW Golf Rallye TFSI-R. Auch acht E2-Silhouetten-Renner treten an, unterteilt in zwei Klassen. Bei den „Großen“ mischt Holger Hovemann im Opel Kadett GT/R Risse V8 mit. Peter Ramler ist dabei einer seiner Gegner. Wir erinnern uns, mit seinem brandneuen Audi S1R fungierte der mehrfache Rallyecross Staats- und FIA-ZonenMeister in St. Anton an der Jeßnitz noch als Renntaxi. Und kam dabei auch mitsamt Passagier auf einen echt ansprechenden Speed.

Für Kribbeln und Gänsehaut-Momente dürfte am Wochenende also vorgesorgt sein. Mitverantwortlich dafür sind die Prädikate, für die es in St. Agatha wichtige Zähler zu holen gibt. Zu nennen sind hier der Int. FIA Hill Climb Cup, die FIA Championship der Zone Zentraleuropa, die Österreichischen Staatsmeisterschaften sowohl für aktuelle als auch für historische Automobile und natürlich der KW Berg-Cup. Attraktiv besetzt sind auch die Rennsportfahrzeuge mit den Speerspitzen Marcel Steiner im LobArt Mugen, Patrik Zajelsnik und Sebastien Petit (beide Norma M20FC) sowie Topfavorit Christian Merli mit seinem Osella FA30. Oberösterreich als Ort der Handlung, das klingt weit weg. Das ist es aber zumindest für alle in Süddeutschland ansässigen Gipfelsturm-Fans gar nicht. Von Passau aus gerechnet sind es etwa 45 Kilometer an der Donau flussabwärts, und schon ist man ganz nahe am Zielort St. Agatha. Wer diesen Weg wählt, der fährt den größten Teil der Strecke unmittelbar am Ufer von Europas zweitgrößten und zweitlängsten Fluss entlang. Das ist eine landschaftlich wunderschöne Route. Der vorletzte Lauf der 30. KW Berg-Cup Saison wird nach einem speziellen Zeitplan abgewickelt. Denn Action auf der Piste gibt es am Samstag erst ab 12:30 Uhr. Zwei Übungsauffahrten werden da durchgezogen, eine dritte beginnt Punkt 9 Uhr am Sonntag, die zwei Rennläufe starten um 12:30 Uhr. Der Samstagvormittag kann prima für einen ausgedehnten Fahrerlagerbummel genutzt werden.

logo gamscTja, es stimmt wirklich, liebe KW Berg-Cup Fans und Freunde: Nur mehr drei der dreizehn Rennen der 30. KW Berg-Cup Saison liegen noch vor uns. Traditionell bildet Unterfranken den Auftakt des heißen Herbstes, dessen weitere Stationen am 23./24. September im oberösterreichischen St. Agatha und nur eine Woche später unweit von Augsburg in Mickhausen zu finden sind. Im Moment gilt unsere volle Aufmerksamkeit allerdings dem „50. Int. AvD/ GAMSC Bergrennen Unterfranken“. Dieser Titel sagt uns, dass auch in Eichenbühl ein Jubiläum ansteht, es gilt dort die 50. Rennauflage zu feiern. Neben dem Hauenstein ist Unterfranken übrigens der einzige heute noch existente Wettbewerb, der seit der allerersten Austragung des Berg-Cups im Jahr 1988 zum festen Programm unserer Traditions-Bergrennserie zählt. 1998 wurde in Eichenbühl auch der Beschluss zur Gründung des Berg-Cup e.V. gefasst, der den Fortbestand der einst als Motorsport-Selbsthilfegruppe unter dem Motto „von Fahrern für Fahrer“ ins Leben gerufenen Meisterschaft bis heute gesichert hat. Jede Menge gute Gründe also, um sich beim veranstaltenden GAMSC Würzburg und seinem langjährigen Organisations- und Rennleiter Peter Thumbeck für die geleistete Arbeit und die gewährte Gastfreundschaft herzlich zu bedanken. Verbunden natürlich mit unseren Glückwünschen zum runden Jubiläum.

Das Teilnehmerfeld der 50. Unterfranken-Auflage ist umfangreich. 147 Starter haben für das Rennen genannt, dazu noch weitere 49 Fahrer für die daran angegliederte Gleichmäßigkeitsprüfung. Mehr als die Hälfte des Rennfeldes kommt vom KW BergCup. 12 davon treten im NSU-Bergpokal – für den Unterfranken schon der vorletzte Lauf ist – an, 67 im Int. KW Berg-Cup. Bei den luftgekühlten Heckmotorfahrzeugen ist Georg Heiss nach längerer Abwesenheit wieder mit dabei, in der 1400er Abteilung freuen wir uns erstmals in diesem Jahr auf Thomas Pröschel. Valentin Schneider tritt zum dritten Mal in der aktuellen Saison bei den 1,6-Litern an, in deren Reihen uns leider André Stelberg fehlt. 29 Autos tummeln sich in der Klasse bis 2000 Kubik. Bernd Ehrle rollt sein Kadett C-Coupé an den Start, mit diesem trifft er unter anderen auf Norbert Wimmer im BMW 2002. Und da wir gerade bei 8-Ventilern sind: Thomas Dümler sitzt im VW Golf mit der Startnummer 303. Die 16V-Armada, die so gut wie vollzählig anwesend ist, bereichert Tom Strasser mit seinem VW Scirocco. Den Renault Williams Wiebe Laguna mit der 300 auf den vorderen Türen pilotiert André Wiebe. Voraussichtlich wird er in der Mission „Verteidigung des KW Berg-Cup Gesamtsieges“ das silberfarbene Exemplar bewegen, das als Ersatzfahrzeug benannt werden soll. Im – wenn alles perfekt klappt – nach dem Oberhallau Ausritt wieder aufgebauten blauen wird Björn Wiebe um Punkte für die Deutsche Automobil Berg Meisterschaft (DBM) kämpfen. Holt er in Unterfranken mehr als vierzehn davon ist er durch. Ein dritter Rang würde alles ganz sicher klarstellen. Genauso wie Platz fünf in Kombination mit der Klassen-Trainingsbestzeit sowie Position vier, wenn sich genügend Besiegten-Punkte dazu addieren. Wovon absolut auszugehen ist. Also könnte in Unterfranken durchaus erneut, wie schon einige Male zuvor, ein Deutscher Meister gekürt werden, der aus dem KW Berg-Cup kommt. Nur ein einziger Umstand könnte die DBM-Karten nochmals kräftig durchmischen: Wenn sowohl Björn als auch der momentane „Vize“ Frank Debruyne ab sofort total punktlos bleiben würden, dann eröffnen sich für eine Handvoll Fahrer noch sehr theoretische Möglichkeiten auf den Titel.

Der 52-jährige Pilot berichtet in einem Interview mit unserer 2. Sportleiterin Bea über seine Erlebnisse, seine Saison und wie er die Berg-Cup Familie erlebt und kennengelernt hat.

Michael Hirte erfüllte sich seinen Kindheitstraum vor 3 Jahren. Nachdem er vor vielen Jahren als Zuschauer und Hobbyfotograf die ersten Bergrennen kennenlernte, entschloss er sich vor 4 Jahren, sich auf die Suche nach einem geeigneten Sportgerät zu machen. Nach einer Sondierungsphase war klar, dass es ein Renault Clio Cup für die Klasse bis 2000ccm werden soll. Innerhalb eines Jahres wurde ein entsprechendes Fahrzeug, ein blauer Renault Clio Cup, gefunden und erworben. Ohne größere Modifikationen setzte sich Michael hinters Steuer und ist seither fester Bestandteil der Bergfamilie.

Im Rückblick auf die bisherige Saison erzählt und schwärmt er, dass er an verschiedenen Strecken seine persönlichen Bestzeiten aus den Vorjahren um bis zu 7 Sekunden nach unten drücken konnte. Für die aktuelle Saison hatte er zum Jahresbeginn ein neues Fahrwerk und einen neuen Fahrschemel verbauen lassen, was das Vertrauen in sein Auto weiter wachsen ließ. „Der Berg-Cup ist für mich was ganz Besonderes. Der Zusammenhalt unter den Fahrern und die Hilfsbereitschaft sind nicht nur im Fahrerlager riesig, sondern auch abseits der Bergrennen! Ohne die Hilfe und Unterstützung, zum Beispiel von Flik Motorsport, wäre ich nicht dort wo ich jetzt bin!

Überhaupt hat mich die Familie Flik beginnend vom Autokauf an bis zur heutigen Motorsportgeschichte mehr geprägt als die meisten vielleicht wissen. Beim Berg-Cup wird man nicht belächelt, sondern familiär aufgenommen. Man bekommt Tipps und neuerdings aus dem Renaultlager sogar Zeitvorgaben die es zu schlagen gilt.“

IMG 3076Irgendwann ist immer das erste Mal. Diese Aussage trifft auf vieles zu, auch auf unseren aktiven Berg-Cup e.V. Piloten Michael Hirte. Beim 50. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen musste er am eigenen Leib spüren wie es sich anfühlt, nur noch Passagier seines Rennfahrzeugs zu sein und einen Ausrutscher wegzustecken. Solche Ereignisse gehören nicht unbedingt zur „Kennenlernphase“ dazu aber es kann immer etwas passieren und niemand ist davor gefeit. Im Fall von Michael schlug die gemeine Defekthexe zu und ließ den Piloten, wie schon erwähnt, zum Passagier werden.

„Inzwischen hat sich unsere Vermutung bestätigt, dass die Antriebswelle vorne links in der Kurve am Posten 7 (die sog. „Maisfeldkurve“) beim vergangenen Osnabrücker Bergrennen gebrochen ist. Dadurch arbeitete nur noch ein Antriebsrad und das Auto wurde nach außen getrieben. Der Clio und ich flogen förmlich über den Straßengraben ins Feld und wieder zurück in den Graben und auf die Rennstrecke. Aus Intuition bremste ich und konnte somit ohne weiteren Einschlag in die Leitplanke den Renault zum Stehen bringen. In diesem Zuge möchte ich mich auch noch bei allen Posten und Helfern, die rasch zur Unfallstelle kamen, bedanken!“

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