Es geht in den Endspurt. Der Nennschluss für das letzte Rennen, das EUROL Auto Bergrennen Esthofen-St.Agatha (A), im Terminkalender des KW Berg-Cup naht. Bereits übermorgen, am 04. September 2015 um 24 Uhr, endet die Einschreibefrist beim veranstaltenden MSC Rottenegg. Das große Saisonfinale in Oberösterreich auf der 3,2-Kilometer Highspeed Piste von Esthofen nach St.Agatha solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Also auf geht’s und lasst den 04. September nicht ungenutzt verstreichen, sichert euch euren Startplatz in St. Agatha in der Nähe der Schlögener Donauschlinge und damit die letzte Chance auf weitere wichtige Punkte zum KW Berg-Cup 2015. Alle Unterlagen gibt’s unter www.bergrennen.at
„Weinberg in bester Südlage mit Sonnenscheingarantie“, so könnte man das Umfeld der 3,0 Kilometer Strecke des Bergrennens Oberhallau wohl am besten beschreiben. Wo am Wochenende des 29./30. August der zehnte von den insgesamt zwölf Läufen der 28. KW Berg-Cup Saison stattfand. Exakt 34 KW Berg-Cup’ler nahmen im unweit von Schaffhausen gelegenen Klettgau das Training auf. Genossen dabei die mehr als wohlige Wärme, die auch am Renntag anhielt. An dem 212 Starter weitestgehend im Zeitplan abgewickelt wurden. In dem auch noch genügend Platz für traditionelle Dinge wie den über Lautsprecher von jedermann mitzuverfolgenden Gottesdienst sowie das Seifenkistenrennen der Dorfjugend blieb. Respekt davor! Die trotz der Hitze zahlreichen Fans begleiteten die Auftritte der Akteure begeistert mit Hupen, Sirenen, Trompeten und Kuhglocken.
Die KW Berg-Cup Abordnung verkaufte sich beim Gastspiel in der Schweiz sehr gut, wertete in den verschiedenen Hubraumklassen der Gruppe E1 das Feld absolut auf. Stolze 61,5 Prozent der 1400er Abteilung gehörten zu unserer Internationalen Serie, bei den 2-Litern waren es deren 38,6. Wie üblich galt in der Schweiz „die besten zwei aus drei“ als Wertungsmodus, was das klassische Nachverfolgen des Rennverlaufs etwas erschwert, auch weil mir keine Listen mit den Zwischenständen nach Heat eins und zwei vorliegen. Was noch unbedingt positiv zu erwähnen ist: Jeder der drei pro Tag vorgesehenen Läufe wurde auch tatsächlich durchgezogen. Was sich in diesen ereignete, das wollen wir uns nun wie immer gemeinsam anschauen.
Dies beginnt im Falle von Oberhallau mit den 1400ern. Denn nur ein einziger 1,15-Liter Pilot hat die Reise in die Schweiz mit gemacht: Jürgen Schneider wird mit den 1400ern zusammen gelegt, mutiert zum „tapferen Schneiderlein“, nimmt auch mit 250 Kubikzentimetern weniger unverdrossen den Fight mit seinen 13 Mitbewerbern auf, stellt als seinen ersten Streich den Schneider Polo 16V auf den imaginären fünften Übungs-Startplatz. Einen Tick schneller ist Frank Duscher im 8-Ventiler Polo oben, holt sich Trainings-Position (TP) vier. Unser KW Berg-Cup Schweizer Martin Bächler sprintet im ex-Cup VW Lupo auf die Drei, Probe-Zweiter ist Eilgenosse Marc Buchser im VW Polo. In 1:32,02 setzt Beat Rohr im Audi 50 MLP die glasklare Pole Position. Sein Vorsprung auf den Zweiten beträgt stolze 3,19 Sekunden. Dahinter ist es wesentlich enger, die Plätze zwei bis acht trennen lediglich 1,22 Sekunden. Im Rennen fliegt Beat Rohr sofort auf und davon, siegt schlussendlich mit satten 3,79 Sekunden Vorsprung. Am Anfang heißt sein nächster Verfolger Frank Duscher, der sensationell stark unterwegs ist. Im Finale mobilisiert Marc Buchser aber nochmals alle seine Kräfte, zieht gemäß „zwei aus drei“ 0,16 Sekunden an Frank vorbei, wird Zweiter. Beim klassischen Addieren aller gefahrenen Zeiten hätte das Pendel ein Hundertstel zu Gunsten von Frank ausgeschlagen, der final Dritter ist. Als Vierter kreuzt Ronnie Bucher im Schneider Polo 16V die Ziellinie, er hat sich im Laufe des Sonntags von hinten quer durchs Feld nach vorne geackert. Auf der Fünf finden wir Jürgen Schneider wieder, der seine Übungsposition hartnäckig bis zum Schluss verteidigen kann. Hinter ihm laufen Martin Bächler (P6) und Thomas Kohler ein, der bei seinem „Heim-Grand-Prix“ im Fiat X1/9 Siebter wird. So, lasst uns nun noch über die Verteilung der 1400er KW 8V-Trophy Pokale sprechen. Den ganz großen, den des Siegers, nimmt Frank Duscher mit nach Hause. Rang zwei „in Rot“ geht an Nils Abb im Schneider Polo, Dritter wird Stefan Winkler im Fiat 127. Vermisst werden in Oberhallau leider die Klassen-Speerspitzen wie Armin Ebenhöh und „Mister Berg-Cup“ Franz Weißdorn, die das 1:0 für die Gastgeber im Gipfelsturm-Länder-Match in aller Ruhe von der Ferne aus tatenlos betrachten.
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„Keep Fighting Peter“, das ist die klare Message auf mehr als einhundert Aufklebern, die ab Oberhallau an Peter Naumanns KW Berg-Cup Fahrerkollegen verteilt werden. Reto Meisel hatte die Idee dazu, Patrick Hein – der mit seiner Firma unter anderem für die herausragende Optik von Retos SLK 340 sowie des Ford Escort Mk1 von Andi Kokor verantwortlich zeichnete – hat sie umgesetzt. Gründlich und perfekt wie immer, sogar in verschiedenen Farben und Größen. Diese Aufkleber hat Patrick gesponsert, vielen Dank dafür.
Sie sollen uns von nun an auf unseren KW Berg-Cup Rennern begleiten. Und uns visuell dazu auffordern Peter, der am 12. Juli in Homburg mit seinem VW Polo 1.4 G40 16V so folgenschwer unglücklich verunfallte, weiterhin kräftig zu unterstützen. Indem wir an ihn denken. Und indem wir ihm und seinem Umfeld von Herzen alles erdenklich Gute, Kraft, Geduld und Ausdauer wünschen.
Denn das alles werden der 48-jährige Gartenbautechniker und seine Angehörigen brauchen, auf Peters Weg zurück. Auf dem es durchaus kleine Fortschritte gibt, wie uns seine Frau Anne aktuell berichtete. Peter befindet sich im Wachkoma, öffnet die Augen, fixiert damit Personen und folgt ihnen. Auf bekannte Besucher und Stimmen reagiert er mit ansteigendem Blutdruck und erhöhter Pulsfrequenz. Genauso verhält er sich auch beim Anhören von Mitschnitten, die beim Hauenstein Bergrennen live aufgezeichnet wurden. Das könnten erste Hinweise darauf sein, dass Peter langsam auf dem Weg vom Wachkoma zum Minimal-Bewusstsein ist. Er bewegt seine Arme, den linken mitsamt der dazu gehörigen Hand besonders stark, dazu beide Beine. Dies tut er richtig mit Druck und Kraft. Damit scheint das Gespenst einer eventuellen Querschnittslähmung gebannt zu sein. Noch atmet Peter durch eine Kanüle, aber von nun an wird das Atmen durch Mund und Nase zweimal täglich mit ihm geübt. Vier bis fünf Wochen wird er wegen der erlittenen Wirbelverletzungen noch seine Halskrause tragen müssen. Über die oben geschilderten Anzeichen und Reaktionen hinaus ist eine Kommunikation mit Peter zurzeit leider noch nicht möglich. Daher gibt es auch keinerlei Prognosen über den weiteren Verlauf sowie über den möglichen Grad der Wiedergenesung. Die bis jetzt in kleinen Schritten positiv verläuft, die aber auch jederzeit auf dem Stand X stehen bleiben und stagnieren kann.
Aber Peter ist eine ausgeprägte Kämpfernatur mit festem Willen. Dies hat ihn nach dem Unfall bereits Dinge wie eine Lungenembolie und Thrombosen gut überstehen lassen. Seine mentale Stärke wird Peter weiterhin helfen. Bei seinem wichtigsten Rennen, das er jemals bestritten hat. In dem es nicht um einen Tausendstel- oder Hundertstelsekunden Takt geht. Sondern in dem es gemäß den Aussagen seiner betreuenden Neurologen in Gerlingen in Wochen, Monaten und vielleicht sogar Jahren zu rechnen gilt. Also ist weiterhin Geduld angesagt, sehr viel Geduld. Und jede Menge Unterstützung dazu. Die wir sehr gerne geben. Mit unseren Gedanken und vielleicht auch – wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt – mit einem persönlichen Besuch. Wir drücken Peter in seinem längsten und entscheidendsten Rennen ganz fest die Daumen. Und „Keep Fighting Peter!“ Wir wissen, du wirst dies konsequent tun. Denn wir wollen dich zurück. Das sollst du ganz einfach wissen!
…dass Werner Heindrichs sehr stolz ist auf die Performance, die sein 21-jähriger Junior Andy im Opel Schneider Corsa 16V zeigt. Gleichzeitig bringt ihn diese aber auch ins Grübeln. „Andy unterbietet meine Zeiten, die ich auf den entsprechenden Strecken gefahren habe, zum Teil erheblich. Gut, wir haben zwar seit Beginn dieser Saison ein sequentielles Getriebe im Corsa, aber so viel macht das auch nicht aus“ räumt Werner offen ein. Und statt noch lang weiter zu grübeln freut er sich lieber über den neuesten Erfolgs-Streich seines Junior-Teampartners, über den starken zweiten Platz am Hauenstein.
…dass am Hauenstein vielleicht eines Tages eine alte Idee wieder aufleben könnte: Werbung am Fahrzeug-Unterboden. Zumindest dann, wenn es im Innenbereich der Jopp-Kurve eines Tages Zuschauer geben sollte. Einige KW Berg-Cup’ler übten das Fahren auf zwei Rädern mitsamt des Präsentation der Rennauto-Unterseite schon mal vorsorglich. Zu diesem Kreis zählten zum Beispiel Frank Duscher im VW Polo und Sven Koob im Fiat Uno. Um die angesprochene Werbe-Idee perfekt umsetzen zu können, bedarf es nun nur noch einer Schönwetter-Vereinbarung des MSC Rhön mit Petrus. Am verregneten Sonntag waren nämlich in der Jopp schön brav nur mehr die Seitenansichten der Renner zu sehen.
…dass – wie schon in Radio Fahrerlager #7 gemeldet – die am Glasbach zwischen Rallye-Magazin-Chefredakteur Michael Heimrich und dem KW Berg-Cup Vorstand Uli Kohl ins Auge gefasste noch intensivere Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten in der Zwischenzeit schon erstmals umgesetzt wurde. Auf der Homepage des Rallye-Magazins www.rallye-magazin.de ist unter der Rubrik „National“ der erste KW Berg-Cup Beitrag eingestellt, in dem auch die aktuellen Top-Ten der Gesamtwertung zu finden sind. Viel Spaß beim Schmökern!
…dass Edi Bodenmüller mit seinem Opel Kadett C-Coupé 16V am Hauenstein in der zweiten Probe-Auffahrt einen nach seinen eigenen Worten „heftigen Abflug“ hinlegte. Doch schon in der nächsten Trainingssitzung war Edi wieder mit von der Partie. Zwar ohne vorderes „Geflügel“, aber mit einem ansonsten augenscheinlich intakten Renner. So nahm er auch am Sonntag den Wettbewerb auf, war nach dem ersten Heat Vierzehnter. Im zweiten Lauf fuhr er bis auf Position elf nach vorne, verbesserte seine Zeiten im finalen dritten Durchgang nochmals enorm, sicherte sich so Endrang zehn. Und damit ein doppeltes Top-Ten Resultat für die Familie Bodenmüller. Denn Junior Michael platzierte sich als Achter im Honda Civic S2000 bereits zum zweiten Mal in dieser Saison unter den besten Zehn der 2-Liter Klasse.
Neun der zwölf Läufe der 28. Saison der legendären Traditionsmeisterschaft in Sachen Gipfelsprint sind bereits Geschichte. Nur dreimal können die aktiven KW Berg-Cup´ler jetzt noch wichtige Punkte holen. Umso bedeutender ist es, den Nennschluss für das 48.int. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken nicht zu verpassen. Dieser ist bereits am kommenden Sonntag, den 30.08.2015 um 24 Uhr. Wer also auf der ultraschnellen, 3050m langen Strecke, noch ein paar Zähler auf seinem Punktekonto gutgeschrieben haben möchte sollte sich beeilen und das ausgefüllte Nennformular inklusive Nenngeld umgehend zum Veranstalter schicken. Alle Unterlagen gibt’s unter www.bergrennen-unterfranken.de
Es hat schon etwas ganz Besonderes, das Int. ACS Bergrennen in Oberhallau am kommenden Wochenende. Das beginnt schon mit der Landschaft, in die die für die Zuschauer bestens übersehbare 3,0 Kilometer Piste mit der bekannt-berüchtigten „Tarzankurve“ eingebettet ist. „Malerisch“, das trifft wohl am besten zu für die Beschreibung der vom Dorf Oberhallau aus sanft ansteigenden Rebberge. Wer einmal da war, der kehrt gerne wieder dorthin zurück. Nicht zuletzt wegen der Toporganisation, die regelmäßig ein Riesenfeld von 240 Teilnehmern exakt im Zeitplan abwickelt. Der auch noch Spielraum lässt für die traditionelle Gottesdienst-Kirchenruhe und für das Mittags-Seifenkistenrennen der Schüler aus Oberhallau. Besonders ist in der Schweiz auch der Wertungsmodus. „Die besten zwei aus drei Läufen“, das ist das Motto. Die Addition der zwei schnellsten Zeiten jedes Piloten bildet beim KW Berg-Cup Gastspiel in der Schweiz also die Grundlage der Platzierungen.
Genau 40 KW Berg-Cup’ler haben ihre Nennung zum zehnten der insgesamt zwölf Wertungsläufe der Saison 2015 abgegeben, stellen sich dem spannenden Vergleich mit der eidgenössischen Gipfelstürmer-Elite. Und haben dabei reelle Chancen auf Top-Zähler. Denn die Klassen sind gut gefüllt. Ein ganz besonderer Hit dabei ist einmal mehr die 2-Liter Abteilung der Gruppe E1, in der sich 52(!) Teilnehmer angemeldet haben. Stolze zwanzig davon steuert der KW Berg-Cup bei, aufgeteilt in elf 16V’s und starke neun KW 8V-Trophy Fahrzeuge. Neben den bekannten Namen stehen erstmals in diesem Jahr auch Andi Greppmeier und Patrik Nickel mit ihren 16V Kadett C-Coupés im Rennprogramm. Leider einziger 1150er Vertreter in Oberhallau ist Jürgen Schneider im Polo 16V, der es gleich mit dreizehn 1,4-Liter Autos aufnehmen muss. So, wie es auch schon sein Teampartner Thomas Stelberg Ende Mai im niederösterreichischen St. Anton mit Erfolg als Klassendritter getan hat.
Nach dem Event in Oberhallau gibt es für die aktiven KW Berg-Cup’ler nur noch zweimal die Gelegenheit ihr Punktekonto aufzustocken. Nämlich vom 11. bis zum 13. September beim „48. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken“ in Eichenbühl sowie am 26. und 27. September beim EUROL Autobergrennen im oberösterreichischen St. Agatha. Der nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernt gelegene Klassiker der Bergrennszene zählt in diesem Jahr übrigens auch zum FIA International Hill Climb Cup, garantiert damit für ein starkes Teilnehmerfeld.
Was für die Fahrer gilt, ist auch für die Fans und KW Berg-Cup Freunde Fakt. Nach dem Gastspiel in der Schweiz gibt es definitiv nur noch zwei „Last Race“ Chancen, um die attraktive KW Berg-Cup Truppe im Einsatz zu sehen. Bitte nutzt diese, denn nach dem letzten September-Wochenende werden die Motoren über die ganze lange Winterpause schweigen. Was wir in dieser Zeit machen? Ganz einfach: Wir bereiten uns gemeinsam auf die dann 29. KW Berg-Cup Saison vor, fiebern dieser gespannt entgegen!