…dass Reto Meisel am letzten Freitagabend seinen Neubau im schweizerischen Leuggern feierlich eröffnete. Zu finden ist diese neue Basis für die Meisel Autosport AG und Carlsson Schweiz AG gleich neben der bekannten Garage Meisel. In der bestens ausgestatteten, blitzsauberen Halle hat natürlich auch der SLK 340 sein Quartier bezogen.
…dass Reto den KW Berg-Cup Streckensprecher Uli Kohl mit der Moderation des Abends
betraute. Dies umfasste die Begrüßung inklusive einer Kurzvorstellung von Reto sowie ein langes Interview mit vielen hochinteressanten Statements von Reto zu den Bereichen Mobilität, Rennsport und Business.
…dass Uli dabei viele alte Bekannte traf. Unter anderem Elio Crestani, seinen Mickhausener Sprecherkollegen der letzten Jahre.
…dass der ebenfalls anwesende Andreas Ungerer von König Renn- und Sportsitze einen Teil zur Büroeinrichtung des Neubaus beigetragen hatte. Er konstruierte eine hochwertige Vierer-Sitzgruppe mit Tisch auf einer Konsole. Klar, dass es sich dabei um Schalensitze handelt, die bei Carlsson mit Leder in verschiedenen Designs und Mustern überzogen worden waren.
…dass unter den Gästen auch Shirley und Kenny Allan anzutreffen waren. Der aus England stammende Elektronik-Ingenieur war von 2004 bis 2007 im KW Berg-Cup aktiv, bewegte einen 460 PS starken ex-Rallye Ford Escort Cosworth, holte sich in dieser Zeit mehrere Podiumsplätze sowie 2007 die Klassensiege in Eschdorf und Wolsfeld.…dass Kenny Allan den kompletten Kabelbaum für den SLK 340 baute sowie für die perfekte Vernetzung der vielen hochkomplizierten, elektronischen Systeme von Retos neuem Renner verantwortlich zeichnete.
…dass es trotz sauberster Arbeit und aller Liebe zum Detail mehr als eine Stunde Fehlersuche brauchte, bevor man den Judd V8 Motor im Auto zum Leben erwecken konnte. Der Grund für die Startverweigerung war ebenso simpel wie tiefgreifend: Der verbaute Anlasser versetzte die Kraftquelle in die verkehrte Drehrichtung! Da im Achtzylinder-Ventiltrieb Stirnräder für die sichere Verbindung zwischen Kurbelwelle und den vier Nockenwellen sorgen, gab es zum Glück keinerlei Schäden am Power-Triebwerk.
…dass Kenny nun im Gegenzug für die geleisteten Dienste seinen „Cossie“ in den neuen heiligen Meisel-Hallen auf Vordermann bringen darf, um mit diesem eines Tages in den KW Berg-Cup zurückkehren zu können. Bis dahin liegt aber noch eine Menge Arbeit vor ihm. Im Moment präsentiert sich der Escort nämlich als entlackte Rohkarosse, an der noch Schweiß- und Blecharbeiten durchgeführt werden.
…dass im Rahmen des Schottenring Bergpreises die Worte Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt neu definiert wurden. Was war passiert? Am Samstag rollt der BMW 318i STW von Dieter Rottenberger gleich nach dem Start zu Trainingslauf 2 aus – der Vortrieb fehlt. Die Diagnose ergibt 2(!) abgescherte Antriebswellen. Das ist an sich kein Problem. Nur: Man hat keine passenden dabei, auch die anderen Piloten mit Autos der weiß-blauen Marke nicht. Lange Gesichter also, Ratlosigkeit macht sich breit. Bei Drexler Motorsport in Salzweg bei Passau wären die rettenden Wellen vorhanden, liegen im Lager. Aber dieses ist rund 470 Kilometer vom Schottenring entfernt und die Zeit ist fortgeschritten. Dieters bescheidene Situation macht im Fahrerlager schnell die Runde, dringt auch zur etwas abseits logierenden Truppe von Roman Sonderbauer vor. Und damit zu Rallye-Rookie Christian Helmö, der in Schotten für Roman schraubt. Christian schaltet sofort, erinnert sich an seinen niederbayerischen Quertreiber-Spezi Stefan Heimerl, der sich am Sonntag ohnehin das Rennen anschauen wollte. Kurz entschlossen schreibt er ihn an. Fragt, ob er nicht gleich kommen könnte. Und ob er bereit wäre, zuvor noch schnell 65 Kilometer in die komplett andere Richtung zu Drexler zu düsen und zwei Antriebswellen mit ins Reisegepäck zu nehmen. Stefan überlegt nicht lange, geht das Unternehmen BMW-Rettung an. Sprintet 65 Kilometer nach Salzweg, tritt nach Übernahme der Wellen die 470 Kilometer Fahrt nach Schotten an. Dort trifft er um 0:30 Uhr ein. Der Rest ist bekannt. Am Sonntag wird Dieter Rottenberger im Rennen Dritter der 2-Liter Klasse, einen Platz hinter Roman Sonderbauer im Ziegler Kadett übrigens. Ohne jegliche Stallregie oder Absprache natürlich. Denn beim Bergsprint gibt es kein Pardon.
Nun ist nächtliche Teileversorgung im Rennsport nicht wirklich neu. Auch im KW Berg-Cup nicht. Weite Distanzen und stundenlange Fahrten waren und sind dabei kein Hindernis. Warum also berichtet Radio Fahrerlager so ausführlich darüber? Nun, ganz einfach deshalb, weil es im vorliegenden Fall keine hauseigene Aktion war. Sondern die Idee und die Initiative dazu von einem Team aus derselben Klasse kam. Spontan und ohne jeden Vorbehalt. Was eindeutig beweist, dass der Zusammenhalt stimmt und die Hilfsbereitschaft hoch ist. Gegeneinander gefightet wird eben nur auf der Strecke zwischen Start und Ziel. Und das soll auch so sein und bleiben.
Das ist doch schlichtweg genial! Insgesamt 81 Nennungen von KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Aktiven versprechen ein echt heißes 20. ADAC Ibergrennen. Völlig unabhängig davon, auf welcher Leitersprosse der Wetterfrosch in seinem Glas gerade herum turnt. Dabei – wir würden dem MC Heiligenstadt für sein rundes Jubiläum schon gutes Wetter wünschen. Unter anderem als Dank für den bekannt freundlichen Umgangston oder wegen des einmaligen Flairs im Stadt-Fahrerlager. Das, um jeglicher Platzangst gleich vorzubeugen, nochmals vergrößert wurde. Einen detaillierten Plan davon gibt es übrigens im Internet zu finden.
Einige äußerst wichtige Punkte der Fahrerlager-Ordnung greifen wir auf Wunsch des Veranstalters gerne auf und geben sie hier an alle Teilnehmer weiter. Die Anreise ins nordthüringische Eichsfeld sollte „last Minute“ erfolgen, die zur Verfügung stehenden Plätze und Straßen sind erst ab Freitag um 09:00 Uhr für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Und erst danach könnt ihr euch niederlassen und häuslich einrichten. Aber da bitte noch nicht rund um den zentral gelegenen Norma Einkaufsmarkt! Dessen Parkplätze müssen unbedingt bis mindestens freitags 18:00 Uhr frei bleiben. Aber darin einkaufen, das dürft ihr natürlich nicht nur jederzeit, sondern das sollt ihr sogar. Am besten aber erst nach dem Besuch des Rennbüros. Denn dort bekommt ihr Einkaufsgutscheine für den Norma Markt ausgehändigt. Bitte nutzt diese und haltet euch unbedingt an die Wünsche des MC Heilbad Heiligenstadt, denn davon wird die Zukunft des Ibergrennens abhängen. Dass sich niemand einen Berg-Terminkalender ohne das Gastspiel im Heilbad Heiligenstadt vorstellen mag oder kann, das braucht hier sicher nicht weiter erläutert zu werden.
Weiterlesen: 81(!) KW Berg-Cup’ler rocken bei der Jubiläums-Edition den Iberg
Inge Martin, die Ehefrau von Streckensprecher-Urgestein Hannes Eberhard Martin, ist am Ende der 24. Kalenderwoche an den Folgen eines Schlaganfalles verstorben.
Wir haben Inge Martin als stete, zuverlässige Begleiterin, Helferin und Unterstützerin „ihres Hannes“ kennen und schätzen gelernt. Sie wird uns allen in den Fahrerlagern und rund um die Sprecherkabinen fehlen.
Wir wünschen Hannes in dieser schweren Zeit viel Kraft und Stärke. Wir denken an ihn und fühlen mit ihm, sind selbst tief betroffen. Wir trauern mit ihm und schauen zugleich mit ihm nach vorne, freuen uns darauf, seine vertraute Stimme schon bald bei den nächsten Bergrennen wieder zu hören.
Die Urnenbeisetzung und Trauerfeier findet am Donnerstag, den 25.06.2015, auf dem Friedhof in Gaggenau Oberweier statt. Die Kondolenzadresse ist Hannes Eberhard Martin, Ettlinger Str. 5, 76571 Gaggenau Oberweier.
Die aktuellen KW Berg-Cup Zwischenstände nach Schotten sind online. Ab sofort auch mit den aktuellen Zwischenständen für den NSU-Bergpokal im KW Berg-Cup.
Spannend geht es an der Spitze zu. Aber auch in mancher Klasse lohnt sich ein Blick auf die Punkte.
Zu finden wie immer unter RESULTATE -- RESULTATE 2015.
Um es hier und gleich vorweg zu nehmen: Einige Dinge beim 12. ADAC Bergpreis Schottenring am 13. und 14. Juni 2015 sind diskussionswürdig, dies betrifft Rennen und Umfeld gleichermaßen. Nach reiflicher Überlegung und zumindest einer Nacht Schlaf darüber komme ich aber zu dem Schluss, dies nicht öffentlich zu tun. Schon gar nicht im Rahmen eines Rennberichts, der vor allem eins zum Ziel haben muss: Die faire Würdigung des Geschehens in den Trainings- und Rennläufen.
So, nach dieser Grundsatzentscheidung und –Erklärung geht es mir echt besser, das Tippen fällt leichter. Kümmern wir uns fortan um das, was sich zwischen Rudingshain im hessischen Vogelsbergkreis und dem Ludwigsbrunnen am letzten Wochenende auf den gezeiteten 3000 Metern des legendären Schottenrings ereignet hat. Auf den 3 Kilometern, die sehr unterschiedliche Anforderungen an die Piloten stellen. Nach schnellen Schlängelkurven folgen zwei Kehren, dann wird voll auf eine Highspeed-Kombination im Wald zu beschleunigt. Dann nochmals Vollgas, bis zum Anbremsen für das Abbiegen in die kurze, schmale Querspange. An deren Ende es wieder in eine breite Straße einzubiegen gilt. Schwung mitnehmen und früh aufs Gas für den letzten Sprint ins Ziel ist hier angesagt.
Der Bergtross – der diesmal nur aus Tourenwagen plus zwei E2-Silhouettenrennern besteht – wird in Rudingshain von den Anwohnern bestens aufgenommen. Los geht es schon am Freitag mit den vom veranstaltenden MSC Rund um Schotten e.V. im ADAC angebotenen Einstellfahrten. Leider reißen diese zwei KW Berg-Cup’ler aus dem Wettbewerb, noch bevor dieser überhaupt begonnen hat. Die Betonleitelemente am Ende der Querspange sind unnachgiebig, verformen sowohl den Peugeot 405 Mi 16 von Dieter Altmann jun. nach einem Bremsproblem als auch Franz Weißdorns mit Handlings-Schwierigkeiten kämpfenden VW Polo 16V nachhaltig. Wobei zumindest Franz zurück schlägt: Er legt gleich zwei der schweren Hindernisse komplett um und sitzt dann im Polo auf diesen drauf.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup am Schottenring: Zweite Renn-Auflage nach 2013