Der zweite Satz der Überschrift trifft gleich mehrfach zu. Denn auch 2019 gab es beim nördlichsten Rennen im Kalender wieder jede Menge Action und Attraktionen neben der Strecke. Aber auch auf der 2,030-Kilometer-Piste des Uphöfener Berges war volles Programm angesagt. Mit drei Trainingsdurchgängen am Samstag, nach denen noch mehr als eine Stunde lang freiwillig weiter geübt werden konnte, sowie vier Rennläufen am Sonntag. Viel los war beim ebenfalls zum FIA Int. Hill Climb Cup zählenden „52. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“ auch in Sachen Starterfeld. 151 Rennteilnehmer, darunter jede Menge Topfahrer aus ganz Europa, mit Champion Christian Merli (Osella FA30 Zytec LRM) an der Spitze. Dazu gab es noch 44 Starter der angegliederten Gleichmäßigkeitsprüfung abzuwickeln, die zum größten Teil mit Elektro- oder Hybridfahrzeugen unterwegs waren. An beiden Tagen ging’s pünktlich um acht Uhr los, gefahren wurde jeweils knapp zehn Stunden. Dass es trotz des Riesenfeldes nicht länger dauerte war einigen sich positiv auswirkenden Neuerungen an der Streckensicherheit geschuldet. Und auch die allzeit trockenen Bedingungen leisteten in Verbindung mit der guten Orga des MSC Osnabrück und der Disziplin der Teilnehmer ihren Anteil dazu.
66 KW Berg-Cup-Aktive hatten für Osnabrück genannt. Wie es diesen bei der Reise in den Norden ergangen ist, das wollen wir nun wie immer gemeinsam betrachten. Doch bevor wir damit loslegen können müssen wir noch schnell erklären, dass wegen des erwähnten FIA-Prädikates nur die zwei schnellsten der vier Rennläufe jedes Teilnehmers zur Wertung heran gezogen wurden. Und nun geht’s los!
Die Podiumsbesetzung der 2-Liter Klasse der zusammen gewerteten Fzg-Gruppen A/F/CTC entspricht exakt dem Stand der Division I des KW Berg-Cups National: Kai Neu im Ford Focus 2.0 vor Markus Goldbach (P2) und Kevin Veit (P3), die beide ein Renault Wiebe Megane Coupé einsetzen. Divisions-Vierter ist jetzt Robert Maslonka (VW Polo 86C), sein 1400er-Klassensieg hat ihm gute Punkte eingebracht. Im VW Polo G60 ist Martin Kraus Tabellenfünfter. Aus Osnabrück ist er als 2-Liter-Vierter abgereist.
Von vielen Rückführungsbildern wissen wir, dass sich die NSU-Bergpokal-Jungs auf Formationsfahrten verstehen. In der Borgloher Schweiz haben sie es sogar bergauf ähnlich gehalten, haben ihre Positionen früh bezogen. Allerdings haben sie mit viel Einsatz um deren Erhalt gekämpft. Sieger Steffen Hofmann unterbietet schon am Samstag zweimal den NSU-Streckenrekord. Das wiederholt er am Sonntag noch dreimal, die neue Benchmark lautet 1:08,402. Als Zweiter steigt Uwe Schindler auf das Podium, Karsten Steinert tut dies als Dritter. Die Ehrenplätze Nummer vier und fünf sichern sich Andreas Reich (P4) und Frank Kleineberg (P5). Die Klassik Wertung sieht Mike Vogel vorne, auf den Plätzen zwei bis vier folgen Wolfgang Schwalbe, Roman Szott und Bernd Wallstein in der genannten Reihung. Wobei Wolfgang Schwalbe vom Modus „die besten zwei aus vier Rennläufen“ profitiert. Denn im zweiten Durchgang muss er kurz passen. Nach Osnabrück liegt Mike Vogel auch in der Klassik-Jahreswertung an der Spitze. Knapp vor Wolfgang Schwalbe, dem Roman Szott mit leichtem Respektabstand folgt.
Zwei VW Polo 16V vor zwei Schneider Audi 50 8-Ventilern sowie einem Fiat 128 Rally. Das ist das Endresultat der 1150er-Abteilung (Gr. H/FS/E1). Drei Übungs-Auffahrten lang war noch Jörg Davidovic dabei. Auf Rang vier liegend zwingt ihn ein Schaden am Ventiltrieb des NSU TT Davidovic Evo II 16V zur Aufgabe. Tobi Mayer plagt sich mit Aussetzern im Drehzahlbereich von mehr als 8000 Touren herum. Zu allem Übel muss er zwischen erstem und zweitem Training das Getriebe wechseln. Die Reserveschaltbox ist aber für den Uphöfener Berg zu lang übersetzt. Dennoch schließt Tobi das Wochenende als Zweiter ab. Zu einem ernsthaften Angriff auf den Sieger Jürgen Schneider reicht es aber nicht. Der dritte auf dem 1150er-Podest ist Tobi Stegmann. Seinen größten Erfolg hat der schon vor dem Rennen erzielt. Denn in aufopfernder Arbeit hat er seinen Schneider Audi 50 nach dem Ausrutscher am Iberg wieder ausgebügelt und in Form gebracht. Seine Fans sind happy, pflanzen an der Strecke ein riesiges Spannband mit den Botschaften „444 Rock dein Revier“ und „Stego keep Racing“ auf. Sein Vorhaben „ich lasse es langsam angehen“ befolgt er nur im ersten Samstagslauf. Danach zieht er das Tempo an. „An die Grenzen bin ich dabei aber nicht gegangen“ erklärt er nach dem Wettbewerb. Tobias Stegmann ist als Klassendritter auch 1,15-Liter KW 8V-Trophy Sieger. Platz zwei dieser Wertung holt Bernd Deutsch im zweiten Schneider Audi 50 als Vierter der Hubraumabteilung. Deren Rang fünf geht an Rolf Rauch mit seinem Fiat 128 Rally.
Die 1400er-Klasse bereichert Romain Richardeau. Der Gast aus Frankreich will mit seinem Simca Rallye 3 allerdings kein Schattendasein fristen, sondern einen Platz an der Sonne einnehmen. Am Samstagabend ist er nach Dienstschluss Dritter. Vor ihm befindet sich das bekannte Erfolgs-Duo Hansi Eller (TP1/VW Minichberger Scirocco 16V) und Franz Weißdorn (TP2/VW Weißdorn Racing Polo 16V). Übungsvierter ist Nils Abb mit seinem VW Schneider Polo 8-Ventiler, Fünfter Markus Hülsmann im VW Golf 16V. Zum Rennauftakt bieten die 1,4-Liter einen interessanten Mix. Nur Hansi Eller hält davon nix, er bleibt unbeirrbar mit einer Serie von 1:03er Zeiten von Anfang bis Ende vorne. Sonntags präsentiert sich außer Hansi Eller auch Nils Abb sehr gut ausgeschlafen. Nach dem ersten Heat ist er Zweiter, Franz Weißdorn Dritter und Romain Richardeau Vierter. Franz gefällt das nicht. Wie wir wissen kann er ja mit dem Scirocco vor sich mittlerweile so einigermaßen leben. Aber dieser aufmüpfige Jüngling mit dem 8-Ventiler? Nein, das geht gar nicht! Gleich in der nächsten Auffahrt klärt Franz die Sache, gibt noch mehr Gas und überholt Nils, ist Zweiter. Diese Position gibt er nicht mehr her. Doch noch einer sägt am nunmehr dritten Rang von Nils. Romain Richardeau möchte für seine fast 1000 Anreise-Kilometer maximalen Spaß und Erfolg als Entschädigung. Als Mann der Tat kümmert er sich selbst darum, dreht mächtig auf und zeigt Nils ab dem dritten Run den Simca-Auspuff, wird Dritter. Nils Abb ist als Klassenvierter bester 8-Ventiler-Pilot seiner Klasse. Platz fünf erobert Thomas Pröschel, der sich im VW Schneider Corrado 16V von der anfänglichen Sieben prima nach vorne gefahren und dabei Zug um Zug Markus Hülsmann (P6/VW Golf 1 16V) und Frank Lohmann mit seinem VW Steilheck Polo überrumpelt hat. Frank kann sich mit dem zweitgrößten 1400er KW 8V-Trophy Pokal trösten. Dritter dieser Sonderwertung ist Karlheinz Meurer (VW Weißdorn Polo). Stefan Winkler muss noch in der ersten Auffahrt stoppen. Am Fiat 127 hat ein Antriebswellen-Gelenk den Geist aufgegeben, ein Ersatz dafür kann auf die Schnelle leider nicht besorgt werden.
Mit Ausnahme von St. Anton an der Jeßnitz/AUT haben Stefan Faulhaber und Erwin Buck 2019 alle 1600er Klassensiege unter sich aufgeteilt. Wobei vor Osnabrück der VW Spiess Scirocco von Erwin viermal die Spoilerlippe vorne hatte und Stefans Opel Minichberger Kadett 16V dreimal. Ergo ist auch am Uphöfener Berg der Spitzenfight zwischen diesen beiden Piloten zu erwarten. Erwin Buck legt am Samstag vor, ist 146 Tausendstel schneller oben im Ziel als Stefan Faulhaber. Auch Run Nummer eins des Rennens geht an den Scirocco-Fahrer. Allerdings nur um die Winzigkeit von 17 Tausendstelsekunden. In der zweiten Auffahrt sucht Stefan die Entscheidung, legt 1:02,776 auf die Bahn, setzt sich um 0,458 Sekunden ab. Erwin kommt nicht unter 1:03,251. Damit ist die Sache gelaufen. Stefan Faulhaber gewinnt 0,607 Sekunden vor Erwin Buck (P2). Das ganze Wochenende über schaut sich Andy Heindrichs die Sache vor ihm vom Logenplatz des Dritten aus an. Final fehlen ihm mit seinem Opel Wiebe Corsa 16V RR 3,543 Sekunden auf den Sieger. Auch die Ränge vier und fünf sind die komplette Veranstaltung über in festen Händen. Mit seinem Citroen Nemeth AX Kit Car wird Manfred Schulte Vierter, Sarp Bilen (VW Golf 2 16V) Fünfter.
Die Klasse bis 2000 Kubik ist mit 24 Teilnehmern richtig gut besetzt. Für den Sieg kommen mindestens eine Handvoll davon in Frage. Im Training empfehlen sich Patrick Orth (TP1/BMW Gerent E30), André Wiebe (TP2) mit seinem Renault Clio BTCC, Luxemburgs Canio Marchione (TP3/BMW 320 STW) und Mario Minichberger (TP4/BMW 2002 16V) ganz besonders dafür. Das genannte Quartett liegt innerhalb eines schmalen Fensters von 0,558 Sekunden zusammen. Und auch dem Fünften, Norbert Wimmer im 8-Venmtiler BMW 2002 sowie Björn Wiebe (TP6/Renault Laguna BTCC) fehlen weniger als 2 Sekunden auf die Bestmarke. Der Senkrechtstarter des Renntages ist André Wiebe. Er geht vor Canio Marchione (P2), Patrick Orth (P3), und Mario Minichberger (P4) in Führung. Als Fünfter ist Norbert Wimmer bester 8V’ler. In der zweiten Auffahrt bleibt die Sortierung der Top-Vier wie gehabt. Aber mit der Laufbestzeit von 1:01,713 saugt sich Canio Marchione bis auf 112 Tausendstel an André Wiebe heran. Dessen Bruder Björn schnappt sich Norbert Wimmer und ist damit neuer Fünfter. Im dritten Race-Heat wird der Podest-Endstand hergestellt. Mit seiner zweiten Klassen-Bestmarke des Tages übernimmt Canio Marchione die Rolle des Leaders, stürmt zum Sieg. 0,290 Sekunden hinter ihm wird André Wiebe Zweiter, Rang drei geht an Patrick Orth. Mario Minichberger schließt das Rennen als Vierter ab, Björn Wiebe als Fünfter. Auf der Sechs ist Norbert Wimmer zugleich Gewinner der 2-Liter KW 8V-Trophy-Wertung. Position sieben sichert sich André Scheer mit seinem BMW E30 320iS. Im Ford Escort RS 1800 BDA ist Werner Weiß Achter. Rainer Schönborn (VW Golf 1 16V) fährt auf Position neun. Als Klassen-Zehnter läuft Frank Brügge (VW Brügge Golf 1) ein, er sichert sich auf dieser Position auch den Pokal des KW 8V-Trophy-Zweiten. Sonderwertungsrang drei geht an Bernhard Lang (Ford Escort RS 2000 Spezial), Vierter der roten Startnummern ist im Opel Kadett C Coupé Josef Faber.
In der Diesel-Abteilung bestreitet Andreas von der Haar ein einsames Rennen. Aus dem angedachten Start von Sepp Koller ist es wegen dessen Homburg-Malheurs leider nichts geworden. „Also vergleiche ich meine Zeiten wieder mit denen der 2-Liter-Benziner. Wenn es dort unter die besten fünfzehn gereicht hätte, bin ich mit meiner Leistung durchaus zufrieden“ erklärt Andreas. Also blättern wir flugs eine Seite zurück und stellen fest: Dort würde er sich mit seinem VW Golf 5 R-TDI auf Rang vierzehn und damit in seinem persönlichen grünen Bereich einreihen. Das passt also, wir gratulieren dazu!
Bei den 3-Litern ist Günter Göser in Osnabrück unantastbar. Mit seinem Opel Kadett C Coupé Böhm 16V holt er die Poleposition, fährt zum zu keiner Zeit gefährdeten Rennsieg. Seine Verfolger sind samstags und in den beiden ersten Race-Heats die zwei Audi 80 Quattro von Hauke (P2) und Michael Weber (P3). Dahinter taucht Alexander Wolk auf, der seinen neu aufgebauten Turbo-Golf immer besser in den Griff bekommt. Im dritten Run knackt er das Audi-Duo, ist damit Dritter. Von diesem Platz lässt er sich nicht mehr verdrängen. Sein anfängliches 0,305 Sekunden-Polster auf Michael Weber (P4) stockt er im Finale auf 0,485 auf. Klassenrang fünf bedeutet für Rookie Nino Minuth im Opel Kadett C Coupé 2.5 auch den 8-Ventiler-Sieg direkt vor Alexander Wirth (P6/Opel Ascona B). Zwischen den beiden geht es knapp zu. Im Training ist Alexander Wirth noch 1,028 Sekunden schneller als Nino Minuth. In den Race-Heats liegt Nino zunächst 0,260 vorne, baut dann auf 0,268 und 1,018 aus. Mit persönlicher Bestzeit von 1:07,938 verkürzt Alexander Wirth dann im Finale auf den Endstand von 0,201 Sekunden, zum Platztausch kommt es aber nicht mehr.
Bleibt noch die Klasse der Bergmonster mit bis zu 6500 Kubikzentimeter Hubraum – in der am Uphöfener Berg 11 Exemplare Spektakel verbreiten – zu durchleuchten. Als einziger KW Berg-Cup-Vertreter stellt sich Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8 der internationalen Konkurrenz, schlägt sich unter dieser als starker Dritter hervorragend. Vor ihm rangieren nur mehr der mehrfache FIA Int. Hill Climb Cup Gewinner Ronnie Bratschi (P1), der mit seinem Mitsubishi Evo 8 EGMO den Tourenwagen-Streckenrekord stufenweise bis auf 57,338 herunterschraubt und der siebenfache französische Tourenwagen-Bergmeister Nicolas Werver (P2/Porsche 997 GT2). Hinter Holger läuft der beste einer wilden Wikinger-Horde ein. Das ist im Mitsubishi Lancer Evo 7 der Norweger Stian Hermansen (P4). Platz fünf sichert sich im Subaru Impreza WRX STi Charles Valentiny aus Luxemburg.
Trotz des Großaufgebotes an international erfahrenen Spitzenpiloten behaupten sich die KW-Berg-Cup’ler im Tourenwagen-Gesamtranking ausgezeichnet. Vier von ihnen schaffen den Sprint unter die Top-Ten. Das sind als Dritter Holger Hovemann, dazu André Wiebe (TW-P7), Patrick Orth (TW-P8) und Stefan Faulhaber als TW-Zehnter.
Auch nach dem neunten Lauf der 32. KW Berg-Cup-Saison sind noch längst nicht alle Positionen in den verschiedenen Wertungen unter Dach und Fach. Im Gesamt-Ranking haben sowohl die Wiebe-Brüder als auch Patrick Orth und Günter Göser noch intakte Möglichkeiten zu den aktuellen Leadern Hansi Eller / Armin Ebenhöh aufzuschließen. Wenn das allerdings gelingen soll müssen die Verfolger in den noch ausstehenden vier Rennen immer maximal punkten. Das sollten wir zusammen auf jeden Fall mitverfolgen, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde. Live und vor Ort. In Oberhallau, Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen. Wir zählen auf euch, bitte kommt!
Das 50. Rennen – welch stolze Zahl, was für eine großartige Leistung! Der Berg-Cup e.V. gratuliert dem MSC Rhön ganz herzlich dazu! Die Partnerschaft zwischen den zwei genannten Vereinen ist eine sehr lange. Denn Hauenstein stand zusammen mit Unterfranken/Eichenbühl schon 1988 im allerersten Berg-Cup-Terminkalender, aus dem alle anderen Namen im Laufe der Zeit verschwunden sind. Die Gründe dafür reichen von fehlender Veranstalter-Manpower bis zu unüberwindlichen behördlichen oder sonstigen Hürden. Umso mehr gilt unsere tiefe Bewunderung den Rhönern und ihren Kontakten, die es möglich machen in einem UNESCO-Biosphärenreservat Rennsport zu betreiben. Und das auf der mit 4,2 Kilometern zweitlängsten Strecke Deutschlands, die als Power-Piste gilt und von Hausen zur Hochrhönstraße hinauf führt. Beim runden Geburtstag wollen viele dabei sein, der MSC Rhön e.V. im ADAC darf sich über 137 Nennungen zum „50. ADAC / MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen“ und weitere 57 zur ebenfalls ausgetragenen Gleichmäßigkeitsprüfung freuen. Unter dem Strich sind das 194 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 86 Racer kommen aus dem direkten Lager der KW Berg-Cup-Serien, das sind fast zwei Drittel des kompletten Bestzeit-Feldes. Dieses unterteilt sich in 19 flache Rennsportfahrzeuge und 118 Tourenwagen (TW). In 85 davon sind in die KW Berg-Cups und den NSU-Bergpokal eingeschriebene Aktive am Werk. Plus Ralf Kroll, der mit seinem Silver Car bei den E2-Silhouetten-Rennern unterwegs sein wird. Gibt summa summarum 86. Was aber nur eine Zwischensumme darstellt, denn 16 im Moment nicht aktiv eingeschriebene Fahrer – bunt über alle möglichen Klassen verteilt – erhöhen die Anzahl der am kommenden Wochenende am Hauenstein mitmachenden Berg-Cup Mitglieder auf sagenhafte 102. Die Nennliste verspricht spannenden Sport. Zum Beispiel im NSU-Bergpokal, in dem es möglicherweise schon wieder einen neuen Saisonsieger gibt. Denn die bis Iberg die Maßstäbe setzende #510 startet am Hauenstein nicht. Jörg Davidovic ist im Urlaub, Teampartner Steffen Hofmann wird den 1150er 16V ausführen. Das ist die große Chance für Andreas Reich – den Homburg Gewinner – seinen zweiten Coup innerhalb von nur 14 Tagen zu landen. Und natürlich auch die Gelegenheit für alle anderen aus der Prinzengarde, sich erstmals 2019 den Siegerpokal zu holen. Was fällt uns beim Blättern noch auf? Alle Klassen sind gut besetzt, die 1,6-Liter-Abteilung tritt fast komplett an. Außer den bekannten Dauerstartern ist Wolfi Glas im VW Minichberger Golf 20V dabei, außerdem gibt sich Helmut Maier (Spiess Golf16V) die Ehre. Zum großen Hit könnte einmal mehr die 2-Liter Klasse avancieren, in der es eine große Menge Podiumskandidaten und Sieganwärter gibt. Zu den Top-Favoriten auf den obersten Platz auf dem Klassenpodest zählen sicher die 16V-Piloten Thomas Strasser (Minichberger Scirocco), Mario Minichberger (BMW 2002),Patrick Orth (Gerent BMW E30) und André Wiebe im Renault Clio BTCC. Aber auch anderen Fahrern sind Spitzenplätze absolut zuzutrauen. Werner Weiß (Ford Escort RS 1800 BDA), Ralph Paulick (Minichberger Golf), Michi Bodenmüller (C Kadett) und Christian Dümler (Golf) sind in diesem Zusammenhang auf jeden Fall zu nennen. Auch im Aufeinandertreffen der 2-Liter KW 8V-Trophy Top-Piloten Christian Auer (BMW 2002), Michael Rauch (Briegel Kadett) und dem in diesem Jahr schon bei zwei Rennen erfolgreichen Youngster Marcel Hellberg im Brügge Golf liegt jede Menge Brisanz. 17 Teilnehmer in der Hubraumabteilung bis 3000 Kubikzentimeter sind rekordverdächtig. Alle schnellen Jungs sind komplett vertreten, sie werden erstmals in diesem Jahr von Karl-Heinz Schlachter im BMW 2002tii Alpina verstärkt. Große Frage in dieser Klasse: Wie werden sich die Turbo-Allrad Audi 80 Quattro von Hauke und Michael Weber auf der schnellen Piste in der bayerischen Rhön gegen die starke Saugmotor-Heckantrieb-Armada mit Bernhard Permetinger (BMW M3 E30), Marcel Gapp (BMW M3 E36) und Günter Göser im Böhm Kadett behaupten? In der ganz großen TW-Klasse halten Sabine Röck (Golf 1 Turbo) und Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8 die KW Berg-Cup Fahnen hoch. Dabei treffen sie auch auf Altmeister Herbert Stolz (Porsche 935 DP 2). Ob am Hauenstein er oder ein KW Berg-Cup Vertreter wohl den TW-Gesamtsieg holt? Am Sonntagabend werden wir es wissen. Trainiert wird in der Rhön am Samstag (27.07.) von 9 bis 18:30 Uhr, die drei Race-Heats gehen am Sonntag ab 8:30 Uhr in Szene. Auch rund ums Rennen ist in Hausen wieder jede Menge geboten. Im großen Festzelt, in dem etwa 90 Minutennach dem Ende des Wettbewerbs die Siegerehrung stattfindet, gibt es am Freitag eine Welcome- und am Samstag die Racing-Party mit Programm zum 50. Renn-Jubiläum. Viel gute Gründe sprechen also für einen Besuch des Hauenstein Bergrennens. Wer es sich zeitlich einteilen kann reist – so wie es viele Aktive machen werden – direkt weiter Richtung Norden zum „52. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“, das schon am folgenden Wochenende (3./4.Aug.) im Kalender steht. Anschließend gibt’s drei Wochen Pause bis Oberhallau (nur IS), danach fallen bei den Klassikern Eichenbühl (7./8.Sept.), St. Agatha (21./22.Sept.) und Mickhausen (5./6.Okt.) die endgültigen Entscheidungen in den KW Berg-Cups und im NSU-Bergpokal. Bitte kommt noch sooft wie möglich an die Strecken. Denn live ist einfach live, selbst 1a-Bilder können Atmosphäre und Stimmung niemals originalgetreu übermitteln, denkt doch bitte nur mal an die verschiedenen Renndüfte vom Reifenabrieb bis zum Grillaroma. Daherfreuen wir uns – natürlich live – auf euch, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde.
Fangen wir doch ganz trocken mit den Zahlenspielen an. 150 Gesamtteilnehmer sind in der Nennliste des „46. Homburger ADAC Bergrennen“ verzeichnet. Zieht man die 21 Starter der parallel laufenden Gleichmäßigkeitsprüfung ab, verbleiben 129 Racer. 14 davon sitzen in Rennsportfahrzeugen, 115 bevorzugen Tourenwagen. Zum Feld der Letztgenannten steuert der KW Berg-Cup 62 Aktive bei, 10 eine Abordnung aus Luxemburg, die mit einer einzigen Ausnahme in zwei separaten Klassen um Punkte zu ihrer Landesmeisterschaft kämpft. Betrachtet man die Hubraum-Abteilungen der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 und den NSU-Bergpokal isoliert für sich allein, dann beträgt der KW Berg-Anteil in diesem Segment sogar deutlich über 75 Prozent.
Da wir es gerade mit Zahlen, Daten und Fakten haben: Am Samstag (13.07.) stehen drei Trainingssitzungen auf dem Programm, am Sonntag (14.07.) drei Wertungsläufe. Der Beginn ist jeweils um 08:30 Uhr. Gerannt wird auf einem 2,6 Kilometer langen Teilstück der vom Saarland in die Pfalz führenden Käshofer Straße, das unter den Fahrern als äußerst anspruchsvoll gilt. Ganz besondere Anforderungen stellt unter anderen sicher der Bergabteil zur bekannten Brückchen-Passage, die bereits kurz nach dem Start von den rasanten Gipfelstürmern zu meistern ist. Untergebracht sind diese wie immer im Fahrerlager auf der Waldwiese, wo es auch ein Festzelt gibt.
Wenn wir durch die Stellplätze bummeln treffen wir hoffentlich zwei brandneue KW Berg-Cup Renner an. Da ist zum einen der aufgeladene VW Golf 2 von Alexander Wolk zu nennen, dessen Premiere vom Iberg nach Homburg verlagert wurde. Und zum anderen der mittlerweile sagenumwobene BMW 2002 16 V, an dem Mario Minichberger lange gearbeitet und getüftelt hat. Vermutlich ist Homburg für beide Autos mehr ein erster Rollout denn ein vollwertiger Einsatz. Nichtsdestotrotz freuen wir uns riesig darauf und hoffen eine erste Einschätzung der Leistungsfähigkeit zu bekommen.
Sechs Saison-Läufe sind bisher zur Internationalen Serie (IS) KW Berg-Cup gefahren worden. Am Wochenende steht Nummer sieben ins Haus, danach folgen nochmals sechs. Die Konstellation an der Spitze der Gesamtwertung ist hochinteressant. In Führung liegt ein Team mit einem 8-Ventiler. Norbert Wimmer und Christian Auer halten sich mit dem BMW 2002 hartnäckig auf dem Platz an der Sonne. Auf Rang zwei folgen Armin Ebenhöh und Hansi Eller im 1400er VW Minichberger Scirocco 16V. Dicht hinter ihnen hält Franz Weißdorn (VW Polo 16V) Position drei. Auf dieser steht er unter Druck von Ralph Paulick, denn der VW-Golf-16V-Pilot hat als Vierter nur 0,68 Zähler weniger auf dem Konto als Franz. Im Opel Ascona B Frank 8V sind Johann Hatezic und Roland Christall aktuell Fünfte. Mit Fortschreiten der 32. KW Berg-Cup Saison nimmt die Brisanz in allen Wertungen zu. Da die Erfolgsformel in der IS dieses Jahr „die besten neun Resultate aus dreizehn Veranstaltungen“ lautet und mit leicht veränderten Werten (acht aus zehn) auch im KW Berg-Cup National und ebenso im NSU-Bergpokal gilt, ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Denn alle die, die zumindest schon zwei- oder mehrmals hoch gepunktet haben und den Rest der Saison weit vorne dabei sind besitzen noch jede Menge Chancen auf Spitzenplätze in der Jahreswertung.
Was wiederum für alle KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde heißt, dass live zuschauen und mitfiebern immer prickelnder und fesselnder wird. Warum denn dann nicht gleich in Homburg damit beginnen? Es wäre super, wenn wir uns dort sehen!