Eichenbhl 2022 Maslonka

  • Es bleibt spannend: Zwei Rennen vor Saisonschluss sind viele KW Berg-Cup Endplatzierungen noch völlig offen
  • Nicht in allen Klassen setzten sich die Topfavoriten durch
  • Souveränes Orga-Team und motivierte Sportwarte der Streckensicherung machten trotz knapp 200 Teilnehmern und vieler Vorfälle alle vorgesehenen Läufe möglich

Fangen wir mit dem letzten Punkt an. Nicht nur den in den Cockpits Aktiven verlangte das „53. Bergrennen Eichenbühl“ (11.-12. September 2022) alles ab. Hart geprüft wurden auch die Organisatoren des veranstaltenden MSC Erftal e.V. im AvD rund um Rennleiter Steffen Hofer inclusive aller Helfer hinter den Kulissen und an der Strecke. Dabei reichte die Palette der Herausforderungen von einer langen Ölspur bis zu Highspeed-Abflügen, die zum Glück alle ohne Personenschäden verliefen. Das am Samstag sehr wechselhafte Wetter zögerte das Trainingsende bis kurz nach 18 Uhr hinaus. Beim Rennen war die selektive 3,050-Kilometer-Piste mit ihrem Mix aus engen und schnellen Kurven stets trocken. Die letzte Zieldurchfahrt fand daher eine Stunde früher statt als am Vortag. Der Zuschauerzuspruch war gigantisch. „Am Sonntag gab es vor den Kassen bis zu 80 Meter lange Warteschlangen, Tickets mussten zeitweilig durch Programmhefte ersetzt werden“ bilanzierte der MSC Erftal nach Rennende.

Stichwort Rennen! Damit wollen wir uns nun beschäftigen, startend mit den Klassen der Gruppen A/F/CTC. Bei den 1600ern wurde Robert Maslonka (VW Polo G60) seiner Favoritenrolle gerecht, gewann vor Ralf Fladung im 207 Sport und Rallye-Spezialist Florian Hess (Peugeot 208 R2). Ein ungewöhnliches Podest erlebte die 2-Liter-Klasse mit der Besetzung Christian Bodner (P1/BMW 320iS), Mario Heß mit seinem Opel Schneider Astra GSi 16V als Zweitem und Henner Seibert (P3/BMW 320iS). Vorausgegangen waren Motorenprobleme an Kai Neus Ford Focus und ein Antriebswellendefekt am Renault Wiebe Mégane Coupé von Markus Goldbach. Über 2000 Kubik sicherte sich Rudolf Brandl (Porsche Cayman) den Sieg vor Achim Kreim und Roland Herget (beide Mitsubishi Lancer). Im NSU-Bergpokal stand der erst 20-jährige Rookie Jannik Hofmann zum vierten Mal auf dem Podestplatz des Siegers. Andreas Reich flankierte ihn als Zweiter, Frank Kleineberg als Dritter. Die 1150er Klasse der Gruppen H/FS/E1 sah den Zieleinlauf Jürgen Heßberger (P1/Fiat 127), Uwe Werner (P2/Ford Fiesta RS) und Marco Rauch im Fiat 128 Coupé. Spannend und abwechslungsreich präsentierte sich die Hubraumabteilung bis 1,4 Liter. Thomas Pröschel fuhr den VW Schneider Corrado zur Trainingsbestzeit. Mann des Rennens war aber Franz Weißdorn im VW Polo GT. Er gewann mit drei Laufbestzeiten klar vor Tobias Mayer (VW Minichberger Scirocco) und Thomas Pröschel. Auf der Vier holte sich Nils Abb den größten KW 8V-Trophy Pokal der 1400er, die diesmal mit siebzehn Rennstartern einen mehr hatte als die 2-Liter-Abteilung. Bei den 1,6-Litern hat Andy Heindrichs zurzeit regelmäßig die Spoilerlippe seines Opel Wiebe Corsa 16V RR als erster im Ziel. An seinem Sieg konnten weder Mikko Kataja (P2/Toyota Starlet) noch Sarp Bilen (P3/VW Spiess Golf) etwas ändern. Nach längerer Rennpause meldete sich Thomas Strasser mit seinem VW Minichberger Scirocco bei den 2-Litern zurück. Fehlten ihm im Training noch 0,858 Sekunden auf die Bestmarke von Erwin Buck (VW Spiess Scirocco), so drehte Tom Strasser das Ergebnis am Sonntag in einem echten Rennkrimi zu seinen Gunsten. Fast synchron flogen beide Spitzenreiter den Berg hinauf. Die beiden ersten Läufe gingen an Thomas Strasser, der Vorsprung betrug danach 0,491 Sekunden. Mit der schnellsten 2-Liter-Zeit des Wochenendes von 1:21,920 kam Erwin Buck noch bis auf 185 Tausendstel an Thomas Strasser heran, aber nicht mehr vorbei. Den Rest des Feldes führte als Dritter Ralph Paulick vor Rainer Schönborn (beide VW Golf 1 Minichberger) und Werner Weiß im Ford Escort RS 1800 an. Mit neuem Klassenstreckenrekord von 1:21,938 gewann Michi Bodenmüller im Opel Gerent Kadett bei den Autos bis 3 Liter Hubraum vor den beiden BMW-Piloten Marcel Gapp (M3 E36) und Andre Scheer (M3 E30). Über 3000 Kubik war Holger Hovemann im Opel Datalab Kadett V8 GT/R erfolgreich. Platz zwei holte sich Jochen Stoll mit seinem Porsche 911 GT3 Cup vor dem Salzburger Karl Kraus im Audi TTS. Trotz Problemen mit der Kupplung gewann Ralf Kroll (Silver Car S2 G EVO) bei den E2-Silhouetten Fahrzeugen vor Nico Breunig im TracKing RC 01.

Die Tourenwagenwertung des Eichenbühler Bergrennens war eine Angelegenheit der KW Berg-Cup Piloten. Hier im Schnelldurchlauf die besten fünf: Beginnend mit dem Gewinner sind dies Holger Hovemann, Michael Bodenmüller, Thomas Strasser, Erwin Buck und Jochen Stoll.

Kurz nach 18 Uhr startete im großen Festzelt die Siegerehrung des Eichenbühler Bergrennens 2022. Dies vor einer riesigen, echt begeisterten Besucherkulisse, die mit ihrem frenetischen Applaus selbst bei routinierten Teilnehmern immer wieder für Gänsehaut-Feeling sorgte.  

Für den KW Berg-Cup und den NSU-Bergpokal geht die Reise nun zum NOBLEND Autobergrennen Esthofen – St. Agatha (23.-25.09.) in Oberösterreich. Schon eine Woche später geht im bayerischen Schwabenland mit dem 39. ADAC Bergrennen Mickhausen das Finale der beiden Traditionsrennserien des Berg-Cup e.V. über die Bühne. Danach steht fest, wer bei der großen Siegerehrung in Bad Mergentheim (05.11.) im Scheinwerferlicht auf der Bühne stehen wird.





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