Diese Überschrift passt. Denn 201 Rennstarter aus 7 Nationen sind die Zutaten zum großen Finale im KW Berg-Cup Gruppe H 2013, zum „Internationalen 33. ADAC Bergrennen Mickhausen“ vom 4. bis zum 6. Oktober. Das auf einer schwierigen 2,2 Kilometer Sprintstrecke vor den Toren Augsburgs ausgefahren wird. Besondere Anforderungen stellen auf dieser nicht nur die Kurven mit ihrem Mix von eng bis superschnell, sondern auch der Wechsel von freier Fläche und Waldpassagen, verbunden oftmals mit echten Licht- und Schatten-Spielen. An beiden Tagen auf feucht-nasser Piste, bei Asphalttemperaturen, die wenig gripfördernd um die 13-Grad Celsius Marke pendeln. Aber die Luft ist angenehm lau, der immer wieder einsetzende Regen fällt sanft. Zwar bleibt der ganz große Zuschauerstrom aus, aber Stimmung und Spannung sind auf höchstem Level. So, wie es sich für ein Bergrennfest eben gehört. Da stört es auch kaum, dass nicht alle Trainings- und Rennläufe wie vorgesehen durchgeführt werden können. Was in Anbetracht der Starterzahl und des Wetters ohnehin kaum zu erwarten war. Dafür verwöhnen die Top-Arbeit der Mannschaft des ASC Bobingen, die konsequent-richtigen Entscheidungen der Rennleitung und die wie immer sehr herzliche Aufnahme des Bergrennvölkchens im Örtchen Münster die Aktiven voll und ganz.
Und damit zum Geschehen auf der Piste in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung. Wie immer in der Reihenfolge, in der diese auf die Strecke gehen, also beginnend mit der Gruppe H bis 1150 Kubikzentimeter. In der sich Jürgen Heßberger nach seinem Hauenstein Motorschaden eindrucksvoll zurück meldet und im Fiat 127 Sport Martini Racing die Trainingsbestzeit markiert. 92 Tausendstel Sekunden vor Bernd Deutsch im Schneider Audi 50 (P2) und Thomas Stelberg im 16-Ventiler Schneider Polo (P3). Den Rennstart erwischt Bernd Deutsch am besten, er setzt sich an die Klassenspitze, 0,37 Sekunden vor Jürgen Heßberger. Mit leichtem Respektabstand folgt Thomas Stelberg auf Position drei. Allerdings ist die Freude des Führenden gedämpft, sein Audi Motor gibt nach der Zieldurchfahrt ungewöhnliche Geräusche von sich. Franz Weißdorn eilt zur Hilfe. Man vermutet einen Fremdkörper im Ansaugtrakt oder sogar im Motor. So ist es auch. Die Befestigung des Ansaugluft-Temperatursensors hat sich gelöst. Schraube und Mutter sind auffindbar, aber eine Unterlegscheibe fehlt. Diese besteht aus Kupfer, das lässt hoffen, vielleicht sind die Situation und der Motor ja zu retten. „Mister Berg-Cup“ handelt kompromisslos schnell, Franz ist voll in seinem Element, bereitet bereits im Zielparkplatz den Abbau des Zylinderkopfes vor. Im Fahrerlager vollendet er sein Werk, fischt die vermisste Scheibe aus dem 2. Zylinder, glättet den in Mitleidenschaft gezogenen Kolbenboden so gut es geht, schraubt alles zusammen, der Audi läuft wieder. So ganz nebenbei hat er Bernd auch erklärt, dass Aufgeben nicht gilt. Also tritt wieder die komplette 1150er Armada zu Heat zwei an. Dass dies zugleich der letzte und entscheidende sein wird, weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Jürgen Heßberger lässt nicht locker, greift an, wird schneller. Der Klassensieg ist sein Lohn. Im Windschatten folgt Thomas Stelberg. Mit 1150er Laufbestzeit schiebt er sich auf Endposition zwei nach vorne. Bernd Deutsch ist von der Express-Reparatur mitgenommen und gezeichnet, rettet aber Platz drei und wichtige KW Berg-Cup Zähler. Hinter der Podiumsbesetzung laufen Tobias Stegmann (Schneider Audi 50) als Vierter und Jörg Eberle im Fiat 127 Super Bamotec ein. Ob Jörg auch am Sonntag immer noch nach dem Fiat Lichtschalter sucht, den er am Samstag für die letzte Rückführung dringend gebraucht hätte und nicht finden konnte, ist im Moment noch ungeklärt. Klar dagegen ist die Pokalverteilung in der 1150er KW 8V-Trophy. Den Größten sichert sich Jürgen Heßberger (8V-P1), es folgt als Zweiter Bernd Deutsch, Dritter wird final Tobi Stegmann. Jörg Eberle wird hier auch ohne Licht Vierter, Volker Angelberger im Audi 50 Fünfter.
Höchst interessant und brisant ist die 1,3-Liter Abteilung. Denn in dieser befinden sich die Hauptaspiranten auf den immer noch vakanten Titel in der KW Berg-Cup Division I, vorbehalten den Klassen bis 1600 ccm. Manfred Konrad, Wolfgang Glas, Franz Weißdorn, der erst später im Rahmen der Gruppen FS/E1 starten wird, und Gerhard Moser sind die im Fokus stehenden Hauptdarsteller. Die mit deutlich unterschiedlichen Voraussetzungen in das Finale gehen. Damit Manfred sein Punktekonto überhaupt noch weiter aufstocken kann, braucht er wegen der Wertung von 9 aus 12 möglichen KW Berg-Cup Veranstaltungen den Sieg. Wolfi Glas hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Er muss unbedingt ins Ziel kommen und im vorderen Drittel der Klasse dabei sein. Gerhard Moser hat es noch einen Tick härter: Zielankunft auf Platz eins in der Klasse, nur das kann ihn und Teampartner und Bruder Hugo noch auf das Divisionspodest bringen. Bedingungsloser Angriff ist die Devise. Nach diesem Motto denkt, handelt und fährt Gerhard in Mickhausen. Er ist im VW Polo 16 V der Schnellste am Übungs-Samstag. Vor 8-Ventiler Mann Helmut Götzl (P2/VW Polo) und VW Corrado 16V Pilot Manfred Konrad (P3). Dann folgen Nils Abb (P4) im Schneider Polo 8-Ventiler und Jörg Völker (Suzuki Swift GTi 16V) als Fünfter des Trainings. Gerhard Moser bleibt über Nacht seiner Devise treu, ist weiterhin auf Angriff gepolt und holt sich im ersten Rennlauf die Führung, liegt 1,054 Sekunden vor Manfred Konrad (P2) und Armin Ebenhöh (P3), der in seinem eigenen, mit einem sequentiell geschalteten Bernert 6-Gang Getriebe aufgepeppten, orangen 8V-Polo unterwegs ist. Es folgen Nils Abb (P4) und Helmut Götzl auf Rang fünf. Wolfgang Glas ist im Minichberger Polo 16-Ventiler Sechster. Spätestens in der zweiten Auffahrt erkennt Manfred Konrad die Zeichen der Zeit, verschärft sein Tempo, drückt seine Messlatte um 0,725 Sekunden nach unten, ist 22 Hundertstel schneller unterwegs als Gerhard Moser. Aber in der Addition bleibt Gerhard Moser vorn, gewinnt die Klasse. Vor Manfred Konrad (P2) und Wolfi Glas. Der hat nämlich mittlerweile die Nase voll von Taktik und vornehmer Zurückhaltung, er will bei seinem „Heim Grand-Prix“ mit auf das Siegerstockerl. Mit einer Laufzeit von 1:12,527 sichert er sich den dritten Rang und erreicht seine selbst gesteckten Ziele: Das Mickhausen Podium und zusammen mit Teampartner und Schwager Armin Ebenhöh den Sieg in der KW Berg-Cup Division I. Auf Klassenrang vier gewinnt Nils Abb nach einem überzeugenden Auftritt die 1300er KW 8-V Trophy Wertung. In dieser wird Helmut Götzl (Kl.-P5) Zweiter, auf Rang drei läuft Christoph Bauer (Kl.-P6) ein. Christof Hörnig ist 8V Vierter (Kl.-P7), Klaus Streiberger Fünfter der 8V‘ler. Damit ist das 1300er Geschehen auf der Piste vorbei. Hinter den Kulissen geht dieses noch kurz weiter. Manfred Konrad will – das ist sein gutes Recht und völlig legal – einen technischen Protest gegen den Polo von Wolfgang Glas einlegen. Er misstraut der Gestaltung des linken vorderen Innenradhauses samt zugehörigem Rahmenträger. Als er bei der Rennleitung und den Sportkommissaren vorstellig wird, ist aber die 30-minütige Einspruchsfrist bereits abgelaufen, um sieben Minuten. Der Protest kann nicht mehr angenommen werden. Wolfgang Glas bedauert dies. Ihm wäre die Nachuntersuchung seines Autos durch die technischen Kommissare lieber gewesen als die Ablehnung des Protestes wegen Fristüberschreitung. Aber das Sportgesetz ist streng, es kennt da keine Karenzzeit oder sonstiges.
Die 1600er werden schnell zu einer rein eidgenössischen Angelegenheit. Elektrik-Gremlins ziehen den VW Scirocco von Werner Opl bereits im Training aus dem Verkehr. Ab da sind die Schweizer unter sich. Christoph Mattmüller (VW Scirocco) gewinnt ungefährdet vor Beat Halbheer im Citroen Saxo und Roland Sprecher (P3/Peugeot 106 16V).
Obwohl in Form von Dieter Rottenberger/Jörg Weidinger die Gewinner der KW Berg-Cup Division II und des Gesamt-Rankings seit dem Rennen in St. Agatha/A feststehen, ist bei den 2-Litern immer noch knisternde Spannung vorhanden. Denn es geht um die Reihung hinter den Siegern. Und die ist immer offen. Das Brüder-Duo Björn und André Wiebe im Renault Williams Wiebe Laguna, Roman Sonderbauer (Ziegler Kadett 16V), Mario Minichberger/Hansi Eller im Minichberger Scirocco 16V (Gruppe FS/E1) und Junior Patrick Orth (BMW E30 320iS) besitzen noch intakte Chancen auf einen Platz unter den Top-Drei. Björn Wiebe bestimmt das Trainingsgeschehen, setzt in jedem Run die Bestzeit. Marco Fink (P2/BMW 320 si WTCC) kommt ihm am Nächsten. Übungsrang drei sichert sich Dieter Rottenberger im BMW 318i STW. Vor Roman Sonderbauer (P4) und André Wiebe im zweiten Laguna als Trainingsfünftem. Norbert Wimmer ist in den Probegalopps im BMW 2002 schnellster KW 8V-Trophy Mann, vor Bernd Ehrle (Opel C-Kadett) und Hans-Dieter Seitz im Ford Escort RS 2000. Das Rennen ist auf den Plätzen eins bis drei ein Abziehbild des Samstags. Auch am Sonntag bestimmt Björn Wiebe das 2-Liter Tempo, fährt den Laguna mit Bombenzeiten zum Klassensieg, gewinnt 2,398 Sekunden vor Marco Fink (P2), der seit 2013 auf Vierzylinderpower anstelle des Reihensechszylinder Triebwerkes setzt. Lediglich 93 Hundertstel hinter Marco fliegt Dieter Rottenberger auf P3 durch die Ziellichtschranke. Patrick Orth war im Training noch hinter Roman Sonderbauer und André Wiebe zu finden. Daran findet der 24-Jährige aber wenig Gefallen. Bereits in Rennlauf eins setzt er sich knapp vor Roman an die vierte Position, baut im zweiten Heat seinen Vorsprung aus und behält seinen Platz (P4) bis zum Rennende. Dahinter ändert sich in den Top-Ten zwischen Auffahrt eins und zwei fast nichts. Roman Sonderbauer wird Fünfter, André Wiebe Sechster. Rang sieben beansprucht Norbert Wimmer für sich. Dirk Preisser fährt sein C-Coupé auf Platz acht, Bernhard Lang wird im Ford Escort RS 2000 Neunter. Auf Platz zehn ändert sich nur der Vorname. Okay, okay, die Startnummer und die Feinbezeichnung des Autos natürlich auch – ihr habt ja Recht. Denn Bea Flik verliert ihren hervorragenden zehnten Platz durch ihr Motorenpech am Megane Coupé, über das wir bereits berichteten, rutscht deshalb auf Position fünfzehn zurück. Papa Thomas will die Familienehre unbedingt retten, springt in die Bresche, zieht im Clio dazu noch schnell am C-Coupé von Günter Göser vorbei und landet final als Zehnter in den hart umkämpften 2-Liter Top-Ten. Unangefochten gewinnt Norbert Wimmer einmal mehr die KW 8V-Trophy Wertung bis 2000 Kubikzentimeter. Bernhard Lang beansprucht in Mickhausen 8V-Platz zwei für sich. Um den noch freien dritten Podestplatz rittern Hans-Dieter Seitz und Bernd Ehrle. In der ersten Auffahrt ist Hans-Dieter 36 Tausendstel eher im Ziel als Bernd. Im zweiten Run dreht dieser auf und den Spieß um, wird final Dritter der 8V-Truppe. Hans-Dieter Seitz bleibt in dieser Sonderwertung Rang vier, Fünfter bei den roten Startnummern wird Alex Konstanzer im Kadett C-Coupé.
Bei den H-Dieseln schafft es Christian Triebstein nicht, die Folgen des Unterfranken Attentates (Anm.: Wir berichteten auf der Berg-Cup Homepage darüber) gänzlich zu beheben, er muss auf den Mickhausen Trip verzichten. Damit es Routinier Sepp Koller bei den Selbstzündern nicht langweilig wird, fasst sich die 20 Jahre junge Studentin Carina Miller ein Herz, setzt sich in einen Alfa Romeo 147 JTD, bestreitet damit ihr erstes Bergrennen überhaupt. Trotz eines Drehers in der zweiten Probeauffahrt setzt sie knapp die Trainingsbestzeit. Geht frisch, frech, fröhlich, frei im ersten Rennlauf sogar in Führung. Muss sich erst im zweiten Heat Sepp Koller geschlagen geben, der sein eigenes Tempo urplötzlich massiv um 3,776 Sekunden anzieht. Endergebnis: Routine vor Jugend. Oder anders ausgedrückt: Sepp Koller vor Carina Miller. Zumindest für dieses Mal. Fortsetzung folgt? Das wäre echt schön!
Die H über 2-Liter steht ganz im Zeichen eines Rallyefahrers, der in letzter Zeit sein Herz für den Berg wieder verstärkt entdeckt. Im Subaru JRT Corse Subaru Impreza WRX setzt Werner Jetzt in jedem Lauf die Bestmarke. Fährt zwischendurch auch mal mit zwei Rädern neben dem Asphaltband, bleibt aber unbeirrt auf dem Gas und auf dem Kurs zum souveränen Klassensieg. Berg-Rückkehrer Armin Dellkamm glänzt im Training im BMW M3 DTM mit der zweitschnellsten Zeit. Am Sonntag verlässt ihn das Rennglück, er startet nicht optimal, verliert Zeit, wird schlussendlich Siebter. Auf Platz zwei und drei richten sich im ersten Heat die Schweizer Kadett Piloten Armin Banz (P2) und Seppi Koch (P3) häuslich ein. Aber Norman Struckmann hat im Ford Escort RS Cosworth als Vierter bereits ein begehrliches Auge auf die Schweizer Wohngemeinschaft gerichtet, will da mit hinein, am liebsten in das schönste Zimmer des Zweitplatzierten. Gedacht – getan. Während Seppi Koch winzige 24 Tausendstel schneller wird, büßt Armin Banz im zweiten Run Zeit ein, exakt 0,454 Sekunden. Da Norman genau weiß, wie knallhart umkämpft der Platzierungs-Wohnungsmarkt ist, nimmt er sein Fahrerherz fest in beide Hände, sputet sich nach Kräften, verbessert seine Laufzeit um 0,728 Sekunden. So erreicht er sein Ziel, lässt sich seinerseits auf Klassenplatz zwei nieder. Armin Banz nistet sich final als Dritter ein, Josef Koch als Vierter. Siegfried Hauff bezieht im C-Coupé Rang fünf. Franz Eberle beendet das Rennen im BMW M3 E36 als Achter, sein saarländischer Marken- und Typenkollege Harald Ludwig wird Neunter. Und als Klassenzehnter holt sich Hartge-BMW Pilot Thomas Ostermann den „Überliter“ KW 8V-Trophy Erfolg.
Seid ihr, liebe Leser, einverstanden, dass wir uns bei den Klassen der Gruppen FS/E1 auf diejenigen mit KW Berg-Cup Beteiligung konzentrieren. Ja? Danke!
Lasst uns also mit den 1300ern beginnen, bei denen der umgebaute VW Golf von Bernhard Schad seine Bergrenn-Feuertaufe erfährt. Die auf Platz vier endet. Ganz vorne diktiert Franz Weißdorn im VW Polo das Tempo, kontrolliert Training und Rennen von der Spitze aus, ist immer auf Position eins zu finden. Nur der Schweizer Lucky Naef kann im von einem Kawasaki Motor angetriebenen Suzuki Swift das Weißdorn Expresstempo einigermaßen mitgehen, wird schlussendlich Zweiter. Rang drei holt sich Hans-Peter Wiebe im Renault R8 Gordini.
Den 1400er Erfolg sichert sich Christoph Rohr im Audi 50 MLP vor KW Berg-Cup Pilot Martin Bächler vom Rennclub Untertoggenburg im VW Lupo.
Martin Bürki heißt der Trainingsschnellste in der 1,6-Liter Klasse. Er fegt im VW Polo II 16V MB acht Tausendstel schneller über die 2,2 Kilometer Piste als Egidio Pisano im Spiess Golf 16V. Dahinter reihen sich Helmut Maier (P3/Spiess Golf 16V), Manfred Schulte (P4) im Citroen AX Kit-Car und Michael Strasser als Übungsfünfter im Toyota Corolla AE 86 ein. Ähnlich beginnt auch das Rennen: Martin Bürki auf P1 vor Egidio Pisano. Manfred Schulte treibt sein AX Kit-Car auf Rang drei, noch vor Helmut Maier (P4) und Norbert Strasser jun. (P5/Toyota Corolla). Tobias Auchter dreht sich oberhalb der Antoniusbuche ins Aus, beschädigt dabei aber den Zöllner Corsa 16V kaum. Auf Platz eins bis vier bringt die zweite Auffahrt keine Veränderung mehr. Helmut Maier zoomt sich zwar mit einer 1:09,370 bis auf 14 Hundertstel an Manfred Schulte heran, findet aber keinen Weg vorbei. Und Norbert Strasser jun. muss seinen fünften Rang noch an Michael Strasser abtreten.
Die 2-Liter Klasse der „positiv Verrückten“ erlebt ihren ersten großen Aufreger bereits im Training, als Mario Minichberger bei einem Ausrutscher den Scirocco im Heckbereich so nachhaltig umgestaltet, dass an ein Weitermachen nicht zu denken ist. Christoph Lampert stellt seinen weißen VW Golf GTI 16V in überlegener Manier auf die imaginäre „Pole Position“ des Trainingsschnellsten. Jürgen Schuster wächst im etwa 210 PS starken Wankelmotor Mazda RX-7 über sich hinaus, gesellt sich als Zweiter zu Christoph Lampert in die fiktive erste Startreihe, zwei Zehntelsekunden vor Franz Roider im ex-Christian-Auer Ford Mondeo STW. Dann folgt Mario Minichberger mit der Zeit aus dem ersten Übungsheat als Vierter und Hansi Eller im Ford Escort RS 2000 V6 als Fünfter. Das Rennen selbst sieht Christoph Lampert als souveränen Leader auf P1, es folgt Jürgen Schuster als Zweiter, Hansi Eller hält Rang drei, Edmund Bodenmüller ist im Minichberger Kadett auf Position vier nach vorne gefahren, Franz Roider ist Fünfter. Der Lampert Sieg scheint absolut sicher. Da schlägt die Defekthexe, die wir schon im Winterschlaf wähnten, überraschend brutal zu. Fleißige Leser wissen es schon: Sie lässt die linke vordere Bremsscheibe bersten, ausgerechnet in der Bus-Stop Schikane (ist die nun in Mickhausen oder doch in Spa?). Egal wie, die Folgen sind fatal, lassen dem Piloten keine Chance. Das linke Rad bleibt stehen, zieht den Golf in die Betonleitelemente, stoppt so die Siegesfahrt. Jürgen Schuster ist zur Stelle, mutiert zum „Man of the Race“, gewinnt im Mazda die mit 16 Fahrzeugen besetzte Klasse. Vor Hansi Eller auf P2 und Franz Roider als Drittem. Vierter wird Edmund Bodenmüller, der Schweizer Erwin Spiess holt sich Rang fünf. Walter Terler, der seinen Krause 8-Ventiler Kadett diesmal in der FS/E1 genannt hat, beendet sein Mickhausen Wochenende als Sechster.
Von Interesse für uns aus KW Berg-Cup Sicht ist nun noch die E2-SH über 2000 Kubikzentimeter. Über das Pech der ex-DTM Opel Astra Piloten haben wir bereits gestern in der ersten Kurzinfo berichtet. Herbert Stolz gewinnt diese Klasse mit absoluten Top-Zeiten, sprintet im Porsche 935 DP II zum Tourenwagensieg, wird fünfter der Mickhausen Gesamtwertung und sichert sich seinen zweiten Deutschen Berg-Meistertitel bei den Tourenwagen nach 2006. Zur Vollständigkeit: Herbert Pregartner treibt seinen Porsche 911 GT2 RSR auf TW-Rang zwei. Drittschnellster „mit Dach“ im TW-Gesamt ist Jan Cermak aus der FS/E1 über 2 Liter Hubraum im Mitsubishi Colt. Reto Meisel ist im Mercedes Benz RM 1 V8 mit gebrauchten Reifen unterwegs, die gut genug für Klassenplatz drei und Gesamtrang zehn sind.
Was bleibt noch liebe Freunde? Vielleicht noch eine kurze Übersicht über die Podestplätze in den verschiedenen KW Berg-Cup Wertungen? Gerne, bitte sehr: Wolfgang Glas/Armin Ebenhöh gewinnen die Division I im Minichberger Polo 16V vor Manfred Konrad im VW Corrado 16V und Gerhard Moser/Hugo Moser im VW Polo 16-Ventiler. Ehrenplatz vier geht an „Mr. Berg-Cup“ Franz Weißdorn (VW Polo 16V), Fünfter ist Manfred Schulte im Citroen AX Sport Kit-Car. Das Division II Endresultat ist ganz vorne mit der Gesamtwertung identisch. Gewinner sind Dieter Rottenberger/Jörg Weidinger im BMW 318i E36 STW vor Björn Wiebe/André Wiebe im Renault Williams Wiebe Laguna. Platz drei gehört Roman Sonderbauer, der im Ziegler Kadett 16V diesen Rang auch in der Deutschen Automobil Bergmeiserschaft der Tourenwagen belegt. Obendrein gewinnt Roman den DMSB Bergpokal der Tourenwagen vor Manfred Konrad. Patrick Orth holt sich im BMW 320 iS Platz vier der Div. II- und der Gesamtwertung. Division II Fünfte sind Mario Minichberger/Hans-Peter Eller im Minichberger Scirocco. Platz fünf der Gesamtwertung geht an Wolfi Glas/Armin Ebenhöh. Bei den roten Startnummern, in der KW 8V-Trophy, triumphieren erstmals Johann Hatezic/Roland Christall im Opel Ascona B. Wobei Roland nur Eines fürchtet: Im Rahmen der KW Berg-Cup Siegerehrung wieder Bobby-Car fahren zu müssen. Insider wissen Bescheid. Nils Abb (Schneider Polo) holt sich Platz zwei, Dritte werden Stefanie Deutsch/Tobias Stegmann im Schneider Audi 50. Die KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung gewinnt Bea Flik im Renault Megane Coupé. Zweiter der Junioren wird Nils Abb vor André Wiebe (P3) im Renault Laguna. Auf Platz eins der Rookie Wertung ist VW Polo Pilot Frank Lohmann zu finden. Der Vize-Titel geht an Franz Eberle im BMW M3 E36, Dritter wird Opel Kadett Fahrer Marc Fischer.
Damit genug der Resultate, die ja auch in Kürze auf der KW Berg-Cup Homepage nachzulesen sein werden. Und ganz sicher ergibt sich ja noch die Gelegenheit der gründlichen Aufarbeitung der Saison 2013, die die sechsundzwanzigste des KW Berg-Cups war. Wirklich zu Ende geht diese am 2. November, mit der großen Siegerehrung in Bad Mergentheim. Was war 2013 für ein Sportjahr, wie war die Saison? Darüber muss man in Ruhe urteilen, wenn sich der Gummiabrieb und der Benzin- und Ölduft der 12 KW Berg-Cup Rennen endgültig gelegt hat. Dann ist Zeit zum sachlich-ruhigen analysieren und bilanzieren. Und zum Weichenstellen für 2014. Wagen wir eine erste kurze Prognose und Vorschau? Nicht möglich meint ihr, es ist ein Blick in die Kristallkugel? Vielleicht doch nicht. Denn hinter den Kulissen wird fieberhaft gearbeitet, auch oder vor allem beim DMSB. Erste mögliche Szenarien zeichnen sich am Horizont ab. Szenarien, die tolle Zukunftschancen eröffnen. Mit gestrafften Starterfeldern, kompakt, mit starken Klassen. Und starken KW Berg-Cup Auftritten. Der Anfang ist gemacht, die Umsetzung wird folgen. Wir bleiben am Ball. Und berichten darüber seriös, sobald es Konkretes gibt. Das wird nicht mehr lange dauern. Also bleibt uns gewogen, schaut auf unsere Seite. Denn nach der Saison ist vor der Saison. Wir bleiben in Kontakt und sehen uns. Vielleicht bei der KW Berg-Cup Siegerehrung. Oder am KW Berg-Cup Stand auf der Essen Motor Show in der Halle 6. Oder in der Motorsport Arena. Spätestens aber 2014 an den Rennstrecken. In der 27. KW Berg-Cup Saison. Versprochen!