agathaUnd der läuft nicht irgendwie, sondern einfach total prima! Seit einigen Tagen gibt es das langersehnte „Go!“ der Erlaubnis-Behörden. Dem voraus gegangen waren viele Wochen und Monate der Ungewissheit, in denen härter am Projekt „NOBLEND Autobergrennen Esthofen – St. Agatha“ gearbeitet werden musste als jemals zuvor. Galt es doch neben den üblichen, umfangreichen Veranstaltungsvorbereitungen auch noch, sich mit dem Thema Corona auseinanderzusetzen. Alles in allem eine Mammutaufgabe, der sich die Organisatoren des MSC Rottenegg rund um ihren Chef Markus Altenstrasser motiviert gestellt haben.

Für ihren Einsatz und ihre Hartnäckigkeit sind sie nun reich belohnt worden. Und das gleich mehrfach. Denn es sind unbegrenzt Zuschauer erlaubt, die durchs Fahrerlager flanieren und die komplette 3,210 Kilometer lange Strecke entlangwandern können. Ganz so, wie es ihnen beliebt und wonach ihnen der Sinn steht. Und ja, auch das ganz besondere Schmankerl ist nicht in Vergessenheit geraten. Die Fans dürfen während der Rückführungen nicht nur an, sondern sogar auf die Strecke! Völlig frei nach dem Motto: „Talwärts gesehen gehört die rechte Fahrbahnhälfte den Autos, die linke den Besuchern.“ Damit ist für alle Beteiligten pures Gänsehaut-Feeling absolut vorprogrammiert. Die einzige Einschränkung, die erlassen worden ist, betrifft den Zugang zum Veranstaltungsgelände, der nach der 3G-Regel funktioniert. Übrigens: Wer möchte, kann ganz bequem im Auto sitzend im Drive-In-Stil einchecken. Auf der Zufahrt zu den Parkplätzen. Sobald dieses Prozedere, das flüssig laufen wird, erst einmal erledigt ist, wartet ein Bergrennen zum Genießen auf die Freunde des flotten Gipfelsprints. Alle wichtigen Informationen zum Rennwochenende in Oberösterreich können unter www.bergrennen.at nachgelesen werden.

Dort findet ihr auch die Teilnehmerliste, die eine weitere tolle Belohnung für die St. Agatha-Macher darstellt. 192 Namen stehen da drin. Der Bogen spannt sich von Jürgen Pachteu im historischen Steyr Puch 650 TR bis hin zum vom amtierenden Europa-Champion Christian Merli pilotierten Osella FA 30. Den KW Berg-Cup, der auf der flüssig-schnellen St. Agatha-Piste auf die Zielgerade seiner aus sechs Wettbewerben bestehenden 33. Saison einbiegt, vertreten 53 eingeschriebene Piloten. Vier davon streben nach dem Lorbeer des NSU-Bergpokals, dessen Feld sich in Österreich um einen Gaststarter erweitert. Auch in anderen Klassen sind  einige Namen zu finden, die – wenngleich 2021 nicht fest in den KW Berg-Cup eingeschrieben – doch mit diesem fest verbunden sind. Ein Beispiel dafür ist der dreifache Gesamtgewinner Jörg Weidinger, der seine Erfolge im Team mit Dieter Rottenberger in dessen BMW 318i STW feierte. In St. Agatha pilotiert Jörg den neuen BMW Z4 GT3 von Bernhard Permetinger, ist dabei Fahrer und Ingenieur in Personalunion. Mit dem Ziel, die Berg-Performance des Edel-Renners weiter zu optimieren. Zur Erinnerung: In Oberhallau holte Bernhard, der in St. Agatha auf seinem BMW M3 E30 unterwegs sein wird, Tourenwagen-Gesamtrang drei.

Am 25. und 26. September werden im Hausruckviertel alle finalen Entscheidungen im KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal fallen. In den Klassen, Sonderwertungen und im Gesamt-Ranking. In diesem haben Leader Erwin Buck (470,63 Pkte. / VW Spiess Scirocco), das Mitsubishi-Lancer-Evo-9-Team Jürgen Plumm / Lars Bröker (455,00 Pkte.) sowie Armin Ebenhöh und Tobias Mayer (434,96 Pkte.) mit ihrem VW Minichberger Scirocco die Trumpfasse im Ärmel. Rein rechnerisch hat auch der zurzeit viertplatzierte Marcel Gapp (405,71 Pkte. / BMW M3 E36) noch Chancen auf den goldenen Lorbeerkranz. Am Sonntagabend werden wir alle Ergebnisse kennen. Und auch wissen, wer den Titel in der Deutschen Automobil-Berg-Meisterschaft 2021 geholt hat. Die heißesten Anwärter darauf sind unter den KW Berg-Cup Aktiven zu finden.

St. Agatha wird daher eine Reise absolut wert sein. Übrigens: Habe ich denn schon erwähnt, dass es dort landschaftlich echt reizvoll ist? Und dass es von Passau aus je nach gewählter Route höchstens noch rund 50 Kilometer zu fahren sind? Wozu in der Neuzeit sogar die A3 auch in Österreich genutzt werden kann, ohne dass es eines „Pickerls“ (für Nordlichter: einer Autobahn-Vignette) bedarf?

Kleiner, aktueller Tipp noch vom Veranstalter zur Anfahrt aus Richtung Passau: Leider ist die an der Donau entlangführende Bundesstraße B130 im Moment aufgrund von Bauarbeiten ab Engelhartszell gesperrt. Als Alternative bietet sich die Route über St. Ägidi und Neukirchen am Walde nach Esthofen an. Bitte beachtet, dass diese Strecke für Camper mit Anhänger und ähnliche Fahrzeuge aufgrund ihrer vielen Kurven und Steigungen beschwerlich ist. Wer das nicht mag, dem ist die Autobahn A3 zu empfehlen. Ausfahrt Pocking nehmen, dann die Grenze am Übergang Neuhaus/Schärding überqueren, danach erst auf der B137 und später auf der B129 weiter Richtung Peuerbach fahren, anschließend über Waizenkirchen nach Esthofen. Das sind etwa 10 km mehr.

Das abschließende Fazit kann nur lauten: In St. Agatha ist angerichtet, also nichts wie hin! Dies gilt für alle Bergrennsportfans, die KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Freunde und Anhänger eingeschlossen. Mit unserem Besuch in Oberösterreich unterstützen und motivieren wir nicht nur die Fahrerinnen und Fahrer, sondern auch den Veranstalter und dessen Mannschaft. Und die haben sich das durch Ihren Mut und ihren Einsatz wirklich redlich verdient.





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