Puh, ist es wirklich schon die 28. Saison der legendären Traditionsmeisterschaft in Sachen Gipfelsprint mit verbesserten Tourenwagen? Ja doch, genauso ist es! Für 2015 konnte sogar nochmals aufgestockt werden. Denn auch der bestens bekannte und beliebte NSU-Bergpokal ist jetzt unter dem Dach des Berg-Cup e.V. und damit des KW Berg-Cups untergebracht.
Rekordverdächtige 64 KW Berg-Cup Aktive fanden so den Weg ins luxemburgische Eschdorf zum „European Hill Race“, das vom 01. bis zum 03. Mai als erste Station im KW Berg-Cup Spielplan stand. Als Bühne des ersten Auftritts wurden 1,85 Kilometer der breiten und flüssigen Landstraße Nummer 12 genutzt. Die sich samstags zu den drei Probedurchgängen trocken präsentierte. Allerdings nutzten den Berg-Cup’lern die gewonnenen Erkenntnisse nicht allzu viel. Denn noch am späten Abend setzte Regen ein, der von da an die komplette Veranstaltung in unterschiedlicher Stärke treu begleitete. Also den „Reset“-Knopf gedrückt und alles wieder auf Anfang. Flugs nach den Nässe-Setups der letzten Jahre gesucht und den Fahrer-Regenmodus aktiviert. Der braucht beim einen oder anderen etwas Ansprechzeit. Es kommt zu einigen Drehern, die rutschige Piste erinnert zeitweilig an ein Walzerparkett. Aber alle Vorfälle verlaufen glimpflich, zum größten Teil sogar ohne jeglichen Feindkontakt. Doch oftmals zieht sich deren Abarbeitung in die Länge, strapaziert den Zeitplan. Die Rennleitung entscheidet früh die Reißleine zu ziehen. Den ausgeschriebenen dritten Wertungslauf wird es nicht geben, es werden nur zwei Heats gefahren, gewertet wird der schnellere der beiden. Ein Königssprint also. Dieser spezielle Wertungsmodus kommt einigen Teilnehmern entgegen, rettet oder beschert diesen Punkte, die bei einer Addition der Durchgänge so nicht möglich gewesen wären. Wen das alles betroffen hat? Schauen wir dazu doch ganz einfach in die einzelnen Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung. In der Reihenfolge, in der auch beim Rennen gestartet wird.
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Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Eschdorf: Turbulenter Auftakt der 28. Saison in Folge
Ein erster Kurzbericht über den KW Berg-Cup Auftakt 2015 in Luxemburg
Das European Hill Race war die erste von dreizehn Stationen der KW Berg-Cup Tournee 2015. Vierundsechzig eingeschriebene Teilnehmer der legendären Meisterschaft am Berg traten die Reise ins Großherzogtum an, stellten stolze 35 Prozent des Gesamtfeldes.
Kühl, windig und trocken präsentierte sich das Wetter bei den drei Trainingsläufen am Samstag, am späten Abend kam dann der Wechsel. Regen setzte ein und blieb leider der gesamten Veranstaltung treu. Mehrere harmlose Vorfälle strapazierten in der Summe den Sonntags-Zeitplan so stark, dass es bei nur zwei Rennläufen blieb, von denen der jeweils schnellere gewertet wurde. Die Niederschläge mischten die Karten neu, Nass-Setups mussten gefunden werden, die Piloten das entsprechende Feingefühl aufbauen. Was einigen erst im zweiten Durchgang so richtig nachhaltig gelang und damit teilweise zu spektakulären Änderungen im Ranking führte.
So wie zum Beispiel im NSU-Bergpokal, unter dessen starken elf Startern Jörg Davidovic erst im zweiten Heat zum Sieg vor Karsten Steinert und Frank Kleineberg stürmt. Oder in der 1150er Klasse der verbesserten Tourenwagen. In der zwar Sieger Thomas Stelberg im Schneider Polo 16V stets souverän an der Spitze agiert, dahinter aber Jörg Eberle sich im letzten Run noch an Jürgen Heßberger (beide Fiat 127) vorbei auf Platz zwei fährt und Jürgen damit auf Position drei zurück schiebt.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Eschdorf: Dreher beim Wetter und bei einigen Piloten
Am Pfingstwochenende (24.- 25. Mai) ist es wieder soweit, das 53.Wolsfelder EMSC Bergrennen in der Eifel findet statt.
Um noch in den Genuss des vergünstigten Nenngeldes zu kommen, müsst ihr euch beeilen, denn schon heute um 24 Uhr endet die erste Einschreibefrist.
Der standardmäßige Nennschluss (ohne vergünstigtes Nenngeld) ist am 11.Mai.
Alle Unterlagen hierzu findet ihr unter www.emsc-bitburg.de
Testen, vorbereiten und aufwärmen für den KW Berg-Cup Auftakt am 02. und 03. Mai im luxemburgischen Eschdorf, das war für einige Berg-Cup’ler am vergangenen Wochenende Thema Nummer eins. Und wofür die einen Slaloms nutzten, das taten die anderen am Berg. Genauer gesagt beim Europa-Meisterschaftslauf am Rechberg beim „Großen Bergpreis von Österreich“ in der Steiermark.
Leider kam die KW Berg-Cup Abordnung durch die bekannten tragischen Ereignisse nur wenig zum Fahren. Ein einziger Trainingslauf wurde samstags durchgezogen, ein weiterer dann am Sonntag. Das Rennen selbst wurde auf einen Lauf gekürzt, in dem die Entscheidungen fallen mussten.
Dabei mischten die fünf KW Berg-Cup Vertreter in der Gruppe E1-OSK nach Kräften mit. Helmut Maier sicherte sich unter den neun Startern seiner 1600er Klasse im Spiess Golf Rang vier. Bei den 2-Litern nahmen 25 Teilnehmer den Wettbewerb auf. Zum Sieg sprintete hier Andreas Marko im Audi A4 STW Quattro. Ganze 0,354 Sekunden zurück kreuzte Patrik Nickel im C-Kadett Coupé die Ziellinie als starker Zweiter. In die Top-Ten stürmten auch „Golfer“ Markus Reich als Neunter und Roman Sonderbauer im Ziegler Kadett als Zehnter. Position 15 sicherte sich KW Berg-Cup Neuzugang Nicolas Reiter in seinem Ford Escort RS 2000 Mark 1.
Von den „Warmgefahrenen“ kommen allerdings nur zwei nach Luxemburg. Helmut Maier und Roman Sonderbauer. Wir drücken den beiden die Daumen, dass sie in Eschdorf von ihren Rechberg Erfahrungen profitieren können. Im Großherzogtum können sie sich übrigens über mangelnde Konkurrenz genau so wenig beschweren wie in der Steiermark. Elf 1600er und 40(!) 2-Liter stehen in der Starterliste des European Hill Race 2015. Bergrennherz, was willst Du mehr? Es ist aller bestens angerichtet für einen spannungsgeladenen Start in die 28. KW Berg-Cup Saison. Also, auf was noch warten? Auf geht’s nach Luxemburg!
Das hätten sich die Spezialisten des Pylonen-Racings sicher anders vorgestellt. Und vermutlich Norbert Wimmer selbst auch. Im Prinzip wollte er ja nur seinen BMW 2002 vor Eschdorf, wo ihn Teamkollege Christian Auer pilotieren wird, final testen. Eine Probefahrt sozusagen absolvieren. Aber kaum war der vielfache KW 8V-Trophy Gewinner auf dem Flugplatz-Parcours in Eggenfelden-Zainach unterwegs, legte er furios los, ließ bereits im Training mit seiner Zeit aufhorchen. Da im Probegalopp aber auch Hütchen im Spiel waren, hielt sich die Aufregung der Slalom-Spezies noch in Grenzen. Im ersten Wertungslauf fegt Norbert dann nochmals 2,13 Sekunden schneller über die 4,4 Kilometer lange Strecke, diesmal aber ohne Fehl und Tadel, alle Pins überstehen den Sturmlauf unbeschadet. Das ist die Führung in der H 2-Liter und Rang zwei Gesamt. Nur Mario Fuchs im 450 PS Mitsubishi Lancer ist fehlerfrei um nochmals 0,85 Sekunden schneller unterwegs. Großer Showdown dann im alles entscheidenden Heat Nummer zwei. Norbert Wimmer muss vorlegen, tobt voll motiviert über die Strecke, drückt seine Zeit aus dem ersten Run um 1,38 Sekunden nach unten. Aber diesmal steht eine Pylone auf seiner Ideallinie, er bekommt 3 Strafsekunden aufgebrummt. Dann sind die Boliden aus der Gruppe H über 2000 Kubikzentimeter an der Reihe. Mario Fuchs powert sich eine Hundertstelsekunde schneller als Norbert durch den Parcours, hadert aber mit zwei umgeworfenen Kegeln. Damit bleibt er hinter dem BMW. Slalom-Urgestein Hans-Martin Gass hetzt seinen frontgetriebenen Audi A3 TFSI in exakt der gleichen Zeit über die Flugplatzpiste wie Norbert den blauen 2002, lässt die Streckenposten dabei ohne jede Arbeit. Aber der Audi Pilot, der im ersten Run die Topzeit setzte, hatte sich dabei 2 Pylonen eingefangen, dieser Bürde kann er sich nicht mehr entledigen. So gewinnt Norbert im 220 PS starken BMW 2002 8-Ventiler die Gesamtwertung des 16. ADAC Flugplatzslaloms Eggenfelden mit 1,67 Sekunden Vorsprung vor Hans-Martin Gass und Mario Fuchs (+2,14).
Weiterlesen: Norbert Wimmer gewinnt Auftakt zur Deutschen Rennslalom Meisterschaft
Tragisch und rabenschwarz – anders kann man das letzte Bergrenn-Wochenende ganz einfach nicht bezeichnen, das die große Berg-Familie zutiefst bestürzte und erschütterte. Denn gleich zwei bekannte, beliebte und erfolgreiche Berg-Akteure mussten ihre große Passion Bergrennsport mit ihrem Leben bezahlen.
Am Rechberg verunglückte am Samstag im ersten Trainingslauf der 55-jährige Pilot Otakar Kramsky tödlich, als sein Reynard Formel 3000 mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke abkam und in die Bäume prallte. Die Motorsport-Karriere des Unternehmers aus Jelemnice im tschechischen Riesengebirge begann 1987 im Skoda 130L Tourenwagen, dem später das Modell Favorit sowie ein Ford Sierra Cosworth der Gruppe N folgten. Anschließend bewegte er Gruppe-A Versionen des BMW M3 E30 und E36, bevor er 1999 in ein Osella-BMW PA 20 S CN-Rennsport-Fahrzeug wechselte, ab 2006 war er dann auf Formel 3000 Boliden unterwegs. Seine lange Laufbahn krönte er mit mehreren Europameister-Titeln und weiteren Top-Erfolgen.
Die zweite Hiobsbotschaft des Samstags erreichte uns aus Irland. Dort kam am späten Nachmittag im Rahmen des „Clare Motor Club’s Hillclimb“ am Scalp Hill in der Nähe von Carron der 34-jährige vierfache irische Champion Simon McKinley mit einem Lant RT 4 am Ende einer schwierigen Links-rechts-Kombination von der Strecke ab und überschlug sich in der Folge mehrfach. Der in Dublin beheimatete und auf verschiedenen Fahrzeuge aktive Simon McKinley, der seinen Fahrerkollegen stets selbstlos mit Rat und Tat zur Seite stand, erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Zusammen mit seiner ebenfalls im Bergrennsport aktiven Frau Deirdre hatte der exzellente Regenspezialist noch im Oktober am FIA Hill Climb Masters in Eschdorf teilgenommen und sich dort Platz 25 der Gesamtwertung gesichert. Simon hinterlässt außer seiner Frau auch den gemeinsamen einjährigen Sohn Rory.
Wie üblich wurden zu den beiden tragischen Unfällen offizielle Untersuchungen eingeleitet, die Aufschluss über die näheren Unfallursachen erbringen sollen.
Den beiden verunglückten Sportkameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren und uns immer gerne an sie erinnern. Ihren Familien, Angehörigen und Freunden sprechen wir unser tiefempfundenes, ehrliches und aufrichtiges Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit. Wir trauern und fühlen mit ihnen.