Puh, welch große Worte gleich in der Überschrift werdet ihr denken, liebe Leser! Um eventuelle Zweifel daran sofort zu zerstreuen lassen wir hier und sogleich die Fakten folgen.
Beginnend mit dem Freitagabend, an dem es bereits ein Frühstarter-Vorprogramm gab. Per Bus ging es für 78 KW Berg-Cup’ler und -Freunde von den Haltestellen Edelfinger Hof und Best Western Parkhotel Bad Mergentheim in den nur wenige Kilometer entfernten Wildpark. Wo die Abordnung der Gipfelstürmer gegen 19:00 Uhr eintraf, um sich zunächst im gemütlichen Erdhaus bei bester Laune mit Schlacht- und Käseplatte in Buffetform sowie am dazu gereichten Most für den weiteren Verlauf zu stärken. Der dann im Fackelschein zum Wolfsgehege führte, an dem der Fütterung des Rudels beigewohnt wurde. Ins Gehege wagte sich dabei aber nur die Pflegerin, die Interessantes über das Thema Wolf erzählte und Fragen gerne und sachkundig beantwortete. Der Versuch, das stattliche Rudel danach zum Heulen zu bringen, scheiterte allerdings kläglich. Vermutlich sahen die Wölfe in der ihnen gegenüber stehenden KW Berg-Cup Truppe keine echte Konkurrenz für ihr Futter und ihr Gebiet. Also alle Zweibeiner zurück ins Erdhaus, zum Verdauungsschnaps und weiteren gemütlichen Stunden.
Bei der KW Berg-Cup Meistergala am Samstag in der Wandelhalle waren erstmals die Aktiven des NSU-Bergpokals dabei, dazu die Top-Platzierten aus der Deutschen Berg-Meisterschaft DBM, allesamt einschließlich ihrer Begleitungen festlich gekleidet und in Feierlaune. Zwar hatten die Organisatoren wegen der zusätzlichen Gäste mit gutem Besuch gerechnet, aber mehr als 310 Anmeldungen überwältigten sie dann doch nachhaltig. Und schufen sogar logistische Probleme. Wie zum Beispiel bei der Anordnung der Tische, die dieses Jahr aus einem Mix von runden und rechteckigen Exemplaren bestanden. Was das gediegene Ambiente der Wandelhalle nochmals aufwertete.
Der Ablauf des Abends lässt sich sehr gut in drei große Blöcke aufteilen. Dem ersten davon sind Sektempfang und Einnahme des servierten Vorspeisentellers ebenso zuzuordnen wie das erste große Highlight: Die Premiere der brandneuen KW Berg-Cup DVD 2015 von AH Video Concept. Gleich danach hieß Uli Kohl in seiner Funktion als Präsident des Berg-Cup e.V. die Gäste herzlich willkommen, gab seiner Freude über die rekordverdächtige Besucherzahl Ausdruck. Begrüßte die Vertreter der KW Berg-Cup Sponsoren, Partner und Unterstützer ebenso wie die Abordnungen der Rennveranstalter, bedankte sich für ihr Engagement sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit, schloss auch seine Vorstandskollegen und die Mitglieder des Berg-Cup e.V. darin ein.
Weiterlesen: Die KW Berg-Cup Siegerehrung 2015: Rekordverdächtig in jeder Beziehung!
Am Samstag, 07. November 2015, findet in würdigem Rahmen die KW Berg-Cup Saison 2015 Ihren Abschluß. In Bad Mergentheim werden die Sieger und Platzierten geehrt und im Anschluss sicherlich auch ordentlich gefeiert.
Hinter den Kulissen hat allerdings die Saison 2016 der Gipfelstürmer schon lange begonnen. Unter anderem hat der Vorstand auch die Ergebnisse 2015 offizialisiert.
Diese wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten.
Zu finden wie immer unter RESULTATE – RESULTATE 2015.
„Sieben gewinnt“, das ist der ungewöhnliche Titel dieser Geschichte. „Aber der hat doch keinerlei Bezug zu Bergrennen“, werdet ihr sagen. Hm, bitte nicht vorschnell urteilen, lieber die sechs Seiten lesen und genießen. Spätestens am Schluss der Story wisst ihr Bescheid. Nicht nur über Andy, Werner und den Schneider Corsa 16V, sondern auch über ihr Umfeld. Und klar, es geht auch um die Schilderung der ultra spannenden, finalen Entscheidung in der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung 2015. Logisch, dass da auch Sven und Franz Koob auftauchen und eine Rolle spielen, dazu weitere bekannte Berg-Cup’ler. Zu finden ist der Artikel in der Rallye Magazin Printausgabe 11/12 2015 (ab Seite 102), die bei allen Abonnenten bereits im Briefkasten liegt. Uli Kohl hat wieder für den Text gesorgt, Axel Weichert hat die Top-Fotos beigesteuert.
Für alle, die noch nicht zu den Stammlesern gehören und den Zustellservice noch nicht nutzen: Das brandaktuelle Rallye Magazin ist natürlich auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich sowie über das Internet im Abo oder als einzelnes Heft zu beziehen. Einfach im Browser www.rallye-magazin.de eingeben und auf der dann erscheinenden Titelseite ganz nach unten scrollen. Dann findet ihr rechterhand alle zur Bestellung nötigen Infos sowie Hilfe bei der Suche nach dem nächsten Kiosk oder Zeitschriftenhändler, der das Rallye Magazin in seinem Angebot führt. Der Klick auf die Rallye Magazin Homepage rentiert sich aktuell übrigens gleich doppelt: Denn schon seit dem Rennen am Hauenstein gibt es nach jedem KW Berg-Cup Lauf dort unter der Rubrik „National“ einen kurzen Bericht darüber. Wir wünschen euch viel Spaß beim Schmökern!
…dass Thomas Stoll, seines Zeichens Chef des Berg-Zeitnahme-Teams, zurzeit dabei ist, sich noch weitere unternehmerische Standbeine zu erarbeiten. Angestrebt werden von ihm dabei Tätigkeiten als Theorie-Fahr-Instruktor und als Mentalcoach in Personalunion. Auf beiden Sektoren konnte sich Thomas in St. Agatha schon erste Erfolge an seine Fahnen heften. So verhalf er zum Beispiel Stefan Faulhaber zu einer beeindruckenden Verbesserung seiner Performance. Von der ersten Übungs-Auffahrt bis zum letzten Rennheat verbesserte sich der Pilot des Risse Kadetts um sagenhafte 7,586 Sekunden! Thomas Stoll erreichte dies mit verblüffend einfachen Methoden. Ein kurzes Briefing im Rahmen der allerersten Rückführung reichte dazu aus. Im kurzen Zwiegespräch erklärte er „Fauli“ unmissverständlich: „Du, Stefan, das rechte deiner drei Pedale ist für das Gas zuständig. Und je länger du dieses richtig voll durchgedrückt lässt, umso besser ist es für deine Zeit.“ Stefan befolgte diese Anweisung konsequent, die schon erwähnte Verbesserung spricht für das Coaching von Thomas. Der uns auf Nachfrage erklärte, dass er jetzt zwar riesigen Zulauf hat, aber unter Umständen doch noch den einen oder anderen handverlesenen Klienten akzeptieren würde. Also, bei Interesse nicht lange zögern. Sondern sofort Kontakt zu Thomas aufnehmen, besser heute als morgen!
…dass Bergrennstrecken in aller Regel vom Start weg zu einem höher gelegenen Ziel führen, das ist ja nun nicht unbedingt neu. Spätestens seit St. Agatha 2015 weiß dies auch Stefan Faulhaber absolut sicher. Allerdings musste er sich diese prägende Erkenntnis echt hart erstrampeln. Als er nach dem finalen Check der 3,2-Kilometer langen Highspeedpiste mit seinem Mountainbike wieder im Startbereich gesichtet wurde gab er, immer noch leicht nach Luft japsend, zu Protokoll: „Puh, ist das steil! Das hätte ich nicht gedacht, im Auto merkst du da fast nichts davon!“ Was natürlich unter anderem daran liegen könnte, dass Stefan gute Autos zur Verfügung hat, die mit 8% Steigung besser klar kommen als zwei WS. (Anm.: WS = Wadelstärke, auf Hochdeutsch: Die Kraft der Waden- und Beinmuskulatur)
…dass seit St. Agatha bei Sepp Sperl der Vollbart ab ist. Diesen wollte der Vollblut-Edelschrauber aus der Truppe von Roman Sonderbauer eigentlich bis zum nächsten Sieg weiter wachsen lassen. Aber kaum hatte Roman mit seinem Ziegler Kadett 16V am Samstag die schnellste Übungszeit hingeknallt, da leiteten einige Teammitglieder bereits die große Operation „Bart ab“ ein und bestellten flugs den Boderwaschl (auf Hochdeutsch: Friseur, auf Neudeutsch Hairstylist). Zum Sieg kam es am Sonntag dann aber leider nicht, im ersten Rennlauf bauten Romans Kadett Hinterreifen am Start zu wenig Grip auf. Rund sieben Zehntel gingen so bereits im ersten Sektor verloren, am Ende betrug Romans Rückstand auf Sieger Andreas Marko im Audi A4 STW Quattro winzige 0,333 Sekunden. Aber Platz zwei unter 42(!) Startern und vor allem die herausragende Zeit von 1:19,531 im Final-Heat wurden bei Sonderbauer Motorsport so hoch eingestuft, dass der Startschuss zur Rasur abgegeben werden konnte. Wie Sepp nun mit seiner Gesichtsbehaarung weiterhin verfährt ist uns zurzeit (noch) nicht bekannt, aber es wurde bereits ein gewiefter Radio Fahrerlager Agent auf diesen bärtigen Fall angesetzt.
…dass sich dieses Jahr in St. Agatha die österreichische Streckensprecher-Legende Manfred Riegler offiziell vom Bergrenn-Publikum verabschiedete. Dies natürlich nicht, ohne nochmals aktiv hinter dem Mikrofon mit seiner bekannten Stimme mitzuwirken. Der 73-Jährige spätberufene Journalist aus Wels ist vielen auch oder vor allem unter seinem Rufnamen „Jimmy“ bekannt. Als „Ritchie“ schrieb er fast 50 Jahre lang eine vielbeachtete Kolumne im Volksblatt, beeindruckte dabei genauso wie bei allen seinen weiteren vielfältigen Einsätzen im Rahmen von Rallyes und Rennen mit einem schier unglaublich tiefgehenden Motorsport Insiderwissen und Verständnis. Wir werden Jimmy und seine unverwechselbare Stimme vermissen, wünschen ihm für die Zukunft beste Gesundheit und viel Lebensfreude. Und sagen „komm doch einfach wieder mal in St. Agatha vorbei!“ Wir würden uns darüber ehrlich freuen.
…dass „Jimmys“ Nachfolger Peter Bauregger bei seinem ersten Aufschlag in St. Agatha nicht wirklich schüchtern agierte. Denn nachdem Organisationsleiter Markus Altenstrasser am bereits vor der Startampel stehenden Prosport LM 3000 von Wolfi Terschl einen Flüssigkeitsverlust bemerkte und dieser daraufhin zurück geschoben wurde, stand die Reinigung des Startplatzes an. Dabei bekam auch Wolfgang Sauer, der Vorsitzende der Sportkommissare, kurzzeitig einen Besen in die Finger. Wodurch sich Peter zu folgendem Kommentar hinreißen ließ: „Unglaublich wie hier zusammen gearbeitet wird! Selbst der Chef der Sportkomissäre hat einen Besen in der Hand. Doch was macht er mit diesem, kehrt er oder fliegt er damit weg?“ Doch keine der beiden verkündeten Optionen trat ein: Wolfgang Sauer blieb am Boden und für eine saubere Fahrbahn sorgten schlussendlich die Profis vom MSC Rottenegg in ihrer bewährten Weise.
…dass auch KW Berg-Cup Streckensprecher Uli Kohl in Oberösterreich auf einem sehr schmalen und gefährlichen Grat wanderte. Indem er eine im Fahrerlager zufällig aufgeschnappte Spaßaktion öffentlich machte. Dabei ging es eigentlich nur um einen guten Zweck. Einige wohlmeinende Kollegen von Valentin Schneider versuchten in bester Absicht eine Sammelaktion zu starten. Die zum Ziel hatte, Valentin einen in der Farbe auf seinen TSM Golf abgestimmten Fahreroverall zu spendieren. So ganz nach dem Motto „Pretty in Pink“ oder so. Auf alle Fälle verhallte Ulis Aufruf nicht ungehört. Sehr viele Leute sprachen Valentin Schneider an, zeigten Mitgefühl mit dem „Bedürftigen“, waren zur monetären Unterstützung bereit. Der Satz „an Zehner is ma die Gaudi af olle Fälle wert“ (hochdeutsch: Ich würde mich sehr gerne mit 10 Euro an diesem Projekt beteiligen) wurde häufig vernommen. Wir werden die Sache jedenfalls aufmerksam weiter beobachten und bei Gelegenheit über den aktuellen Stand informieren.
…dass besagter Valentin Schneider daraufhin bei Uli telefonisch bereits Revanche angekündigt hat. Wie und wo, das ist bis jetzt ein gut gehütetes Geheimnis. Dass Uli daraufhin über die Verpflichtung von Bodyguards ernsthaft nachgedacht haben soll, das gehört allerdings ganz klar in den Bereich der Gerüchte und Fabeln. Auch hier bleiben wir in Sachen Berichterstattung am Ball, versprochen !
Foto: Joachim Osswald
…dass der KW Berg-Cup Ausflug ins oberösterreichische St. Agatha einen sehr charmanten Auftakt hatte. Denn noch vor dem Beginn des Trainings wurden am Samstagvormittag im Vorstartbereich sieben der insgesamt acht teilnehmenden Damen präsentiert. Dabei war der KW Berg-Cup durch Silvia Ebenhöh, Bea Flik und Sabine Röck nicht nur sehr zahlreich sondern obendrein auch noch äußerst hübsch vertreten.
…dass so wie bereits in Osnabrück Silvia Ebenhöh auch in St. Agatha erneut Ärger mit dem Kupplungsseil ihres VW Polo hatte. Was sie aber keineswegs davon abhielt unverdrossen auf Platz vier in der gut besetzten 1150er Klasse zu sprinten. Respekt Silvia, tolle Leistung!
…dass Andy Heindrichs auf der Jagd nach seinem neunten 2015er Top-Resultat nach dem durch eine defekte Zündspule verursachten Unterfranken-Ausfall in St. Agatha einen weiteres Schreckerlebnis wegstecken musste: Als er von der kurz vor Rennbeginn anberaumten Fahrerbesprechung zurückkam, herrschte im Fahrerlager rund um seinen Schneider Corsa helle Aufregung, der Motor allerdings war stumm. Dafür werkelten gefühlt mindestens zehn Mann unter der abgenommenen Haube. Mittendrin statt nur dabei waren unter anderem Hans-Peter und André Wiebe sowie Franz Koob. Der Odenwälder Kfz.-Meister war es dann auch, der den Defekt an einer Kabel-Steckverbindung fand und reparierte. Und somit dem 21-Jährigen Andy den Weg zum Gewinn der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung 2015 endgültig frei machte. Mehr faire Nachbarschaftshilfe geht nicht, höchste Anerkennung und ein riesiges Dankeschön dafür, Franz! Was natürlich auch für alle weiteren Expresshelfer gilt.
…dass auch Sven Koob in St. Agatha nicht völlig von Unbill verschont blieb. Gleich in beiden samstäglichen Trainingssitzungen lief er auf der super flüssigen 3,2-Kilometer Piste auf einen zuvor gestarteten Teilnehmer auf, musste deshalb jeweils im oberen Streckenabschnitt Gas wegnehmen. Und blieb dadurch in leichter Ungewissheit über seine möglichen Zeiten. „Es ist echt ein doofes Gefühl, so übernachten zu müssen“ kommentierte der 24-Jährige Odenwälder diese Vorkommnisse in gewohnt trockener Manier.
…dass die Koob Motorsport Truppe am Sonntagmorgen vom nächsten Aha-Erlebnis überrascht wurde. Der Fiat Uno 16V machte sich beim Ausladen aus dem Anhänger auf den Rampen und der abschüssigen Wiese selbständig, nahm Fahrt auf. Aber mit vereinten Kräften konnte er nach einer kurzen Schrecksekunde wieder eingefangen werden. Und dies ganz ohne Lasso. Wobei sich sein „Reiter“ Sven so heftig ins Zeug legte, dass er dem Uno im Heckbereich eine kleine Beule zufügte. In Rennen selbst kam dann nicht der geringste Kratzer dazu. Und die Moral von der Geschicht: Nicht nur auf dem schnellen Pfad nach oben lauern Gefahren für des Boliden Blech- und Lackkleid, nein, böse Geister lauern all überall!
…dass die Papas unserer beiden 2015er KW Berg-Cup Top-Junioren sich auch im Kampf gegen ihre Nervosität gegenseitig helfen und unterstützen. Ganz besonders wenn die Jungs Andy Heindrichs und Sven Koob die Piste hinauf fliegen. Nach deren beider Aussage ist es dann neben dem allfälligen Zuspruch bis zum Händchenhalten bei Werner und Franz nicht mehr weit.