Mit der Erwähnung des Top-Hits von Right Said Fred in der Überschrift greifen wir vor auf das große Schlussbild der Meister-Gala des KW Berg Cups, die am 2. November in Bad Mergentheim stattgefunden hat. Denn direkt nach der Ehrung der Top Drei in der Gesamtwertung kamen alle Pokalgewinner des Abends mit ihren Trophäen noch einmal auf die Bühne des großen Kursaals, erhielten zu den bereits erwähnten Klängen lang anhaltende Standing Ovations.
Damit zurück an den Anfang. Der Auftakt erfolgte ab 17 Uhr mit einem Sektempfang im Foyer, kurz danach wurde der Saal geöffnet. Vorspeisenbuffet und Teil 1 des von Berg Fränky produzierten Video-Saisonrückblicks schlossen sich an. Um 19:00 Uhr begrüßte Berg-Cup Präsident Uli Kohl die 230 Gäste, freute sich über die sehr gute Teilnahme. Durfte vom langjährigen Titelsponsor KW mit Klaus und Jürgen Wohlfarth beide Geschäftsführer des Fahrwerkspezialisten herzlich willkommen heißen, dazu Tim Sandtler für die Sandtler GmbH und Powersprint, Andreas Passreiter von der Crew Knüttel, Winfried Armbruster von der BBS Motorsport GmbH und für die NSU-Prinz-IG Thomas Krystofiak. Uli Kohl setzte fort mit den Veranstalter-Abordnungen aus Schotten, Eschdorf, Glasbach, Homburg, Hauenstein, Osnabrück, Eichenbühl und Mickhausen. Das Berg-Zeitnahme-Team vertrat Dr. Michael Stoll, den DSK Hans-Walter Kling. Danach begrüßte er die Technischen Kommissare des Berg-Cup e.V., Rüdiger Kleinschmidt und Christian Schleicher, sowie den bei einigen Rennen unterstützenden Andreas Rausch. Für perfekten Sound und stimmiges Licht konnten auch 2024 Andreas und Lucia Spannbauer von AS Eventmanagement gewonnen werden, regional unterstützt von WIRKUNG.live. Uli Kohl bedankte sich bei allen Sponsoren, Renn-Veranstaltern, Organisationen, Verbänden, seinen Vorstandskollegen und allen Mitgliedern, Fans und Freunden des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals für deren Unterstützung, betrachtete die zahlreiche Teilnahme an der Siegerehrung als Wertschätzung für die zwei Rennserien des Berg-Cup e.V. Danach gab er einen kurzen Ausblick über die Situation des Bergrennsports und die voraussichtliche Gestaltung der Traditions-Meisterschaft im nächsten Jahr.
Nach dem Hauptgang des Menüs rückte wieder der Sport in den Fokus, beginnend mit den Ehrungen des Gewinner-Trios im NSU-Bergpokal, gefolgt von der Übergabe der Trophäen an die Sieger und Top-Platzierten in den acht Hubraumklassen des KW Berg-Cups. Begleitend unterstützten projizierte Fotos und Videos, dazu erhielt jeder zu Ehrende eine persönliche Laudatio. Rund 50 Minuten dauerte dieser Block. Anschließend Entspannung beim Dessert-Büffet. Danach volle Power bis zum Ende der Meister-Gala. Durch den zweiten Teil von Berg-Fränkys Video-Rückblende perfekt eingestimmt ging es jetzt um die Würdigung der Leistungen in sieben Sonderwertungen. Die Spanne reichte von der NSU-Bergpokal Klassik-Wertung und die KW 8V-Trophy über Hill & Track, Rookies, Gentlemen Challenge, Ravenol Youngsters bis hin zur Ladies Trophy. Nahtlos schloss sich die KW Berg-Cup Tombola an, für die von den Sponsoren sagenhafte Preise zur Verfügung gestellt worden waren. Zum Beispiel ein KW Fahreroverall, zwei Warengutscheine plus fünf Sparco Circuit Rennsitze von Sandtler, drei Warengutscheine von der Crew Knüttel und ein Gutschein für einen Satz Rennfelgen von der BBS Motorsport GmbH. Dazu noch viele weitere nützliche Dinge wie DTM-Controller, Bekleidung, Accessoires, Lektüre und, und, und. Strikte Regeln, wie persönliche Abholung innerhalb von 60 Sekunden nach der Ziehung durch Glücksfee Lucia hielten den Ablauf flüssig. Gegen 23:15 Uhr wurden die Top Drei der Gesamtwertung auf die Bühne gebeten. In der Reihung Marcel Hellberg (VW Brügge Golf 8V), Armin Ebenhöh / Tobias Mayer (VW Minichberger Scirocco 16V) und Gesamtsiegerin Claire Schönborn (VW Golf 1 STW) wurden ihre Wege durch die Saison und ihre Leistungen ausführlich gewürdigt. Als Belohnung dafür erhielten sie Kränze in Bronze, Silber und Gold. Gesamtsiegerin Claire Schönborn durfte außerdem noch den großen Wanderpokal mit nach Hause in den Hunsrück nehmen. Die 25-jährige Ingenieurin ist in der 36. Saison unserer Rennserie die erste Frau auf dieser Position und auch die jüngste Gewinnerin ever.
Damit sind wir bei der gleich in Absatz eins beschriebenen Situation angelangt: Bei Standing Ovations zum Hit „Stand up for the Champions“. Erfolgreiche Fahrer bringen nicht nur Leistungen, verzaubern auf dem Asphalt mit tollem Sound und echten Gänsehaut-Momenten, sondern sie verstehen auch zu feiern. Bei der sich anschließenden KW Berg-Cup Party haben sie dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gut, dass man sich um Mitternacht noch mit einer Currywurst dafür stärken konnte.
Die kompletten Ergebnisse der Saison 2024 sind hier zu finden:
https://www.berg-cup.de/resultate/resultate-2024/category/52-2024.html
Viel Spaß beim Nachlesen!
Uli Kohl, 05.11.2024
Neue Welt für KW Berg-Cup Gesamtsiegerin Claire Schönborn: Rallye
Während wir Bergrennsportfans noch aufmerksam ihren Weg durch die 36. Saison des KW Berg-Cups verfolgten, erschloss sich Claire Schönborn parallel zu ihrem Engagement im flotten Gipfelsprint eine neue Welt namens Rallye. Ganz unbekannt war diese der 25-Jährigen Ingenieurin aus dem Hunsrück nicht, durch Kontakte zu regionalen Motorsportclubs und aktiven Piloten war sie mit dem Thema durchaus vertraut. Selbst probiert hatte sie das Fahren nach Ansage allerdings noch nie. Wie es dann doch dazu kam, das ist eine eigene Geschichte.
Vor 11 Jahren drehte Claire Schönborn erstmals bei einem Wettbewerb an einem Lenkrad. Zuerst im Kart- und, sobald möglich, auch im Automobilslalom. 2022 kam sie, ganz der Familientradition folgend, an den Berg. Im 2-Liter VW Golf 1 STW, zunächst im Team mit Papa Rainer. Just in ihrem Gipfelsprint-Einstiegsjahr gelang ihr nebenbei ein ganz besonderer Coup. Bei den FIA Motorsport Games in Frankreich auf dem Circuit Paul Ricard setzte sie sich im Team mit Marcel Hellberg gegen 24 weitere Mannschaften durch, holte die Slalom-Goldmedaille für Deutschland. Ihre Belohnung dafür erhielt sie diesen August. Einen Gaststart bei der Rallye Stemweder Berg im Rahmen des auf identischen, voll elektrisch angetriebenen Opel Corsa ausgetragenen ADAC Opel Electric Cup. Gleich auf der ersten Bestzeitprüfung (WP) ließ Claire im routinierten Feld mit der sechsten Zeit aufhorchen. Am Ende belegte sie mit Copilotin Lisa Kiefer Rang acht. Die neue Welt machte Spaß. Was zur Bewerbung für das vom WRC-Promoter ausgeschriebene Women’s Driver Development Programme führte, das zum Ziel hat, nächstes Jahr eine junge Pilotin vollfinanziert in die WRC3 Rallye-Weltmeisterschaft zu bringen. Claire wurde als eine von 15 ausgewählten Bewerberinnen zum Finale in die Zentrale von M-Sport Polen eingeladen. Eine Jury suchte nach den besten Drei, denen die Teilnahme am WRC-Lauf Central European Rally auf einem Ford Fiesta Rally3 winkte. Die Sichtung dauerte drei Tage, auf den Prüfstand kamen Fitness, Medienarbeit und technische Fertigkeiten, gefolgt von einem Aufschrieb-Workshop. Erst danach ging es ins Auto. Beginnend mit Asphalt, anschließend auf Schotter, oder genauer gesagt auf eine schlammige Waldpiste, zu bewältigen mit 235 Turbo-PS, Allradantrieb und 415 Newtonmetern. Am Ende gehörte Claire Schönborn zum Erfolgs-Trio, neben der Belgierin Lyssia Baudet und der Finnin Suvi Jyrkiäinen, die sich beide auf wesentlich mehr Rallye-Erfahrung stützen konnten.
Also mit null Routine auf dem Ford Fiesta Rally3 direkt von einem einzigen Einsatz im Opel e-Corsa direkt zum Weltmeisterschaftslauf durch drei Länder, mit mehr als 300 WP-Kilometern? Puh, echt eine ganz heiße Nummer! Also versuchte Claire mit Hilfe von Familie und Freunden das Budget für eine Teilnahme an der Herbstrally Dobersberg zusammen zu bekommen. Das gelang, zusammen mit Jara Hain auf dem rechten Sitz sicherte sie sich im österreichischen Waldviertel den dritten Rang bei den RC3-Autos, schaffte Gesamtplatz 20, schöpfte weitere Routine mit dem Allrad-Ford.
Nahtlos ging es mit Jara Hain weiter zur CER. Zwei Tage Aufschrieb erstellen, vier Tage im Cockpit. Fordernd und anstrengend. Über selektive, zum Teil feuchte bis nasse Straßen, rutschig und schmierig, morgens garniert mit Nebel. Allerhöchste Anforderungen für eine Neueinsteigerin. Claire glänzt bei der Auftaktprüfung, ist schnellste der Drei aus dem Promoter-Programm. Danach wird es eng mit Lyssia Baudet. Auf WP 6 lahmt der Fiesta, der Benzindruck passt nicht mehr. Über Nacht kann das Problem beseitigt werden. Auf den 6 WPs des Samstags zeigt Claire Schönborn eine souveräne, fehlerfreie Leistung. Ihre Mitbewerberinnen hadern mit Problemen. Lyssia Baudet trifft ein Verkehrsschild, strandet mit Aufhängungsdefekt. Suvi Jyrkiäinen rutscht in einen Graben, beschädigt dabei den Kühler. Der Sonntag, im aktuellen Rallye-Jargon Super Sunday genannt, hält noch vier WPs über 54,08 Kilometer bereit. Die Finnin Suvi Jyrkiäinen gerät erneut in Trouble und ist damit aus dem Spiel. Also läuft der große Showdown zwischen Claire Schönborn und Lyssia Baudet. Zweimal ist Claire die schnellere, zweimal Lyssia. In der Addition liegt Claire um 1,1 Sekunden vorne. Diese Ausgeglichenheit stellt die Jury vor eine knifflige Aufgabe. Wer soll denn nun nächstes Jahr als geförderte Pilotin in die WRC3? Echt schwierig! Die Entscheidung ist überraschend. Sie wird einfach vertagt. Claire und Lyssia sind die Siegerinnen 2024. Als solche dürfen sie beide bei der Schweden Rally 2025 an den Start gehen. Dort, auf Eis und Schnee, soll sich final heraus kristallisieren, wer in die WRC3 2025 geschickt wird.
Die Berg-Cup Familie gratuliert Claire herzlich zum bisher Erreichten und drückt ihr fest die Daumen für Schweden und die weitere Saison 2025. Und wie immer diese aussehen mag, ganz auf den flotten Gipfelsprint verzichten wird sie auf keinen Fall. Das hat sie fest versprochen.
Uli Kohl, 24.10.2024
Die 36. KW Berg-Saison zeichnete sich durch höchste Spannung aus, war in vielen Wertungen offen bis zum letzten Lauf des 41. ADAC Bergrennen Mickhausen (4.-6.10.), das 45 Kilometer südwestlich von Augsburg einmal mehr als Finale über die Bühne ging. Der veranstaltende ASC Bobingen und seine Helfer wurden schon im Vorfeld hart geprüft, weil in der letzten Woche des Countdowns anhaltender Regen die Aufbauarbeiten begleitete und erschwerte. Am Trainingssamstag sorgte das Wetter bei den 150 Pilotinnen und Piloten für viele Aha-Momente. Nass und kühl erfolgte der Start pünktlich um 09:00 Uhr. Grip war Mangelware, was Dreher und Ausrutscher zur Folge hatte. Erst nach 12:00 Uhr war die erste Auffahrt beendet, in deren Verlauf der Regen stoppte. Früh fiel dann die Entscheidung, es bei drei der vier ausgeschriebenen Übungsläufe zu belassen. Im Verlaufe des finalen dritten Durchgangs meldete sich der Regen dezent zurück. Was einige Teilnehmer nicht davon abhielt, erstaunlich flotte Zeiten zu erzielen. Der Rennsonntag startete 30 Minuten früher, ohne Niederschläge und mit moderat höheren Temperaturen. Die 2,2 Kilometer lange Piste präsentierte sich trotzdem feucht bis nass, besonders in den Waldpassagen dauerte das Abtrocknen lange. Erst gegen 11 Uhr zeigte sich die Ideallinie Slicks nicht mehr abgeneigt. Trotzdem galt es auf feuchte Flecken zu achten und die vorgezeichnete Spur exakt zu treffen. Die Laufzeiten wurden massiv nach unten korrigiert, den Ablauf bremsende Vorfälle reduzierten sich. Nach dem vierten und letzten Race-Heat erfolgte die Rückführung des gesamten Feldes über die Strecke. Mit der Vorgabe, dies nach dem Modell Österreich vorzunehmen. Was im Klartext heißt: Bergabwärts gesehen die rechte Fahrbahnhälfte für die Rennautos, die linke für die Fans. Das klappte gut und flüssig, löste große Emotionen aus. Um 18:15 Uhr konnte im Vorstartbereich vor eindrucksvoller Kulisse mit der Siegerehrung losgelegt werden. Mickhausen-Münster zeigte sich wie gewohnt sehr gastfreundlich, auch die Organisatoren legten Wert darauf, Aktiven und Fans Aufenthalt und Event so angenehm wie möglich zu gestalten.
Und damit herzlich willkommen zum Bericht über das sportliche Geschehen in NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup. Wie immer nicht nach der Pf-Tageswertung, sondern für alle eingeschriebenen Teilnehmer umgewandelt nach den Wertungskriterien des KW Berg-Cups in Gruppen und Hubraumklassen. Zuvor sei noch schnell der Hinweis erlaubt, dass von den vier Rennläufen die besten drei Zeiten zum Ergebnis addiert wurden. Was in der Regel die Auswirkung hatte, dass so manche, im ersten Run erbrachte Topleistung, wegen der sich ständig bessernden äußeren Bedingungen unbelohnt blieb.
So, jetzt aber Türe auf, Platz nehmen, die Gurte anlegen und straffziehen, der NSU Bergpokal startet. Steffen Hofmann ist der erste Leader vor Christian Hindmarsh und Jörg Höber. Auch nach Race-Heat zwei steht Steffen noch ganz oben im Ergebnis. Hinter ihm gibt es Änderungen. Denn Leopold Gast hat den Attacke-Modus aktiviert, stürmt mit Laufbestzeit von Rang fünf auf Platz zwei nach vorne. Damit gibt sich der 21-Jährige aber noch nicht zufrieden. Nach einer weiteren Benchmark schnappt er sich die Führung. Das alles krönt er dann im Finale mit einem neuen NSU-Bergpokal Streckenrekord, verbessert die von Steffen Hofmann 2010 heraus gefahrene Marke von 1:07,468 auf 1:05,962. Neueinsteiger Leopold Gast feiert seinen dritten Sieg. 2,595 Sekunden hinter ihm wird Steffen Hofmann Zweiter, auf der Drei komplettiert Christian Hindmarsh das Podium. Vierter ist Jörg Höber, Jannik Hofmann beendet sein Mickhausen Wochenende als Fünfter. Gleich hinter ihm läuft Volker Angelberger als Bester der NSU-Bergpokal Klassikwertung ein. Die Pokale für Rang zwei und drei dieser Sonderwertung sichern sich Dieter Kohl und Wolfgang Weigert.
Auch in der Gruppe A/F/CTC geht es heiß her, mehrfachen Positionstausch inklusive. Den besten Auftakt erwischt im Citroen C2 Dieter Altmann. Er benötigt für den ersten Run 95 Tausendstelsekunden weniger als Robert Maslonka mit seinem VW Polo 86C G60. Und auch Helmut Knoblich (Citroen C2) liegt lediglich 0,298 Sekunden hinter dem Führenden zurück. Im zweiten Lauf zieht Robert Maslonka an Dieter Altmann vorbei, Helmut Knoblich bleibt Dritter. Ronny Hering, der sich in der ersten Auffahrt mit seinem VW Scirocco Gr. 2 gedreht hatte, ist zu diesem Zeitpunkt noch Sechster. Nach dem dritten Heat taucht Ronny Hering bereits auf der Drei auf. Das Zwischen-Ranking, auf das wir uns im kompletten Bericht stützen, basiert da schon auf den besten zwei aus drei Läufen, nach Auffahrt vier sind es dann wie eingangs erwähnt die besten drei aus allen vier. Das Finale ändert an den bezogenen Positionen nichts mehr. Robert Maslonka sichert sich den achten Saison-Klassengewinn vor Dieter Altmann und Ronny Hering. Helmut Knoblich beendet sein Mickhausen-Wochenende als Vierter, Robin Horn (Citroen C2) wird Fünfter.
Regelmäßige Leser ahnen oder wissen jetzt bereits, was nun kommt. Nämlich, dass Michael Schumacher mit seinem VW Polo G60 bei den 2-Litern auch im bayerischen Schwabenland mutterseelenalleine unterwegs ist. Er fährt im dritten Race-Heat seine persönliche Bestzeit von 1:08,572 und verbucht seinen siebten Saisonerfolg.
Wir räumen jetzt noch mehr technische Freiheiten ein und bitten die Gruppen H/FS und E1 unter den Kastner-Startbogen. Als erstes nehmen die Renner der 1400er Klasse Aufstellung. Armin Ebenhöh lässt von Anfang an keinerlei Zweifel an seiner Favoritenrolle aufkommen, ist mit seinem VW Minichberger Scirocco 16V in jedem Run der schnellste, holt seinen fünften 2024er-Sieg, zum Team Punktekonto hat zuvor Tobias Mayer weitere vier Erfolge beigetragen. Ihre Serie hat sie an die Spitze der Gesamt-Zwischenwertung gebracht, allerdings stecken in der 2-Liter Klasse mit Claire Schönborn und Marcel Hellberg noch zwei weitere Bewerber um den goldenen Siegerkranz. Die Auseinandersetzung um Rang zwei und drei läuft zwischen Nils Abb im 8-Ventiler VW Schneider Polo und Tobi Stegmann (VW Golf 1 16V). Im ersten Lauf ist übrigens Frank Duscher mit seinem VW Polo 8V für Position drei zuständig, danach dann bis zum Schluss Tobi Stegmann, der im zweiten Run Nils Abb 0,376 Sekunden abnehmen kann. Was Nils dazu motiviert, zweimal ganz tiefe 1,03er Marken auf den Asphalt zu zaubern. Am Rennende hat sich Nils Abb 1,273 Sekunden Vorsprung auf Tobi Stegmann erarbeitet. Frank Duscher sichert sich Rang vier, Jörg Davidovic fährt im NSU TT 16V auf Platz fünf. Nils Abb nimmt den größten KW 8V-Trophy Pokal seiner Klasse mit nach Hause. Zweiter der 8-Ventiler ist Frank Duscher vor Stefan Winkler mit seinem Fiat 127.
Zwei Opel Corsa A bestimmen das Geschehen bei den 1,6-Litern. Mit dem Wiebe 16-Ventiler geht zunächst Andy Heindrichs in Führung. Danach schlägt die Stunde von Tobias Auchter. In seinem Spiess 16V setzt er drei Klassenbestwerte in Folge. Das bringt ihm den Sieg, 1,357 Sekunden vor Andy Heindrichs. Den Platz des Dritten auf dem Podium sichert sich Sarp Bilen mit seinem VW Spiess Golf 16V. Position vier gehört bis zur Halbzeit des Rennens Folker Fink (Citroen C2). Danach löst ihn Lukas Friedrich mit seinem Ford Fiesta dort ab, Folker wird final Fünfter.
Jetzt ist die Ampel grün für die Renner bis 2000 Kubik. Claire Schönborn ist mit ihrer Trainingsleistung nicht wirklich zufrieden, setzt aber im VW Golf 1 STW die erste Bestzeit, führt 1,047 Sekunden vor Ralph Paulick (VW Golf 1 16V Minichberger) und Marcel Hellberg mit seinem VW Brügge Golf 8V. Der zweite Lauf geht an Marcel Hellberg, der wegen der Additions-Mathematik nach Run drei auf Position eins auftaucht, obwohl Claire Schönborn erneut die 2-Liter-Benchmark setzt. Um ihre Chancen im Kampf um den KW Berg-Cup Gesamtsieg aufrecht zu erhalten, muss sie mindestens Zweite werden. Der vierte Race-Heat muss die Entscheidung bringen. Aber noch bevor dieser beginnt, macht die Lichtmaschinenhalterung im Golf STW der 25-jährigen System-Ingenieurin Probleme. Es besteht die Gefahr, dass der Antriebsriemen dafür abspringt und unter den Motorsteuerungszahnriemen geraten könnte. Also Lima-Riemen ab und hoffen, dass die Energie der Batterie bis ins Ziel reicht. Zur Vorsicht schieben die Schönborns das Auto vom Fahrerlager bis zum Vorstart, erst dort wird der Motor gestartet, im Cockpit-Display blinkt es in Sachen Spannungsversorgung rot. Das muss sie wegstecken. 1:02 hat sich Claire selbst vorgegeben. Es werden 1:01,176. Das ist erneute Bestmarke und der siebte Klassensieg der Saison. Die 104,12 Punkte, die sie dafür erhält, reichen zum KW Berg-Cup Gesamtsieg vor Armin Ebenhöh / Tobias Mayer und Marcel Hellberg. Der Letztgenannte wird winzige 0,115 Sekunden hinter Claire Schönborn in Mickhausen Zweiter. Zudem gewinnt er zum zweiten Mal in Folge die KW 8V-Trophy. Auf die Stufe des Dritten steigt bei der Siegerehrung Ralph Paulick. Rang vier sichert sich im VW Röttele Scirocco 16V Joachim Hummel vor Werner Weiss (Ford Escort 1800 RS). Den Sprung in die Top-Ten schaffen auch Johann Hatezic mit seinem Opel Frank Ascona B 8V, Thomas Flik im Renault Clio 3 Cup, Markus Goldbach (Renault Wiebe Mégane Coupé) Marvin Ruwe im VW Minichberger Golf 1 Gti 16V und Michael Rauch im Opel Briegel Kadett 8V. Sie laufen in der genannten Reihung auf den Rängen sechs bis zehn im Ziel ein. Bleibt noch das KW 8V-Tropy Podium zu präsentieren. In der Mitte oben steht Marcel Hellberg. Johann Hatezic flankiert ihn als Zweiter und Michael Rauch als Dritter.
Marcel Gapp aus der 3-Liter Abteilung glänzt mit seinem BMW M3 E36 bereits am Samstag mit Top-Werten. Das setzt er am Rennsonntag nahtlos fort. Souverän sichert er sich alle Laufbestzeiten und den Klassengewinn. Zwei Läufe lang ist Marken- und Typenkollege Nils Butz sein nächster Verfolger, im Windschatten zieht er den Ford N Sport Focus von Kai Neu mit. Das gefällt Felix Bürker, der sich im ersten Heat etwas Rückstand eingehandelt hatte, nicht wirklich. Also dreht er mit der 8-Ventiler Opel Frank Kadett C Limousine voll auf. Im dritten Heat hat er sich auf Rang zwei nach vorne gefahren. Diese Position gibt er nicht mehr ab. Nils Butz reiht sich als Dritter ein. Kai Neu beendet den Wettbewerb als Vierter, Timo Fritz (Opel Ascona B) als Fünfter. Das 3-Liter 8-Ventiler Ranking zeigt Felix Bürker auf Platz eins, gefolgt von Timo Fritz und Werner Walser mit seiner Opel Kadett C Limousine.
Nach den drei Übungsauffahrten ist die Klasse über 3000 Kubikzentimeter auf drei Autos geschrumpft. Am Sonntag muss sich aus diesem kleinen Kreis auch noch Sabine Göhrig verabschieden, weil ihr Ford Focus ST nicht mehr so mitspielt, wie er es eigentlich sollte. Es verbleiben zwei ex-Cup Porsche 911 GT3. Patrick Orth und Jochen Stoll sind von Beginn an auf hohem Niveau unterwegs. Am Sonntag setzt sich zunächst Patrick Orth im 991 in Front, 0,157 Sekunden vor Jochen Stoll. Ab Run zwei wendet dieser mit seinem 991.2 das Blatt, übernimmt die Spitze und gibt sie in der Folge nicht mehr ab. Jochen Stoll gewinnt schlussendlich 4,658 Sekunden vor Patrick Orth. Ab Lauf zwei sind beide an der Antoniusbuche mit Geschwindigkeiten im 200 km/h-Bereich unterwegs. Den Top-Wert liefert Jochen Stoll im dritten Race-Heat mit 201,34 km/h ab. Sein Durchschnittstempo beträgt dabei 138,86 km/h.
Zwei total unterschiedliche Konzepte treffen bei den Silhouettenautos aufeinander. Da ist zum einen Speedmaster mit dem V8 BMW M3 GT3, zum anderen das von Marco Farrenkopf pilotierte Silver Car S2 Evo mit dem 999 ccm Suzuki GSXR 1000 R Triebwerk. Im ersten Run behält der Hubraumwinzling um 1,352 Sekunden die Oberhand, dann übernimmt Speedmaster das Kommando und gewinnt vor Marco Farrenkopf.
Die Tourenwagen Division 1 gewinnt der Bulgare Nikolay Zlatkov im Audi Quattro S1 Pikes Peak 1,849 Sekunden vor Jochen Stoll. Stefan Hetzenauer sichert sich mit seinem Subaru Chiptech Impreza Rang drei. Die Plätze vier und fünf sind die Angelegenheit von Thomas Strasser im VW Minichberger Scirocco 16V und von Patrick Orth.
Soweit der Report aus Mickhausen 2024. Natürlich gibt es noch weitere Themen, die es aufzuarbeiten gilt. Zum Beispiel das Geschehen im NSU-Bergpokal und in allen KW Berg-Cup Sonderwertungen. Auch die Erfolge der Aktiven des Berg-Cup e.V. in der Deutschen Bergmeisterschaft und in den DMSB Berg-Cups sowie im DMSB-Junioren-Berg-Pokal wollen wir noch vorstellen. Wir machen das zunächst inoffiziell in Kurzform, weil es dafür noch keine endgültigen Auswertungen gibt. Wir gratulieren Lukas Friedrich zum Gewinn der Junioren-Wertung, Jochen Stoll zu Platz eins im DMSB-Automobil-Berg-Cup 2024 für Tourenwagen und Marcel Hellberg zum Titel des Deutschen-Automobil-Bergmeisters ganz herzlich. Respekt, gut gemacht, bitte weiter so!
Der Fokus im Berg-Cup e.V. ist nun Richtung Siegerehrung gerichtet. Diese findet am 2. November in Bad Mergentheim statt. Dort wollen wir im Großen Kursaal die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ehren und anschließend gemeinsam gebührend feiern. Parallel zur Meistergala wird an der 37. Saison des KW Berg-Cups gearbeitet. Wir hoffen, bis Bad Mergentheim das Konzept für 2025 vorstellen zu können.
Uli Kohl, 08.10.2024
Das, was in der Überschrift steht, gilt natürlich nicht nur für den noch immer offenen Fight um den KW Berg-Cup Gesamtsieg, sondern auch für die Entscheidungen im NSU-Bergpokal sowie in den Klassen und Sonderwertungen. Wegen der Regelung, dass aus den insgesamt elf Rennen der 36. KW Berg-Saison die punktbesten acht Resultate pro Fahrer oder Team in die Jahresendwertung eingehen, bedarf es schon etwas Studium der Zwischenstände, um auf dem Laufenden zu sein. Nehmen wir als Beispiel die Gesamtwertung. Bei genauer Betrachtung stellen wir fest, dass die im Moment auf dem noch imaginären Podium stehenden Teilnehmer allesamt echte Chancen auf den goldenen Siegerkranz haben. Dieses Trio kann ihr jeweils eigenes Punktekonto nur mehr minimal aufstocken, denn eine solide Basis von acht Spitzen-Resultaten nennt jeder daraus sein Eigen. Das bedeutet, dass in Mickhausen nur mehr Feintuning am Punktestand betrieben werden kann. Einholbar sind die drei an der Spitze nicht mehr. Nur wie sich Armin Ebenhöh / Tobias Mayer, Claire Schönborn und Marcel Hellberg schlussendlich einsortieren, das ist noch nicht entschieden.
Die Bühne fürs große NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Finale steht im Bayerischen Schwabenland, etwa 45 Kilometer südwestlich von Augsburg im Naherholungsgebiet Staudenregion. 2,2 Kilometer misst das fürs 41. ADAC Bergrennen Mickhausen (05.-06.10.) genutzte Teilstück der Kreisstraße A16 von Mickhausen-Münster hinauf nach Birkach. Sowohl am Trainingssamstag als auch am Rennsonntag sind vier Läufe vorgesehen. Die Übungsauffahrten beginnen um 9 Uhr, am Sonntag geht es eine halbe Stunde eher los. Aus den vier Race-Heats werden die drei schnellsten Zeiten zum Ergebnis zusammen addiert. Die Siegerehrung findet unmittelbar nach dem letzten Rennlauf im Vorstartbereich statt. 157 Autos werden am Wochenende in Mickhausen erwartet. 48 davon sind im Rahmen einer Gleichmäßigkeitsprüfung unterwegs, 109 im vollen Bestzeit-Rennbetrieb. Von den 85 genannten Rennern der Tourenwagen-Division 1 kommen 67 vom KW Berg-Cup. In dieser Zahl stecken auch die elf Teilnehmer des NSU-Bergpokals. Weitere zwei Aktive des Berg-Cup e.V. sind in der Gruppe E2-Silhouette unterwegs.
Mickhausen ist das letzte KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Rennen 2024. Wer danach noch flotte Gipfelsprints live erleben möchte muss sich außerhalb von Deutschland orientieren. Da gibt es noch einige wenige Veranstaltungen, die im Kalender stehen. Oder es muss bis in den April 2025 hinein Geduld aufgebracht werden, um erneut rasante Fahrten und tollen Sound miterleben zu können. Im Klartext wollen wir damit sagen: Kommt nach Mickhausen, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Freunde, lasst uns ein schönes Wochenende zusammen verbringen. Der veranstaltende ASC Bobingen und wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns schon jetzt auf euch. Also bis bald!
Das Wetter meinte es echt gut mit dem veranstaltenden MSC Rottenegg. Für den schwierigen Aufbau unter nassen Bedingungen belohnte es am Rennwochenende mit Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und Strömen von Besuchern. Diese bekamen Bergrennsport vom Feinsten zu sehen. Das 36. NOBLEND Automobil Bergrennen überzeugte mit guter Organisation, straffer Durchführung und seinem traditionellen Zeitplan, der für den Samstag zwei Übungsauffahrten vorsieht, eine weitere am Sonntagmorgen, bevor dann ab Mittag die beiden Race-Heats starten. Die Beginnzeiten waren für 024 etwas nach vorne verlegt worden, auf 11 Uhr am Samstag (21.09.) und 8:30 Uhr am Sonntag. Was trotz einiger, zum Glück für die Beteiligten glimpflich verlaufener Vorfälle keinerlei Stress oder Zeitdruck aufkommen ließ. Los ging es jeweils auf die Minute genau mit schneller Startabfolge. Wie schon im Vorbericht erwähnt bildeten die Rückführungen ein emotionales Highlight für Aktive und Fans. Die Talfahrten laufen in St. Agatha nach dem Motto: „Bergabwärts gesehen gehört den Besuchern die linke Hälfte der Straße, die rechte den Rennautos.“ Mehr Nähe geht nicht. Strahlende Gesichter und in mehr als einem Fall feuchte Augen waren an der Tagesordnung.
Von nun an wollen wir uns um das Wohl und Wehe der NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Reisegruppe kümmern. Das machen wir nach den Grundsätzen, die für die Punktevergabe angewendet werden. Also für die in unsere Serien eingeschriebenen Teilnehmer nach Gruppen und Hubraumklassen.
Zunächst kümmern wir uns um die kleine, aber feine Gruppe des NSU-Bergpokals. Im Training setzt Steffen Hofmann die Bestzeit, 3,66 Sekunden vor Korbinian Gast. Jannik Hofmann quält sich mit einem Magen-Darm-Infekt herum, kann deshalb erst am Sonntagmorgen ab Übungsauffahrt drei ins Geschehen eingreifen, setzt da die drittschnellste Marke. Das Rennen selbst beginnt sensationell. Denn vor St. Agatha saß der 21-jährige Korbinian Gast erst einmal im Cockpit des für 2024 völlig neu aufgebauten NSU TT. Im Vergleich zum Training sprintet er sagenhafte 5,455 Sekunden schneller ins Ziel hinauf, übernimmt die Führung vor Steffen und Jannik Hofmann. Cool und clever bringt der Youngster den Erfolg nach Hause, ist auch im zweiten Race-Heat der schnellste Pilot des NSU-Bergpokals. Steffen und Jannik Hofmann komplettieren in der genannten Reihung das Podest, Vierter wird Thomas Krystofiak im 1200C-Modell. Da die Strecke für 2024 aus bekannten Gründen von 3,200 auf 2,734 Kilometer verkürzt werden musste, ist Korbinian Gast nun auch der Inhaber des NSU-Bergpokal Streckenrekordes für diese Variante. Die Benchmark lautet 1:21,760, herausgefahren gleich im ersten Race-Heat.
Weiter geht es mit den Gruppen A/F/CTC, beginnend mit den 1600ern. Hier setzt sich Robert Maslonka im VW Polo G60 durch. Sein nächster Verfolger ist Ronny Hering im Gruppe 2 VW Scirocco. Im ersten Rennlauf liegt er noch knapp hinter Helmut Knoblich (Citroen C2). Erst ein fulminanter finaler Race-Heat bringt Ronny Hering den zweiten Rang ein, Helmut Knoblich wird 1,3 Sekunden dahinter Dritter. Die Positionen vier und fünf gehen an Robin Horn und Dieter Altmann (beide Citroen C2). Eine Klasse höher, bis 2 Liter, ist Michael Schumacher im VW Polo G60 allein unterwegs, liefert mit 1:20,820 seine beste Zeit ab.
Als nächstes steht der Auftritt der Gruppen H/FS/E1 auf dem Programm. In deren Klasse bis 1400 Kubik gibt am Samstag Tobi Mayer im VW Minichberger Scirocco 16V die Pace vor. Am Sonntagmorgen verliert der Scirocco im unteren Streckenteil kurz die Haftung an der Hinterachse, Tobi bekommt alle Hände voll zu tun, um einen Einschlag in die Betonleitelemente zu verhindern, rutscht nach links in eine Wiese. Bis zum Rennen ist alles wieder perfekt gerichtet, auch dank der sehr gefühlvollen Traktor-Frontlader-Bergung durch Orga-Chef Markus Altenstrasser selbst. Tobias schnappt sich in der ersten Auffahrt die Führung vor Nils Abb (VW Schneider Polo 8V), der seinerseits mit kleineren Schaltproblemen hadert. Knapp hinter Nils Abb bezieht Tobi Stegmann im VW Golf 1 16V die dritte Position. In Run Nummer zwei wird es nochmal spannend. Und knapp. Denn Tobi Mayer erreicht seine Marke aus dem ersten Durchgang nicht mehr, wogegen Nils Abb noch einen kleinen Zahn zulegt. Das bringt ihm im finalen Heat die 1400er-Laufbestzeit. In der Addition bleibt Tobi Mayer um vier Zehntelsekunden vorne. Nils Abb wird Zweiter, Tobi Stegmann Dritter. Die Podiumsbesetzung liegt in einem nur 1,806 Sekunden kleinen Fenster zusammen. Auf Rang vier und fünf ändert sich nichts mehr. Das KW 8V-Trophy Podest der 1,4-Liter-Abteilung besteht aus Sieger Nils Abb, Frank Duscher als Zweitem und Stefan Winkler im Fiat 127 als Drittem.
Wir erhöhen jetzt den Hubraum um 200 Kubik und kommen so zu den 1600ern. Sarp Bilen ist hier der Trainingsschnellste. In Race-Heat eins geschieht ihm Ähnliches wie Tobi Mayer am Morgen. Er rutscht mit seinem VW Spiess Golf 2 16V nach wilden Schlenkern links in die Wiese. Damit ist er out of Race. Tobi Auchter agiert im Opel Spiess Corsa A GSi 16V souverän, gewinnt unangefochten vor Lukas Friedrich (Ford Fiesta) sowie Folker und Markus Fink (beide Citroen C2).
Bereits im Training versprechen die 2-Liter Spannung. Die vier Flottesten liegen nur 1,035 Sekunden auseinander. In diesem Rahmen bewegen sich Claire Schönborn, Marco Schöbel, Ralph Paulick und Marcel Hellberg. Claire Schönborn geht mit dem VW Golf 1 STW zum Rennauftakt auf Nummer Sicher, verschärft ihr Trainingstempo von 1:14,92 auf 1:12,940. Auf dieses Level unter 1:13 vermag ihr niemand zu folgen. Hinter ihr nehmen Marco Schöbel (Opel Kadett C Coupé) und Marcel Hellberg mit seinem VW Brügge Golf Aufstellung, getrennt durch minimale Abstände. Final beträgt die Differenz 0,748 Sekunden. Damit haben wir das 2000-Kubik-Siegerstockerl fertig vorgestellt. Claire Schönborn gewinnt zum sechsten Mal in dieser Saison die 2-Liter-Klasse. Genau eine Sekunde trennt am Rennende den Vierten und Fünften. Die Namen dazu sind Ralph Paulick (VW Golf 1 16V) und Thomas Claus mit seinem Opel Kadett C Coupé 16-Ventiler. Die Top-Ten vervollständigen Johann Hatezic (Opel Ascona B Frank), Thomas Flik im Renault Clio 3 Cup, Youngster Marvin Ruwe (VW Golf Gti 16V), Josef Faber mit seinem Opel Kadett C Coupé und Jan Heß im Opel Schneider Astra GSi 16V. Fehlt noch das KW 8V-Trophy Podium. Stufe eins gehört in St. Agatha Marco Schöbel, flankiert von Marcel Hellberg und Johann Hatezic als Drittem.
In der Abteilung bis 3 Liter Hubraum heißt der Hausherr Marcel Gapp. Er legt mit seinem BMW M3 E36 in beiden Wertungsläufen 1:12er Zeiten auf das St. Agatha Parkett. Im Audi 80 Quattro Turbo gelingen Michael Weber zweimal 1:13er Marken. Das ist Rang zwei für den weit Angereisten. In beiden Race-Heats bewegt Roland Christall die Opel Frank Kadett C Limo mit 1:14er Werten vom Start ins Ziel hinauf. Klassenplatz drei und der Gewinn der 8-Ventiler Wertung sind der Lohn für diese Leistungen. Auf der Vier beendet Kai Neu (Ford NSport Focus) sein Österreich-Wochenende. Rookie Timo Fritz läuft im Opel Ascona B als Fünfter ein. Damit gehört ihm auch KW 8V-Trophy Rang zwei. Dritter der Sonderwertung mit den roten Startnummern wird Werner Walser (Opel Kadett C Limo).
Über 3 Liter ist Jochen Stoll mit seinem Porsche 911 GT3 das Maß der Dinge. Er fährt am Sonntagnachmittag zweimal 1:08er Zeiten und gewinnt souverän vor Pascal Ehrmann im Subaru Impreza WRX STi und Maximilian Gast (VW Golf Turbo). Vierte wird Sabine Göhrig mit ihrem Ford Focus ST. Pech hat Hauke Weber, bei dem die Technik seines Audi 80 Quattro Turbo nicht mitspielt. Nach den Trainingsresultaten ist Platz zwei im Bereich des Möglichen. Doch schon im ersten Race-Heat muckt der Quattro, zum zweiten tritt Hauke Weber nicht mehr an.
Einer unserer zwei Vertreter bei den E2-Silhouetten-Renern wird zwischendurch zum Schrauber. Marco Farrenkopf muss sich gleich in Übungsauffahrt eins mit einer rutschenden Kupplung seines Silver Car S2 Evo auseinandersetzen. Es gibt nur eine Abhilfe: Eine neue Kupplung muss her! Die wird per Aufruf gesucht und auch rasch gefunden. Soweit alles gut, nur die Teilnahme am zweiten Trainingslauf kann nicht realisiert werden. Am Sonntag liefert das Paket Silver Car / Marco Farrenkopf als Bestleistung eine 1:12,392 ab. Damit wird er Zweiter hinter dem mit zweimal 1:11 tief agierenden Speedmaster im BMW M3 GT3.
Schnellster Tourenwagen und damit zugleich neuer TW-Streckenrekordhalter ist Karl Schagerl im infernalisch gehenden VW Golf Rallye. Im Finale zaubert er 1:02,778 auf die Bahn, was einem Schnitt von 156,5 km/h entspricht. Platz zwei geht an Stefan Promok (Mitsubishi Evo), Dritter wird Jürgen Halbartschlager mit seinem VW Golf Turbo. Jochen Stoll sichert sich einen ausgezeichneten vierten Platz bei den Autos mit Dach. Fünfter der TW-Wertung ist Tom Strasser im VW Minichberger Scirocco.
Nun sind zehn von elf Rennen der 36. KW Berg-Cup Saison gefahren. Am 04. bis 06. Oktober steht in Mickhausen das große Finale an. Dort, im Südwesten von Augsburg, gibt es die allerletzte Möglichkeit am Punktekonto noch Feintuning zu betreiben. Eine Vorschau darauf gibt es nächsten Montag. Vorab nur so viel: Vom NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup haben insgesamt 69 Aktive genannt. Was wir nun noch tun müssen ist es ganz einfach, immer unsere Teller leer zu essen und die Gläser auszutrinken. Ihr wisst schon, damit das mit dem Wetter klappt. Wir sind jedenfalls optimistisch. Und das Sahnehäubchen für uns vom Berg-Cup e.V. und vom ASC Bobingen wäre es natürlich, wenn uns viele von euch live vor Ort besuchen würden, liebe NSU-Bergpokal und KW Berg-Cup Fans und Freunde. Bis dann!
Gezündet wird dieses am Samstag um 21 Uhr im Fahrerlagerbereich. Ein Feuerwerk könnte es am 21. und 22. September beim NOBLEND Autobergrennen Esthofen – St. Agatha auch auf der Strecke geben, die um etwa 400 Meter gekürzt wurde und jetzt aktuell 2,734 Kilometer misst. Das heißt, das Ziel ist nun vor der letzten, langen Linkskurve in Königsdorf. Probleme mit einem einzigen Grundstückseigentümer haben diese Maßnahme ausgelöst. Der Wegfall des allerletzten Abschnittes wird im Beipack neue Streckenrekorde zur Folge haben. Und rekordverdächtig ist auch das Feld, dessen fast 210 Piloten aus neun Ländern anreisen. Wobei nicht nur die reine Anzahl imponiert, sondern auch die darin enthaltene Qualität. In St. Agatha, wie die Veranstaltung in Oberösterreich in der Bergszene kurz genannt wird, gibt es Punkte für viele Rennserien zu holen. Als da sind: FIA-Zone Zentraleuropa, Österreichische und Deutsche Meisterschaft, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal, die sich alle voll im Endspurt befinden. Das bringt zusätzliche Würze in das Geschehen, das wie immer mit einem ungewöhnlichen Zeitplan über die Bühne gehen wird. Am Samstag gibt es ab 11:00 Uhr zwei Trainingsläufe, ein dritter findet am Sonntag von 8:30 bis 11:00 Uhr statt, exakt eine Stunde später startet das Rennen, in dem die Entscheidungen in zwei Race-Heats fallen. Für große Emotionen werden wieder die Rückführungen sorgen, bei denen sich die Zuschauer die Piste mit den talwärts rollenden Rennern teilen dürfen. Darunter befinden sich fünf Wettbewerber aus dem NSU-Bergpokal und knapp 50 aus dem KW Berg-Cup. Für die beiden Letztgenannten Serien steht anschließend nur mehr das 41. ADAC Bergrennen Mickhausen im Kalender, das etwa 45 Kilometer südwestlich von Augsburg in der Staudenregion zu finden ist.
Um nach St. Agatha zu kommen, muss man nur ein kleines Stück nach Österreich hineinfahren. Etwa 45 Kilometer sind das von Passau aus gerechnet. Wenn man dazu die Bundesstraße 130 entlang der Donau auswählt, dann fährt man bis zur bekannten Schlögener Schlinge durch eine wunderschöne Landschaft. Wie sieht es aus, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde, begleitet ihr uns noch zu einer oder vielleicht sogar beiden noch ausstehenden Stationen der 36. KW Berg-Cup Saison? Das wäre mega cool!