Heute haben wir den 7-fachen KW-Berg-Cup Gesamtsieger Holger Hovemann im Interview
Holger Hovemann war wie von der Bildfläche verschwunden seit seinem Unfall 2011 in Glasbach. Man munkelte aber schon lange, dass in den Hamburger Hallen ein neuer "Yello Psycho 3" entsteht. Nun wissen wir es definitiv: Er ist fertig und wird sogar diese Woche noch aus der Garage geholt! Auch der erste Einsatz lässt nicht mehr lange auf sich warten, denn bereits vom 01. bis zum 03. August ist es soweit. Holger wird die Premiere seines neu aufgebauten Opel C Kadett beim Osnabrücker Bergrennen feiern.
Holger, wie fühlt es sich an zu wissen: Ich kann endlich wieder fahren, noch dazu mit einem absoluten Top-Auto?
"Es ist der Wahnsinn. Nach vielen harten Stunden Arbeit an dem Kadett wird es endlich wahr, es ist aktuell noch wie ein Traum! Ich bin nun schon einige Runden in einem Industriegebiet mit meinem "Monster", wie ich das Auto liebevoll nenne, gefahren. Ich habe mich hinter dem Steuer sofort pudedlwohl gefühlt und freue mich riesig darauf, den Kadett endlich im Renntempo zu bewegen. Mitte der Woche werden wir mit ihm noch auf eine Teststrecke gehen."
Was kannst du uns über dein "Monster" verraten?
"Es ist brutal, fett und krass! Optisch ist es ein Kadett C Coupé. Der Motor ist ein Lotus 5,7-Liter V8. Letzte Woche waren wir auf dem Prüfstand zum Abstimmen, die genaue Leistung wird nicht verraten, aber ihr dürft sehr gespannt sein. Vor allem der Sound ist echt gewaltig. Das sequentielle Tractiv Getriebe haben wir aus meinem "alten" Kadett übernommen. Über unsere Memotec können wir eine genaue Datenaufzeichnung vornehmen. Wir haben ein 3-fach verstellbares KW Gewindefahrwerk verbaut und, und, und... Ich könnte jetzt hier noch viel erzählen, aber ich denke, ihr müsst es einfach live erleben."
Was ist dein Ziel mit diesem Auto?
"Wenn alles so funktioniert wie geplant, möchte ich natürlich meine Erfolge aus den vergangenen Jahren fortsetzten. Erstmal bestreite ich Rennen auf vertrauten Strecken, um mein neues Auto besser kennen zu lernen und eventuelle Verbesserungen einzubringen. Sobald ich aber das Gefühl habe "alles passt" werde ich mich auch auf andere Rennläufe in Europa konzentrieren. Die Rennerei soll einfach Spaß machen und zu keinem Muss werden."
Wie ist das Gefühl seit fast 2 Jahren nicht mehr gefahren zu sein und jetzt wieder einzusteigen?
"Prinzipiell ist das Gefühl sehr gut! Ich freue mich riesig zurück in die Bergrennfamilie und an die Rennstrecken zu kommen. Man muss aber auch sehen, dass ich die letzten 10 Jahre vor meinem Unfall komplett bei allen Rennen zum KW Berg-Cup am Start war. Ich habe mir daher ganz bewusst Zeit für Sachen genommen, die in den letzten Jahren einfach zu kurz gekommen sind. Diese Zeit für meine zwei Kids und mein eigenes Geschäft aufzuwenden tat richtig gut."
Können wir uns 2015 auf eine heiße Saison mit der freuen?
„Ich hoffe es! Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Monster funktionieren wird und uns keine Steine in den Weg gelegt werden. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass ich keinem mehr was beweisen muss. Ich freue mich einfach nur darauf wieder hinterm Steuer zu sitzen und so schnell wie möglich die Strecke hoch zu fahren."
Armin Ebenhöh, Peter Naumann, Bea Flik und weitere mußten aus Osnabrück, leider nur mit den Antrittspunkten ausgestattet, wieder abreisen. Wie macht sich das in den KW Berg-Cup Zwischenständen bemerkbar? Findet es heraus.
Wie gewohnt unter RESULTATE -- RESULTATE 2014 stehen die aktuellen Zwischenstände online zur Verfügung.
Volles Haus im Norden. Das trifft es auf den Punkt. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn über 200 Nennungen aus 15 Nationen, das ist volles Haus bei den Teilnehmern. 24 davon sitzen in leisen Elektro- oder Hybridfahrzeugen, weitere 29 knattern wie die E-Mobile mehr oder minder gleichmäßig die 2,030 Kilometer des Uphöfener Berges hinauf, allerdings mit Ton. Volles Haus, das gilt auch für das Rahmen- und Showprogramm, das immer wieder mit auf die Strecke geht oder im Umfeld des Startbereiches angesiedelt ist. Volles Haus, das lässt sich auch anwenden auf die vielen Prädikate, die der veranstaltende MSC Osnabrück für sein „47. Internationales Osnabrücker ADAC Bergrennen“ zugesprochen bekam. Darunter der „FIA International Hill Climb Cup“ und die Luxemburger Bergmeisterschaft. Und volles Haus, das trifft ebenso bestens zu auf die rund 25.000 Zuschauer, die am 02. und 03. August sowohl das gebotene Drumherum als auch den echten Rennsport genießen. Der es – wie wir noch sehen werden –durchaus in sich hat und auf niegel- nagelneuem Asphalt stattfindet. Der übrigens seine Feuertaufe bestens übersteht. Nur die Bankette sind noch weich, sie werden durch Pylonen, Reifenstapel und Reifenketten geschützt, die sehr nahe an der Strecke stehen und mehr als ein Fahrzeug magisch anziehen und manchmal auch aufsaugen. Und obwohl sehr viele Bergfahrer aus dem Lager der Pylonenracer kommen, werden die Hütchen oftmals umgeworfen und müssen neu aufgestellt werden, was jeweils eine Unterbrechung und Rückführungen schon gestarteter und mit Rot gestoppter Autos beinhaltet. Trotz frühem und pünktlichem Beginn muss sich der Bergrenn-Tross an beiden Tagen mit drei Läufen zufrieden geben. Das Training dauert über 10 Stunden und zieht sich bis nach 19:00 Uhr hin, sonntags läuft es runder, kurz nach 17:10 Uhr ist Ruhe auf der Piste. Kurz danach wird die Siegerehrung im großen VIP-Zelt durchgeführt. Wobei eine volle Stunde lang „Happy Hour Time“ angesagt ist: Alle Getränke gibt es zum Nulltarif. Insgesamt zeigt sich einmal mehr, wie schwierig es ist, die optimale Balance zwischen Spektakel, Sport, Starterzahl und Zeitplan zu finden. „Wir wissen um die Probleme und machen uns ernste Gedanken dazu. Aber es ist so schwierig Fahrer abzulehnen, die teilweise zehnmal oder öfter bei uns zu Gast waren. Wie treffe ich diese Auswahl, mit wem fange ich an?“ grübelt Organisationsleiter Bernd Stegmann. Er und seine Truppe werden bei der Event-Abwicklung übrigens sogar vom Wetter unterstützt. Beide Tage sind voll trocken, nur in der Nacht dazwischen fällt etwas Regen. Über das berühmt berüchtigte „was wäre gewesen, wenn…“ wollen wir hier nicht spekulieren. Sondern wie immer sachlich informieren über den Rennverlauf in den Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Osnabrück: Volles Haus im Norden
Wer führt derzeit die KW Berg-Cup Gesamtwertung an? Welche Frage werdet Ihr denken. Allerdings sollte man die "Verfolger" nicht ganz aus den Augen lassen.
Schaut es Euch an!
Wie gewohnt die aktuellen Zwischenstände unter RESULTATE -- RESULTATE 2014.
Ja, turbulent, das war es wirklich, das 19. Internationale ADAC Glasbachrennen am letzten Juliwochenende im Herzen des Thüringer Waldes. Beginnend am Freitag mit den spektakulären abendlichen Präsentationsfahrten und endend am späten Sonntag mit einer stimmungsvollen Siegerehrung mitten im Gastgeberort Steinbach, in dem diesmal auch das komplette Fahrerfeld untergebracht war. Dazwischen gab es jede Menge verschiedenster Ereignisse, Zwischenfälle und – last but not least – sportliche Großtaten wie zum Beispiel einen neuen Tourenwagen Streckenrekord. Einiges aus der genannten Palette wurde ja schon anderweitig kommuniziert. Dinge wie zum Beispiel Motorprobleme, Ölverlust, Zeitverzug, Regen am Samstagnachmittag, der Abbruch des zweiten Übungsdurchganges, die Änderung der Startreihenfolge am Sonntag noch vor Ende des ersten Rennheats und, und, und. Einiges blieb aber auch unerwähnt, wie zum Beispiel ein dickes Streckenkabelproblem, die Zahl der Rückführungen, der Umfang des Rahmenprogramms und weitere Ablaufdetails. Schlussendlich zählt aber unter dem Strich nur eines: Beide geplanten Wertungsdurchgänge á 5,5 Kilometer konnten durchgeführt werden, allen Nickligkeiten zum Trotz. Dank des Engagements des Veranstalters RSG Altensteiner Oberland und seiner Helfer. Zu denen sogar Petrus zählte, der am Renntag die zahlreichen Niederschläge überall hin schickte, nur nicht an die Glasbach-Strecke. Klar wird es noch Analysen und Gespräche über die genannten Themen und mehr geben, aber in Ruhe und sachlich, nachdem sich die teilweise hochkochenden Emotionswellen wieder geglättet haben. Denn, Hand aufs Motorsportherz, im Endeffekt war das Glasbachrennen 2014 mit seinen 168 Teilnehmern aus 14 Nationen, herbei gezaubert auch durch die zusätzlichen Top-Prädikate FIA Europa Berg-Meisterschaft und tschechisches Berg-Championat, ein echtes Gipfelstürmertreffen auf höchstem Niveau mit länderverbindendem Charakter.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup am Glasbach: Ein echt turbulentes Wochenende