Beeindruckende Zahlen eilen dem „49. ADAC / MSC-Rhön Hauenstein Bergrennen“ voraus. Eine davon ist schon in der Überschrift genannt. Die erwähnten 88 KW Berg-Cup’ler stellen in der Rhön fast zwei Drittel des 136 Starter starken Rennfeldes, das durch 53 Teilnehmer an der Gleichmäßigkeitsprüfung auf insgesamt 189 Fahrzeuge aufgestockt wird. Das garantiert regen Betrieb auf der ultraschnellen 4,2-Kilometer-Piste, die von Hausen hinauf zur Hochrhönstraße führt. Am Samstag beginnen die drei Trainingsdurchgänge um 9:00 Uhr. Läuft alles glatt, könnte es sogar noch mehr Übungsauffahrten geben, die Ausschreibung ist dementsprechend abgefasst. Am Sonntag heißt es einen Tick früher aufzustehen, denn die drei Rennläufe gehen ab 8:30 Uhr in Szene. Sowohl am 28. als auch am 29. Juli wird es dabei sicher wieder tolle Leistungen und Speedwerte zu bewundern geben. 2017 pfeilte sich der Lancia Delta Integrale Evo von Norbert Handa in Race-Heat zwei mit 192,19 km/h auf die Jopp-Kurve zu und kreuzte die Ziellichtschranken mit 226,97 Sachen. Was die fünf Meter Streckenbreite aus Pilotensicht zu einem Nadelöhr gemacht haben dürfte.
Bevor dies am Wochenende erneut geschieht, wollen wir noch schnell einen Blick auf die 88 Berg-Cup-Aktiven werfen. 17 davon treten in der Division 1 der Nationalen KW Berg-Cup Variante an, für die das Hauenstein Bergrennen die viertletzte Station der Saison darstellt. Der NSU-Bergpokal biegt in der Rhön bereits auf seine Zielgerade ein, denn danach können nur noch in Osnabrück und Eichenbühl Punkte eingefahren werden. 12 luftgekühlte Heckmotorfahrzeuge bewerben sich am nächsten Sonntag um weitere wichtige Zähler. 58 KW Berg-Cup’ler sind in den Klassen der gemeinsam gewerteten Fahrzeuggruppen H, FS, E1 sowie CTC/CGT unterwegs, ein weiterer bei den E2-Silhouette-Rennern (Div.3 Nat.). Im Rhönort Hausen ist übrigens nicht nur für Unterhaltung und Stimmung an und auf der Strecke bestens gesorgt, sondern auch im Festzelt. Zum Auftakt gibt es darin am Freitag (27.07.) ab 20 Uhr die Welcome- und am Samstag die Racing-Party. Auch zum Abschluss des Wochenendes ist es nochmals die zentrale Anlaufstelle, nach Veranstaltungsende findet dort die Ehrung der Sieger und Platzierten statt.
Bei den NSU freuen wir uns auf die ersten Saisonauftritte von Leo Rabus und Volker Angelberger. In der 1400er-Klasse wird Frank Duscher erstmals den VW Weißdorn Polo 16V seines Teampartners Nico Müller bewegen. Mit 9 Nennungen präsentiert sich die Abteilung bis 1600 Kubikzentimeter erfreulich stark. Hier drücken wir fest die Daumen dazu, dass Andy Heindrichs mit dem Opel Wiebe Corsa 16V RR endlich mit von der Partie sein kann. Volles Haus mit 31 Fahrzeugen bei den 2-Litern. Dort steht besonders die Frage im Brennpunkt, ob Andre Wiebe im Renault Clio Superturisme und Patrick Orth mit seinem BMW Gerent E30 nach dem verheißungsvollen Auftakt in Homburg noch eins draufsetzen und noch weiter nach vorne fahren können. Ralf Kroll sieht sich mit seinem 999 cm3 Silver Car S2G Evo den zwei 4-Liter V8 ex-DTM Opel Astra von Sebastian Schmitt und Klaus Hoffmann gegenüber.
Der letzte Absatz stellt natürlich nur einen kleinen Ausschnitt des Spannungsbogens dar. Denn in allen KW Berg-Cup Klassen und Wertungen ist der Fight um Plätze und Sieg keinesfalls entschieden. In der Internationalen Serie KW Berg-Cup warten nach Hauenstein noch vier Rennen auf die Aktiven. Das ist noch ein komplettes Drittel der 31. KW Berg-Cup Saison. Ein Zurücklehnen oder gar Ausruhen gibt es daher nicht. Weder für die Lenkradakrobaten noch für die Freunde und Fans unserer Rennserien im flotten Gipfelsprint. Schon am 4./5. August kommt es in Osnabrück zum nächsten Kräftemessen. Nach drei Wochen Sommerferien steht dann der Endspurt an, der uns in die Schweiz, nach Eichenbühl und Oberösterreich führt. Danach wird Motorenruhe einkehren. Also lasst uns den Sound hochdrehender Aggregate vorher noch so oft wie es nur geht gemeinsam genießen. Ich freue mich auf jeden einzelnen Ton!
Fichtenberg (Deutschland), 19. Juli 2018 – Beim 25. Goodwood Festival of Speed feierte der legendäre BMW 320 Judd V8 des 2011 bei einem Bergrennen verstorbenen Ausnahmebergrennfahrers Georg Plasa sein Comeback. KW-Geschäftsführer Klaus Wohlfarth und Georg Plasa verband eine enge Freundschaft. Als Andenken an den Oberbayer baute ein Team von KW-Angestellten den BMW 320 Judd V8 auf. Zur Jubiläumsausgabe des Goodwood Festival of Speed wurde das Team samt des Rennwagens vom Veranstalter, Charles Gordon-Lennox, 11. Duke of Richmond, eingeladen. Bei der britischen Motorsportveranstaltung startete der BMW nicht etwa als Showprogramm, sondern nahm ganz im Sinne von Georg Plasa am Wettbewerb teil. In Großbritannien sorgte der BMW für eine Überraschung. Mit einer Zeit von 46,43 Sekunden war der alte Dreier BMW das schnellste Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor und musste sich nur den Elektro-Rennwagen Volkswagen I.D. R Pikes Peak (43,86 Sekunden) und dem Elektro-Sportwagen NIO EP9 (44,32 Sekunden) im „Shootout-Finale“ geschlagen geben. Für die europäische Bergrennsport-Community ist Georg Plasas BMW der Sieger der Herzen.
Schon im Berg-Cup Magazin 2017 hatte Klaus Wohlfarth auf Seite 11 die Möglichkeit der Rückkehr von Georg Plasas legendärem BMW 320 Judd V8 auf die Rennstrecke angekündigt. „Aber nicht um Renen zu gewinnen oder neue Rekorde aufzustellen, sondern um den Fans im Rahmen von Demofahrten den spektakulären Boliden, der noch heute Streckenrekorde hält und zum Auslöser für weitere Projekte dieser Art wurde, wieder live zu zeigen“ waren damals die Worte des jetzigen Besitzers Klaus Wohlfarth. Dieses Vorhaben wird nun erstmals umgesetzt. In der KW-typischen Art nicht irgendwie und irgendwo, sondern im Rahmen des „Festival of Speed 2018“ im altehrwürdigen Goodwood auf großer Bühne. Bewegt wird der 530 PS starke BMW in England von keinem Geringeren als Jörg Weidinger, seines Zeichens unter anderem zweifacher Berg-Europameister, zweifacher Deutscher Automobilbergmeister und als Teampartner von Dieter Rottenberger dreifacher KW Berg-Cup Gesamtsieger in den Jahren 2013 bis 2015. Für Jörg werden die Fahrten im 320 Judd V8 ganz bestimmt eine hochemotionale Angelegenheit werden. War er doch mit dem am 10. Juli 2011 leider tödlich verunglückten Georg Plasa sehr eng befreundet. Nun nimmt Jörg im Cockpit des Autos Platz, mit dem Georg mehrfach FIA Hill Climb Challenge und Cup Sieger gewesen ist. Noch heute hält der BMW 320 Judd V8 E36 die Tourenwagen-Streckenrekorde von St. Agatha und Mickhausen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Der Auftritt in England kann live mitverfolgt werden. Unter www.goodwood.com und den Button „Watch Live“ findet ihr problemlos zum aktiven Geschehen. „Class 10: Kings of the Hill“ nennt sich die Klasse, in der Jörg Weidinger mit dem BMW 320 Judd V8 unterwegs ist. Die noch ausstehenden Auftritte stehen heute (13.07.) ab 16:50 Uhr, am morgigen Samstag (14.07.) ab 8:30 und 16:25 Uhr sowie am Sonntag (15.07.) ab 9:55 und 13:10 Uhr Ortszeit auf dem Programm. Bitte denkt an die eine Stunde Verschiebung, die wir in Deutschland voraus sind. 16:50 in Goodwood ist also 17:50 bei uns. Übrigens: Wer noch mehr über das Projekt BMW 320 Judd V8 E36 von Klaus Wohlfarth wissen möchte, der findet bei www.motorsport-total.com einen Hintergrundbericht dazu. Der Zugang erfolgt momentan über die Slideshow. KW und Goodwood feiern in diesem Jahr beide 25-jähriges Jubiläum, der BMW 320 Judd V8 trägt die Startnummer 250. Das ist doch ein stimmiges Paket! Wir bedanken uns für das Engagement dahinter und wünschen dem Team vor Ort eine gelungene Umsetzung.

Gut Ding braucht bekanntlich Weile. Das gilt auch für Rennautos und deren Motoren. Genau deswegen hat sich für fünf KW Berg-Cup’ler der Saisonbeginn auf das letzte Wochenende verschoben. Wen das betroffen hat, das lassen wir in die Rennberichte der jeweiligen Klassen einfließen. Doch bevor wir damit loslegen, wollen wir noch ein kurzes Fazit des 45. Homburger ADAC Bergrennens „Karlsberg Rennen“ (6. - 8. Juli) ziehen. Da dieses, begleitet von stets freundlichem Wetter, echt gut und zügig ablief, ist das schnell erledigt. Die drei Trainings- und Rennläufe beginnen jeweils um 8:30 Uhr auf die Minute genau. Das ist schon die halbe Miete für einen angenehm frühen Feierabend, der am Übungssamstag gegen 17 und am Rennsonntag sogar kurz vor 16 Uhr liegt. Richtig zeitraubende Vorfälle gibt es nicht, nur am Samstag nimmt die Bergung eines von der Strecke abgekommenen Fahrzeuges eine knappe Stunde in Anspruch. Ansonsten kommt das anfangs insgesamt 127 Teilnehmer zählende Feld (inklusive GLP) gut über das als Rennstrecke genutzte 2,6 Kilometer lange, zunächst bergab führende Teilstück der Käshofener Straße. Sowohl im Startbereich als auch entlang der Strecke sind die Zuschauerplätze gut gefüllt, was in Verbindung mit den bereits geschilderten Faktoren bei den Verantwortlichen des Homburger AC rund um den neuen Organisationsleiter Sascha Ressmann für zufriedene Mienen sorgt. Über den von Thomas Stoll und seinem Berg-Zeitnahme Team gebotenen Zusatzservice freuen sich Fahrer und Fans gleichermaßen. Erstmals ermitteln sie neben der reinen Laufzeit und der Geschwindigkeit im Zielbereich auch den Speed an der Ausfahrt der Brückchen-Passage. Die deshalb dort aufgestellten Lichtschrankenpaare liefern der Auswertungssoftware auch die Daten zur Berechnung von zwei Sektorenzeiten. Die ausgewiesenen Werte sind höchst interessant und geben neue, tiefe Einblicke in das Geschehen auf der Piste.
Diesem wollen wir uns nun zuwenden, beginnend mit der Division I des KW BergCups National (Gruppe A/F/CTC). In der Klasse bis 1400 ccm hat Robert Maslonka mit seinem VW Polo gegen den leistungsmäßig überlegenen Fiat 500 Abarth Turbo des Luxemburgers Marcel Nipperts einen schweren Stand. Robert zieht alle Register, muss sich aber schlussendlich mit Rang zwei zufrieden geben. Eine Abteilung höher, bei den 1,6-Litern, fällt die Entscheidung erst im letzten Race-Heat zugunsten von Markus Fink (P1) im Citroen C2 VTS. Ganze 0,491 Sekunden zurück wird Andreas Gmeinder (VW Passat Gr. 2) Zweiter, Ulrich Zeitz fährt mit seinem Citroen C2 GT zu Platz drei. Bei den 2-Liter-Autos lässt ein Homburger Fahrer keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass er auf seiner Hausstrecke unbedingt gewinnen möchte. Das ist Kai Neu, der mit seinem Ford Focus ST 170 in jedem Lauf für die Bestmarke sorgt. Er gewinnt am Ende mit 3,541 Sekunden Vorsprung vor Ralf Orth (P2/BMW 320iS E30). In der Trainingsliste ist Markus Goldbach als Dritter verzeichnet, aber in Rennlauf eins muss er mit Verdacht auf einen Motorschaden seines Renault Wiebe Megane Coupés vom Gas gehen. Eine erste Schnelldiagnose ergibt ein abgerissenes Ventil als Ursache. Damit ist der Wettbewerb für ihn vorüber, im VW Golf III 16V übernimmt Alexander Wolk sofort Position drei und verteidigt diese anschließend erfolgreich. Der Ausfall von Markus Goldbach hat auch Auswirkungen auf die Tabelle. Kai Neu liegt weiterhin an der Spitze. Vor Markus Fink, der allerdings wegen seines WolsfeldAusfalls dort nur 10 Teilnahmepunkte holen konnte. Neuer Dritter ist jetzt Ralf Orth, Robert Maslonka hat sich auf der Vier eingerichtet und Markus Goldbach ist auf Rang fünf zurückgerutscht.
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Mit der Überschrift haben wir bereits eine ganz spezielle Eigenheit der 2,6 Kilometer langen Rennstrecke genannt. Denn vom Start weg geht es zunächst wirklich bergab zum bekannten „Brückchen“, der ersten ultimativen Mut- und Schlüsselstelle des 45.Homburger ADAC Bergrennens „Karlsberg Rennen“, das die Fahrer vom Saarland aus durch selektive Kurven nach Rheinland-Pfalz schickt. Was auf der Piste so alles abgehen wird, das will das Berg-Zeitnahme Team rund um Thomas Stoll 2018 ganz besonders transparent machen. „Außer den Werten reine Fahrzeit, Tempo auf der Ziellinie und der Durschnittsgeschwindigkeit, die wir ja schon immer ermittelt haben, wollen wir eine Speedmessung am Brückchen vornehmen. Da deshalb dort ohnehin ein weiteres Lichtschrankenpaar aufgestellt wird, können wir die Strecke obendrein noch in zwei Sektoren aufteilen und auch diese Splitzeiten erfassen und darstellen. Dadurch erhalten alle Fahrer die Möglichkeit, ihre Leistungen zu analysieren und diese mit den Werten ihrer Konkurrenten zu vergleichen. Außerdem bekommen die Streckensprecher damit hochinteressante Fakten und Daten geliefert, die sie den Rennbesuchern aufbereiten und vermitteln können“ berichtet uns Thomas Stoll. Ergänzend fügt er noch an: „Voraussetzung für das Gelingen dieses Vorhabens ist allerdings die technische Umsetzbarkeit an der Strecke.“ Damit meint er zum Beispiel die Sende- und Empfangsmöglichkeiten für die benötigten Funksignale, aber auch in diesem Punkt ist Thomas optimistisch eingestellt.