…dass es am Wochenende zwischen den beiden Bergrennen Unterfranken und St. Agatha im Rahmen der mehrtägigen Herbst-Vorstandssitzung des Berg-Cup e.V. am Sonntagmorgen in Bad Mergentheim zu einer bemerkenswerten Verkehrskontrolle kam. Als nämlich Norbert Wimmer mit seinem BMW Touring auf dem Weg von der Unterkunft zum Tagungs-Headquarter gestoppt und dabei auch auf eventuellen (Rest-) Alkohol hin überprüft wurde. Natürlich ohne Beanstandung, versteht sich! Denn als Sitzungsgetränke gibt es beim Berg-Cup e.V. traditionell nur Wasser, Tee, Kaffee und Obstsäfte, gesunde Sachen also. Dies gilt auch nach dem ohnehin meist sehr spätem Dienstschluss. Denn Dinge wie Bier, Wein und Obstbrände gehen ja letztlich auch auf natürlichen Ursprung zurück. Und sind, zumindest in passender Dosierung, der Gesundheit nicht wirklich abträglich.
…dass sich im eingangs geschilderten Fall der kontrollierende Verkehrspolizei-Beamte als profunder Kenner der Materie Kfz.-Kennzeichen outete. Und zwar mit dem coolen Ausspruch „es scheint mir schon sehr seltsam zu sein, wenn jemand aus München bis nach Bad Mergentheim zum Frühstücken fährt.“ Zur näheren Erklärung: Norberts BMW ist in Mühldorf am Inn zugelassen, seine Autonummer beginnt daher mit „MÜ“. Wogegen die bayerische Landeshauptstadt München immer noch durch das altbekannte „M“ gekennzeichnet ist. Wie doch (fast) jeder weiß!
…dass spätestens beim Verlassen der Kontrolle alle fünf BMW Insassen schön brav angeschnallt waren. Böse Zungen behaupten, dies sei zuvor nicht so gewesen. Was zu nervösem und vor allem verbissen unauffälligem Hantieren an Gurtbändern und den dazu gehörigen Schlössern geführt haben soll. Echt gut, dass es eben diese letztgenannten Teile waren, die für knackende Schließgeräusche sorgten. Und nicht Polizei-Handschellen!
…dass das für dieses Jahr leider abgesagte Bergrennen Mickhausen für 2016 wieder bei den Sportbehörden angemeldet wurde. Als Termin ist das Wochenende vom 30. September bis zum 02. Oktober vorgesehen. Besonders angenehm dabei: Der sich daran anschließende Montag (03.10.) ist in Deutschland ein Feiertag. Damit stehen die Vorzeichen für ein langes Hillclimbing-Genuss-Weekend voll auf Grün.
…dass in St. Agatha gleich mehrere hochkarätige Delegationen aus Mickhausen unterwegs waren. Gesichtet wurde unter anderem das bekannte Top-Duo mit Orga-Leiter Günter Hetzer und dem früheren ASC Bobingen Chef Robert Andratzek sowie eine größere Gruppe rund um Spitzhutträger Benno. Alle versprachen unisono, dass es „Mick“ in 2016 wieder geben wird. Das hören wir gern!
Es mangelte an nichts, beim Finale des KW Berg-Cups 2015 im Rahmen des „Int. EUROL Automobil Bergrennens Esthofen – St. Agatha“ am 26. und 27. September. Nicht an spannendem, mitreißendem Bergrennsport, nicht an attraktiven Startern, nicht an begeisterten, disziplinierten Fans. Von denen allein am Renn-Nachmittag 12.000 an der bestens einsehbaren 3,2 Kilometer langen Highspeed-Powerpiste gezählt werden konnten. Und wenn wir hier von einem Renn-Nachmittag sprechen, dann ist das auch so gemeint. Denn traditionell beginnt das nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernte, in der Nähe der Schlögener Donauschlinge zu findende Berg- Event mit zwei Trainingssitzungen am Samstagmittag ab 12:30 Uhr. Am Sonntag gibt es ab 09:00 Uhr einen weiteren Probegalopp, die beiden alles entscheidenden Renn-Heats dann wiederum ab 12:30 Uhr. Die letzte Rückführung leitet die Aktiven Berg-Racer dann entlang der kompletten Strecke durch ein Heer von Zuschauern, setzt Emotionen frei. Und dank der straffen Organisation des veranstaltenden MSC Rottenegg – der übrigens in 2015 seinen 50. Geburtstag feiert – findet bereits kurz nach 17:00 Uhr im Startbereich eine erste „Flower Ceremony“ für die Top-Plätze der Tourenwagen- und der Gesamtwertung statt. Zwar bringen einige Zwischenfälle im Rekordfeld von 192 Teilnehmern speziell am Sonntagvormittag den Zeitplan etwas ins Wanken, am Ende stimmt das Timing aber wieder exakt. Auch der Wettergott trägt seinen Teil zum Gelingen bei, lässt zwar zum größten Teil Wolken am Himmel aufmarschieren, aber die Strecke mit der ultimativen Mut-Stelle „Steinmauer“ ist zu jeder Zeit trocken, fordert so absolute Top-Leistungen heraus. Denen wir uns nun gemeinsam widmen wollen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Klassen, in denen die 45 angereisten KW Berg-Cup’ler mitgemischt haben. Und das in der Regel nicht nur mittendrin, sondern auch vorne dran.
Die 1150er Abteilung freut sich über fünf Starter. Das ist bei den Wettbewerben in Österreich nicht immer so, schreiben doch unsere rot-weiß-roten Nachbarn diese Klasse der stark verbesserten Tourenwagen bei ihren Bergrennen üblicherweise nicht aus. Also gibt es bei den Hubraumwinzlingen auch keine „Local Heros“, die Gastarbeiter aus Deutschland sind unter sich. Was diese aber nicht von schnellen Fahrten abhält. Thomas Stelberg stürmt im Schneider Polo 16V auf die imaginäre Pole Position, ist knapp eine Sekunde weniger unterwegs wie Jörg Eberle im Fiat 127 Super auf Trainings-Position zwei. Die drittschnellste Zeit sichert sich Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport Martini Racing. Am Renn-Nachmittag zieht Thomas Stelberg das Tempo nochmals spürbar an, fährt 1:30,962, legt damit ein Polster von 2,236 Sekunden zwischen sich und Jörg Eberle auf P2. Dieser muss sich auch nach hinten orientieren, denn Jürgen Heßberger (P3) lässt sich nur minimal um 5 Zehntel distanzieren. Vierte ist Silvia Ebenhöh im VW Polo Weißdorn Racing, Fünfter Tobias Mayer in einem Ford Fiesta Mk 1. Die Sache um den Klassensieg scheint gelaufen, nur zwischen Jörg und Jürgen ist es noch verflixt eng. Soweit die Theorie. Die Praxis scheint diese zu bestätigen. Bis zur Steinmauer feilt Thomas sogar 74 Hundertstel seiner Zeit aus Run eins weg, ist bis dorthin nochmals deutlich schneller unterwegs. Aber just in diesem Moment beschließt sein Schaltseil Feierabend zu machen. Der sechste Gang ist aktuell drin, der muss es jetzt für den zweiten Teil der Strecke tun. Thomas zaubert und holt das Maximale aus der Situation heraus. Aber mindestens 4,9 Sekunden sind futschikato weg. Derweil sind die Fiat-Kollegen Jörg und Jürgen in einen beinharten Fight um Platz zwei verstrickt. Vom Schwächeln des Schneider-Polos haben sie nichts mehr mitbekommen, wissen nicht, dass sie möglicherweise sogar um den Sieg kämpfen. Jürgen Heßberger findet im Finale weitere 0,365 Sekunden, Jörg dagegen büßt deren 0,866 ein. Dies nicht zuletzt deshalb, weil er einen sich anbahnenden Motorschaden befürchtet, schon seit dem ersten Run fühlt sich sein Triebwerk zäh an. Damit ist der Endstand hergestellt. Thomas Stelberg gewinnt zum vierten Mal in dieser Saison seine Klasse, rettet ganze zwei Zehntel seines Vorsprungs auf Platz zwei. Den sich schlussendlich Jürgen Heßberger holt. Jörg Eberle beendet sein St. Agatha Wochenende ganze 229 Tausendstel hinter Jürgen als Dritter. Vierte wird Silvia Ebenhöh, Rang fünf geht an Tobias Mayer. Die 1,15-Liter KW 8V-Krone darf sich Jürgen Heßberger aufsetzen, flankiert von Jörg Eberle (8V-P2) und Silvia Ebenhöh als Dritter der Sonderwertung in Rot.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in St. Agatha (A) Packendes Finale vor proppenvollen Rängen
Unglaublich, ist es denn wirklich schon so weit, ist die KW Berg-Cup Saison 2015 in weniger als einer Woche bereits Geschichte? Ja doch, genau so ist es, das aktuelle Bergrennjahr ist wie im Flug an uns vorbei gezogen. Durch die bedauerliche Absage des bisher traditionellen Abschlusses in Mickhausen findet das KW Berg-Cup Finale nun am kommenden Wochenende (26./27.09.) in Oberösterreich statt. Dort werden es unsere rund 50 KW Berg-Cup’ler nicht nur mit den rot-weiß-roten Assen zu tun bekommen, sondern auch mit den Cracks aus dem FIA International Hill Climb Cup. Der seinen Endlauf ebenfalls auf der sehr flüssigen 3,2 Kilometer Highspeed-Piste im Innviertler Hausruckwald vor sicher wieder großer Zuschauerkulisse austrägt. Der Ort der Handlung ist übrigens leicht zu finden und sehr gut zu erreichen, er liegt nur etwa 45 Kilometer von Passau entfernt in der Nähe der Schlögener Donauschlinge.
Insgesamt 213 Nennungen sind beim veranstaltenden MSC Rottenegg eingegangen, die aus den Vorjahren bekannt gute, straffe Abwicklung und die Top-Prädikate haben dieses Spitzenergebnis möglich gemacht. Im ganz besonderen Blickwinkel der KW Berg-Cup Fans dürfte in Oberösterreich die Auseinandersetzung um die endgültige Vergabe der weiteren Gesamtwertungs-Podestplätze hinter dem bereits zum Sieger gekürten Team Dieter Rottenberger / Jörg Weidinger (BMW 318i STW) stehen. Dafür empfehlen sich ganz besonders die Herrschaften Armin Ebenhöh im 1,4-Liter VW Minichberger Scirocco 16V, seines Zeichens frischgebackener Deutscher Automobil Bergmeister der Tourenwagen, sowie Roman Sonderbauer mit seinem 2-Liter Opel Ziegler Kadett C-Coupé 16-Ventiler. Was auf das Ranking „Over All“ zutrifft, gilt auch für die allermeisten Klassenwertungen. Die Jahrgangsbesten sind gefunden, dahinter tobt der Fight um die exakten Endplatzierungen. Aber jede Regel hält auch eine Ausnahme parat. Das betrifft hier die 3-Liter Abteilung, die aktuell von Hans-Peter und André Wiebe im Renault Williams Wiebe Laguna angeführt wird. Zwar reisen die Wiebes als Leader mit 29,68 Punkten Vorsprung auf Bernhard Permetinger (BMW M3 E30) ins Nachbarland, aber eine sichere Bank ist dies noch nicht. Für die KW 8V-Trophy ist noch Feintuning auf den Rängen angesagt. Allerdings könnte zwischen den Siegern „in Rot“ Norbert Wimmer / Christian Auer im BMW 2002 und den zweitplatzierten Bernd Ehrle / Hansi Eller im Krause Kadett noch ein packendes Duell um den dritten Podestplatz in ihrer 2-Liter Klasse entbrennen. Der „Rookie of the year“ ist zweifelsohne Fiat Pilot Sven Koob. In dessen Abteilung Neueinsteiger hat auch Alexander Pleier durchaus noch Chancen auf einen Jahresstockerl-Besuch. Mit einer St. Agatha Superleistung könnte Alex mit seinem Kadett C-Coupé Stefan Glass vom Sonderwertungspodest verdrängen und eventuell sogar noch „Diesel-Jürgen“ Fechter von der Zwei auf die Drei zurück schieben. Dem ohnehin mega spannenden KW Berg-Cup Geschehen in Österreich setzt die Ravenol Youngster Wertung die absolute Krone auf. Zwar ist bereits definitiv geklärt welche drei Fahrer am 07. November in der Wandelhalle in Bad Mergentheim auf das Podest steigen. Aber um die Verteilung der einzelnen Stufen wird noch hart gerungen, der Ausgang ist völlig offen. Zurzeit liegt Marcel Hellberg im 1400er Brügge Polo auf Position drei. Seine beiden Mitbewerber um die Youngster-Krone starten pikanterweise bei den 1,6-Litern direkt gegeneinander: Der aktuelle Zweite Sven Koob sitzt im Cockpit eines Fiat Uno 16V, der augenblickliche Leader, der erst 21-jährige Belgier Andy Heindrichs, agiert im Opel Schneider Corsa A 16V. Und wie wir wissen, zusammen gezählt wird ganz zum Schluss, Umsortierungen aller Art sind bei den Youngsters jederzeit noch drin.
Weiterlesen: Das letzte 2015er KW Berg-Cup Kräftemessen findet in St. Agatha/A statt
Das wird ein Saisonfinale....
Es bleibt weiter spannend.
Noch stehen nicht alle Sieger fest die letzten Entscheidungen fallen in St. Agatha(A).
Es lohnt sich also einen Blick auf die Punkte werfen.
Zu finden wie immer unter RESULTATE -- RESULTATE 2015.
…dass langsam aber sicher die KW Berg-Cup Siegerehrung in Bad Mergentheim auf uns zukommt. Damit bei der großen Meistergala auch wirklich alles perfekt und wie am Schnürchen funktioniert hat Dieter Rottenberger extra ein neues Siegerpodest anfertigen lassen und uns spendiert. Das neue „Stockerl“ bietet mehr Platz und soll von den „Gipfelstürmern“ obendrein leichter zu erklimmen sein. Wir sind gespannt und sagen schon mal „Herzlichen Dank, Dieter“.
…dass das Team Bodenmüller in Unterfranken äußerst hart geprüft und gebeutelt wurde. Den Anfang machten die technischen Probleme an Edi‘s Opel Kadett C-Coupé im Training. Im ersten Übungsdurchgang verhinderte eine defekte elektrische Sicherung für die Benzinpumpe die Zieldurchfahrt, im zweiten sorgte ein Bruch der Benzingalerie für den nächsten Zwangsstopp. Stefan Winkler leistete über Nacht erste Hilfe, schweißte und verstärkte das störrische Teil. Danach lief der Kadett wieder gewohnt problemlos, Edi fuhr seine Läufe souverän durch, auch nachdem Junior Michael im einsetzenden Regen mit seinem Honda S2000 nach der Klinge spektakulär von der Fahrbahn abgekommen war. Wir sagen „danke Stefan, Respekt Edi“ und „schau nach vorne, Michi!“
…dass die bereits vor dem Unterfranken-Event als 2015er NSU-Bergpokal Sieger fest stehenden Jörg Davidovic und Steffen Hofmann im Eichenbühler Fahrerlager schon am Freitagabend damit begannen, für die spätere ganz große Meisterfeier ernsthaft zu trainieren. Ob es daran lag, dass der in Unterfranken im Cockpit des weißen NSU TT agierende Jörg Davidovic deshalb „nur“ die zweitschnellste Trainingszeit setzte, um sich dann am Renntag nach dem ersten Run auf der Vier wiederzufinden, ist im Moment noch nicht definitiv geklärt. Genau so wenig wie der Umstand, warum sich Jörg in der zweiten Auffahrt kurzzeitig mächtig berappelte und in Führung sprintete, nur um diese dann im Finallauf gleich wieder an den NSU-Sieger Lukas Hofmann abzugeben. Lag das an mangelnder Kondition von Jörg oder war es vielleicht sogar eine von langer Hand eingefädelte taktische Finesse des „Hofmann-Clans“? Seid fest versichert liebe Hörer: Sollte sich der Schleier des Geheimnisses über diesen Geschehnissen jemals lüften, werden wir selbstredend sofort darüber berichten. Ist doch Ehrensache!
In der Überschrift sind bereits zwei der Hauptfaktoren genannt, die das „48. Int. AvD / GAMSC Bergrennen Unterfranken Eichenbühl“ (12./13.09.) nachhaltig prägten. Die 225 Gesamt-Teilnehmer lassen am Samstag bei besten, trockenen Verhältnissen nur zwei Übungsauffahrten zu, an die sich dann der erste Wertungslauf des GLP-Feldes nahtlos anschließt. Über Nacht regnet es, am Sonntagmorgen präsentieren sich die 3,050 Kilometer des Umpfenbacher Berges feucht bis nass. Zum Glück ist es relativ warm, die Strecke beginnt abzutrocknen. Die verbesserten Tourenwagen der 1600er Abteilung fahren bereits Zeiten auf dem Trainingsniveau, die 2-Liter Klasse beginnt damit ihre eigenen Probe-Vorlagen zu unterbieten. Dieser Trend hält bis weit in Heat zwei hinein an. Genau bis zu den in dieser Saison bereits leidgeprüften Akteuren mit Rennern bis 2000 Kubikzentimetern Hubraum. Deren erste Teilnehmer noch völlig im Trockenen nach oben eilen. Nach den beginnenden Gaststartern und der Mehrzahl der 8-Ventiler fängt es an zu nieseln. Ein Ausrutscher erfordert eine Unterbrechung, der Grip nimmt weiter ab, der Niederschlag zu. Als wieder gestartet wird, rutschen die Zeiten der noch immer Slick bereiften KW Berg-Cup’ler um rund 15 Sekunden ab, ihre Fahrzeuge haltlos herum. Noch bevor auf diese Entwicklung reagiert wird, gibt es den nächsten Unfall, gleich im unteren Streckenteil. Die Aktiven erhalten nun die Gelegenheit zum Räderwechsel. Danach hört der Regen auf, das Vormittagsspiel mit der abtrocknenden Straße wiederholt sich, Reifenpoker wird zum Tagesgeschäft. Der Spannungsfaktor leidet darunter nicht – ganz im Gegenteil. Bis ganz zum Schluss ist das Bergrennen Unterfranken 2015 ereignisreich. Es kürt einen erwarteten und einen relativ überraschenden Deutschen Bergmeister, deren Emotionen sich während der Talfahrt bei den Interviews im Startbereich entladen. Beide gehören zum KW Berg-Cup. Wie bitte, beide, auch der bei den Rennsportfahrzeugen? Ja, genau so ist es. Wer die zwei sind und wie sie zu ihren Top-Erfolgen kamen, das folgt nun wie immer im Detail. Vorweg nehmen wir aber ein kleines Fazit: Die 48. Auflage des Bergrenn-Klassikers nahe Miltenberg hielt für alle Beteiligten zwei lange Tage bereit, bot aber ganz speziell in der Phase der Top-Entscheidungen am Sonntagnachmittag besten, attraktiven und spannungsgeladenen Motorsport. So, wie es sich für ein Finale der Deutschen Berg Meisterschaften, des NSU-Bergpokals und für den vorletzten Lauf des KW Berg-Cups geziemt.
Obwohl mit Jörg Davidovic/Steffen Hofmann die Gewinner des NSU-Bergpokals 2015 schon vor Beginn des Rennens fest stehen ist die „Prinzengarde“ fest gewillt, einen gehörigen Beitrag zum Thema Action und Spannung zu liefern. In den beiden Probegalopps sorgt Karsten Steinert für die schnellste Zeit, 0,414 Sekunden vor Jörg Davidovic. Mit einem Respektabstand von 2,095 Sekunden folgt Thomas Krystofiak mit seiner „Reiselimousine“ vom Typ 1200 C. An ihm ist Uwe Schindler nahe dran, es geht um 349 Tausendstel. Der nächtliche Regen und die feuchte Fahrbahn mischen die Renn-Karten neu. Lukas Hofmann war im Training Sechster, hatte da etwas mehr als fünf Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit. Nun sprintet er völlig ungeachtet der herrschenden Bedingungen an die Spitze. Vor Thomas Krystofiak (P2), der aber mit nur 0,572 Sekunden Rückstand noch formatfüllend in den Rückspiegeln von Lukas zu sehen ist. Ähnlich wie Uwe Schindler, der als Dritter 491 Tausendstel auf Thomas verliert. Etwas mehr als zwei Sekunden fehlen Jörg Davidovic auf den Leader, er findet sich auf der Vier. Noch eine Sekunde mehr hat der fünftplatzierte Walter Voigt auf dem Konto. Jörg und Thomas finden an der Situation nur wenig Gefallen, blasen im zweiten Akt zur Attacke auf den führenden Jungspund. Ergo setzt Jörg die klare Laufbestzeit, gefolgt von Thomas. Damit ist Jörg auf Position eins, Thomas hat die Zwei erobert. Aber Lukas, der jetzt neu Dritter ist, hält nach Kräften dagegen. Die Abstände sind kriminell klein, zwischen den absoluten Spitzenreitern liegen nur 38 Tausendstel, weitere 101 davon zurück lauert Lukas noch immer auf seine Chance. Die kommt im finalen dritten Run, der wieder unter schwierigen Verhältnissen über die Bühne geht. Mit Können und dem Mut der Jugend setzt er die Laufbestzeit, ist um 0,710 Sekunden schneller im Ziel als Jörg. Das reicht, Lukas Hofmann gewinnt zum zweiten Mal nach Hauenstein die Klasse. In der Addition aller Läufe liegt er 0,571 Sekunden vor Jörg Davidovic, der Zweiter wird. Thomas Krystofiak steigt als Dritter auf die noch freie Stufe des Siegerpodestes, Uwe Schindler sichert sich Platz vier. Fünfter wird Frank Kleineberg, der in der vorletzten Auffahrt an Walter Voigt vorbei zieht und diesen auf die Sechs zurück schiebt. Der Trainingsschnellste kegelt sich beim Rennauftakt mit einem Leitplankenkontakt selbst aus dem Wettbewerb. Das ist schade, denn Karsten Steinert hätte dem Spitzen-Krimi, in dem die Plätze eins bis drei final innerhalb von nur 1,588 Sekunden liegen, sicherlich noch einen kräftigen Schuss zusätzliche Würze gegeben. Aber „that’s Racing“, mit all seinen nicht immer angenehmen Konsequenzen. Kurzfazit: So wie sich der NSU-Bergpokal während der kompletten Saison und beim Finale seinen Fans und Freunden präsentiert hat, macht er ganz einfach unbändige Lust auf mehr. Nur schade, dass es bis zur Saison 2016 noch so lange dauert, stimmt’s?
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Unterfranken: Volles Haus, kleine Dusche inklusive