Testen, vorbereiten und aufwärmen für den KW Berg-Cup Auftakt am 02. und 03. Mai im luxemburgischen Eschdorf, das war für einige Berg-Cup’ler am vergangenen Wochenende Thema Nummer eins. Und wofür die einen Slaloms nutzten, das taten die anderen am Berg. Genauer gesagt beim Europa-Meisterschaftslauf am Rechberg beim „Großen Bergpreis von Österreich“ in der Steiermark.
Leider kam die KW Berg-Cup Abordnung durch die bekannten tragischen Ereignisse nur wenig zum Fahren. Ein einziger Trainingslauf wurde samstags durchgezogen, ein weiterer dann am Sonntag. Das Rennen selbst wurde auf einen Lauf gekürzt, in dem die Entscheidungen fallen mussten.
Dabei mischten die fünf KW Berg-Cup Vertreter in der Gruppe E1-OSK nach Kräften mit. Helmut Maier sicherte sich unter den neun Startern seiner 1600er Klasse im Spiess Golf Rang vier. Bei den 2-Litern nahmen 25 Teilnehmer den Wettbewerb auf. Zum Sieg sprintete hier Andreas Marko im Audi A4 STW Quattro. Ganze 0,354 Sekunden zurück kreuzte Patrik Nickel im C-Kadett Coupé die Ziellinie als starker Zweiter. In die Top-Ten stürmten auch „Golfer“ Markus Reich als Neunter und Roman Sonderbauer im Ziegler Kadett als Zehnter. Position 15 sicherte sich KW Berg-Cup Neuzugang Nicolas Reiter in seinem Ford Escort RS 2000 Mark 1.
Von den „Warmgefahrenen“ kommen allerdings nur zwei nach Luxemburg. Helmut Maier und Roman Sonderbauer. Wir drücken den beiden die Daumen, dass sie in Eschdorf von ihren Rechberg Erfahrungen profitieren können. Im Großherzogtum können sie sich übrigens über mangelnde Konkurrenz genau so wenig beschweren wie in der Steiermark. Elf 1600er und 40(!) 2-Liter stehen in der Starterliste des European Hill Race 2015. Bergrennherz, was willst Du mehr? Es ist aller bestens angerichtet für einen spannungsgeladenen Start in die 28. KW Berg-Cup Saison. Also, auf was noch warten? Auf geht’s nach Luxemburg!
Das hätten sich die Spezialisten des Pylonen-Racings sicher anders vorgestellt. Und vermutlich Norbert Wimmer selbst auch. Im Prinzip wollte er ja nur seinen BMW 2002 vor Eschdorf, wo ihn Teamkollege Christian Auer pilotieren wird, final testen. Eine Probefahrt sozusagen absolvieren. Aber kaum war der vielfache KW 8V-Trophy Gewinner auf dem Flugplatz-Parcours in Eggenfelden-Zainach unterwegs, legte er furios los, ließ bereits im Training mit seiner Zeit aufhorchen. Da im Probegalopp aber auch Hütchen im Spiel waren, hielt sich die Aufregung der Slalom-Spezies noch in Grenzen. Im ersten Wertungslauf fegt Norbert dann nochmals 2,13 Sekunden schneller über die 4,4 Kilometer lange Strecke, diesmal aber ohne Fehl und Tadel, alle Pins überstehen den Sturmlauf unbeschadet. Das ist die Führung in der H 2-Liter und Rang zwei Gesamt. Nur Mario Fuchs im 450 PS Mitsubishi Lancer ist fehlerfrei um nochmals 0,85 Sekunden schneller unterwegs. Großer Showdown dann im alles entscheidenden Heat Nummer zwei. Norbert Wimmer muss vorlegen, tobt voll motiviert über die Strecke, drückt seine Zeit aus dem ersten Run um 1,38 Sekunden nach unten. Aber diesmal steht eine Pylone auf seiner Ideallinie, er bekommt 3 Strafsekunden aufgebrummt. Dann sind die Boliden aus der Gruppe H über 2000 Kubikzentimeter an der Reihe. Mario Fuchs powert sich eine Hundertstelsekunde schneller als Norbert durch den Parcours, hadert aber mit zwei umgeworfenen Kegeln. Damit bleibt er hinter dem BMW. Slalom-Urgestein Hans-Martin Gass hetzt seinen frontgetriebenen Audi A3 TFSI in exakt der gleichen Zeit über die Flugplatzpiste wie Norbert den blauen 2002, lässt die Streckenposten dabei ohne jede Arbeit. Aber der Audi Pilot, der im ersten Run die Topzeit setzte, hatte sich dabei 2 Pylonen eingefangen, dieser Bürde kann er sich nicht mehr entledigen. So gewinnt Norbert im 220 PS starken BMW 2002 8-Ventiler die Gesamtwertung des 16. ADAC Flugplatzslaloms Eggenfelden mit 1,67 Sekunden Vorsprung vor Hans-Martin Gass und Mario Fuchs (+2,14).
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Tragisch und rabenschwarz – anders kann man das letzte Bergrenn-Wochenende ganz einfach nicht bezeichnen, das die große Berg-Familie zutiefst bestürzte und erschütterte. Denn gleich zwei bekannte, beliebte und erfolgreiche Berg-Akteure mussten ihre große Passion Bergrennsport mit ihrem Leben bezahlen.
Am Rechberg verunglückte am Samstag im ersten Trainingslauf der 55-jährige Pilot Otakar Kramsky tödlich, als sein Reynard Formel 3000 mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke abkam und in die Bäume prallte. Die Motorsport-Karriere des Unternehmers aus Jelemnice im tschechischen Riesengebirge begann 1987 im Skoda 130L Tourenwagen, dem später das Modell Favorit sowie ein Ford Sierra Cosworth der Gruppe N folgten. Anschließend bewegte er Gruppe-A Versionen des BMW M3 E30 und E36, bevor er 1999 in ein Osella-BMW PA 20 S CN-Rennsport-Fahrzeug wechselte, ab 2006 war er dann auf Formel 3000 Boliden unterwegs. Seine lange Laufbahn krönte er mit mehreren Europameister-Titeln und weiteren Top-Erfolgen.
Die zweite Hiobsbotschaft des Samstags erreichte uns aus Irland. Dort kam am späten Nachmittag im Rahmen des „Clare Motor Club’s Hillclimb“ am Scalp Hill in der Nähe von Carron der 34-jährige vierfache irische Champion Simon McKinley mit einem Lant RT 4 am Ende einer schwierigen Links-rechts-Kombination von der Strecke ab und überschlug sich in der Folge mehrfach. Der in Dublin beheimatete und auf verschiedenen Fahrzeuge aktive Simon McKinley, der seinen Fahrerkollegen stets selbstlos mit Rat und Tat zur Seite stand, erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Zusammen mit seiner ebenfalls im Bergrennsport aktiven Frau Deirdre hatte der exzellente Regenspezialist noch im Oktober am FIA Hill Climb Masters in Eschdorf teilgenommen und sich dort Platz 25 der Gesamtwertung gesichert. Simon hinterlässt außer seiner Frau auch den gemeinsamen einjährigen Sohn Rory.
Wie üblich wurden zu den beiden tragischen Unfällen offizielle Untersuchungen eingeleitet, die Aufschluss über die näheren Unfallursachen erbringen sollen.
Den beiden verunglückten Sportkameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren und uns immer gerne an sie erinnern. Ihren Familien, Angehörigen und Freunden sprechen wir unser tiefempfundenes, ehrliches und aufrichtiges Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit. Wir trauern und fühlen mit ihnen.
Wow, was für ein Auftakt! Die Nennliste zum Start in die 28. KW Berg-Cup Saison im luxemburgischen Eschdorf verspricht internationalen Bergrennsport auf höchstem Niveau. 198 Teilnehmer haben sich insgesamt angemeldet, 3 davon bringen nach dem Anhang K vorbereitete historische Fahrzeuge mit ins Großherzogtum. Den Löwenanteil der Startaufstellung steuern einmal mehr die Tourenwagen bei. 128 Fahrerinnen und Fahrer fighten in den verschiedenen Klassen und Gruppen um Sieg und Plätze. Sehr beachtlich wie immer beim European Hill Race ist der Anteil der Rennsportfahrzeuge. Hier dürfen sich die Fans dieser Kategorie auf 67 Akteure freuen.
Der Berg-Cup e.V. ist in der Nennliste erfreulich oft vertreten und stellt mit seinen Rennserien KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal knapp 35 Prozent des gesamten Feldes, bei den Tourenwagen ist das deutlich mehr als die Hälfte! Starke 11 Fahrer umfasst dabei die „Prinzengarde“ des NSU-Bergpokals, 58 Teilnehmer nehmen im Rahmen der Internationalen Rennserie KW Berg-Cup die schnellen und flüssigen 1,85 Eschdorf-Kilometer in Angriff. 56 davon bewegen Renner der Gruppen H, FS und E1, 2 sind in den Cockpits von spektakulären E2-SH Boliden am Werk.
Puh, erst einmal kurz durchatmen. Das sind ja wahrlich allerbeste Voraussetzungen für eine ultra spannende 28. KW Berg-Cup Saison! Das Feld der Favoriten ist riesengroß, der Mix aus spektakulären Neuzugängen und den etablierten Platzhirschen explosiv. Da gibt’s eigentlich nur eins zu tun: Die Nennliste zum European Hill Race studieren und genießen. Und dann nach Möglichkeit hinfahren, am 02. und 03. Mai ist es soweit, die Startampel der taufrischen Saison 2015 springt dann für den KW Berg-Cup und den NSU Bergpokal erstmals auf grün.
Freuen wir uns darauf, bei mir kribbelt es jetzt schon ganz gewaltig. Also nichts wie hin, wir sehen uns in Luxemburg.
Die aktuelle Nennliste findet ihr hier: http://www.hillrace.lu
Bereits bei der Mitgliederversammlung des Berg-Cup e.V. am 22.03.2015 wurde ja darüber gesprochen, dass einige wenige Punkte der aktuellen Ausschreibung zu unserer Meisterschaft noch der Klarstellung und Präzisierung bedürfen. Das ist nun erledigt und vom DMSB bereits abgesegnet und damit offiziell genehmigt.
Die Änderungen betreffen zunächst – bedingt durch das Ergebnis der Teilneuwahlen der Vorstandschaft – das Organisationskomitee. Kevin Ferner übernimmt als neuer Berg-Cup e.V. Vizepräsident in diesem den Platz seines Vorgängers Manfred Schulte.
Weiterhin schafft das Bulletin Klarheit über die bei allen Läufen zum KW Berg-Cup 2015 durch ihre Prüfzeichen zulässigen Schutzhelme, und das in absolut eindeutiger Form. Niemand muss also „von Amts wegen“ verfrüht in einen neuen Sturzhelm investieren oder um seine Berechtigung zur Rennteilnahme bangen. Weiterhin geht es im Bulletin bei den Fahrzeugen der Gruppe E1-Bergrennen des DMSB um den Hubraumfaktor für aufgeladene Motoren sowie um die Verwendung von Windschutzscheiben aus Polycarbonat. Zugleich wird noch ein bisher nicht bemerkter Tippfehler ausgemerzt. Statt der richtigen Artikelnummer 275.14.5 stand bisher fälschlicherweise 275.15.5 in unserer Ausschreibung. Pikant dabei übrigens: Ein Artikel mit dieser Bezeichnung ist weder im Sportgesetz ISG noch in dessen Anhängen zu finden! Das Bulletin selbst gibt es natürlich im Bereich „Download“ zum Nachlesen und Ausdrucken für alle daran Interessierten.
Damit dürfte jetzt aller „Vorbereitungs-Papierkrieg“ endgültig erledigt und unser KW Berg-Reglement auf dem neuesten Stand sein. Freuen wir uns nun nach der langen Zeit ohne Bergrennen auf den KW Berg-Cup Auftakt am 02. und 03. Mai in Eschdorf sowie auf die ganz sicher tolle und spannende 28. KW Berg-Cup Saison.
Noch knapp drei Tage, dann ist Nennschluss für den Saisonauftakt des KW Berg-Cup 2015 in Eschdorf / Luxemburg. Am 19. April um 24 Uhr wird die Nennliste für den ersten Auslandstrip des KW Berg-Cup und des NSU-Bergpokal für 2015 geschlossen. Im luxemburgischen Eschdorf startet der KW Berg-Cup am 02. und 03.Mai in seine 28.Saison, seine dritte als internationale Rennserie der FIA. Der NSU-Bergpokal ist zum ersten Mal unter dem Dach des KW Berg-Cup mit dabei.
Wer also auf der 1,850 Kilometer langen und flüssigen Strecke an den Start gehen will, der sollte seine Anmeldung am besten noch heute auf die Reise schicken.
Alle Unterlagen hierzu gibt’s unter www.hillrace.lu