Nun sind sie wieder geglättet, die Sorgenfalten in den Gesichtern des Orga-Teams für die Rennserien des Berg-Cup e.V. Die einerseits zurückzuführen waren auf die Phase der Unwägbarkeit nach der Bekanntgabe der verbindlichen Einführung der FIA Performancefactor Gruppen- und Klasseneinteilung für die Tourenwagen der Division 1 bei allen vom DMSB genehmigten Bergrennen. Andererseits trugen die Krisen aller Art samt ihrer Auswirkungen, deren Aufzählung wir uns hier ersparen möchten, ihren Teil zum unruhigen Schlaf der Verantwortlichen bei. Und auch im aktuellen Wertungsmodus des KW Berg-Cups, nach dem die eingeschriebenen Teilnehmer bei den einzelnen Rennen in den vom Veranstalter ausgeschriebenen Klassen um die Tagespokale ringen, ihre Punkte für die Jahreswertung aber aus den traditionellen Hubraumklassen beziehen, lag und liegt Brisanz. Wie die Umsetzung der umgedrehten Schattenwertung der Vorjahre funktioniert und wie diese akzeptiert wird, das gilt es im Laufe der Saison sorgfältig zu beobachten.
„Eigentlich hatten wir uns aufgrund der gerade genannten Faktoren innerlich auf deutliche Rückgänge eingestellt. Dass wir die Vorjahreszahlen nun nur hauchdünn verpasst haben, das erfüllt uns schon mit Freude und auch mit etwas Stolz“ sagen die Organisatoren übereinstimmend. Und vielleicht klappt es ja doch noch, die Marken der letzten Saison zu erreichen. Denn einschreiben kann man sich in den KW Berg-Cup und den NSU-Bergpokal auch während der Saison noch jederzeit. Allerdings nicht mehr superbequem über das Nennportal, sondern eben über den direkten Kontakt mit Sportleiter Wolfgang Glas. Daher sprechen wir hier und jetzt höchstwahrscheinlich über einen Zwischenstand, und noch nicht über das finale Ergebnis für die 35. Saison des KW Berg-Cups. Nach heutiger Kenntnis reden wir über 137 Fahrerinnen und Fahrer, die sich auf 120 Autos verteilen. 103 Renner treten im klassischen KW Berg-Cup an, 17 im angegliederten NSU-Bergpokal. Die Klasse H/FS/E1 bis 2000 Kubik weist mit 30 Teilnehmern einmal mehr das stärkste Feld auf. Platz zwei der Nennliste gehört mit 20 Autos den 1400ern. An dritter Stelle folgt – man lese und staune – die 1,6 Liter-Abordnung. Der Blick ins Fahrerlager zeigt uns 32 Autos mit roten Startnummern, 21 sind es in der KW 8V-Trophy, 11 in der NSU-Bergpokal Klassikwertung. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer genießen Rookie-Status, neun bewerben sich um den Titel des besten Youngsters. Elf Teilnehmer haben bei der Einschreibung die Gentleman Challenge angekreuzt, die beste Dame wird aus acht Starterinnen gekürt.
Auf das Gesamtfeld warten zehn Bergrennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Los geht es vom 21. bis 23. 04. mit dem Bergpreis Schottenring, das Finale geht vom 29.09. bis 01.10. in Mickhausen über die Bühne. Die sieben punktbesten Resultate pro Fahrer oder Team fließen in die Jahresendwertung ein. Die Sieger und Platzierten erhalten ihre Pokale und Preise am 4. November in Bad Mergentheim. Freuen dürfen wir uns übrigens auch auf interessante Neu- und Wiedereinsteiger. Über dieses Thema und über die Situation in den einzelnen Klassen werden wir noch vor dem Beginn der neuen Saison in lockeren Folgen hier berichten.
Zunächst sah es ja nicht danach aus. Denn die ersten Reaktionen auf das Berg-Cup Angebot zum schnelle Runden drehen in Hockenheim fiel spärlicher aus als erwartet. Doch in den letzten Tagen haben sich neue, erfreuliche Zusagen ergeben. In Kombi mit den Top-Konditionen des Hauptveranstalters MCS Stuttgart zeigen die Ampeln für Hockenheim nun endgültig grünes Licht. Der MCS/ADAC Preis der Stadt Stuttgart Auftakt bildet am 31. März und 1. April den passenden Rahmen dafür. Gefahren wird auf dem 4,574 Kilometer langen GP-Kurs. Damit auf diesem die Topspeeds nicht in ungesunde Höhen schnellen, wird für uns in der Mitte der Parabolica eine Schikane errichtet. An der Stelle, an der man ansonsten auf den kleinen Kurs einbiegt. Genau genommen ist das dann wie das Umrunden einer Verkehrsinsel. Nach rechts vom GP-Kurs runter, scharf links abbiegen und rechtsrum wieder auf den Originalkurs zurück.
Damit das Projekt auch sportrechtlich komplett abgedeckt werden kann haben wir in Absprache mit dem DMSB ganz easy die KW Berg-Cup Hill & Track Challenge aus dem Regal geholt. Diese haben wir nicht nur entstaubt, sondern auch gleich noch einer Frühjahrsdiät unterzogen. Das macht sie nun zum Königssprint. Denn es zählt nur einmal Hockenheim sowie das punktbeste Resultat aus dem KW Berg-Cup oder NSU-Bergpokal Kalender dazu. Eine spezielle Anmeldung für Hill & Track braucht es nicht, wie für alle anderen Sonderwertungen unserer zwei Berg-Cup Rennserien gibt es auch kein zusätzliches Nenngeld zu berappen. Gewertet wird jeder aus dem KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal, der in Hockenheim mitmischt und dazu mindestens ein Bergrennen in Angriff nimmt. Wegen des Hill & Track Nulltarifes entfällt allerdings für Hockenheim der Startgeldzuschuss. Aber am Jahresende winken für mindestens 30 Prozent der Gewerteten Pokale. Für die Ränge drei, zwei und eins ist Edelmetall auf jeden Fall obligatorisch.
Eins möchten wir zur Sicherheit nochmals klarstellen: Hockenheim und Hill & Track 2023 haben keinerlei Einfluss auf die Wertung des KW Berg-Cups und des NSU-Bergpokals, auch nicht in den weiteren Sonderwertungen von KW 8V-Trophy bis Gentleman Challenge. Sie sollen nur ein zusätzliches, Spaß vermittelndes Angebot sein. Das sich natürlich obendrein hervorragend zum Testen eignet. Da Fastest-Lap-Wettbewerbe nicht den Bestimmungen der DBM unterliegen, können wir dabei direkt in unseren angestammten Gruppen nach Hubraumklassen werten. Das heißt im Klartext, weder unsere eingeschriebenen Teilnehmer noch die Gaststarter mit einem den Rahmenausschreibungen unserer Serien entsprechenden Auto müssen sich für Hockenheim um ein Pf Technical Sheet bemühen.
Und schnell noch ein Zweites: Es stehen pro Teilnehmer 60 Minuten Fahrzeit zur Verfügung. Aufgeteilt in 20-Minuten-Stints. Der erste davon dient dem Training, der zweite und dritte gelten als Wertungslauf. Aus diesen beiden werden die schnellsten gefahrenen Runden zum Ergebnis zusammengezählt. Wie oft ihr den Kurs umkreist liegt völlig bei euch, das ist alles total flexibel. Der Spaß kostet euch exakt 390 Euro. Weitere Infos zum Projekt Hockenheim wie z.B. die Durchführungsbestimmungen gibt es in Kürze. Ebenso wie das dafür extra eingereichte Bulletin. Schaut doch dazu hier einfach im Downloadbereich vorbei. Auch die Öffnung der Nennliste erfolgt demnächst, unser Vizepräsident Markus Goldbach wird diese wie schon in den Vorjahren betreuen. Übrigens müsst ihr in Hockenheim nicht zwangsläufig mit eurem Bergauto fahren. Da Hill & Track eine rein persönliche Wertung ist, könnt ihr jederzeit auch einen anderen fahrbaren Untersatz ins badische Motodrom mitnehmen.
Es ist oft schlichtweg unmöglich, den Lauf der Dinge zu begreifen. Erst eine Woche ist es her, dass wir unserem Sepp Koller zu seinem 90. Geburtstag gratulieren durften. Diesen konnte er noch zuhause feiern. In großem Stil, zusammen mit der Familie, Freunden und Weggefährten. Rund 100 Gäste sind es wohl gewesen, die sich im Ausstellungsraum des von ihm gegründeten und aufgebauten Autohauses in Bad Gögging eingefunden hatten, um ihm ihre Glückwünsche zu überbringen. Sepp Koller genoss seinen Ehrentag, war glücklich über die hohe Zahl der Erschienenen, zu denen viele Gesichter aus der Bergrennfamilie gehörten. Mit der ihm eigenen Kraft und Energie, die ihn auch im Rennsport und Berufsleben ausgezeichnet hatten, widmete und präsentierte er sich seinen Gästen. Dass die Geburtstagsfeier die Einleitung zum Abschied für immer werden würde, wusste zu diesem Zeitpunkt niemand.
Im Laufe des darauf folgenden Tages schwanden seine Kräfte zusehends so, dass der Weg ins Krankenhaus nötig wurde. Am Freitag holte ihn die Familie nach Hause zurück. Auch, weil Sepp Koller keine größeren medizinischen Eingriffe mehr über sich ergehen lassen wollte. Anfangs Oktober 2022 hatte er noch das Bergrennen Mickhausen besucht. Dort zeigte er sich frisch, frei und bestens aufgelegt, erzählte am Streckenmikrophon aus seinen unglaublichen 59 aktiven Jahren im Motorsport. Hätten wir uns dabei über sein Alter ausgeschwiegen, wäre er von den Zuhörern sicher als wesentlich jünger wie seine tatsächlichen 89 eingestuft worden. Umso bestürzter waren wir alle, als wir erfahren mussten, dass Sepp Koller etwa zwei Wochen nach seinem Besuch im Mickhausener Fahrerlager einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt erlitten hatte. Aber aufgeben war für ihn keine Option. Jedenfalls nicht vor seinem 90. Geburtstag, den er vermutlich als letztes, großes Ziel in seinem persönlichen Streckenplan stehen hatte. Dieses hat Sepp Koller erreicht. Am frühen Morgen des 12. Februar fiel für den Ausnahme-Motorsportler die letzte schwarz-weiß karierte Flagge. Für seine Beisetzung hatte er sich schon immer einen Samstag gewünscht. Damit möglichst viele seiner Freunde daran teilnehmen können. Auch das geht in Erfüllung.
Über seinen Rennsport-Werdegang haben wir in unserer Veröffentlichung anlässlich seines 90. Geburtstages am 6. Februar berichtet. Dabei konnten wir natürlich nur die wichtigsten Stationen streifen. Denn über knapp 60 Jahre Vollgas ausführlich zu berichten, das würde Stoff für mindestens ein Buch liefern. Schade, dass dieses nie geschrieben wurde. Denn mit Sepp Koller hat ein absolutes Urgestein der Szene die irdischen Bergstrecken und -Fahrerlager für immer verlassen. Zusammen mit jeder Menge Wissen über Piloten, die ihr letztes Rennen vor ihm beendet haben. Und über Veranstaltungen, die heute in keinem Terminkalender mehr zu finden sind. Was uns bleibt sind die Erinnerungen an einen großen, fairen Sportsmann. Der Bergrennen geliebt, gelebt und zelebriert hat. Damit ist er Vorbild für die große Bergrennfamilie.
Mit unserem Mitgefühl und Gedanken sind wir bei seiner Familie und bei seinen Freunden. Ganz besonders bei seiner Frau Berta, seinen Töchtern Monika und Margit, bei den Enkelkindern Christina und Carina und bei Urenkelin Valentina. Ihnen allen wünschen wir die Kraft und Stärke, die sie in dieser schweren Zeit aufzubringen haben.
Sepp, Du warst einer von uns und wirst es immer bleiben. Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir ein Stück Deines Weges mit Dir gehen durften, auf dem Du auch uns vom Berg-Cup e.V. immer wieder unterstützt hast.
Danke dafür und Pfiat di, mach’s guad!
Die Kondolenzadresse lautet:
Autohaus Koller
Neustädter Str. 10
93333 Neustadt-Bad Gögging
Das Requiem wird am Samstag (18.02.) um 10:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Andreas in Bad Gögging gehalten (Trajanstraße 10)
Im Anschluss daran findet die Beerdigung auf dem Friedhof Bad Gögging statt.
Wenn wir heute zusammen zu Sepp Koller herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag sagen, dann verbinden wir das mit tiefem Respekt, Anerkennung, Wertschätzung und Sympathie. Danke Sepp! Für alles, was Du uns als fairer Sportsmann gegeben hast. Wir verneigen uns tief vor Deinen Leistungen. Du bist uns ein Vorbild, genieße den Tag und lass Dich gebührend feiern! Du hast es redlich verdient.
Wie doch die Zeit voranschreitet! Im hektischen Alltag kriegt man das in der Regel gar nicht so mit. Dazu bedarf es schon besonderer Anlässe. So wie heute, an dem Tag, an dem Sepp Koller seinen 90. Geburtstag feiert. Als absolutes Urgestein der Bergrennszene. Das allerdings sein Motorsportdebüt 1963 auf einem völlig anderen Terrain gab. Nämlich auf den Schnee- und Eispisten der Winterrallye Marktredwitz. Trotz eines Überschlags fuhr er diese in Wertung auf einem Bronzerang zu Ende. Motiviert und einsatzfreudig. Mit der Beharrlichkeit und Geradlinigkeit, die ihn von Anfang an begleitete. Auch beim Wechsel zu ausschließlich Gipfelsprints, den er schon nach seiner zweiten Rallye vollzog. Bis zu 18 Rennen bestritt er pro Saison. Ohne dafür zu weit reisen zu müssen. Denn in der damaligen Blütezeit gab es jede Menge Berg-Veranstaltungen. Was Sepp Koller entgegen kam. Schließlich baute der junge Kfz-Meister im heimatlichen Bad Gögging damals gerade sein Autohaus auf, übernahm eine Fiat-Vertretung. Die Anfahrten zu den Rennen startete er am frühen Samstagmorgen. Um möglichst wenig Arbeitszeit zu verlieren. Missen möchte Sepp diese Phase seiner Karriere aber keinesfalls. Er erinnert sich gerne daran, schwärmt noch heute vom Zusammenhalt untereinander.
Sepp Kollers Motorsportherz schlug stets in italienischem Takt. Bewegt hat er acht verschiedene Fiat-Typen, zweimal transportierte er Lancias auf seinem Anhänger zu den Veranstaltungen. Den Anfang machte ein Fiat Millecinquecento TS. Also ein 1500er, der über Knüppelschaltung verfügte. Das war in den 60er-Jahren durchaus bemerkenswert, denn angesagt waren damals Gangwechsel in Lenkradnähe. In der Regel unpräzise und mit langen Wegen. Bitte verwechselt derlei Gestänge nicht mit Paddle-Shifting per Fingerklick, liebe Leser! Über zwei seiner Rennautos spricht Sepp Koller besonders gern. Das sind die 128er Limousine mit Schrick-Motor sowie das 2300 S Coupé mit Alu-Karosse und 220 PS Reihensechszylinder. Erfolge hatte er mit allen seinen Geräten, selbst gegen namhafteste Konkurrenten.
Erst im Herbst seiner großen, langen Laufbahn ging es Sepp Koller etwas ruhiger an. Bezog die Fahrerlager schon am Donnerstag, wählte seine Plätze in der Nähe seiner Weggefährten und Clubkameraden vom AMC Deuerling. Seine Einsätze stemmte er allerdings nach wie vor völlig alleine, was An- und Abreise sowie alle Verrichtungen am Rennplatz beinhaltet. Auf den Strecken vertraute er ab etwa 2010 auf einen Alfa Romeo 147 JTD Cup, ein ex-Rundstreckenauto. Mit diesem erfüllte er nicht zuletzt einen dringenden Wunsch seiner Familie, die schon immer um die Sicherheit des Seniorchefs besorgt war. Was sich nach seinem schweren Unfall mit einem Gruppe A Fiat Cinquecento noch verstärkte. Spaß und Freude hatte Sepp Koller auch mit dem italienischen Selbstzünder, forderte die Konkurrenten. 2018 und 2019 gewann er damit die Dieselwertung des KW Berg-Cups.
2022 hat mich Sepp Koller in Mickhausen in der Sprecherkabine besucht. Frisch und frei hat er dabei am Mikrofon erzählt. Mit leuchtenden Augen, mit größten Interesse und Verständnis für den Bergrennsport. Den er schon so lange kennt. Beginnend mit der Zeitspanne, in der viele Wettbewerbsfahrzeuge noch per eigener Achse zu den Veranstaltungen gefahren wurden. Mit Rennreifen, Flammrohr, Werkzeug und Zelt im Gepäck. Dazu Enthusiasmus und gehörig Humor, immer zu Späßen bereit. Sein Alter merkt man ihm in keinster Weise an. Müsste man es schätzen, würde das Ergebnis sicher meilenweit daneben liegen. Zum Abschluss des Gesprächs packt Sepp noch eine Anekdote aus. Berichtet darüber, dass er zusammen mit „Schori“ Georg Bock, dem pfeilschnellen Alpina BMW Piloten aus Nittenau, in der Kirche zu Mickhausen als Ministrant gewirkt hat. Im Fahreranzug. Zu einer Zeit, als in den Stauden noch unter dem Namen Augusta-Bergrennen um Sekundenbruchteile und Platzierungen gekämpft wurde.
Ich wünsche mir noch mehr solche tollen Geschichten. Und dem Sepp für die Zukunft gemeinsam mit seiner Familie und allen seinen Freunden von Herzen alles Gute!
Damit ist der nächste wichtige Schritt Richtung Saison 2023 getan. Gestern (03.02.) am späten Nachmittag flatterten aus Frankfurt per elektronischer Post die geprüften DMSB-Rahmenausschreibungen ins Haus. Diese ersetzen ab sofort die bisherigen vorläufigen Versionen, die den nunmehr offiziellen in vollem Umfang entsprechen. Im Klartext bedeutet dies, dass beide Berg-Traditionsmeisterschaften gemäß dem am 29. November 2022 veröffentlichten Konzepten ausgetragen werden können. Also mit zehn Rennen in drei Ländern, aus denen die sieben besten Resultate je Fahrer oder Team in die Jahresendwertung einfließen. Zur Teilnahme ist eine Nationale Lizenz der Stufe A, ausgestellt vom DMSB oder eines anderen, ebenfalls der FIA angeschlossenen ASN, völlig ausreichend. Erlangt werden kann diese entweder durch eine dreimalige, in der Wertung beendete Teilnahme an Clubsport (mit Ausnahme von Clubsport-Slalom), Nationalen oder Nationalen A Wettbewerben im Zeitraum von 24 Monaten oder durch das erfolgreiche Absolvieren eines DMSB genehmigten Fahrerlehrgangs. Und natürlich ist wie bisher die Mitgliedschaft im Berg-Cup e.V., der beide Rennserien organisiert, Grundvoraussetzung für ein Mitmachen im Wettstreit um sportlichen Lorbeer, Pokale und Siegerkränze, die wieder wie gewohnt von attraktivem Preisgeld garniert werden. Unabhängig vom persönlichen Erfolg gibt es auch 2023 zuverlässig Startgeld-Zuschüsse für die Teilnahme an zum KW Berg-Cup oder NSU-Bergpokal zählenden Rennen. In den letzten Jahren konnten nach Saisonende dank der Unterstützung durch unsere Seriensponsoren und Partner so regelmäßig insgesamt deutlich mehr als 50.000 Euro ausgeschüttet werden.
Die Nennportale für den KW Berg-Cup und den NSU-Bergpokal sind seit 15. Januar geöffnet. Wie immer läuft es langsam an. Noch ist ja Zeit bis zum 15. Februar. Genau genommen für Spätentschlossene auch noch darüber hinaus. Allerdings funktioniert es dann nicht mehr so bequem online, sondern nur mehr durch persönlichen Kontakt mit Sportleiter Wolfgang Glas. Also nutzt die Möglichkeit zur Easy-Nennung, ran an die Tastaturen aller Art! Nur so könnt ihr auch 2023 an den Vorteilen, Möglichkeiten und Leistungen teilhaben, die von den zwei Rennserien des Berg-Cup e.V. geboten werden.
Es gibt Nachrichten, die zutiefst erschüttern, die man einfach nicht wahrhaben will, die man nicht glauben kann. Und doch sind sie wahr, sind grausame Wirklichkeit. In diese Kategorie gehört die Botschaft über den völlig unerwarteten Tod von Norbert Gapp. Seit Anfang der Woche war er in Warth am Arlberg zusammen mit seinem Sohn Marcel als Instruktor im Einsatz. Seit 2011 haben die beiden dort regelmäßig ihr im Motorsport erworbenes fahrerisches Können und Wissen weitergegeben. Am Freitag, den 27. Januar, sollte der Abschluss des Lehrgangs sein. Norbert saß noch beim Frühstück, während Marcel in der Tiefgarage ihres Hotels Vorbereitungen an einem E-Auto traf. Per Telefon wurde er plötzlich nach oben gerufen, seinem Papa gehe es nicht gut, er sei zusammen gebrochen, habe das Bewusstsein verloren. Es wird erste Hilfe geleistet. Auch das sofort alarmierte, schnell eintreffende Rote Kreuz kämpft aufopfernd um Norberts Leben, leider bleiben ihre Bemühungen letztlich ohne Erfolg, Norbert Gapp verstirbt in Marcels Beisein im Alter von nur 64 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.
Er wird eine riesige Lücke hinterlassen. In der Familie und im Freundeskreis. Dazu in den Fahrerlagern, in denen er solange sein zweites Zuhause hatte. Mit 18 sammelte Norbert Gapp erste Motorsporterfahrungen, besuchte inspirierende Eisrennen und Skijörings, nahm schnell Slaloms mit in sein Programm auf. Von 1979 bis 1987 war er erfolgreich am Berg aktiv, holte Podestränge und Klassensiege. Ganz besonders bemerkenswert ist sicher sein dritter Platz beim Schlossbergrennen 1981. Den er mit vollem Einsatz erzielte, im letzten Lauf auf dem Dach über die Ziellinie rutschend. Die Saison 1983 schloss er als Dritter der Südbayerischen Bergmeisterschaft ab, ein Jahr später sicherte er sich Platz vier der Int. Deutschen Bergmeisterschaft. Nach seiner Zeit bei Gipfelsprints widmete sich der Kfz-Meister intensiv dem Schrauben an Renngeräten, versuchte sich bei Oldtimer-Rallyes, wirkte als Instruktor. Erwin Buck war einer derjenigen, die er in Hockenheim in die Kunst des schnellen Autofahrens einweihte. 2002 startete er dann erneut im Slalom durch, diesmal im Car-Sharing-System mit Junior Marcel auf einem Gruppe G BMW 318iS, begleitet in aller Regel von seiner Frau Anita und Tochter Anna. Dieser Familienverbund blieb beim Wechsel auf den Gruppe H BMW M3 E36 bestehen, mit dem Marcel 2015 in Homburg am Berg debütierte. Auch in den Gipfelsprint-Fahrerlagern wurden die Gapps schnell heimisch, trafen dort viele gute Bekannte aus dem Pylonen-Racing-Lager wieder. Anstatt ins Lenkrad griff Norbert jetzt verstärkt in die Werkzeugkiste. Ganz seinem Naturell entsprechend aber nicht nur für den hauseigenen BMW, sondern für alle, die Hilfe benötigten. Ob direkter Klassenkonkurrent oder nicht, das spielte für den fairen Sportsmann „Nobbi“ dabei nie eine Rolle. Technisch mit allen Wassern gewaschen tauchte er tief unter alle Arten von Motorhauben und Autos, unterstützte mit seinem fundiertem Wissen, kompetentem Rat und vor allem motivierter Tat, selbst wenn sich derartige Aktionen bis tief in die Nacht oder sogar in die frühen Morgenstunden hinzogen. „Geht nicht gibt’s nicht“ hieß dabei die oberste Devise des symphatischen, stets offenen und freundlichen Edelschraubers und Vollblut-Racers, der Motorsport nicht nur aktiv betrieben und gefördert, sondern im wahrsten Sinne des Wortes gelebt hat.
Mit Norbert Gapp verlässt ein absolutes Urgestein unsere Rennszene. Die Ziellinie „Ruhestand“ hat er nur um wenige Monate verfehlt. Wobei diese für ihn sicher nur ein Zwischenziel gewesen wäre. Das ihm ermöglicht hätte, sich noch stärker auf seine Passion Motorsport und die weitere Förderung der Karriere seines Juniors Marcel zu konzentrieren, die er ausgelöst und im festen Familienverbund stets mit vollem Einsatz unterstützt hat. Wir werden Norbert Gapp, der einer von uns war und ist, schmerzlich vermissen. Die Erinnerung an ihn wird immer von Anerkennung und Respekt geprägt sein. Unser tiefes, aufrichtiges Mitgefühl gilt seinem Umfeld, allem voran seiner Familie, der wir für die kommende, schwere Zeit von Herzen die Kraft und Stärke wünschen, die sie jetzt sicherlich benötigt.
Die Kondolenzadresse lautet:
Anita Gapp
Im Obstgarten 2
88138 Hergensweiler
Die Trauergemeinde trifft sich am Mittwoch (01.02.) um 19:00 Uhr zu Abschiedsgebeten in der St. Ambrosius Kirche in Hergensweiler (Dorfstraße 13)
Die Beisetzung findet am Donnerstag (02.02.) um 14:00 Uhr auf dem Friedhof in Hergensweiler (Friedhofweg 7) statt.