Bekannt anspruchsvoll sind die 5,5-Glasbach-Kilometer mit ihren 35 Kurven plus einer Schikane ohnehin. Am Sonntagnachmittag schraubte der einsetzende Regen die Anforderungen nochmals um einige Stufen nach oben. Dem vorausgegangen war ein trockener Trainingssamstag, an dem von 8:30 bis etwa 18:30 Uhr die drei geplanten Übungsauffahrten durchgezogen werden konnten. Am Sonntag schloss sich ab 8:30 Uhr ein weiteres Training an, um 12:30 Uhr begann wie geplant der erste von zwei Rennläufen bei guten Bedingungen. Die änderten sich allerdings gegen Ende der ersten Startgruppe. Wie vorhergesagt setzte während der Fahrten der 2-Liter-Klasse (Gruppe H/FS/E1) Regen ein. Die Rennleitung unterbrach den Wettbewerb, räumte den letzten fünf 2-Liter-Fahrern und der zweiten Startgruppe Zeit zum Reifenwechsel ein. Es blieb nass, allerdings ließen die Niederschläge nach, hörten sogar kurz auf. Allerdings nur, um später wieder heftig zurück zu kommen. Das machte das „24. Int. ADAC Glasbachrennen“ in den teilnehmerstarken Klassen zum Startpositionswettbewerb und hatte außerdem gravierende Auswirkungen auf das Gesamtklassement. Einige Vorfälle – die allesamt glimpflich ausgingen und flott abgearbeitet wurden – verzögerten den Ablauf, die letzten Resultatslisten sprudelten um 18:25 Uhr aus dem Drucker.
Wie immer hatte die Mannschaft der RSG Altensteiner Oberland als Veranstalter großartige Arbeit geleistet. Nicht nur an der Strecke, sondern auch im Umfeld. So waren zum Beispiel die Bedingungen im Fahrerlager nochmals verbessert worden. Und dass die Steinbacher voll hinter dem Glasbachrennen stehen und Jahr für Jahr eine ganz besondere, freundschaftliche Atmosphäre schaffen, das bräuchte – wenn es denn nicht so toll wäre – im Prinzip gar nicht mehr erwähnt werden. Genauso wie die interessante Pressekonferenz am Freitag, an die sich die Eröffnungszeremonie und rund zweistündige Präsentationsfahrten auf verkürzter Strecke anschlossen. Bei der Siegerehrung auf dem Steinbacher Marktplatz, freitags und samstags Mittelpunkt der Party-Aktivitäten, war volles Haus bei bester Stimmung angesagt. Was Glasbach 2019 einmal mehr zu einem internationalen Fest machte, in dessen Rahmen hart um wichtige Punkte zur Berg-Europameisterschaft, zu den Deutschen und Luxemburger Gipfelsprint-Championaten sowie für die KW Berg-Cups und den NSU-Bergpokal gefightet wurde. Wie die Plätze nun im Einzelnen belegt wurden, das wollen wir uns jetzt wie immer gemeinsam ansehen. Das ist wegen der komplizierten FIA-Regeln für die Berg-Europameisterschaft (EBM) etwas schwierig, da für die Siegerehrung und für die Punktevergabe in den verschiedenen Meisterschaften unterschiedliche Listen (z.B. ohne und mit Klassenzusammenlegungen) erstellt werden mussten. Wir halten uns deshalb einfach an die originalen Renn-Resultate, die auch als Grundlage der offiziellen Siegerehrung dienten.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup am Glasbach: Regen stellt höchste Anforderungen
Ja, so war es wirklich. Und das nicht nur auf den jeweiligen ersten Rängen, sondern auch tiefer in den Klassenfeldern. Akteure gab es am Pfingstwochenende in der Eifel reichlich, 164 Rennteilnehmer nahmen das Training auf, 163 den Wettbewerb, plus jeweils 30 GLP-Starter. Als goldrichtig erwies sich deshalb die Entscheidung der Verantwortlichen des EMSC Bitburg, den Beginn an beiden Tagen von 09:00 auf 8:00 Uhr vorzuverlegen, was in der Praxis fast minutiös eingehalten werden konnte. Dennoch dauerten aufgrund einiger Vorfälle die drei Trainingssitzungen bis etwa 18:30 Uhr, die ebenfalls drei Race-Heats gingen flotter vonstatten. Was zur wettertechnischen Punktlandung führte. Denn exakt mit dem Ende der Flower Ceremony, in deren Rahmen die auf den Rängen eins bis drei der Gesamtwertung platzierten Piloten im Startbereich kurz geehrt wurden, setzte so gegen 18 Uhr der Regen ein, der eigentlich für einen früheren Zeitpunkt vorhergesagt worden war. Genau deshalb gehörten 2019 in Wolsfeld neben den Livezeiten die Wetter- und Regenradar-Apps zu den meist aufgerufenen Infos. Reifenwechsel wurden nicht nötig, die Bedingungen waren jederzeit gut und gleichbleibend fair. Was wegen der vielen Starter leider nicht umgesetzt wurde war der Plan, die Renn-Startreihenfolge nach den Trainingszeiten zu gestalten, was das Spannungsbarometer sicher noch weiter nach oben hätte ausschlagen lassen.
Nach den Rahmenbedingungen nun zum sportlichen Verlauf, beginnend mit der Division I des KW Berg-Cups National. Robert Maslonka (VW Polo 86C) hat in der Eifel in seiner 1400er Abteilung der gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC fünf weitere Mitspieler, unter denen er sich Rang zwei sichert. Auch die Zweiliter dürfen sich über Starter satt (13 TN) freuen. Kai Neu heißt hier der Klassensieger, der nun vom Ford Escort wieder in den Focus 2.0 zurück gewechselt hat. Im Windschatten fliegt knapp dahinter das Renault Wiebe Megane Coupé von Markus Goldbach durch die Ziellichtschranken auf Platz zwei, es fehlen gerade mal 1,474 Sekunden auf den Gewinner. Aufsteigende Form beweist Martin Kraus, der sich mit seinem VW Polo G60 Position drei sichert.
Spiel, Satz und Sieg im NSU-Bergpokal für Steffen Hofmann, der in allen Auffahrten schnellster Pilot der luftgekühlten Heckmotorfahrzeuge ist. Am Ende beträgt sein Siegervorsprung stolze 9,778 Sekunden. Den NSU-Bergpokal-Streckenrekord lässt er allerdings zumindest für ein weiteres Jahr im Besitz seines Teampartners Jörg Davidovic, der die Marke von 1:12,676 erst 2018 aufgestellt hatte. In seinem besten Run kommt Steffen bis auf 401 Tausendstelsekunden an diese Zeit heran. Dahinter geht es spannend zu, auch wenn einer der Mitfavoriten schon im ersten Übungslauf ausscheidet. Das ist Uwe Schindler, dessen Motor einen kapitalen Schaden erleidet. Auf Podestkurs liegen im ersten Heat Steffen Hofmann (P1), Andreas Reich (P2) und Thomas Krystofiak als Dritter. Dahinter beziehen Christoph Schwarz (P4) und Uwe Schäf (P5) Lauerposition, warten auf eine Chance zur Verbesserung. Diese tut sich für Christoph Schwarz auf, als Thomas Krystofiak langsamer wird, er aber seinerseits final eine persönliche Bestzeit hinlegen kann. Da auch bei Uwe Schäf im dritten Run der Wurm drin ist, heißt die End-Reihung: Sieg für Steffen Hofmann, Platz zwei an Andreas Reich und Rang drei für Christoph Schwarz, der damit seinen zweiten NSU-Bergpokal-Podiumsplatz feiern darf. Thomas Krystofiak bleibt Ehrenplatz vier, Fünfter und damit bester der neuen NSU-Klassikwertung wird Routinier Wolfgang Schwalbe vor Roman Szott.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in Wolsfeld: Häufig mit: „Positionen, wechselt euch!“
Wow! 160 Tourenwagen (TW) stehen in der Teilnehmerliste des „57. ADAC / EMSC Wolsfelder Bergrennens 2019“, dazu 21 Rennsportfahrzeuge inklusive zweier E2-SH Silhouettenautos. Das gibt summa summarum 181 Fahrerinnen und Fahrer, die den 1640 Meter kurzen Wolsfelder Berg auf Bestzeit erklimmen wollen, dazu haben noch weitere 30 Starter für die ebenfalls ausgetragene Gleichmäßigkeitsprüfung genannt. Die so zustande kommende Gesamtzahl von 211 Teilnehmern hat die Organisatoren des Eifel Motor Sport Club Bitburg dazu bewogen, den Trainingsbeginn am Sonntag (09.06.) und den Rennbeginn am Pfingstmontag (10.06.) auf jeweils 8:00 Uhr nach vorne zu ziehen. Eine kluge Entscheidung, schließlich sollen an beiden Tagen drei Auffahrten stattfinden. Für den Sonntag heißt das sogar mindestens, denn bei gutem – sprich flüssigem – Ablauf könnte es sogar noch zusätzliche Läufe geben.
Das bedeutet reichlich Betrieb im nahe der Bierstadt Bitburg gelegenen Eifelörtchen Wolsfeld, von dem aus auf der L2 Richtung Holsthum gestartet wird. Im Rennen geschieht das nebenbei bemerkt nach den Übungsergebnissen. Das heißt im Klartext, dass der im Training langsamste Fahrer einer Klasse beginnt, der schnellste Teilnehmer schließt die jeweilige Abteilung ab. Das führt die Favoriten zusammen und garantiert höchste Spannung. Die Wolsfelder Crew hatte diese Startreihenfolge bereits vor zwei Jahren praktiziert, mit außerordentlich positivem Feedback des begeisterten Publikums.
Der KW Berg-Cup schickt 79 Aktive in den Wolsfelder Wettbewerb. Darunter sind auch einige Rookies und neue Team- sowie sonstige Formationen. So fährt zum Beispiel Sophia Faulhaber ihren Gruppe F Honda Civic erstmals in dieser Saison selbst und Kai Neu wechselt vom Ford Escort in den Focus zurück. In der 1150er Klasse der Gruppen H/FS/E1 freuen wir uns auf das Duell von Jürgen Schneider gegen Tobi Mayer (beide VW Polo 16V) und sind gespannt darauf, ob auf dem engen, winkligen Layout des Wolsfelder Berges nicht doch die Jungs mit 8-Ventil-Technik an Bord ein gewaltiges Wort um die Pokalvergabe mitreden werden. Jasmin Markert gibt in der 1,4-Liter-Abteilung im VW Polo ihr KW Berg-Cup Debüt, Manfred Hülsmann bewegt anstelle von Junior Markus den weißen VW Golf 16V mit der Startnummer 407, der VW Polo 16V mit der 406 wird von Silvia Ebenhöh gefahren, im Cockpit des VW Minichberger Scirocco 16V (#399) sitzt Hansi Eller. Eine Hubraumstufe höher fordert der fliegende Finne Mikko Kataja (Toyota Starlet 16V) die etablierten 1600er-Asse heraus. Es ist davon auszugehen, dass Mikko mit dem Hecktriebler es in den Wolsfelder Kehren besonders spektakulär treiben wird. Die Abteilung bis 2000 Kubik bereichern in der Eifel Thomas Richter (VW Golf 1 16V) und Berg-Rückkehrer Michael Dandl mit seinem 8-Ventiler BMW 320 der Modellreihe E30. Martin Schug hat den VW Golf 2 16V aus der Garage geholt, Holger Alt greift im Ford Escort RS 2000 erstmals in 2019 ins Gipfelsprint-Geschehen ein. Rainer Schönborn meldet sich mitsamt seinem VW Golf 1 16V zurück und trifft dabei unter anderen auf den KW Berg-Cup Ravenol Youngster von 2018, Michi Bodenmüller im Opel Kadett C-Coupé 16V. Nach seinem Klassensieg am Rechberg gilt es die Frage zu beantworten, ob er sich in das zu erwartende Spitzenduell zwischen Patrick Orth (BMW Gerent E30) und Björn Wiebe im Renault Clio BTCC einmischen kann. Auch ein Diesel reist nach Wolsfeld. Das ist ein Alfa 147 JTD samt seines unverwüstlichen Piloten Sepp Koller. Neues auch von den bis 3-Litern: Routinier Friedhelm Gürtzgen ist mit seinem compacten 3er BMW wieder mit von der Partie. Bei den Boliden über 3000 Kubikzentimeter Hubraum brauchen sich die KW Berg-Cup’ler Andrä Schrörs (Lotus Esprit V8) und Holger Hovemann mit seinem Opel Kadett GT/R V8 nicht über mangelnde Konkurrenz beklagen. Denn „Raketen-Bruno“ Ianniello zündet seinen brachialen Lancia Delta S4. Mit 1:01,633 besitzt der schnelle Schweizer den TW-Streckenrekord. Aufgestellt hat er diesen 2011. Dieses Jahr könnte die Marke durchaus neu definiert werden. Dazu empfiehlt sich unter anderen Hochkarätern auch sein Landsmann Ronnie Bratschi, der im EGMO Mitsubishi Evo 8 letztes Jahr den FIA European Hill Climb Cup für sich entscheiden konnte.
Das ist eine gigantische Besetzung, die das Zuschauen allemal wert ist. Also auf in die Eifel, es sind ja sowieso Feiertage! Und wer in der glücklichen Lage ist gleich noch ein paar freie Tage dranhängen zu können, der sollte am besten direkt von Wolsfeld aus nach Südthüringen weiterreisen. Nach Bad Liebenstein, wo nur ein Wochenende später (14. bis 16. Juni) mit dem „24. Int. ADAC Glasbachrennen“ ein absolut hochklassiger Event auf dem Programm steht, bei dem es auch um Punkte zur FIA Berg-Europameisterschaft geht. Neben dem Aufeinandertreffen der Größen aus dem Bereich der Rennsportfahrzeuge wird sich rund um das Renndorf Steinbach auch auf dem TW-Sektor einiges tun. Denn hier sind höchst attraktive Fahrzeuge und Top-Piloten zu erwarten. Wer und was genau, das verraten wir nächste Woche in der Glasbach-Vorschau. Jetzt aber, liebe KW Berg-Cup Fans und Freunde, schnell ans Kofferpacken und dann zügig ab in die Eifel. Wir sehen uns dort, bis dann!
Die 92 Teilnehmer des „21. Int. Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz“ waren aus vier Ländern angereist. Der Löwenanteil davon selbstredend aus dem Gastgeberland Österreich, anzahlmäßig gefolgt von Deutschland sowie Italien und der Schweiz. Ein Fünftel des Gesamtfeldes stellten die KW Berg-Cup’ler. Von den vier Klassen, in denen Aktive unserer Internationalen Serie (IS) unterwegs waren, haben sie zwei gewonnen, eine davon sogar mit einem Dreifacherfolg. St. Anton war das erste Rennen in der 32. KW Berg-Cup Saison, bei dem Regenreifen kein Thema waren. An beiden Veranstaltungstagen konnten bei wechselnden Temperaturen auf der anspruchsvollen 3235-Meter-Steinleiten-Strecke die je drei geplanten Auffahrten problemlos durchgezogen werden. Mit pünktlichem Beginn um 9:00 Uhr, gut getimten Pausen zwischen den Heats und so frühem Feierabend, dass sowohl die Fahrer- und Videopräsentation am Samstagabend als auch die Siegerehrung am Sonntag um eine Stunde nach vorne gezogen werden konnten. In klaren Fakten heißt das: Um 15:01 Uhr ist am Samstag die Trainings-Ergebnisliste fertig, genau vier Stunden später startet die beliebte Fahrer- und Videopräsentation im großen Festzelt, die später nahtlos in eine Race-Party mit Livemusik übergeht. Sonntags sprudeln dann die fertigen Rennresultate um 14:47 Uhr aus dem Drucker, ab 16:00 Uhr werden die Sieger geehrt. Die Teilnehmer sind echt happy darüber, dass sie die zum Teil weite Heimfahrt früh antreten können. Und die Berg-Fans hasten nicht gleich zu ihren Autos, verweilen noch einige Zeit am Ort des Geschehens, stärken sich im Festzelt und bejubeln die Sieger und Platzierten. Wie immer liefert die Veranstalter-Truppe von EMSI Motorsport eine perfekte Arbeit ab, schafft eine freundlich-entspannte Atmosphäre. Die Kulisse des wunderschönen Ötscherlandes tut ein Übriges, bietet sich für eine Kombination aus Racing und Kurzurlaub hervorragend an.
Weiterlesen: Der KW Berg-Cup in St. Anton/J.: Vierländertreffen mit tollen Leistungen