Mit 160 Nennungen aus sechs Nationen, dem Comeback der Formel 3000 und Luxemburger Bergmeisterschaft sowie einem neuen Zuschauerrekord, konnte der Homburger AC an seine Glanzzeiten in den späten 1980er Jahren anknüpfen. Ins Fahrerlager unterhalb des „Stumpfen Gipfels“, wie immer auf einer großen Wiese mitten im Homburger Forst, ging am Samstagmorgen keine Maus mehr, und als dann auch noch ein Gewitterregen den Boden aufweichte, lagen bei einigen „Bürgern des Renndorfs“ die Nerven blank. Doch der HAC reagierte prompt und fütterte die Ausfahrt zur Rennstrecke mit Schotter auf. Der Sandboden vor Ort tat ein Übriges, denn gut eine Stunde nach dem die letzten Regentropfen gefallen war, konnte man wieder zur Normalität übergehen. Irgendwie arrangierte man sich, rückte zusammen und so fand jeder ein Plätzen für sein Equipment. Auf der Rennstrecke verzichteten einige wegen der Nässe auf den ersten Trainingslauf. Auf Grund der schwierigen Bedingungen, in den Waldpassagen trocknete die Strecke nur zögerlich ab, wurden erstaunlich wenige Zwischenfälle vom Ampelsystem gemeldet.
Am vergangenen Freitag, mehr als eine Woche bevor die Startampel für die schnellen „Bergsteiger“ auf grün schaltet, rollten bereits die ersten Reifen über den Asphalt der Käshofer Straße. Ab dem späten Nachmittag transportierten zwei LKWs im Wechsel rund 5.000 gebündelte Altreifen, die übers Jahr im Lager des Homburger Automobilclubs (HAC) auf der Sickinger Höhe gestapelt sind, zur 2,4 km langen Naturrennstrecke um neuralgische Streckenabschnitte wie beispielsweise das Brückchen über das Lambsbachtal abzusichern. Für an die 20 HAC-Mitglieder war dies der Auftakt zum Streckenaufbau für das 37. Homburger ADAC Bergrennen am kommenden Wochenende (17./18. Juli), der sich bis zum Freitagnachmittag vor dem Trainingstag hinzieht. Zwischenzeitlich wurden alle anderen Materialeien wie Zäune, Absperrungen und Pfosten zum Renngelände gebracht. Über die gesamte kommende Woche sind die HAC-Mitglieder täglich im Arbeitseinsatz um die aufgestellten Reifenpakete mit Stahlseilen zu langen Ketten zu verbinden, die Zuschauerzonen einzuzäunen sowie Wege freizuschneiden und Parkplätze zu beschildern und markieren. Dabei müssen 1,5 km Schutzzaun und drei Kilometer Absperrband verarbeitet werden. Ab Mitte der Woche verlagert sich das Geschehen ins Fahrerlager, das wieder auf der großen Wiese unterhalb des „Stumpfen Gipfels“ aufgebaut wird. Am Mittwoch teilen die HAC'ler die 300 x 200 Meter große Fläche in Boxen ein und legen die Stellplätze für die großen Renntransporter fest, da die ersten Teams bereits am Donnerstagvormittag erwarteten werden. Am darauf folgenden Tag wird das Festzelt aufgeschlagen und eingerichtet. Unterdessen bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) vor die Stromversorgung und Beleuchtung in den Nachtstunden zu gewährleisten. Wehrend am Freitagmorgen die Strecke durch die Polizei inspiziert und abgenommen wird, werden zeitgleich Fahrzeuge für die Rennleitung und die Organisation herangeschafft, die meist von ortsansässigen Autohäusern zur Verfügung gestellt werden. Parallel dazu verlegen Spezialisten die Lautsprecherkabel für die beiden Streckensprecher und Datenleitungen für die Zeitnahme, die man übrigens wieder live im Internet oder sogar mit dem I-Phone in der Hand an der Strecke mit verfolgen kann. Erster offizieller Teil der größten Sportveranstaltung in der Kreisstadt Homburg ist die Technische Abnahme der Rennfahrzeuge am Freitagnachmittag ab 17 Uhr, bevor dann ab Samstagmorgen 8 Uhr Motorensound den Ton angibt. Dann sind rund 180 Helfer im Einsatz um einen geregelten Ablauf der Veranstaltung zu garantieren.
Am letzten Wochenende besuchte Berg- und Slalom-Ass Lars Bröker, der am Iberg erstmals seinen neuen Mitsubishi Lancer Evo X ausführte, als interessierter Zuschauer die Niedersachsen Rallye rund um Osterode im Harz. Unter anderem inspizierte er auch den Servicepark, wo Berg-Cup Sprecher Uli Kohl am SG-Sport Subaru Impreza Diesel von Johannes Fürst und Uli's Tochter Christina schraubte. Er begrüßte Uli grinsend mit den netten Worten: "Zum ersten Mal seh ich dich was richtiges schaffen!" Mit Erfolg übrigens: Johannes und Christina belegten im HJS Diesel Rallye Masters trotz kleinerer Probleme Rang 3 und wurden 15. der Gesamtwertung. Ein besonderes Augenmerk legte Lars verständlicherweise auf die anwesenden Mitsubishi Teams.
Das diesjährige Homburger ADAC Bergrennen am 17. und 18. Juli entwickelt sich bei seiner 37. Auflage zu einem echten Saisonhighlight. Über 150 Fahrer aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Luxemburg, Österreich, Frankreich, Belgien und Schweiz haben ihre Nennung beim Homburger Automobilclub abgegeben, darunter zwei Opel Astra V8 DTM und zwei Formel 3000 Boliden. Am Rennsonntag wird zudem der aktuelle Le Mans Gesamtsieger Timo Bernhard erwartet. Der Saarpfälzer gewann vor vier Wochen im Werks Audi R15 TDI LMP1-Sportwagen zusammen mit seinen Teamkollegen Mike Rockenfeller und Romain Dumas, die bekannteste Motorsportveranstaltung der Welt, neben dem Indianapolis 500 und dem Formel 1-Grand-Prix von Monaco. Der Rennprofi in Diensten von Porsche und Audi steht den Motorsportfans aus nah und fern am Sonntag, den 18. Juli, zwischen 12 und 13 Uhr im Zuschauerbereich am Start für eine Autogrammstunde zur Verfügung. Das Mitglied des Homburger Automobilclubs geht an den beiden Vortagen mit seinem VW Golf Kit Car bei der Eifel-Rallye, einem Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft an den Start. Am Renntag des Bergrennens wird der weiße Rallye-Golf dann von Timos Vater Rüdiger Bernhard pilotiert.
Für die 37. Auflage des Homburger ADAC Bergrennens zeichnet sich vier Tage vor Nennungsschluss (Dienstag, den 6. Juli – 24h) ein Fahrerfeld mit Masse und Klasse ab. Bereits 75 Anmeldungen sind beim ausrichtenden Homburger Automobilclub (HAC) eingegangen. „Damit liegen wir zu diesem Zeitpunkt über dem Durchschnitt der vergangen Jahre“, erklärte Organisationsleiter Hartmut Schöffler den Clubmitgliedern und Helfern am gestrigen Freitagabend beim Sonderclubabend im Zielort des Rennens in Käshofen. Ein vorläufige Starterliste veröffentlicht der HAC im Verlauf des Samstags auf seiner Homepage www.homburger-bergrennen.de
Auf das Zuschaueraufkommen entlang des zwei Kilometer langen Holzwegs wirkte sich der Fußball-WM Klassiker Deutschland gegen England am Sonntagnachmittag wie erwartet negativ aus. Die Fans die am Morgen gekommen waren machten sich frühzeitig auf den Weg zum heimischen Fernseher. Der letzte Lauf am Nachmittag fand so vor leeren Rängen statt. Die Atmosphäre wirkte schon fast gespenstig. Zuvor sorgten zahlreiche Unterbrechungen für einen Rennen mit drei Läufen, vier waren durch den souveränen Rennleiter Kevin Ferner angesetzt worden.